Caroline Dietrich aus Merkenbach bat mich diesen Artikel in gerdaus-welt einzustellen. Diesem Wunsch komme ich sehr gerne nach.
Friedenslicht aus Bethlehem 2020 – Frieden überwindet Grenzen
Normalerweise macht sich eine Gruppe österreichischer Pfadfinder mit einem nominierten Pfadfinderkind und dem ORF im November auf den Weg, um das Friedenslicht in Bethlehem abzuholen.
Normalerweise …., so könnte meine Erzählung jetzt weitergehen. In diesem Jahr ist vieles anders.
Meine Frage in den letzten Wochen war: „Kommt das Friedenslicht in diesem Jahr?
Schafft das Licht es über geschlossene Grenzen, verhängte Kontaktbeschränkungen und die vielen Auflagen hindurch zu uns? Und genau diese Fragen haben mir ganz viele Menschen gestellt, die jährlich das Friedenslicht bei mir abholen. Deshalb habe ich den Weg des Friedenslichtes in diesem außergewöhnlichen Jahr aufgeschrieben.
Die neunjährige Maria Khoury aus Bethlehem hat das leuchtende Weihnachtssymbol aus der Geburtsgrotte Jesu geholt. Die palästinensische Schülerin aus einer christlichen Familie hat diese Aufgabe mit großer Freude übernommen.
Der Kameramann Walid Kamar aus Jerusalem, dessen Familie die Aktion von Beginn an begleitet und der, der die Grenze zwischen Israel und Palästina überschreiten darf, hat das Friedenslicht von Bethlehem nach Tel Aviv gebracht, um es dort an den Sicherheitsbeauftragten der Austrian Airlines zu übergeben. Trotz verstärkter Sicherheitsauflagen konnte das Friedenslicht in einer feuerfesten Speziallampe nach Österreich geflogen werden, wo es im ORF Landesstudio in Linz empfangen wurde. Von Linz aus wurde es nach Salzburg gebracht.
Am 12.12.20 fand dort im Dom die Aussendungsfeier des Lichtes statt. Da kein ausländischer Pfadfinder nach Salzburg reisen konnte, halfen der ÖBB (Bundesbahn Österreichs), Feuerwehren, Rotes Kreuz, Samariterbund, Pfadfinder, sowie Pfarren und private Organisationen bei der Verbreitung des Friedenslichtes. Sie alle fuhren an die Landesgrenzen und übergaben das Friedenslicht den Pfadfindern der Nachbarländern.
Wegen den, in diesem Jahr notwendigen Desinfektionsmitteln in den Zügen der Deutschen Bundesbahn, durfte kein offenes Feuer mitgenommen werden. Die deutschen Pfadfinder machten sich mit ihren Privatautos auf den Weg an die deutsch-österreichische Grenze.
Auf drei Routen fuhren sie durch Deutschland, um immer wieder an Autobahnraststätten anzuhalten und das Licht weiterzugeben.
So kam es über die Verteilroute West am Sonntagmittag, 13.12.20 in Limburg an der Lahn an.
Unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln konnte ich es dort auf dem Autobahnparkplatz in Empfang nehmen.
Gott sei Dank, das Licht ist da.
Eigentlich war es auch klar, dass das Licht kommt.
Gottes Licht wird immer scheinen.
Bei der Aussendungsfeier waren Verse des Psalm 19 der Mittelpunkt der Verkündigung:
Gottes Schöpfung und Weisung
Die Himmel erzählen von Gottes Herrlichkeit.
Und was seine Hände geschaffen haben,
verkündet das Weltall den Menschen.
Ein Tag ruft die Botschaft dem anderen zu.
Eine Nacht teilt ihr Wissen der nächsten mit.
Ohne Sprache und ohne Worte geschieht das.
Was sie einander sagen – man hört es nicht.
Doch ihre Botschaft geht hinaus in alle Länder.
Ihre Kunde dringt bis ans Ende der Welt.
Sie bringt Lebenskraft zurück.
Sie erfüllt das Herz mit Freude.
Sie lässt die Augen leuchten.
Das Wort des Herrn hat sich bewährt.
Es bleibt für immer bestehen.
Als das Licht an die Pfadfindergruppen verteilt wurde, spielte und sang ein Pfadfinder einen Hit aus meinen Jugendtagen. Den Text finde ich auch für dieses Jahr sehr passend.
Du bist das Licht der Welt
Du bist der Glanz, der uns unseren Tag erhellt,
Du bist der Freudenschein,
Der uns so glücklich macht
Dringst selber in uns ein.
Du bist der Stern in der Nacht,
Der allem Finsteren wehrt,
Bist wie ein Feuer entfacht,
Das sich aus Liebe verzehrt,
Du das Licht der Welt.
Wer das Friedenslicht haben möchte, kann dies an jedem Morgen zwischen
10 – 12 Uhr kontaktlos auf dem Schulhof der Comenius Schule abholen.
Unter dem aufgehängten Friedenslichtbanner leuchtet eine Laterne mit dem Friedenslicht.
Nachmittags steht das Friedenslicht auf meiner Terrasse neben der Haustür
Mühlpfad 6 in Herborn-Merkenbach). Auch dort könnt ihr das Licht abholen.
Am Heiligen Abend wird es in unseren Kirchen in Herborn an die Menschen weitergegeben.
Ich wünsche euch, dass ihr Gottes Liebe und Wärme spürt und dass sein Licht euer Leben hell macht.
This little light of mine, I’m gonna let it shine, let it shine, let it shine, let it shine.
Shalom und gesegnete Weihnachten
Caroline Dietrich, Schulseelsorgerin der Comenius Schule Herborn
Super, wir freuen uns, dass wir auch in diesem schwierigen Jahr das Friedenslicht bekommen haben. Gerade jetzt wird es besonders gebraucht. Danke!!!