Ab 16. September dreht sich im Herborner Haus der Vereine alles um die Malerei, das Fotografieren und um die bildhauerische Darstellung im Kunstgussverfahren. Benita von Wendt, die Malerin und Mal-Pädagogin stellt zusammen mit dem Bildhauer Eduard Rangnau und dem Fotografen Siegfried (Siggi) Gerdau ihre Werke aus. Es ist die zweite Ausstellung des Trios, das sich mit Leidenschaft den schönen Künsten verschrieben hat.
Benita von Wendt begann nach Studium und Diplom in Paris ihre künstlerische Laufbahn als Freischaffende Künstlerin. In zahllosen Ausstellungen stellte sie ihre große Begabung unter Beweis. Seit 2006 sind die Malkurse in ihrem Kursatelier in Breitscheid-Erdbach eine feste Größe.
Kunst und Handwerk gehören für den Kunstgießer Eduard Rangnau untrennbar zusammen. Beides sei stets ein Zusammenspiel aus Kreativität und sicherer Handhabung der zum Metier gehörenden Instrumente. In seinem Kunstgießerei-Atelier entstehen unter seinen begnadeten Händen einzigartige Objekte im Kunstguss-Verfahren.
In seinem abwechslungsreichen beruflichen Leben hat der Freie Journalist Siggi Gerdau nie die Fotografie aus den Augen verloren. Bereits im Alter von 10 Jahren fotografierte er alle schönen Dinge, die ihm vor die Linse kamen. Auf seinen vielen Reisen, aber auch in seiner häuslichen Umgebung, hält er die Welt fotografisch so fest, wie er sie erlebt.
Im Haus der Vereine, der Alten Färberei in Herborn, präsentieren die Kunstschaffenden ihre Werke auf drei Etagen. Vom 16. September an ist die Ausstellung täglich von 13 bis 19 Uhr bis einschließlich Sonntag, 24. September geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Vernissage findet am Freitag, 15. September um 19 Uhr statt. sig
Nach bisher unbestätigten Informationen soll schon bald in der Herborner Littau, auf dem unbefestigten Parkplatz (Foto unten), eine Anlage mit Container entstehen. Dies würde die prekäre Unterbringungssituation bei der Aufnahme von Schutzsuchenden maßgeblich entschärfen.
Laut dem unten abgedruckten Gesetz besteht für die Kommunen eine Aufnahmepflicht, der sie sich nicht entziehen können.
Hessisches Landesaufnahmegesetz
§ 1 Aufnahmepflicht
(1) Die Landkreise und Gemeinden sind verpflichtet, folgende Ausländerinnen und Ausländer aufzunehmen und unterzubringen:
1.Personen, denen der Aufenthalt nach dem Asylverfahrensgesetz in der Fassung vom 2. September 2008 (BGBl. I S. 1798), zuletzt geändert durch Gesetz vom 22. November 2011 (BGBl. I S. 2258), gestattet ist,
2.Personen, deren Asylantrag bestands- oder rechtskräftig abgelehnt oder zurückgenommen worden ist,
3.Personen, die nach § 15 a Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes in der Fassung vom 25. Februar 2008 (BGBl. I S. 162), zuletzt geändert durch Gesetz vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 3044), verteilt werden,
4.Personen, denen nach § 23 des Aufenthaltsgesetzes ein Aufenthaltstitel zu erteilen ist,
5.Personen, denen nach § 24 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes eine Aufenthaltserlaubnis zum vorübergehenden Schutz zu erteilen ist,
6.Personen, die im Rahmen sonstiger humanitärer Hilfsmaßnahmen im Bundesgebiet aufgenommen und auf das Land Hessen verteilt werden. sig
Nachtrag:
Ab dem 4. September werden in der Littau, hinter dem Bahnhof, rund 60 Container aufgestellt, die später zum vorübergehenden Zuhause für geflüchtete Menschen werden.
Damit hier asylsuchende Menschen untergebracht werden können, haben Stadt Herborn und Lahn-Dill-Kreis einen Kooperationsvertrag geschlossen. Wir stellen für die vom Lahn-Dill-Kreis betriebene Unterkunft eine Freifläche von über 2.300 Quadratmetern zur Verfügung, errichten die Container-Unterkünfte und sorgen für die nötige Infrastruktur und kümmern uns um Sozialbetreuung und Sicherheitsdienst für die Flüchtlingsunterkunft.
Bis im Oktober erste Menschen einziehen können, haben verschiedene Gewerke noch eine Menge Arbeit: wie zum Beispiel den Anschluss an das Wasser- und Abwassersystem ebenso an das Stromnetz sowie das Ausstatten der Container mit Mobiliar. Bild: B. Grabowski Quelle: Stadtverwaltung Herborn
Die Driedorfer Westerwaldkirmes ist die größte im hessischen Westerwald und schon historisch zu nennen. Traditionell findet sie auf dem Marktplatz mitten in der Kerngemeinde statt. Schon seit Jahren wurden immer wieder Klagen über Lärmbelästigung, Vandalismus und die unterschiedlichsten menschlichen Hinterlassenschaften geführt. Dem TuS Driedorf als Veranstalter und auch den Driedorfer Parlamentariern sind diese Klagen bekannt. In diesem Jahr spitzt sich die Situation regelrecht zu. Die Anwohner sind in die Offensive gegangen, weil ihrer Meinung nach der Grad der Erträglichkeit weit überschritten sei.
Dass die Musikbeschallung an den Kirmes-Tagen teilweise unerträgliche Dimensionen angenommen hat, ist eine Sache. Viel schlimmer sind die hässlichen Begleiterscheinungen wie Zerstörungswut, das ungebremste Hinterlassen von Fäkalien aller Art in den Vorgärten und an den Häusern der Anwohner sowie unzählige zerschlagen Gläser und Flaschen im Dorf.
Dabei ginge es ihnen keinesfalls darum die Kirmes zu kippen und auch der TuS sei nicht Ziel ihrer Beschwerden, sagten die Initiatoren, bei einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Sie wollen erreichen, dass die Westerwaldkirmes hinaus aus dem Ort verlegt wird und damit die Lärm- und Schmutz-Belastung auf ein erträgliches Maß gemindert wird. Diese Forderung sei besonders in der heutigen Zeit, in der man verstärkt Lärm- und Umweltverschmutzung minimieren möchte, nicht unbillig, sagte ein Driedorfer. Im Übrigen redet man nicht von vier Tagen, sondern von einer Woche inklusive Auf-und Abbau. Der Lärm, der zusätzlich besonders in der Nacht von Montag auf Dienstag auf dem Marktplatz herrsche, mache Schlaf unmöglich, so ein anderer Beschwerdeführer.
Eine direkte Anwohnerin erzählte von Fäkalien vor ihrer Haustüre und im Garten. Ein Hausbesitzer sei dazu gekommen, als ein sichtlich betrunkener Mann gegen sein Haus urinierte. Auf dieses Fehlverhalten reagierte der Mann sehr aggressiv und drohte sogar Schläge an. Den Rasen vor ihrem Haus mussten andere Bewohner akribisch nach Glasscherben absuchen, damit sich Kinder und Hund nicht daran verletzten.
„Wir wollen den Salat in unserem Garten nicht mehr essen“, sagte eine Betroffene. Die Fäkalien drum herum sprachen eine eigene Sprache. Viele Driedorfer „Zentrumsbewohner“ verlassen für die Kirmes-Tage ihr Haus und gehen ins Hotel. Zu diesen „Lärm-Flüchtlingen“ gehörte auch ein weiteres Ehepaar. Dies sähen sie nun aber nicht mehr ein. Bei der diesjährigen Kirmes blieben sie zu Hause und mussten erleben, dass die Türen im Inneren ihres Hauses bei den ohrenbetäubenden Bässen aus dem Festzelt vibrierten. Wenn von den Veranstaltern gesagt werde, dass um 24 Uhr Schluss im Zelt sei, sehe dies in der Praxis anders aus. Bis die letzten Besucher das Festzelt verlassen hätten, sei es in der Regel 3 Uhr morgens.
In einem Schreiben an die Gemeindevertretung äußerten die Anwohner ihr Unverständnis darüber, dass man statt einer erbetenen parlamentarischen Stellungnahme auf das Schreiben, erst in der heimischen Zeitung von parteiübergreifenden „Bekenntnissen“ für die Kirmes lesen musste. Dort sei vom dringend notwendigen Erhalt einer Brauchtumsveranstaltung die Rede. Die heutige Kirmes habe jedoch in der heutigen Form mit ihren traditionellen Wurzeln keine Gemeinsamkeit mehr. So läge auch die Lärmschwelle jenseits von gesetzlichen Normen und körperlichen Belastbarkeit.
Vom einstigen Brauchtum sei nicht mehr viel übriggeblieben. Bis auf den Kirmeszug, ginge es jeden Abend nur noch um Musik in größtmöglicher Lautstärke, die jegliche Unterhaltung im Zelt und damit alle Kommunikationsversuche im Keim erstickten. „Wir sind absolut dafür, „echte“ Brauchtumsveranstaltungen zu erhalten und haben in der Vergangenheit genügend Vorschläge eingebracht. Diese hätten jedoch allesamt bisher kein Gehör gefunden“, sagte einer der Anwesenden.
Sehr befremdlich seien in diesem Zusammenhang öffentliche Diskriminierungen wie zum Beispiel: „Bei denjenigen, die sich lauthals über etwas beschweren, handle es sich um eine Minderheit.“ Auch werde ihnen in dem gleichen Artikel vorgeworfen: „Wenn Beschwerden Einzelner dazu führen, dass Veranstaltungen nicht mehr stattfinden können, wären die Folgen gravierend.“ Indirekt sei ihnen damit die Schuld am Vereinssterben in Driedorf vorgeworfen worden.
„Wir wollen, dass auch in Zukunft diese Kirmes weiter stattfindet“, sagen die Beschwerdeführer unisono. Dazu haben sie sich viele Gedanken gemacht, die aus ihrer Sicht alle Seiten zufriedenstellen könnten.
Sie halten die Verlegung der Kirmesveranstaltung auf den Großparkplatz des TuS-Vereinsheim am Driedorfer Sportplatz für den Königsweg. Der Platz sei groß genug, um dem Zelt und weiteren mobile Einrichtungen genügend Raum zu bieten. An der Peripherie von Driedorf gelegen, stört auch der größte Musiklärm keine Anwohner. Parkplätze gäbe es entlang des geteerten Flurwegs und die geparkten Autos würden da draußen niemanden behindern. Der offensichtlich auch dann rund um den Veranstaltungsplatz entstehende Unrat und die menschlichen Hinterlassenschaften, würden nicht vor den Häusern und Gärten der Anwohner im Dorf verteilt.
Die Anwohner-Sprecher baten darum ihre Namen nicht zu nennen, um die schon laufenden, teils persönlichen, Hetzkampagnen nicht zusätzlich zu befeuern. Einstimmig befürworten sie baldmöglichst zielführende Gespräche mit Kommunalpolitikern sowie Vertretern des Veranstalters TuS. Fotos: Gerdau
Ein Bekannter schickte mir nachfolgende Aufstellung, die mich sehr nachdenklich macht. Man braucht keine Fakten-Checker, um deren Richtigkeit zu überprüfen. Wer wissen will, was in der Region Lahn-Dill tatsächlich verdient wird, kann das problemlos selber nachprüfen. Im Gegensatz zu einigen Politikern redet der Ersteller von Netto. Wenn er sein Brutto behalten könnte, ging es der Familie besser. Ach ja, von Urlaub war ja nicht die Rede und auch nicht von Rücklagen. Warum wohl? Ein E-Auto kaufen müsste ja wohl auch noch drin sein oder soll die Familie besser zu Fuß gehen, um das Klima zu entlasten?
Ich schäme mich beim Erstellen dieses Artikels. Ich schäme mich dafür, obwohl ich daran nichts ändern kann. Ich schäme mich, wenn ich Lobeshymnen über die Erhöhung des Mindestlohns von wenigen Cent höre, mit denen sich Politiker gerne brüsten. 20 Millionen Steuerzahler in unserem 82 Millionen-Land, halten das Schiff noch irgendwie auf Kurs. Was will unser Staat denen noch alles aufbürden. Kann es ein, dass diese berührungslose Strangulation Absicht ist? Wo sind denn die Gewerkschaften, Sozialdemokraten und Linke wenn es um die kleinen Leute geht? Den Großen kann egal sein, was in unserem Land passiert oder nicht passiert. Sie fliegen mit oder zu ihrem Geld dahin, wo die Renditen besser sind. Das Prekariat im Land muss sehen wie es klarkommt.
Man nehme:
750 Euro Kaltmiete
150 Euro Nebenkosten
100 Euro Strom
= 1000 Euro für Miete. Dann hat man ne 2-3 Zimmerwohnung.
Weiter:
50 Euro für Wlan mit Festnetz
30 Euro Mobilfunk
20 Euro Müllabfuhr
= 100 Euro zusätzlich
1000 + 100 = 1100 Euro.
Noch dazu kommen die Kosten die entstehen, wenn man zur Arbeit möchte…
Man braucht ja ein zuverlässiges Auto, kann aber keine 10.000 Euro Bar bezahlen. Also finanziert man es.
Das sind dann so um die rund 200 Euro Finanzierung monatlich. Dazu kommt die Versicherung für das KFZ, rechnen wir mal mit 50 Euro im Monat nur Haftpflicht.
= 250 Euro. Nur um ein Fahrzeug nutzen zu können, mit welchem man zur Arbeit fahren kann. (Steuer ist noch nicht mal auf den Monat umgerechnet, die ja auch noch jährlich anfällt).
1000 + 100 + 250 = 1350 Euro.
Bis jetzt sind wir bei 1350 Euro für komplett Grundlegende Dinge, die benötigt werden.
Und ja liebe Leute aus der Stadt…
Bei uns auf dem Land geht es nun mal nicht ohne Auto!!!
Dazu kommen bei einer einfachen Fahrstrecke von 25km zur Arbeit x2, 50 km Fahrstrecke täglich dazu. Das heißt, dass man somit bei 22 Arbeitstagen im Monat 1100km für die Arbeit fährt. Nehmen wir mal einen Durchschnittstank, so muss man 2x im Monat tanken. Nehmen wir da mal pauschal 200 Euro Sprit im Monat noch dazu…
= 1350 + 200 = 1550 Euro.
1550 Euro für all die oben genannten Dinge. Da hat man noch nicht mal was gegessen und getrunken, hat was zum Anziehen oder ist mit seinem Auto privat gefahren.
Nur damit man in die Arbeit kommt und eine Wohnung hat, in der man fast nicht ist, weil man sehr viel arbeitet, muss man in diesem Land rund 1500 Euro berappen.
Rechnet man dann noch jeden Tag mittlerweile bei den hohen Lebenskosten 15 Euro pro Tag für Essen und Trinken, ist man bei rund 460 Euro.
1550 + 460 = 2010 Euro.
Ein normal, hart arbeitender Mensch verdient grad mal 1700 – 1800 Euro.
Von mir aus auch 1900 Euro Netto.
Fehlen also trotz 10 Stunden Vollzeitjob noch 110 Euro.
Das Angebot der Deutschen Bahn (DB), mit einem Deutschland-Ticket für monatlich 49 Euro kreuz und quer durch die Republik zu reisen, klingt verlockend. Es ist allerdings ausnahmslos für Regionalzüge, Busse und S‑Bahnen gedacht. Nicht gültig ist das Von Siegfried in Fernverkehrszügen wie ICE, IC oder EC. Auch die Regionalzüge von DB-Fernverkehr sind für „49 Euro-Reisende“ tabu. Viele Menschen aller Altersklassen nutzen bereits das Monats-Abo obwohl es nur vom Monatsanfang bis zu dessen Ende gilt. Wem das ausreicht, sollte auch an die Kündigung denken, sonst verlängert es sich automatisch.
Vor dem Kauf gilt es ein paar Hürden zu bewältigen und die sind für viele Reisewillige nicht zu unterschätzen. Die Buchung funktioniert ausschließlich online und nicht am Fahrkartenautomaten auf einem Bahnsteig. Benötigt wird ein PC oder Handy mit Internetzugang und natürlich ein funktionstüchtiges Bankkonto. DB spricht von ein paar Minuten, die man brauche, um einen der subventionierten Fahrscheine online zu erwerben. Das gilt aber höchstens für Menschen, die mit der digitalen Technik vertraut sind. Es empfiehlt sich auch die App DB-Navigator auf dem Smartphone zu installieren. Hier wird dann das gebuchte Ticket in Form eines Barcodes für den Kontrolleur angezeigt.
Mein „Bahn-Abenteuer“ fängt auf dem Herborner Bahnhof an. Das Ziel, Frankfurt Hauptbahnhof, sollte ich ohne Umsteigen um 10.14 Uhr erreichen, sagt mir zumindest meine Handy- App. Bei der Wahl des individuellen Fahrplans, muss man sehr genau darauf achten, keine Fernverkehrs-Züge wie ICE, IC oder EC zu besteigen. Das käme dann einer Schwarzfahrt und damit einer Straftat gleich.
Deutsche Bahnhöfe sind eher selten Vorzeigeobjekte
Den Zustand des Herborner Bahnhofs beschreibt eine Reisende, mit Ziel Freiburg, als „erbärmlich“, dem konnte ich nicht widersprechen. Sie relativiert jedoch diese Aussage, „in Freiburg sieht es genauso aus.“
Eine Gruppe Landfrauen steht auf dem Bahnsteig und ich will wissen, ob sie mit dem Deutschlandticket fahren. Ja, aber nicht alle. Für die meisten von ihnen rechnet sich das nicht, weil die Landbevölkerung meist wegen der bescheidenen Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf das Auto angewiesen ist.
Ich besteige den RB 40 um 8.40 Uhr und der ist verhältnismäßig leer, aber sehr gut klimatisiert. Ein ICE brettert durch den Bahnhof. Der ist jedoch für mich keine Option. Mit mir steigt die 30-jährige Karin (Name geändert) ein. Sie fährt jeden Tag mit dem günstigen Ticket nach Wetzlar zur Arbeit. Vorher hatte sie ein Jahresticket und das kostete sie rund 1 000 Euro im Jahr. Mit 49 Euro im Monat käme sie nun bedeutend billiger weg. Der Rhein-Main-Verkehrs-Verbund (RMV) habe die Umstellung für sie erledigt, so dass sie keine Probleme damit hatte. Im Gegensatz zum heutigen Samstag, seien die Züge jedoch meist brechend voll. Mit der Bummelei, durch Halt an jedem Bahnhof, müsse man in der Regel leben.
Auch der RB 40 bummelt und ich beschließe mir die Landschaft ein wenig anzuschauen. Das wurde aber auf meiner Seite nichts. Sprayer hatten die komplette Seitenwände des Wagens einschließlich der Fenster nachhaltig, aber dafür sehr CO2-intensiv in der Mache gehabt. Die Kontaktaufnahme im Wagen gestaltet sich nicht ganz einfach. Die meisten Reisenden schauen mit gesenkten Köpfen auf ihre Handys und sind wegen der eingeführten In-Ear-Kopfhörer kaum ansprechbar.
Handys erschweren die Kommunikation
Eine Radfahrer-Gruppe in voller Ausrüstung besteigt den Waggon und findet Platz in einem dafür vorgesehenen Abteil. 49-Euro-Ticket? Fehlanzeige. Die Radlerinnen und Radler sind Landesbedienstete und die fahren in Hessen kostenlos, einschließlich ihrer Räder. Ihr Ziel ist Frankfurt und dann geht’s per Rad nach Rüdesheim.
Eine kleine Zwangspause in Gießen wegen „Vorfahrtsgewährung“ ist kein Problem. Sie dauerte keine 5 Minuten. Mir gegenüber nimmt ein junger Mann Platz und ich traue meinen Augen nicht, er packt ein Buch aus und oh Wunder, er liest darin. Eine Mitreisende-mit Handy in Vorhalte-reagiert auf meine zaghaften Kommunikationsversuche recht ungehalten. „Was wollen sie wissen, ob ich mit diesem Ticket fahre, ich muss doch nicht jede Frage beantworten.“ Meine gemurmelten Entschuldigungen erreichen sie schon nicht mehr.
Pünktlich um 10.14 Uhr fährt mein Zug im Frankfurter Hauptbahnhof auf Gleis 15 ein. Nix mit Unpünktlich. Ich kann es kaum glauben und bin von dem Gewimmel im Bahnhof überwältigt. Beim Turmbau zu Babel-Projekt muss es ähnlich zugegangen sein. Man hört alle Sprachen dieser Welt. Die Menschen schieben sich förmlich in alle Richtungen und es kann einem schwindlig werden.
Mittendrin sehe ich eine alte Dame, die mir etwas überfordert erscheint. Sie sucht den Bahnsteig und die Abfahrt des Zuges nach Gießen. Soweit meine sparsamen Bahnfahrt-Kenntnisse reichen, helfe ich ihr gerne. Ein 49-Euro- Ticket hat sie nicht. Dafür fährt sie einfach zu wenig mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dann sei das Sparticket doch zu teuer.
Zugbegleiterinnen und Begleiter sind die guten Seelen des Bahnbetriebs
Der RB 30 steht schon auf Bahnsteig 15, aber eine nette Zugbegleiterin empfiehlt mir den etwas späteren Zug zu nehmen, weil ihrer schon überfüllt sei. Die Seniorin möchte aber mitfahren, weil sie um 12 Uhr in Gießen erwartet werde. Die Bedienstete der HLB weiß, dass die meisten ihrer Fahrgäste das 49 Euro-Deutschlandticket benutzen. Das sei mittlerweile so gut wie normal. Probleme, weil die Benutzer nicht so ganz mit der online-Buchung klargekommen sind, gäbe es schon hier und da einmal. Das sei aber kein Grund gleich „loszulegen“. Eine Nachfrage per Internet sei für sie kein Problem und die Leute müssten dann einfach ihr Ticket nachreichen. Im Übrigen kenne sie, aufgrund langer Erfahrung, ihre Pappenheimer recht gut.
Nach Bad Nauheim zum 21st European Elvis Festival möchte sie und das sei riesig, sagt eine weitere Mitreisende. Sie ist eine alte Häsin, was das 9 Euro und jetzige 49 Euro-Ticket angeht. Sie fährt das ganze Jahr kreuz und quer durch die Republik und schaut sich alle interessanten Städte an. Meist ist sie alleine unterwegs. Das sei aber überhaupt kein Problem. „Ich bin sehr zufrieden damit, das Einzige was mich nervt, sind die Verspätungen oder gar Ausfälle ganzer Züge.“
Sogar gestrandet ist sie einmal in einer Süddeutschen Stadt und weil der Bahnhof geschlossen wurde, musste sie und die anderen Reisenden stundenlang davorstehen. Damit sie bei Kontrollen immer ihre Berechtigung nachweisen kann und nicht Gefahr läuft bei leerem Handy-Akku blöd dazustehen, hat sie sich bei RMV eine Karte im Scheckkartenformat ausstellen lassen. Hier ist ebenfalls der Barcode eingearbeitet, den sie auch im Handy hat. „Wenn ich meine Touren alle normal bezahlen müsste, könnte ich mir meine Deutschlandfahrten keinesfalls leisten“, sagt die Langenselbolderin.
Ohne Auto geht es auch
Mit zwei kleinen Kindern, einem Kinderwagen und einem schwer bepackten Fahrrad, entert eine junge Familie den Wagen. Aus Heidelberg kommen sie, um ihre Familie im alten Dillkreis zu besuchen. Ein Auto hätten sie nicht und brauchten es auch in ihrer Stadt nicht. Dafür hat er, der leidenschaftliche Pedalritter, aber das Deutschlandticket für alle Fälle, wie den aktuellen. Zu Hause legen sie fast alle Wege mit den Rädern oder zu Fuß zurück. Ob aus ideellen oder rein praktischen Gründen habe ich nicht in Erfahrung gebracht. Die Mitnahme von Fahrrädern beim 49-Euro-Ticket sei in allen Bundeländern und Betreibergesellschaften unterschiedlich geregelt. Er habe diesbezüglich schon einige Diskussionen geführt, erzählt der Vater. Beim Aussteigen lege ich Hand an, weil genau an dem Edinger Bahnhof der Ausstieg fast lebensgefährlich, weil sehr hoch ist.
Ab Gießen fährt der RB 40 wieder alle Bahnhöfe an und plötzlich taucht die erste Kontrolleurin auf. Es ist wieder die nette Petra und ich bestehe darauf, dass sie meinen Barcode auf dem Handy scannt. „Alles klar“, sagt sie und wünscht mir ein gutes Nach-Hause-Kommen. Ich wünsche noch einen guten Arbeitstag und steige in Herborn aus.
Mein Fazit: Das Deutschland oder 49 Euro-Ticket ist bei den Menschen angekommen und hat auch einige zu Bahnreisenden gemacht, denen das Bahnfahren vorher zu teuer war. Die anfänglichen Probleme sind weitgehend ausgeräumt, aber noch immer tun sich Seniorinnen und Senioren mit der online-Buchung schwer und müssen auf die Unterstützung ihrer jungen Verwandten zurückgreifen. Dass die Züge oft stark besetzt sind, muss man ebenso in Kauf nehmen, wie die ausschließliche Fahrt mit Regionalbahnen. Bei den Verspätungen und Zugausfällen ist man mit den „Normalreisenden“ in einem Boot. Es trifft alle gleich. Da die alternativen Fortbewegungsmittel wie Fahrräder immer mehr propagiert werden, muss die Frage nach kostenloser Beförderung beim 49 Euro- Ticket unbedingt bundesweit einheitlich geregelt werden. Insgesamt gilt und da bin ich der gleichen Meinung wie viele andere auch: Das Deutschlandticket ist dann prima, wenn man es oft benutzt. Auf „ab und zu“ mal langen Strecken, kann es sich aber auch rechnen.
Der abstrakten Malerei hat sich der Herborner Tom Fischer ohne Wenn und Aber verschrieben. Das Ordnen oder Komponieren mit Farben, Kontrasten, Linien und geometrischen Formen, ohne absichtliche Abbildung von Gegenständen, ist seine Welt, in die er immer dann eintaucht, wenn ihm das Herz überzulaufen droht.
Fischer setzt in seinen Werken auf starke Farben, die den Betrachtern viel Raum für eigene Interpretationen lassen. Immer wieder arbeitet er mit Akzenten, die seinen Bildern das gewisse Extra verschaffen. Mehrere sehr gut angenommene Ausstellungen zum Beispiel in Frankfurt, Mainz oder Wiesbaden und in der Region, zeigen dem 25-Jährigen, dass die Menschen seine Art zu malen mögen.
Heute hatte ich die Gelegenheit einen tiefen Blick in seinen reichhaltigen Fundus werfen zu dürfen. Mit seiner Genehmigung veröffentliche ich einige seiner Gemälde hier in gerdaus-welt.
Unter Insidern ist das Herborner EKZ in der Kaiserstraße 1-3 schon lange kein Geheimtipp mehr. Im kommenden Herbst feiert das „Aktivity Place“ in den weitläufigen Räumen des ehemaligen Herborner Einkaufszentrum, in der Nähe des Bahnhofs, sein 10-jähriges Jubiläum.
Der VR (Virtual Reality) Escape Room im EKZ ist der Hammer
Als Alex Barta 2013 das heutige Spiel und Sport-Imperium gründete, ahnte er selber noch nicht, wie erfolgreich er einmal mit seiner Idee sein würde. Eine Schwarzlicht-Minigolf-Anlage und eine Videothek installierte er da, wo noch wenige Monate vorher ein Lebensmittel-Vollsortimenter seine Waren anbot.
Auf 18 Indoor-Bahnen konnten und können die Mini-Golfer bei sogenanntem Schwarzlicht ihrer Leidenschaft nachgehen. Dieses Licht aus sparsamen LED-Lampen, bringt Fluoreszierende Farben zum Leuchten und ist selber für das menschliche Auge unsichtbar. Die Videothek im Eingangsbereich war ein Magnet für alle Menschen, die des TV- Programms überdrüssig waren. Das änderte sich drastisch mit der rasanten Verbreitung von Netflix und Co und das Video- Geschäft neigte sich dem Ende zu.
Übung macht den Meister. Am Fußball-Billard von links: Stefanie Zöllner, Marion Dittmann und Florian BartaFlorian Barta tritt gegen die langjährige Mitarbeiterin Marion Dittmann in der Bolz-Box an.Das Teppich-Curling sieht leichter aus als es ist, denkt Seniorchef Axel Barta (rechts im Bild).
Der Familienrat mit Vater Axel Barta, Sohn Florian und Tochter Stefanie Zöllner, die beide mittlerweile schon fest im Sattel des Unternehmens saßen, tagte und man beschloss diesen Geschäftszweig zu beenden. Keiner der Beteiligten ist um neue Ideen verlegen und so wurden die Anlagen um zwei Fußball-Billard-Anlagen erweitert. Diese fantastische Kombination aus Fußball und Billard stellt das herkömmliche Billardspiel buchstäblich auf den Kopf. Als Queues werden dabei die Füße eingesetzt und das fordert die ganze Frau oder den Mann.
Angrenzend können die Fußball-Artisten ihre gewonnen Fähigkeiten an Bolz-Boxen unter Beweis stellen. An Tischen sitzend können zwei Spieler ihre Beinarbeit durch die gläserne Tischplatte beobachten. Der Spaß ist inklusive. Immer noch angesagt ist das Torwandschießen. Auch daran haben die Betreiber des Aktivity Place gedacht.
Ein weiteres sport- und spielerisches Highlight, direkt nebenan, ist eine aus Skandinavien stammende Sportart, das Teppich-Curling. Dabei geht es wie auf einer bayrischen „Eisbahn“ zu. Der bedeutsame Unterschied: Die Spieler kommen, im Gegensatz zu den gleitenden Steinen, nicht ins Rutschen. Curling ist inzwischen zum Olympia-Kult aufgestiegen und daher ist man beim Spiel mit dem schweren „Eisstock“ den Olympioniken sehr nahe.
Der Andrang ist zu manchen Zeiten Groß, daher lohnt sich immer eine Reservierung.Die florisierenden Attribute machen den Reiz des Schwarzlicht-Minigolf aus. Wenn die Mutter besser ist als die familiäre Männerwelt…
Mit einem VR (Virtual Reality) Escape Room haben die Bartas einen riesigen Schritt ins virtuelle Zeitalter der künstlichen Intelligenz (KI) getan. Was hier geboten wird, ist mit Worten kaum beschreibbar, weil fern jeder Realität. Die Akteure tauchen mit Hilfe ihrer VR-Brillen in eine Welt, die so fantastisch ist, dass sie ausnahmslos jeden Mitspieler total in ihren Bann zieht.
Im Obergeschoss können sich die Queue-Artisten an 10 Billardtischen austoben und es sich im Anschluss in der Lounge gut gehen lassen. Eine weitere Sportmöglichkeit ist das Kickboxen für Kinder und Jugendliche und sogar der Balletttanz.
Den Eingangsbereich beherrscht eine Anlage, die kurz vor ihrer Fertigstellung steht. Es ist ein Parcours mit kleinen Elektroautos, auf dem schon die Kleinsten ihre fahrerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Das tolle daran: Die zuschauenden Eltern können per Fernbedienung unmittelbar auf das Fahrverhalten ihrer Sprösslinge Einfluss nehmen.
Alle Aktivitäten finden Übrigens unter idealen Temperaturen in jeder Jahreszeit statt. Klimaanlagen sorgen für das Wohlbefinden der Gäste. Betriebsfeiern, Kindergeburtstage, Junggesellenabschiede, aber auch ein ganz gewöhnlicher Besuch mit Freunden oder der gesamten Familie und vieles mehr, lassen sich hier wunderbar realisieren. So gehen sportliche Aktionen und gemeinsames Feiern eine gelungene Symbiose ein. Da unter dem Dach des EKZ auch eine Pizzeria residiert, kann man sich von dort verköstigen lassen. Nicht wenige Besucher bringen auch ihr Essen von zu Hause mit. Die unterschiedlichsten kühlen Getränke kann man im Aktivity Place dazu kaufen.
Über die breite, ehemalige Einkaufsmarkttreppe gelangt man in den 1. Stock und in das Reich von Alexej Proskurow und der fantastischen Welt von LaserTag oder LaserTec in der Laser Area. Der sympathische Betreiber erklärt gerade drei jungen Männern sehr ausführlich den Spielablauf und dessen Besonderheiten. In dem Spiel treten zwei oder auch viel mehr Spieler mittels „Laserpistolen“, sogenannten Phasern gegeneinander an und versuchen in den mit Schwarzlicht ausgestatteten Räumen ihre ebenfalls mit elektronischen Westen ausgestatteten Mitspieler mit einem ungefährlichen Laserlichtimpuls zu treffen. Dabei gilt es, so viele Punkte wie möglich zu ergattern. Das Spiel kann je nach Bedarf auf die unterschiedlichsten Interessengruppen eingestellt werden.
Sehr eingehend erklärt Alexej Proskurow den SpielverlaufPunkte erreicht man nur mit Schnelligkeit und TreffsicherheitIn den völlig unübersichtlichen Räumen verliert man leicht den Überblick.
Proskurow hat daneben auch Kinder-Lasertags im Angebot. Allen Spielen gemeinsam ist, dass sie nicht am PC stattfinden, sondern man sich tatsächlich sehr viel bewegen muss. Dies stellten auch die drei Freunde nach kurzer Zeit fest, als sie schweißgebadet vor den Bildschirmen mit den Ergebnissen ihres Einsatzes standen.
Axtwerfen und Treffen ist auf den Sicherheitsbahnen problemlos möglichVirtuix-Omni-Arena geht schon bald an den Start
An einer anderen Stelle lässt sich auch die Trendsportart Axtwerfen betreiben. Echte Tomahawk-Äxte werden in Sicherheitsbahnen ähnlich wie beim Dart, auf eine Holzzielscheibegeworfen. Außerdem: Eine Sensation wird wahr. Schon bald wird die Virtuix-Omni-Arena im Raum gleich nebenan an den Start gehen. Diese in Deutschland ziemlich einmalige Spielart fordert den vollen Körpereinsatz bei zahlreichen E-Games und könnte ein Renner werden.
Die Öffnungszeiten sind: Mittwoch-Donnerstag: 15 – 21 Uhr. Freitag und Samstag: 12 – 22 Uhr. Sonn- und Feiertage: 12- 20 Uhr. Auf Anfrage kann von diesen Zeiten abgewichen werden.
Die LaserArea im EKZ ist telefonisch über +49 (0) 2772 92 33 229 und per Mail kontakt@laserarea.de erreichbar.
Anja Hähner, die Inhaberin von Tweetis Imbisswagen in Herborn gegenüber der Sparkasse, ist bekannt für ihre Bastelarbeiten. Ihre neuen Kreationen, die sich mit den Herbstfarben schmücken sind zur Zeit der Renner. Wer noch ein schönes Geschenk für sich oder seine Lieben sucht, wird hier für kleines Geld garantiert fündig. Die Unikate sind allesamt von Anja handgearbeitet. sig
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