Strafsteuer für Verbrenner?

Dieser Vorschlag war zu erwarten

Der Umweltbonus ist Geschichte, nun legt das Umweltbundesamt einen Vorschlag für eine neue Förderung für E-Autos auf den Tisch. Die soll sich aus einer Strafsteuer für Verbrenner finanzieren. Also Leute seid brav und fahrt elektrisch, auch wenn ihr es kaum bezahlen könnt. Eure Diesel und Benziner könnt ihr euch dann natürlich erst recht nicht mehr leisten. Wir gehen der goldenen autolosen Zeit mit großen Schritten entgegen. Auf vier Rädern sind dann nur noch die unterwegs, die das nötige Geld in der Tasche haben. Der Rest wird mit Lastenfahrräder oder zu Fuß unterwegs sein. Die Luft wird sauberer, das Klima in Deutschland ist gerettet. Auch neue Straßen oder Brücken werden auch nicht mehr gebaut werden müssen. sig

Wenn Carl Benz am 29. Januar 1886 gewusst hätte, dass sein Fahrzeug (damals noch mit Gasmotorenbetrieb) einst derart in Verruf kommen würde, hätte er es bei der Pferdekutsche gelassen.

Tuschezeichnungen zeigen Alt-Herborn

Durch einen glücklichen Umstand bekam ich heute zehn originale Tuschezeichnungen von Walther Baumann in die Hand. Der bekannte Herborner Fotograf und Kunst-Maler schenkte diese Dr. med Klaus Zimmermann, dem Vater meiner Lebensgefährtin Petra Zimmermann-Reuter, anläßlich dessen Silberhochzeit mit seiner Gattin Gisela.

Die beeindruckenden Zeichnungen zeigen Herborner Häuser und Straßen so, wie sie einmal waren. Ich werde diese Werke in loser Folge hier in meinem Blog veröffentlichen.

Beginnen möchte ich mit einem begleitenden Brief, den er seinem Arzt Dr. Zimmermann auf den Umschlag seiner Werkmappe schrieb.

Die Zeichnung zeigt den heute genannten Leonardsturm, den Walther Baumann Hintersandturm nannte. Repros: S. Gerdau

Landesjugendchor sang in Herborn

Eine Perle des Chorgesangs erlebten am vergangenen Sonntag zahlreiche Besucher der katholischen Kirche St. Petrus Herborn. Der Landesjugendchor (LJC) Hessen hatte zu einem Frühlingskonzert mit einem bunten, stimmungsgeladenen Programm eingeladen. Unter der Leitung von Axel Pfeiffer intonierten die jungen Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen 16 und 27 Jahren Stücke von Anton Bruckner, Ola Gjeilo, Volker Bräutigam oder Josu Elberdin. Das ehemalige Jugendchor-Mitglied Tobias Orzeszko, derzeit Kantor der Evangelisch Reformierten Kirche zu Leipzig, begeisterte mit Orgelkompositionen von Volker Bräutigam und Felix Mendelssohn Bartholdy und erhielt auch dafür langanhaltenden Beifall aus dem Publikum.

Chorgesang vom Feinsten erlebten die Besucher der katholischen Kirch Herborn.


Im LJC singen die talentiertesten jungen Menschen aus ganz Hessen. In einem sehr anspruchsvollen Vorsingen werden sie ausgewählt und proben dann gemeinsam mehrmals im Jahr den Chorgesang unter der Leitung von Axel Pfeiffer. Ihre Talente und die Ergebnisse ihres Übungsfleißes präsentieren sie bei zauberhaften Konzerten wie dem in Herborn.


Zum Entrée brachte der Chor das vertonte Mariengebet „Tota pulchra es“ für Chor und Orgel von Anton Bruckner und stimmte die Konzertgäste damit auf die weiteren Hochgenüsse ein. Die Michael Trotta-Komposition „Surge Illuminare“ (steh auf und leuchte Red. frei übersetzt), bestach durch ihren getragenen aber auch kraftvollen Chorgesang. Aus dem Debütalbum von Laura Mvula, der jungen englischen Sängerin und Songschreiberin, intonierte der Chor das Stück „Sing to the Moon“ mit sehr viel Engagement und Leidenschaft.


Wunderschön auch „Loch Lomond“. Das alte und weltweit bekannte schottische Volkslied wurde 1970 von Jonathan Quick neu arrangiert. Besungen werden die schönen Ufer, des größten Sees Schottlands. Das Stück „Vom Schlaraffenland“ von Oliver Gies, einem zum Nachdenken anregenden Volkslied aus Schlesien, sollte eigentlich das Ende des wunderschönen Gesangsabend sein. Das sahen die Konzertbesucher aber anders, so dass Axel Pfeiffer mit einem verschmitzten („damit hatte ich ja schon gerechnet“) noch ein Stück als Zugabe aus dem Hut zog. Die humorvolle „Ode an die Heimat“ für Chorgesang von Oliver Gies komponiert, ist ein liebevolles, aber ungewöhnliches mehrstrophiges Gedicht, voll irischer Melodienseligkeit und feinem Humor mit der Pointe: Heimat ist da, wo sich das WLAN von selbst verbindet. sig/Foto: Gerdau

Der Gesangs-Vortrag des Landesjugend-Chor begeisterte die Herborner Konzertgäste. Video-Aufnahme und Schnitt: Siegfried Gerdau

Mineralien-Ausstellung in Herborn-Merkenbach

Zu ihrer 33. Mineralien-Ausstellung laden am 7. April 2024 (Sonntag) die Herborner Mineralienfreunden e.V. ins Herborn-Merkenbacher Bürgerhauses ein. Mit einer schier unübersehbaren Auswahl versteinerter Schönheiten, die teils hunderte Millionen Jahre in den unterschiedlichsten Formen und Farben in der Erde lagen, wollen sie nicht nur ausgewiesene Mineralien-Experten begeistern. Die hochinteressante Ausstellung geht von 10 bis 17 Uhr und der Eintritt ist frei.

Diese mit seltenen Kristallen gefüllte „Druse“, ist eine von vielen mineralischen Schönheiten

Mit der Schau ihrer Gesteinsfunde aus vielen Erdzeit-Epochen verschaffen die Frauen und Männer mit ihrem ungewöhnlichen Hobby den Besuchern einen tiefen Einblick in das Innere unseres Planeten. Sehr viele Exponate, die der Laien eher als Edelsteine ansieht, stammen aus stillgelegten heimischen Eisenerz-Gruben. Besonders Kinder sind von den wunderschönen Steinen fasziniert und lassen sich gerne in ihre interessante Geschichte entführen.

Paul Djalek, der Vorsitzende der Mineralienfreunde, weist daraufhin, dass man in diesem Jahr auf eine vorgeschaltete Mineralienbörse einschließlich Tauschtag für Mineralien-Sammler verzichtet habe. sig/Foto: Gerdau

Herborner Wochenmarkt ist extraordinär

Kaum sind die ersten Sonnenstrahlen zu sehen, belebt sich der freitägliche Herborner Wochenmarkt noch viel mehr als üblich. Nicht alle Menschen die über den Kornmarkt schlendern sind auch Käufer. Viele von ihnen sind „Sehleute“ und nutzen die Gelegenheit, um zu sehen und gesehen zu werden. Hier ein Schwätzchen, da ein Tässchen Espresso und die obligatorische Bratwurst bei Timo. Etliche Wochenmarktbesucher kommen von außerhalb und sind „Wiederholungstäter“. So wie das Pärchen mittleren Alters, das eigens jeden Freitag aus Marburg anreist, um das unnachahmliche Flair des Fachwerkstädtchen an der Dill zu genießen. Bürgermeisterin Katja Gronau hört sich die lobenden Worte der Gäste mit sichtlichem Wohlwollen an.

So richtig warm ist es noch nicht, aber das hält die Damen kaum von ihrem Stammtisch ab.

Vor einer gern besuchten Kaffeerösterei haben es sich die Damen eines Stammtisches gemütlich gemacht. Immer wieder freitags treffen sie sich hier und lassen sich den frisch gemahlenen Kaffee schmecken. Die neuesten Neuigkeiten werden ausgetauscht, wichtiges besprochen und sehr viel gelacht. Für einen kleinen Snack geht es zu Maria, Nico oder dem jungen griechischen Geschwisterpaar Theofania und ihrem Bruder Vasileios Chatzimanolis, um eine der leckeren Suppen zu essen. Zwischendurch werden kleine Einkäufe wie Eier, Brot, Fisch, Wurst, Käse, Gemüse oder Obst an den zahlreichen Marktständen erledigt.

Den Siegerländer Blumenhändler hätte die meisten Besucher gerne wieder auf dem Kornmarkt gesehen. Auch die Händler-Kollegen bedauern, dass viele Menschen die tollen Angebote in der Hauptstraße gerne in Anspruch nehmen, aber dann nicht mehr zu ihnen auf den Kornmarkt kommen. Phil Cory der Gitarrist gehört seit Jahren zum Marktbild und unterhält auch heute wieder Besucher und Marktbetreiber mit seinen Eigenkompositionen.

Mittlerweile haben sich am Würstchenwagen bei Toni, der eigentlich Timo heißt, lange Schlangen gebildet. Ohne eine leckere Bratwurst von dem fleißigen Ehepaar mit viel Know-how zubereitet, geht kaum ein Marktbesucher nach Hause. Auch in der Holzmarktküche von Teo Friedrich haben die Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun. Wer mag isst Bratfisch und Co an Ort und Stelle. Alle anderen nehmen die leckeren Speisen für kleines Geld in Isolierbehältern mit nach Hause.

Freitags ist der Kornmarkt logischerweise für den PKW gesperrt. Das soll (versuchsweise) schon in den kommenden Monaten auch an den anderen Tagen die Regel sein, so hört man. Die Volksmeinung ist deswegen gespalten. Der Eifer, die Herborner Innenstadt komplett autofrei zu gestalten, hört aber an der Turmstraße und der Nassaustraße auf. Durch diese Brennpunkte braust der Durchgangsverkehr munter weiter und gefährdet besonders Radfahrer, die entgegen der Fahrtrichtung unterwegs sind.

Die Besucher von Cafés Zeitlos, Marktcafés und Café am Kornmarkt oder bei Künkel in der Hauptstraße, genießen es wieder im Freien sitzen zu können. Der Frühling ist vor einem Tag auch in Herborn angekommen und es kann nur noch besser werden. Achtung: Der nächste Wochenmarkt vor Oster findet bereits am kommenden Mittwoch statt. sig/Foto: Gerdau

Jahreshauptversammlung 2024 des TSV Fleisbach

TSV wählt neuen Vorstand und ehrt langjährige Mitglieder. Hans-Werner Bender wird Ehrenmitglied

Vor wenigen Tagen luden der TSV Fleisbach, sowie der Förderverein des Sport- und Freizeitgeländes Fleisbach, zur diesjährigen Jahreshauptversammlung ein. Die Veranstaltung fand im renovierten Sportheim statt. Neben den Berichten aus den Abteilungen, ließ man das letzte Jahr noch einmal Revue passieren. Trotz schwindendem ehrenamtlichen Engagement, konnte der Vorstand einige Events, wie beispielsweise die Jausenstation, den Grenzgang und das Benefizkonzert mit der Band Eve im Bürgerhaus, auf die Beine stellen. Auch wird die Modernisierung und Instandhaltung des Sport- und Freizeitgeländes stetig voran getrieben. Das Bürgerhaus ist Dauerbrennerthema im Verein. Beim Thema Beitragserhöhung begann ebenfalls eine rege Diskussion. Alle Mitglieder konnten hier ihre Meinungen, Ideen und Vorschläge einbringen. Man blieb sich am Ende jedoch in einer Sache einig: Die Beiträge beim TSV Fleisbach sind im Vergleich zum Umkreis sehr überschaubar und werden es auch bleiben.

Trotz des vielen Gesprächsstoffs, gab es auch wieder einige Ehrungen. Mit der silbernen, 30-jährigen Mitgliedschaft wurden Melanie Hagedorn, Alrun Lorenz, Markus Pfeifer und Annemarie Schäfer ausgezeichnet. Die goldene, 45-jährige Mitgliedschaft erlangten gleich sechs Personen: Joachim Gertler, Rüdiger Menger, Monika Menger, Irene Schäfer, Paul Seißler und Klaus Dieter Weyel. 

Ein ganz besondere Ehrung wurden Hans-Werner Bender und Inge Theis zuteil, die mit 50-jähriger Mitgliedschaft in den Kreis der Ehrenmitglieder einzogen. Hans-Werner Bender, der vor-Ort, seine Urkunde entgegen nehmen konnte, wurden außerdem noch mal für seine besonderen Verdienste gelobt. Er war nicht nur ein langjähriger erfolgreicher Leichtathlet und hütete als Fußballer für kurze Zeit auch das Fleisbacher Tor, sonderte engagierte sich während seiner Amtszeit als 1. Vorsitzender maßgeblich für die Erneuerung des Sportgelände und Errichtung des Kunstrasens. Hierfür investierte er, neben viel Herzblut und Schweiß, 22 Urlaubstage, um den Bau begleiten und vor-Ort voranzutreiben zu können.

Er hat damit große Fußstapfen für alle folgenden Vorstandsmitglieder und das Ehrenamt hinterlassen. Dennoch ist es in erster Linie wichtig, gerade in diesen schweren Zeiten des Vereinslebens, einen zuverlässigen und konstruktiven Kreis an Mitarbeitern zu stellen, die den Verein instandhalten und auch in kleinen, aber konstanten Schritten voran treiben. 

Der neu gewählte Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

  1. Vorsitzender: Andreas Müller (Neuwahl)
  2. Vorsitzende: Saskia Steinhauer (Neuwahl)

1.Geschäftsführerin: Gabriele Schön

2.Geschäftsführerin: Julia Hecker (Neuwahl)

1.Kassierer: Peter Müller (Neuwahl)

2.Kassier:Tobias Müller

Beisitzer: Thomas Pfeifer (neu dabei aus der Abteilung Tischtennis)

Beisitzerin: Melanie Spaniol (neu dabei aus der Abteilung Frauenfußball)

Wir bedanken uns bei unserem ausscheidendem Vorstandsmitglied Eike Guthörl. Er wird uns als Haus- und Hof-Elektriker weiterhin zur Verfügung stehen. 

Die TSV-Kasse wurde von Petra Kranz und Matthias Opel geprüft. Im neuen Jahr werden Matthias Opel und Christoph Lang die Kasse prüfen. Vielen Dank.

Auch der Förderverein hat neu gewählt

  1. Vorsitzende: Tine Nadler (Neuwahl)
  2. Vorsitzende: Rebecca Dittmar-Grün (Neuwahl)

1.Geschäftsführerin: Gabriele Schön

2.Geschäftsführerin: Sonja Menger (Neuwahl)

1.Kassiererin: Selina Steinwachs (Neuwahl)

2.Kassiererin: Ingrid Kohl

Beisitzer: Christoph Lang und Eileen Ströhmann

Ein großes Dank an die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Stefanie Weiss, Kristin Grau und Janina Assmann.

Die Kasse wurde durch Saskia Steinhauer und Eike Guthörl geprüft. Im neuen Jahr wird diese geprüft durch: Saskia Steinhauer und Melanie Spaniol.

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern fürs Kommen und auch die wichtigen Einbringungen während der Sitzung. Der Verein und das Ehrenamt lebt vom Engagement seiner Mitglieder. Text und Fotos: Julia Hecker

Naturschönheiten im März

Die Blutpflaume (Prunus cerasifera Nigra) eine Unter-Art der Kirschpflaume (Prunus cerasifera). Das dunkelrote, beinahe schwarz gefärbte Laub, ist für den Namen verantwortlich. Ab Mitte März verzaubern die Bäume mit wunderschönen rosa Blüten. Sie sind eine der ersten Bienenweiden im Jahr. Bereits im Juli sind die Früchte der Blutpflaume reif. Sie sind etwas größer als Süßkirschen und schmecken bei voller Reife ebenfalls intensiv süß. Die Pflaumen lassen sich hervorragend zu Marmelade oder Kompott verarbeiten.

Gelernte Demokraten

Es gab sie tatsächlich und wie

Die Bundesrepublik hat seit ihrer Gründung am 23. Mai 1949 viele gute und geachtete Politiker erlebt. Zwei Männer, die heute noch und immer wieder mit Respekt erwähnt werden, begleitete der Publizist Klaus Stephan in seinem 272-seitigem Werk (1. Auflage Dez. 1988). Es verschafft seinen Lesern einen guten Einblick in die Anfangsjahre unserer Demokratie nach dem Ende des unseligen „Dritten Reiches“.

Helmut Schmidt der SPD-Politiker und sein Gegenpart der CSU-Mann Franz Josef Strauss konnten gegensätzlicher nicht sein und dennoch haben beide Deutschland mit viel Leidenschaft und Herzblut für Politik „nach vorne gebracht“ .

Wortgewaltig in Stimmen und Aussagen der Eine, hanseatisch etwas unterkühlt aber um so überzeugender der andere. Beide Kriegsteilnehmer, die auch auf diesem Gebiet wussten wovon sie sprachen und welche Risiken undiplomatisches Verhalten nach sich zog. Während der Protestant Schmidt ohne weiteres dem rechten Flügel seiner Partei zugeordnet werden konnte, war Strauss ein erzkatholischer Konservativer, wie es nur ein gebürtiger Bayer sein konnte. Obgleich in der Sache oftmals unerbittliche Gegner, zollten sie sich gegenseitig den notwendigen Respekt, gebildeter Menschen.

In seinem Werk beleuchtete Stephan gleichzeitig viele andere politischen Personen dieser Ära, aber besonders den Einfluss ihres „Übervaters“ Konrad Adenauer auf ihre eigene Entwicklung. Es war die Zeit des sogenannten „Kalten Krieges“, der Auseinandersetzung mit dem zweiten Teil Deutschlands (Deutsche Demokratische Republik) unter der Knute der Sowjetrepublik und der damit verbundenen Probleme.

Es war die Zeit, in der die Diplomatie zwischen den USA und der UDSSR an ihre Grenzen geriet und die Welt knapp vor der totalen Vernichtung stand. In diesen turbulenten Zeiten waren und sind auch heute gelernte Staatsmänner und gut geschulte Diplomaten gefragt und die wachsen bekanntlich nicht auf Bäumen.

„Gelernte Demokraten“ ist eine Kost, die weit über die geschichtliche Aneinanderreihungen geht. Wer daran interessiert ist zu erfahren, wie das damals eigentlich auf der politischen Bühne war, ist mit der nicht immer ganz einfach zu lesenden Lektüre gut beraten. Das Buch ist im Rowohlt-Verlag unter der ISBN 3 498 06227 1 erschienen und ist heute im gut sortierten Buchladen für wenige Euro erhältlich. sig/Foto: gerdau

Malkurse und viel mehr bei Benita

Die bekannte Malerin Benita von Wendt bietet in ihrer Erdbacher Malschule auch für dieses Jahr wieder Kurse an.

Termine für die neuen Workshops:

Pouring: Vorsicht Farbexplosion! 

April 2024: Samstag, 06.04. & Samstag, 13.04.

Juli 2024: Samstag, 06.07. & Samstag, 13.07.

August 2024: Samstag, 17.08. & Samstag, 24.08.

Abgesehen von den festen Terminen, gibt es unter anderem auch ein Afterwork Angebot.

Weitere Informationen zum Pouring findest Du auf meiner Webseite

Pappmaschee: Jetzt wird’s dreidimensional!

Juni/Juli 2024:  Das Pappmaschee-Seminar umfasst 5 Termine: Freitag, 07.06. von 17 Uhr 30 bis 19 Uhr, Freitag, 14.06. und 21.06. von 16 bis 20 Uhr, Freitag, 28.06. von 17 Uhr 30 bis 19 Uhr und Freitag, 05.07. von 16 bis 20 Uhr.


Alcohol Ink: Vorsicht Farbexplosion, die Zweite!

August 2024: Samstag 03.08. – Sonntag 04.08.

Weitere Informationen zum Thema Alcohol Ink findest Du hier.

Natürlich gibt es auch Termine für die altbewährten Seminare.

Seminar Farbe: Alles, was Du schon immer über Farbe wissen wolltest und wenn Du malst, wissen solltest!

März 2024: Samstag, 23.03. – Sonntag, 24.03.

Oktober 2024: Samstag, 26.10. – Sonntag, 27.10.

Alle Informationen zu diesem Seminar findest Du hier.

Offenes Atelier: Kreative Auszeit! 4 Tage Malen und Zeichnen.

April 2024: Montag, 08. bis Donnerstag, 11.04.

Oktober 2024: Montag, 21. bis Donnerstag, 24.10.

Weitere Informationen zum offenen Atelier findest Du hier.

So, das wäre es fürs Erste. Wenn ich Dich neugierig auf die Workshops gemacht habe, freue mich auf eine Rückmeldung. Mindestteilnehmerzahl pro Workshop sind immer 3 Personen.

Benita von Wendt / Malerei – Fotografie – Grafik-Design – Workshops / Mobil : 0151 20 100 344 / www.benita-von-wendt.

Tobis Städtetrip dreht im Nationalen Automuseum

Von Siegfried Gerdau

Ein rassiger Sportwagen drehte am Sonntagmorgen auf dem Großparkplatz vor dem Nationalen Automuseum seine Runden. Am Steuer dieses unverkäuflichen und vermutlich auch unbezahlbaren hochmotorisierten Bugatti Prototypen der HR-Moderator Tobias Kämmerer.

Jetzt war klar und erklärte auch die Anwesenheit von Toningenieurin Simone Jung, Bildgestalter (Kameramann) Lukas Lowack und vor allem von Aufnahmeleiter Friso Richter (Camping-Check). Hier wird eine neue Folge von Tobis Städtetrip gedreht.

Getunter Hoffmann-Porsche. Von links: Sidney Hoffmann, Tobi, Lukas Lowack und Friso Richter.

Produktionsassistent Matthias Wagner eilte mit einem Bollerwagen voller technischer Ausrüstung über den Platz. Immer darauf bedacht der kleinen Kamera nicht in die Quere zu kommen. Der Geschäftsführer des Nationalen Automuseums Florian Urbitsch, der mit seinem Kollegen Tobias Reichle das Mekka der Auto-Enthusiasten leitet, schaute mit Argusaugen dem Treiben der Fernsehleuten zu. Keine Panik. Tobi achtete peinlich darauf, dass dem Autowunder kein Härchen gekrümmt wurde.

Die „Loh Collection“, eine der außergewöhnlichsten privaten Autosammlungen Deutschlands in Dietzhölztal-Ewersbach umfasst 150 historische Fahrzeuge, die ihr Besitzer Friedhelm Loh seit dem vergangenen Jahr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.

Beim Betreten des „Autotempels“ kommt fast eine andächtige Stimmung auf die sogar das hartgesottene Drehteam erfasst. Immerhin trifft man in den ausgedehnten ehemaligen Buderus Tochter Omnical (später Babcock)- Fabrikhallen auf Exemplare wie Schuhmachers ersten Ferrari.

Hier stößt Sidney Hoffmann zum Team. Der Dortmunder mit neuem Wohnsitz in Aurich ist der wohl bekannteste Autohändler, TV-Moderator (Die PS-Profis – Mehr Power aus dem Pott) und Tuning-Experte Deutschlands. Seinen Edel-Porsche, der als Leihgabe ebenfalls im Museum steht, nimmt Tobi ganz genau unter die Lupe.

Hoffmann nutzt die Gelegenheit um dem Auto-Novizen Kämmerer Nachhilfe in Fahrzeug- und Motorentechnik zu erteilen. Richter treibt. Die Zeit für den Dreh muss auch am Sonntag eingehalten werden. Eine Miniaturautorennbahn versteckt in einem ausgewachsenen Renn-Boliden und zieht die Aufmerksamkeit des Drehteams auf sich.

An der Mini-Rennbahn im Inneren eines ausgewachsenen Rennwagens

Keine Frage, hier müssen die großen Jungs Tobi und Sidney ihr rennfahrerisches Können mit dem Stick in der Hand unter Beweis stellen. Lowack kniet mit seiner 4 k-Pocketkamera an der Rennbahn und filmt sogar einen Crash der Modellautos.

Mittlerweile ist auch HR-Redaktionsleiter Axel Mugler eingetroffen. Er will sich den außergewöhnlichen Drehort nicht entgehen lassen. In der nächsten Halle geht es mit chromblitzenden Schönheiten von Bugatti über Düsenberg bis Rolls Roys und Mercedes weiter. Unbezahlbare Träume in Blech, Chrom und Leder reihen sich aneinander.

In einem Separee stehend sprang den Fernsehleuten ein Leiter-Elektro-Feuerwehrauto aus der Stadt Baden bei Wien Jahrgang 1906 in den Blick. Zwei Elektromotore an den Vorderrädern treiben das Vehicle an. 1927 rüstete man es auf ein Benzin-Elektro-Hybridsystem um, mit dem es 50 km/h schnell wurde.

E-feuerwehrauto

Fantastisch ein Düsenberg aus dem Prohibitionsjahr 1929 mit Sirenen und Kanistern für den Alkoholschmuggel. Unter 1,5 Millionen Euro wäre der Wagen heute sicher nicht zu haben, aber Friedhelm Loh, der Rittal-Eigner, käme auch nie auf die Idee ihn zu veräußern.  Gegenüber ein Rolls Royce Silver Ghost aus dem Jahr 1912 mit seiner markanten Kühlerfigur „Spirit of Ecstasy“ auch Emily genannt. So viel Schönheit und Anmut findet man heutzutage so gut wie nicht mehr auf den Straßen der Welt. Ein komplettes Kino mit einer riesigen Filmvorführmaschine aus alten Zeiten zieht Tobi in seinen Bann. Die Anwesenheit eines Kinos geht zwar am Thema vorbei, passt aber anderseits irgendwie doch. Auf dem Weg in die Haupthalle stolpert man fast über eine Lincoln. In einem solchen Wagen wurde der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika John F. Kennedy am 22. November 1963 im texanischen Dallas auf einer Wahlkampfreise erschossen.

Hier wird deutlich wie das heute so oft gescholtene Automobil Geschichte gemacht hat und immer noch macht. Vorbei an Schuhmachers Renn-Boliden und langen, überdimensionalen und XXXL- Setzkästen ähnlichen „Regalen“ gefüllt mit Oldtimern der Extraklasse, geht es direkt zu einem Manderbach. Die dreirädrigen Transportfahrzeuge wurden von der Firma Manderbach Fahrzeugbau in Wissenbach (Dillkreis) von 1949 bis 1956 produziert.

Der erste von zwei Drehtagen für Tobis Städtetrip endete im museumeigenen Restaurant, dass von einem ausgewachsenen VW Bulli T1 dominiert wird. Hier servierte Küchenchef Dominik Wisor persönlich einen leckeren Döner, den der Feinschmecker Tobi genussvoll vor den Augen der Kamera verspeiste. Fotos: Gerdau

Interview mit Tobias (Tobi) Kämmerer Jahrgang 1975 geboren in Erlenbach am Main. Heute lebt er in Hergershausen – einem ländlich geprägten Stadtteil von Babenhausen in Südhessen – und ist Vater eines Sohnes und einer Tochter.

gerdaus Welt: Du bist bekannt für Tobis Städtereisen. Das hier (Nationales Automuseum) ist aber keine Stadt. Was hat Dich hierhergebracht?

Tobi: Wir sind klassischerweise wirklich nur in Städten unterwegs und immer auf der Suche nach besonderen Dingen. Dabei sind wir fast über dieses Wunder hier gestolpert. Da wäre es Wahnsinn gewesen nicht mal hinter die Kulissen zu schaun.

gerdaus-welt: Demnach seid ihr auf Informationen aus den Reihen der Bürger angewiesen?

Tobi: Nein, nicht unbedingt. Im hessischen Rundfunk haben wir immer offene Türen für alles was in diesem Bundesland passiert. Bei Tobis Städtetrip, also in diesem Format, ist die Bedingung, dass am Ende 45 Minuten interessanter Film herauskommt und man beim Anschauen Lust bekommt, das nachzumachen.

gerdaus-welt: Bist Du denn ein Auto-Liebhaber oder gar ein Enthusiast?

Tobi: Nein, überhaupt nicht. Ich habe von Autos schlichtweg überhaupt keine Ahnung. Aber, ich mag schöne Autos. Wenn ich eines sehe, schlägt mein Herz höher. Ich gebrauche Autos und hätte sicher auch gerne eine Halle von schönen Autos. Ich kann aber aufgrund meiner Ahnungslosigkeit was Motoren und Technik betrifft, immer nur feststellen schön, nicht schön, gefällt mir.

gerdaus-welt: Mir gefällt, dass Du alles was Du sagst, so „à la main“, also aus dem Stegreif kommt.

Tobi:  Das ist schlichte Absicht. Wir wollten mit diesem Format etwas „Echtes“ machen. Natürlich kann man alles proben, aber am Ende wirkt das dann alles weniger echt. Wenn die Kamera läuft, ist es für mich die erste Begegnung mit den Protagonisten und dem Drehort. Alle Geschichten, die dort erzählt werden, sind für mich völlig neu und ich höre sie zu ersten Mal. So bin ich für alle Menschen die noch nicht hier waren eine Art Vorhut.

gerdaus-welt: Mir fällt noch dasEquipment auf. Das entspricht eigentlich nicht dem, was sich der Fernsehzuschauer vorstellt. Gibt es denn keine großen Kameras mehr?

Tobi: Doch natürlich gibt es die noch. Wir brauchen für das Format Tobis Städtetrip eine Ausrüstung für maximale Beweglichkeit und die Leute erschrecken nicht. Trotz allem sind die verwendeten Kameras sehr hochwertig. Wenn Leute keine Fernseherfahrung haben, bekommen die überhaupt nicht mit, dass da eine Kamera läuft. Bei den großen „Mühlen“ haben die Menschen eher etwas Respekt oder sogar eine gewisse Kamerascheue.

gerdaus-welt: Nimmst Du persönlich von all Deinen Drehorten auch persönlich etwas mit?

Tobi: Ich mache alles professionell und mit aller Liebe. Auch weiß ich welcher Luxus das ist, den ich da machen darf. Welcher Mensch kommt schon in die Lage all das auszuprobieren was ich darf. Auch so viel unterschiedliche Menschen und Geschichten kennenzulernen ist nicht jedem vergönnt. Ich habe am Ende eines Drehs immer ein Gefühl von Wehmut, weil ich wegen der immer weiter gehenden Arbeit an anderen Orten fast nie mehr zurückkommen kann. Mit den vielen tollen Menschen die ich treffe möchte ich gerne noch mal ein Bier trinken, aber es geht halt immer weiter.

gerdaus-welt: Weißt Du eigentlich wie bekannt und beliebt Du durch Deine Sendungen bist?

Tobi: (lacht) Da musst Du die Profis beim hessischen Rundfunk fragen. Ich weiß nur, dass ich mich sehr freue, wenn ich im echten Leben unterwegs bin und nicht selten höre „ei da isser ja“ und das ist doch ein gutes Feedback dafür, dass den Leuten die Sendungen gefallen. 

Das Interview führte Siegfried Gerdau

Das Nationale Automuseum ist ab 23. März 2024 wieder geöffnet.

Öffnungszeiten Restaurant & Diner:
Mi bis Fr 10:30 – 22:00 Uhr
Sa und So 10:00 – 22:00 Uhr
Mo und Di geschlossen

Sendetermine für „Tobis Städtetrip“ Nationales Automuseum

Mo 09:20–10:05

hr-Fernsehen

Di 21:00–21:45

hr-Fernsehen