1.Autokino in Herborn

Mit einer Bilderstrecke möchte ich mich auf diesem Wege bei den Verantwortlichen der Herborner Stadtverwaltung und ganz besonders bei dem Herborner Stadtmarketing mit Jörg Michael Simmer, Michael Menk und Birgit Ernst für ihren Einsatz Danke bedanken.

Auf der 16 Meter breiten und 8 Meter hohen Leinwand war das Mundstuhl-Spektakel am Samstagabend mühelos zu verfolgen.
Mein lieber Kollege und Freund Jörg Weirich hat mit diesem Layout wieder einmal ein Meisterstück seiner Kunst abgeliefert.

Breitscheid-Medenbach…viel mehr als nur ein Orts-Name

Wer von dem kleinen Breitscheider Ortsteil Medenbach spricht, denkt zuerst an den ganz in der Nähe liegenden Kalksteinbruch. Das Dorf selber hält jedoch ebenfalls einige Schönheiten bereit, die es zu entdecken gilt.

Das Ensemble von Fachwerk und Bruchstein macht den besonderen Reiz aus.

Allen voran die evangelische Kirche mit ihrem bemerkenswerten frühgotischen Chorturm mit seinem pyramidenförmigen Helm und vier kleinen Spitzgiebeln. Er schließt sich an das modernisierte Kirchenschiff an. Der Altarraum wird von einem Kreuzgratgewölbe überdeckt. Der Triumphbogen ebenso wie die flache Nischen bildenden Schildbögen des Gewölbes sind spitzbogig. In den Nischen der Schildbögen befinden sich Reste von mittelalterlicher Wandmalerei, in der südlichen eine Darstellung „Christus vor Pilatus“. Die farbige Fassung des Triumphbogens, der Schildbögen und der Kreuzgrate entstammt der letzten, 1966 durchgeführten Restaurierung.

Im Verlauf der Hauptstraße gibt es vier gusseiserne Brunnen. In ihrer Gestaltung entsprechen sie dem im Dillgebiet üblichen Typ als acht- beziehungsweise viereckigen Brunnentröge. Sie stellten zum Zeitpunkt ihrer Aufstellung die Wasserversorgung des Dorfes sicher. Heute rhythmisieren sie den Straßenverlauf.

An einem der vier Medenbacher Brunnen machen Michael ter Stege-Krauskopf und Gérard Stege mit ihren Pensionshunden Station.

Wie Eingangs schon bemerkt ist Medenbach jedoch besonders durch seinen Kalksteinbruch bekannt. Das Kalkvorkommen ist Teil eines urzeitlichen Korallenriffs, das sich von Langenaubach über Breitscheid bis nach Erdbach zieht.

Auf verschiedenen Ebenen wird je nach Vorkommen der wertvolle Kalkstein abgebaut.

Die allumfassende Bedeutung des Medenbacher Sedimentgesteins Kalk ist nur Wenigen bewusst.

Kalk ist die Entwicklung des Lebens auf der Erde. Seit jeher verhilft das Mineral jedem Lebewesen zu Wachstum und Stabilität. Bereits vor mindestens 14.000 Jahren kannten die Menschen den Kalk als Baustoff und setzten ihn zum Tünchen und zur Mörtelherstellung ein. Mit der Zeit entdeckte man immer neue Wirkungsweisen und Einsatzbereiche. Das hat sich bis heute nicht geändert. Im Gegenteil. Die Nutzungsmöglichkeiten sind unüberschaubar. Ob in Häusern und Straßen verbaut oder bei der Produktion von Glas und Kunststoffen, zahlreichen Hygieneartikeln, Papier und Schmuck, Lebensmitteln und Getränken eingesetzt – Kalk ist überall und ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Der Medenbacher Kalk wird unter anderem als Zuschlag für Hochöfen, Stahlwerke und Eisengießereien gewonnen.

Stillgelegter Kalksteinbruch

Er dient als Zusatzstoff im Hühnerfutter oder als Düngemittel für die Landwirtschaft. Kalksteinmehle werden in Rauchgasentschwefelungsanlagen verwendet. Zahlreiche Polier- und Schleifmittel – darunter auch Zahncreme – basieren auf Kalkstein. Beton, Zement, Fliesen, Gläser und Scheiben sind ohne Kalkanteile nicht herstellbar.

Wunderschöne Formen und Farben entstehen im Verwitterungsprozess von Jahrmillionen.

Wer weiß denn schon, dass die massiven Kalksteine nach einem langen Weg durch zahlreiche Verarbeitungsprozesse als Zitronensäure (dem Grundstoff für die Getränke-, Kosmetik- und Pharmaindustrie) oder in mehrwertigen AlkoholenKlebstoffenFarben und Lacken, zum Beispiel als Weißpigmentextender (Streckmittel) in Dispersionsfarben landen. Als Propylenoxid  sind sie unverzichtbare Weichmacher in der Kunststoffindustrie. Auch als Kalkseife  ist Kalk ein wichtiger Rohstoff für die Papierindustrie, ebenso in Schmiermittel und Stabilisator bei der Herstellung von Kunststoffen. Selbst beim Zahnarzt kommt man mit Kalk in Form von synthetischen Gipsen für die Gipsabdrücke beim Zahnarzt in Berührung. Das chemisch gefällte Calciumcarbonat, dem Calciumpräcipitat ist in vielen Produkten des täglichen Bedarfs wie Zahnpasta, Kosmetika, Papier, Gummiwaren, Mineralfarben und Arzneimitteln zu finden.

Um das Maß der Anwendungen und Einsatzarten voll zu machen muss noch die Kosmetika, zum Beispiel als Putzkörper in Zahnpasta, zur Mattierung in Puder oder mit Peelingwirkung erwähnt werden. Text und Fotos: Siegfried Gerdau

Mohnblumen-die stillen Schönheiten

Mohnblumen-die stillen Schönheiten

Mohnblumen sind nicht nur wunderschön, sondern auch sehr eigen. Man kann sie in der Natur betrachten, aber wenn sie gepflückt werden ist es mit der Schönheit innerhalb kürzester Zeit vorbei. Ich habe in meinem großen Fundus gekramt und dabei sind mir viele Mohnbilder aus Polen, Frankreich und Deutschland in die Hände gefallen, denen ich hier in meinem Blog ein Denkmal setzen möchte.

Text und Fotos: Siegfried Gerdau

Autobahn-Kirche Wilnsdorf ist einen Besuch Wert

Seit 2013 steht oberhalb der BAB 45 Höhe Wilnsdorf eine der in zeitgenössischer Betrachtung futuristischsten Autobahn-Kirchen. Der lange geplante und letztlich in Beton und Holz realisierte Bau ist über den Autohof erreichbar und lehnt sich an den großen Rastplatz für die Könige der Landstraße und Autobahnen an.

Denen und natürlich auch allen anderen Menschen, gleich welcher Kultur oder Glauben, ist das von einem Förderverein betriebene und auch finanzierte 1,5 Millionen Euro teure Kirchlein gewidmet. Nicht für die Ewigkeit gebaut und dennoch dauerte es eine gefühlte halbe Ewigkeit, bis das an Origami erinnernde Projekt schließlich seiner Bestimmung übergeben werden konnte.

Von Dortmund auf der Autobahn kommend fallen die beiden Spitztürme, die beim Vorbeifahren zu einem verschmelzen, um sich dann wieder zu trennen, sofort ins Auge. Ist der weiße, fensterlose Bau, der an die Reinheit des Glaubens erinnert, schon sehr seiner Zeit voraus, setzt sich die anspruchsvolle Architektur in seinem Innern machtvoll fort.

Komplett aus Holzplatten sehr eigenwillig in Wabenform konstruiert, erinnert lediglich das Kreuz im Altarraum an eine Kirche. Es fällt auf, dass man sich sofort nach dem Betreten durch die Glastür heimisch und geborgen fühlt. Die wohltuende Stille streichelt die Seele und man ist bereit Lärm und Alltagsballast außen vor zu lassen. Auf einem Pult liegt ein Gästebuch. Es gibt Auskunft über die Besucher, die sich gerne in ihm verewigen und ihre Sorgen auch darin abladen. Gleich daneben eine Kerzengalerie an der man in Erinnerung an seine Lieben eine Lichtlein anzünden kann. Wer möchte, versenkt einen Obolus in dem Geldkästchen-die Anlage muss ja auch unterhalten werden.

Ein Besuch lohnt sicher nicht nur für Gläubige und ist hiermit auch Fotografen herzlichst angeraten.  

Anfahrt: Über die BAB 45 Ausfahrt Wilnsdorf (Ausfahrt 23), dann in Richtung Neunkirchen immer der Ausschilderung Autobahnkirche nachfahren. Am Ende der Parkflächen neben dem Hotel-Hochhaus „Qualitel“ sieht man dann die Spitztürme. Weitere Infos: Ute Pohl, Telefon: 02736/6716. Text und Fotos: Siegfried Gerdau

Auf der Saalburg erfuhr Jürgen auch etwas über Un-Kultur

Die Information, die Jürgen Heckmann in dem Römerkastell bei Bad Homburg vor der Höhe erhielt, wollte ich meinen Followerinnen und Followern nicht vorenthalten.

Jürgen schreibt: Ich war gestern auf der Saalburg und habe mir das Original des Pferdekopfes aus Waldgirmes angeschaut.

Dabei kam ich mit einer Fremdenführerin ins Gespräch. 15 Fremdenführerinnen und Fremdenführer arbeiten auf der Saalburg. Das sind alle Einzelunternehmer und haben derzeit keine oder kaum Aufträge. Sie bekommen keine Hilfe in Form von Krediten oder sonstige finanziellen Zuwendungen. Denen bleibt nur Hartz 4. Die Fremdenführerin, die mit mir sprach, hat eine Bekannte in der Agentur für Arbeit, solche Leute werden dort als „Einhörner“ geführt. Dies sei ein Synonyme für freischaffende Künstler beziehungsweise Kulturschaffende oder Personen die im Dienste der Kultur stehen.

Mein Fazit: Hauptsache wir geben den Großkonzernen ihre Abwrackprämien und Co. Die Saalburg gehört dem Land und das hätte doch Kurzarbeitergeld auf Basis der letzten Steuererklärung zahlen können.

Dennoch: Die Saalburg war echt top. Morgens um 9 Uhr und Regen hat man das Ding fast für sich allein und der Pferdekopf ist die Fahrt wert. Text und Foto: Jürgen Heckmann

Info:

Der Pferdekopf von Waldgirmes wurde 2009 auf einem Feld bei Lahnau-Waldgirmes gefunden. Er gehörte vermutlich zu einem Reiterstandbild, das auf dem Forum der dortigen römischen Siedlung stand. Das Fundstück wird seit August 2018 im Saalburgmuseum öffentlich ausgestellt. Der Pferdekopf ist aus vergoldeter Bronze, wiegt 14 Kilogramm und ist 55 Zentimeter groß.

Mit dem Rad um den Edersee

Mit dem Rad um den Edersee

Jürgen Heckmann aus Driedorf-Münchhausen hat diesen Klasse-Beitrag geliefert, den ich gerne abdrucke.

Jürgen Heckmann

„Urlaub zu Zeiten Coronas“ vom 21.05.2020
oder
„Was ist Hessen doch so schön“

Wenn man die Medien so verfolgt, dann scheint doch ein Thema, viele zu beherrschen.
„Wie wird der Sommer und wohin darf ich verreisen“. Das wäre ja alles ganz normal, wäre da nicht Corona.
Jetzt habe ich aktuell Urlaub und auch ich wollte was erleben! Angeregt durch vielerlei Sendungen des hessischen Rundfunks, schließlich hatte ich ja die letzten Wochen viel Zeit Zuhause verbracht, beschloss ich in Hessen zu bleiben.
Die Lockerungen kamen gerade recht, die ersten Unterkünfte haben wieder geöffnet. Ich entschied mich, den Edersee mit dem Rad zu umrunden und wenn ich schon mal da oben bin, wollte ich noch eine zweite Tour unternehmen. Hotel oder Pension, das war der erste Gedanke. Der zweite Gedanke war Aerosole können lange in der Luft stehen. Was anderes musste her. Meine Wahl ein Fass. In Affoldern, unweit meines Zieles steht ein Fassmotel. Mike der Eigentümer, ist ein super netter Typ, der mit viel Liebe, diese kleine aber super feine und picobello saubere Anlage geschaffen hat. Alles spielt sich draußen ab, wer spricht da noch von Aerosolen?

„Wie gut schläft man in einem Fass?“ Jürgen hat es herausgefunden.

Montag Morgen 10 Uhr war ich da, die Katze hat mich begrüßt, sonst war keiner da. OK, das Fahrrad von der Anhängerkupplung, schon mal neugierig die Fässer begutachtet und ab aufs Rad. Bis zur Talsperre ist es nicht weit und ab da beginnt der Rundweg. Mir ist aufgefallen, dass noch
vieles geschlossen hat. Selbst das Touristenzentrum war noch „Aus aktuellem Anlass“ zu. Egal, ich wollte ja schließlich mit dem Rad fahren und das geht auch ohne Touristenzentrum. Einige Einzelfahrer und eine Handvoll Pärchen kamen mir entgegen, sonst hatte ich den Weg für mich.
Kein Wunder, dass noch vieles zu hat. Gegen Mittag, ich hatte langsam Hunger, war ich am gegenüberliegendem Ende des Sees. Dort hatte ein Imbiss auf, wählerisch konnte ich nicht sein. Ich konnte draußen sitzen, das war schon mal gut. Die Speisen, halt Imbiss, Schnitzel, Würstchen,
Pommes und Co. Von den 6 Tischen für Zwei, verteilt auf gefühlte 50 m², waren gerade einmal die Hälfte besetzt. Die Tische, wo eben noch Gäste saßen, waren nass von Desinfektionsmitteln. Hier kannst du bleiben, das überlebt kein Virus. Zum Bestellen musste ich nicht rein, passt dachte ich
mir. Die Wartezeit habe ich mit einem Gespräch zum Nachbartisch, über eine Distanz von drei Meter#, überbrückt. Die Leute haben Spaß am Quatschen, das merkte ich sofort. Zum Bezahlen musste ich dann doch rein. Also Mundschutz auf und Schnitzel mit Pommes und einem Getränk, bargeldlos bezahlt.


Weiter geht es am gegenüberliegendem Ufer bis zur Fischräucherei, hier war richtig was los. Das lag an der Krananlage für Boote. Auf sehr beengtem Raum, kam ein Segelboot nach dem anderen an. Cool, auch hier
konnte ich draußen sitzen. Mundschutz auf, rein in die Räucherei, Flammlachsbrötchen, Espresso und Wasser gekauft. Alles verlief sehr diszipliniert, Abstandhalten funktioniert. Ab nach draußen und die Show genießen.
Eine halbe Stunde später ging es weiter, der Edersee lebt auch von seiner Natur und den herrlichen Aussichten, das habe ich dann auch alles aufgesaugt. Am frühen Abend, stand ich dann wieder bei den Fässern. Mike, war zwischenzeitlich auch da und wir haben erst mal eine Runde gequatscht. Thema Corona, was sonst, es lässt ein halt nicht los. Mike erzählt mir von seine Schwierigkeiten und seinem Hygienekonzept. Das braucht aktuell jeder, sonst darf er nicht öffnen. Zugänge hat er
mit kleinen Ampelschildern geregelt. Grün = go und Rot, du darfst jetzt nicht rein, kennt jeder und
kann jeder! Überall Desinfektionsmittel und Einwegpapier zum Abtrocknen. Ganz wichtig, Name, Anschrift und Telefonnummer hinterlassen, für das Gesundheitsamt zur Nachverfolgung.
Formalien geklärt! Jetzt wichtig, die mitgebrachte Weinflasche in den Kühlschrank legen, bin ja schließlich im Kurzurlaub. Neben mir ist noch ein Pärchen anwesend, die waren ein wenig zurückhaltend, Corona sorgt für Distanz! Gegen Abend, kam noch ein Kumpel vom Mike, der Volker. Nach den mittlerweile obligatorischen Corona-Austausch, endlich mal Gesprächsthemen ohne Virus. Es gibt sie noch, die Welt ohne
Seuche. Gegen Mitternacht, meine Weinflasche war leer, ging es ins Fass. Ich habe saumäßig gut geschlafen.
Mike musste früh raus, aber das Frühstück war gerichtet. Mike fährt noch für ein Bauunternehmer im Schwerverkehr. Er will keine Kredite vom Staat und das ist sein Lösungsansatz, um durch die
Corona-Zeit zu kommen. Hut ab, wie der alles unter einen Hut packt!
Nach dem Frühstück, habe ich mein Fass geräumt und alles ins Auto verfrachtet, das darf noch bleiben ich will ja schließlich noch den Edersee – Bahnradweg fahren, nach Korbach. Den Einstieg hatte ich schnell gefunden und auf ging es. An der alten Bahnstrecke liegen viele kleine Orte, so auch
Netze. Das in Netze mal ein Kloster stand hat mir ein Schild verraten. Das hörte sich spannend an und ich beschloss die kleine Klosterkirche zu besuchen. Dort angekommen hat mir eine super nette Frau erst
mal die Tür zur Kirche aufgeschlossen. Ich war wohl seit Wochen der erste, der sich für die Kirche interessiert hat. Ich bekam eine Führung und durfte

Schmucke Häuser in schönen Dörfern

sogar in den Glockenturm. Zum Schluss bekam ich noch einen Kaffee angeboten und wir saßen mit Abstand vor der Haustür der alten
Klosterverwaltung, was gleichzeitig auch das Wohnhaus der Frau ist. Kommunikation kann auch eine Droge sein, man spürt wie dieser Wirkstoff der Gesellschaft fehlt. Wie mir dieser Wirkstoff fehlt! Nach zwei Stunden fuhr ich erst weiter. Der Tag war schon mal erfolgreich. Korbach war wie
ausgestorben, seltsam für so eine schöne Stadt. So muss es wohl im Mittelalter gewesen sein, wenn die Pest durch ist, schoss es mir durch den Kopf. Auf dem Rückweg habe ich dann das Schloss Waldeck angesteuert mit Blick über den See. Hessen ist schön! Nachmittags war ich wieder am Auto und ich habe Hunger. Also das Rad auf die Anhängerkupplung. Mike war da, noch mal rein, „Danke sagen“ und ein Trinkgeld hinterlassen. Wer so ein guten Job macht, hat es verdient!

Der Edersee. Ein wunderschönes Fleckchen Wasser und schon lange kein Geheimtipp mehr.


Jetzt zum Finale, in Bad Wildungen gibt es den „Worschtkopp“, da will ich hin. Der „Worschtkopp“,ist ein Imbiss, der aus nur regionalen Produkten mit einer herrlichen Portion Kreativität leckeres zu essen baut. Salate heißen da „Hessisches Rindvieh grast“ oder „Hannes Hahn grast“. Burger nennen sich „Hans Worscht“ oder „Peterchens Rindfahrt“. Es gibt aber auch
Pommes und Bratworscht, aber alles aus regionaler Produktion. Man kann im Imbiss einkaufen. Nudeln vom Bauer um die Ecke, Ahle Worscht, Öle, Liköre, Honig,…… und vieles mehr. Essen kann man draußen, bestellen und zahlen im Imbiss. Alles mit Mundschutz und Abstand halten! Zum Essen gibt es ein Formular. Name, Anschrift, Telefonnummer und ein Datenschutzhinweis zur Aufbewahrungsfrist. Organisation ist alles, Corona
funktioniert.

Lecker! Aber geht der überhaupt in den Mund?


Zusammengefasst, ich hatte zwei schöne Tage und verstehe nicht, warum ich ins Ausland fahren sollte. Hessen, Deutschland ist schön und mein Geld ist hier gut angelegt. Ich will ja wieder kommen und es wäre schade, wenn Corona zum Schluss doch noch Opfer fordert. Es muss ja nicht gleich der Tod sein. Text und Fotos: Jürgen Heckmann

Neuer Bußgeldkatalog hat es in sich und das nicht nur bei Geschwindigkeitsverstößen

 

Achtung, der neue Bußgeldkatalog ist auf Eis gelegt. Es gilt wieder der Alte mit Rechtstand vom 01.12.2017 bis zum Widerruf.

Die seit dem 28. April 2020 in Kraft getretene Novelle der Straßenverkehrsordnung hält für die Verkehrsteilnehmer so manche Überraschung bereit. Hat sich der Sturm der Entrüstung bisher fast ausschließlich auf die härteren Sanktionen bei Geschwindigkeitsübertretungen inner- und außer Orts konzentriert, stiegen die Bußgelder für zahlreiche andere Verkehrsverstöße weitgehend unbeachtet gewaltig an. Die sogenannten „Kavaliersdelikte“ wie zum Beispiel das Parken auf Gehwegen oder das Befahren einer Straße, die nur für den Anliegerverkehr frei ist, reißen seit dem 28. April ein gewaltiges Loch in die private Kasse. Unter 50 Euro geht da kaum noch was.

Dennoch sieht man in den Städten und noch mehr auf dem Land mehr denn je Fahrzeuge, die sich mit zwei Rädern unerlaubt auf dem Bürgersteig befinden. Waren in der Vergangenheit dafür 20 Euro zu berappen sind jetzt 55 Euro fällig. Kommt da noch eine Behinderung oder Gefährdung anderer dazu, sind 70 beziehungsweise 80 Euro fällig.

Viel Platz haben hier die Fußgänger wohl nicht mehr. Das wird im Anzeigenfall ein teures Vergnügen.

Das besonders in Städten so beliebte in-der-zweiten-Reihe-Parken kostet ebenfalls 55 Euro und 1 Punkt. Das Halten auf einem unbeschilderten Radweg ist da mit 50 Euro vergleichsweise günstig. Unberechtigtes Parken auf einem Behindertenparkplatz kostet nun statt 35 55 Euro.

Übrigens: Deutschland gilt als Auto-Land und einer Studie zufolge, auch als Land der Falschparker.

Im Bundeseinheitlichen Tatbestandskatalog-Tatbestände mit insgesamt 576 Seiten ist zum Beispiel unter Nummer 112606 zu lesen: „Sie parkten im Bereich einer scharfen Kurve. Die Verkehrsfläche im Kurvenbereich war dadurch so stark eingeengt, dass eine Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge im Einsatz nicht mehr gewährleistet war.“ Kostet 100 Euro. Wer länger als 3 Stunden auf einer schmalen Fahrbahn gegenüber einer Grundstücksein- bzw. -ausfahrt parkt wird mit 30 Euro Bußgeld bedroht.

Auch das nicht platzsparende Parken kann 10 Euro kosten. Wer dann noch ohne vorgeschriebene Parkscheibe länger als 3 Stunden parkt, ist zusätzlich mit 40 Euro dabei. Sogar das unachtsame Besteigen oder Verlassen des eigenen Boliden kann teuer werden. Wer dabei andere gefährdet, ist mit 40 Euro dabei.

Fußgänger sind im Straßenverkehr ausdrücklich zu schützen. Wer beim Abbiegen darauf keine besondere Rücksicht nimmt und diese dabei gefährdet, muss mit 140 Euro Bußgeld, einem Monat Fahrverbot und einem Punkt in Flensburg rechnen.

Was Anwohner von Hauptstraßen in Städten und Gemeinden freuen dürfte: Protzer und Poser bekommen in Zukunft gewaltig eins auf die Mütze. Nämlich: Wer unnötigen Lärm verursacht, seine Mitmenschen mit vermeidbaren Abgasen belästigt oder unnötig hin- und herfährt, der wird mit einer Geldbuße bis zu 100 Euro zur Ordnung gerufen.

Nächtliches Straßenrennen wird für viele Selbstdarsteller teuer.

Eine immer mehr zunehmende Unart, die für andere Verkehrsteilnehmer gefährlich sein kann. Das Abbiegen ohne dies mit Blinker rechtzeitig anzuzeigen kostet 30 Euro.

Auch den Fahrradfahrer hat die Aufzählung der Straßenverkehrsordnungswidrigkeiten in ihrer 13. Auflage nicht vergessen. So heißt es unter anderem: „Sie führten ein Fahrrad unter Verstoß gegen eine Vorschrift über die Einrichtungen für Schallzeichen. Auf gut Deutsch wer keine Klingel hat ist mit 15 Euro zu belangen. Wenn‘s beim Licht mangelt kostet es gleich 20 Euro.

In Fußgängerzonen genießen Fußgänger wie es der Name schon sagt ganz besondere Privilegien. Wer diese nicht beachtet wird kräftig zur Kasse gebeten. So kostet es Fahrradfahrer, wenn sie unerlaubt mit dem Fahrrad eine Fußgängerzone befahren inklusive Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer 25 Euro. Das gilt auch für Elektro-Roller, sogenannte E-Scooter. Ausnahmen gelten nur dann, wenn das neue Zusatzschild „Elektrokleinstfahrzeuge frei“ beziehungsweise. „EKF-frei“ diese anzeigt.

Spannend wird es, wenn ein Autofahrer mit Alkohol im Blut erwischt wird. Da geht es los mit: „Sie führten das Kraftfahrzeug mit einer Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille oder mehr.“  Das bedeutet 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot und 500 Euro an die Staatskasse. Obwohl die Einstufung „wieviel Gläser Bier oder Wein welchen Promillewert ergibt sehr individuell und von zahlreichen Faktoren abhängig ist, gibt es doch eine „Faustformel“, die Ein-Glas Regel für 0,5 Promille im Straßenverkehr (für Probeführerscheinbesitzer gilt die 0,1 Promille-Grenze): Jeder Gesunde und Normalgewichtige (über ca. 60 kg) könnte bei gefülltem Magen (zum Beispiel nach einem guten Mittagessen) 0,5 l Bier oder ¼ l Wein (rot oder weiß) oder 4 Gläschen Schnaps trinken und wäre mit ziemlicher Sicherheit unter 0,5 Promille. Verlassen sollte man sich jedoch nicht darauf. Weil: Bei einem Verkehrsunfall mit Personenschaden wären in diesem Fall strafrechtliche Konsequenzen nicht auszuschließen, denn bei 0,6 Promille besteht bereits das doppelte Unfallrisiko. Fazit: Grundsätzlich sollte man beim Autofahren absolut nichts Alkoholisches trinken. Begründung: Da jeder Mensch verschieden ist, kann nicht mit Sicherheit berechnet werden, wie viel Promille bei welcher Alkoholkonsummenge erreicht werden.

Wer seinen Führerschein wegen einer Trunkenheitsfahrt in Verbindung mit einem tödlichen Unfall verliert, muss sich auf eine sehr lange Wartezeit einstellen.

Jetzt noch ein paar Highlights, die sicher noch nicht in jedem Autofahrerhirn angekommen sind. Dazu gehört die Rettungsgasse. Eine an und für sich logische Maßnahme bei einem Stau. Wird sie nicht gebildet und hier spricht der Gesetzgeber jeden einzelnen an, kostet es mindestens 200 Euro, 2 Punkte in Flensburg und 1 Monat Fahrverbot. Ganz schön happig und absolut vermeidbar. Da helfen auch keine Ausreden wie: „Der vor mir ist ja auch nicht rübergefahren.“

Hier droht Stau. Rettungsgasse nicht vergessen.

Wem ist eigentlich klar, dass es 3 Punkte für Straftaten mit Bezug auf die Verkehrssicherheit oder gleichgestellte Straftaten, wenn die Fahrerlaubnis entzogen wird oder wenn eine Sperrfrist für die Erteilung einer Fahrerlaubnis ausgesprochen wird – zum Beispiel bei Trunkenheit am Steuer, unterlassene Hilfeleistung oder erheblicher Gefährdung des Straßenverkehrs durch zu schnelles Fahren gibt. Wenn man bedenkt, dass bei 8 Punkten der Führerschein im Landratsamt verschwindet, ein ganz schönes Risiko.

Übrigens und damit will ich die lockere Aufzählung der mit Bußgeld und Geldstrafe bedrohten Verfehlungen im Straßenverkehr mit einer immer mehr zunehmenden Unart, der Fahrerflucht beenden. Das beginnt man glaubt es kaum tatsächlich mit einem Kratzer am fremden Fahrzeug.

Wer sich von einer Unfallstelle entfernt begeht Fahrerflucht und das wird nach dem Strafgesetz geahndet.

Eine Strafe droht „schon“ bei einem Kratzer am anderen Auto und wird schon als Fahrerflucht geahndet, wenn sich der Verursacher aus dem Staube macht. Dabei hängt die Höhe der Strafe für eine Fahrerflucht vor allem vom entstandenen Schaden ab.

  1. Bei Sachschaden geringer als 600 Euro kann das Verfahren kann gegen eine Geldauflage eingestellt werden.
  2. Beträgt der Sachschaden weniger als 1300Euro ist mit 2 Punkten im Fahreignungsregister, 3 Monaten Fahrverbot und einer einkommensabhängigen Geldstrafe zu rechnen.
  3. Übersteigt der Sachschaden 1300 Euro gibt es eine Geldstrafe, 3 Punkte im Fahreignungsregister, Entziehung der Fahrerlaubnis und eine Sperrfrist von 6 Monaten bevor die Erlaubnis neu beantragt werden darf.

Wer immer egal wie im Straßenverkehr danebenlangt, sollte nie vergessen, dass der „Verräter nie schläft“ und in Zeiten der digitalen Vernetzung ist ein Fehltritt (auch mit Bild) schnell an der „richtigen Stelle. Unter Service Hessen heißt es: „Wenn Sie als Opfer oder Zeuge über die Onlinewache eine Strafanzeige erstatten oder eine Mitteilung an Ihre Polizei senden möchten, können Sie dies im Internet tun unabhängig von Öffnungszeiten und egal, wo sie sich gerade aufhalten.“  Und ein internetfähiges Handy hat heute so gut wie jeder dabei. Text und Fotos: sige

Restaurant Schön & Groos eröffnet

Trotz erheblicher Einschränkung, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, haben Tomas Schön und Christopher Groos auf dem Dillenburg Golfplatz oberhalb von Niederscheld vor wenigen Tagen ihr Restaurant Schön & Groos eröffnet.

Die einzigartige Lage und das schöne Ambiente des Restaurant Schön & Groos wird sicher seine Gäste mehr als zufriedenstellen.

Inmitten einer einzigartigen Umgebung können die Gäste in einem gepflegten Ambiente die Highlights der gehobenen bürgerlich-deutschen Küche sowie einem modern interpretiertem „Fine Dining“ genießen. Tomas Schön (27 und der 31-jährige Christopher Groos sind gelernte Köche und ihre Lebenspartnerinnen Rebecca und Becky ausgebildete Restaurantfachfrauen.

Das Team-Foto wurde vor der Corona-Krise aufgenommen. Von links: Rebecca, Tomas, Christopher und Becky.

Das Restaurant weist zu „normalen“ Zeiten bis zu 90 Sitzplätze auf, die jedoch derzeit durch die Corona-Prophylaxe auf 60 reduziert sind. Von der ausgedehnten Terrasse kann man bei schönem Wetter weit über den malerischen Golfplatz schauen und die Natur bei einem edlen Tropfen auf sich wirken lassen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Bistro mit Wintergarten, welches zusätzlich von Dienstag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr geöffnet ist.

Der Schutz und das Wohl der Gäste liegt den beiden Betreibern sehr am Herzen.

Tomas Schön, der Koch aus dem Gourmets-Bereich, legt ebenso wie Christopher Groos großen Wert auf heimische Produkte. Angefangen vom Fleisch beziehen sie ihre Waren von ausgesuchten Zulieferern ausschließlich aus der Region und stellen damit eine hohe nachvollziehbare Qualität sicher. Die Zutaten wie Saucen und mehr werden zu 95 Prozent im eigenen Haus hergestellt. „Das gesamte Team steht voll hinter dem was wir produzieren und in Sachen Qualität und Geschmack gibt es keine Kompromisse“, sagt Groos.

Kurz die Masken ab zum Wiedererkennen. Christopher Groos (links) und Tomas Schön an der Theke.

Die Öffnungszeiten sind dienstags bis samstags von 17.30 – 23 Uhr (Küche bis 21.30 Uhr). Sonntags von 11.30 Uhr – 21 Uhr (11.30-16.30 Uhr und 17.30-21 Uhr Küche). Montag ist Ruhetag. Aufgrund der Auflagen sind zurzeit nur Reservierungen möglich. Weitere Informationen gibt es auf www.schön-und-groos.de. Kontakt per mail: info@schön-und-groos.de sowie telefonisch: 02771-5002.    

Café am Herborner Kornmarkt neu eröffnet

Seit Donnerstag (Christi Himmelfahrt) ist das Herborner Café am Kornmarkt Hausnummer 30 wieder geöffnet. Der Eigentümer Niko Mylonaki, ein erfahrener Gastronom, betreibt seit vielen Jahren das Steakhaus Bolero am Wetzlarer Kornmarkt 7. Er legt großen Wert auf ein gemütliches Ambiente, perfekten Service und eine hohe Qualität seines Angebots.

Gemeinsam mit Geschäftsführerin Nikole Keaton (30) möchte der gebürtige Ehringshäuser die Herborner Caféhaus-Kultur mit ganz speziellen Highlights wie den im eigenen Haus hergestellten Torten, Kuchen, Waffeln und Windbeuteln bereichern.

Ein Schmuckstück ist auf dem Herborner Kornmarkt wieder zum Leben erweckt worden. Der Eiswagen stand nur am Eröffnungstag vor dem Café.

Für den 43-Jährigen ist die erstklassige Qualität des Kaffeeangebotes ein Muss. Neben Eiskaffee gibt es auch heiße Schokolade, und den im Trend liegenden Gin oder einen guten Whiskey. Natürlich kommen auch die Liebhaber eines guten Weins auf ihre Kosten. Stolz ist er auf sein leckeres Eisangebot, dass ebenso wie die Torten und Kuchen auch im Straßenverkauf zu haben ist. Das Café hat rund 60 Sitzplätze einschließlich eines separaten Raumes, der auch für private Veranstaltungen genutzt werden kann. Besonders in der warmen Jahreszeit können die Gäste vor dem Haus im Schatten eines Baumes sitzen und bei Kaffee und Kuchen dem Treiben im Herzen der Herborner Altstadt zuschauen.

Niko Mylonaki, der herausragende Fußballer der 1990er Jahre, hatte schon damals sein Herz in Herborn verloren. Für ihn schließt sich nun mit dem Café am Kornmarkt ein ganz persönlicher Kreis. Das Café am Kornmarkt ist donnerstags bis montags von 9 bis 18 Uhr geöffnet (Dienstag und Mittwoch Ruhetag). Reservierungen und Bestellungen telefonisch: 02772 583 54 35 und per mail: cafeamkornmarkt@gmx.de. Text und Foto: Siegfried Gerdau

Was ist der richtige Fotoapparat für mich? Teil II

Gibt es eigentlich „den“ richtigen Fotoapparat für jedermann? Kurz und prägnant: Nein! Auf dem Markt tummeln sich nicht nur viele Kamerahersteller, sondern noch viel mehr Kameramodelle. Da die Richtige zu finden ist gerade für einen Neueinsteiger nicht einfach. Hier verschieben sich die Vorlieben ständig und so ist zum Beispiel die einst beliebte Kompaktkamera mit dem Erscheinen des Foto-Handys auf der Strecke geblieben. Stattdessen haben sich Bridge-Kameras etabliert und wetteifern immer mehr mit den in den vergangenen zwanzig Jahren zur Hochform aufgelaufenen Spiegelreflexkameras. Waren es einst die SLR kamen später die DSLR und Digital löste Analog komplett ab. Aber auch deren Thron gerät schon ins Wanken. Das beliebte Klicken-je härter desto teurer-kommt aus der Mode, seit es die Spiegellosen wie Canon R und Co gibt. Wenn auch das Feld der Berufs-und Semifotografen noch fest zu den klappernden Spiegeln steht. Ihre Zeit läuft ab und davon bin nicht nur ich fest überzeugt.

Die 70 D noch einmal jung mit dem Tamron 18-400

Bleiben wir im hier und jetzt. Dass ich ein Canon-Fan bin, weiß jeder der mich kennt und als ich im vergangenen Herbst eine Neue kaufen wollte, habe ich sehr mit mir gerungen. Sollte es eine sogenannte Vollformat, eine Spiegellose oder der derzeitige Spitzenreiter in der gehobenen Mittelklasse, eine Canon 90 D sein. Nach Abwägung aller Vor-und Nachteile und im Bewusstsein schon bald eine Sammlung von Antiquitäten zu besitzen, entschied ich mich für die 90 D. Um es gleich vorweg zu nehmen ich habe es keine Sekunde bereut. Ich liebe den gefühlvollen Auslöser und die Möglichkeit per Live View das Auslösegeräusch völlig zu unterdrücken. Dennoch ist die 90 nicht meine Alltagsfotomaschine. Das erledigt immer noch die 70 D und immer öfter die 80 D. Wenn mir vor einigen Jahren jemand gesagt hätte wie wertvoll mir die Klappdisplays an diesen Maschinchen sein werden, hätte ich ihn ausgelacht. Es ist sehr schön wenn ich mich beim „Schießen“ aus der von mir bevorzugten Froschperspektive nicht jedesmal auf mein Bäuchlein legen muss. Es gäbe so viel noch zu den vorzüglichen zweistelligen Semi-Kameras zu sagen, aber ich will den Kern des Themas nicht aus den Augen verlieren. Zu einer guten Kamera gehört auch ein gutes Objektiv. Bestimmt ist das noch wichtiger als die Kamera. Obwohl ich gut verstehe, dass die sich immer weiterentwickelnde Technik einen großen Reiz auf viele Fotografen (und auch auf mich) ausübt. Mein Objektivpark hat sich im Laufe der Jahre immer mehr vergrößert. Wenn ich aber ganz ehrlich zu mir selber bin, gebrauche ich nur wenige der Boliden regelmäßig. Ob Fischauge, zahlreiche Festbrennweiten und Teleobjektive alle werden regelmäßig vor den Body geschraubt, aber dies in sehr großen Abständen und je nach Lust und Laune. Das 24-105 mm 1:4, L IS USM von Canon hingegen ist mein Geheimtipp und obwohl es nach einem Totalausfall schon in der Werkstatt war ist es immer noch das zuverlässigste, schärfste und universellste in meinem Objektivstall. Es hat alle Fernreisen klaglos mitgemacht und wenn ich heute etwas scharfes zum Beispiel für eine Hochzeit brauche, kommt es vor den Sensor. Etwas anderes ist das Canon 18-135 mm. Dieses Universal-Objektiv muss im täglichen Einsatz an der 70 oder 80 D dass Honorar verdienen und erledigt diese Aufgabe bravourös. Was mich vor wenigen Wochen gejuckt hat, dass Tamron 18-400mm F/3,5-6,3 Di II VC HLD anzuschaffen, hat einen ganz banalen Hintergrund. Ein namhaftes Mitglied der Herborner Fotofreunde (Foto-Mafia) hatte selbiges erworben und macht tolle Aufnahmen damit, die er auch ins Netz stellte. Selbst Makro-Aufnahmen gelangen erstaunlich gut damit. Was soll ich weiter sagen, ich habe es gekauft und ausprobiert. Das Ergebnis einfach Klasse.

Die 80 D mit meinem Liebling dem Canon L-Objektiv 24-105

Wenn ich auch immer mehr sehr gute professionelle Aufnahmen mit meinem Samsung S 10+ mache und dabei auf die echten Objektiveinstellungen Weit, Normal und Tele zurückgreife, bleiben meine DSLR immer noch die erste Wahl, wenn es etwas Gutes sein soll.

Jetzt mein Tipp für alle, die sich engagiert mit dem Fotografieren beschäftigen wollen und auch Willens sind, sich mit mehr als nur dem Automatikmodus abzugeben. Bei Amazon kostet zur Zeit die Canon 80 D einschließlich dem Canon-Objektiv EF-S 18-135 IS USM knapp über 1200 Euro. Für die 90 D mit dem gleichen Objektiv muss man mindestens 400 Euro drauflegen. Der technische Unterschied zwischen beiden Kameras ist diese Preisdifferenz jedoch nicht unbedingt Wert. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden. So ausgerüstet steht dem Start ins fotografische Mittelfeld nichts mehr im Wege und man ist für ein Großteil der meisten Aufgaben bestens gerüstet. Es gibt Übrigens ein tolles Forum in dem man viele Tipps bekommt und wo man sich mit den unterschiedlichsten Hobbyisten austauschen kann. Ich selber bin dort seit vielen Jahren Mitglied und habe in dieser Zeit so manches gebrauchte Objektiv und auch diverse Kameras erworben. Die Adresse ist: https://www.dslr-forum.de

Die 90 D ist für mich die Ultima Ratio, wenn es um DSLR der gehobenen Mittelklasse geht.

Wer jedoch lediglich ein paar sehr gute Erinnerungsbildchen machen möchte, der soll sich ein gutes Handy wie zum Beispiel das Samsung S 10+ für 639 Euro, das Huawei P40 pro oder das iPhone 11 pro bei Amazon oder einem anderen Anbieter kaufen. Das sind sicher keine Spiegelreflexkameras, aber vom Ergebnis stehen sie denen kaum nach und sind vor allem immer dabei.

Eins möchte ich am Ende noch klarstellen. Meine Plädoyers für bestimmte Marken bringen mir keinen roten Cent. Ich gebe hier nur meine eigenen Erfahrungen wieder. Andere Hersteller haben auch schöne Töchter und es spricht auch nichts dagegen, wenn man sich von seinem Bauchgefühl leiten lässt oder den Erfahrungen anderer Fotografen zuhört.

Zum Schluss noch ein Satz, der von mir stammen könnte. „Nicht das Gerät, also der Fotoapparat samt Objektiv macht gute Fotos, sondern es ist immer noch die Person, die dahinter steht.“ Jetzt wisst ihr sicher welche Kamera die richtige für euch ist. Oder vielleicht doch nicht? Ich habe mich redlich bemüht, entscheiden müsst ihr euch selber.

In der Hoffnung, dass dies jetzt etwas leichter fällt verbleibe ich mit dem alten Fotografenwunsch „immer gut Licht und ein ruhiges Händchen.“ Euer Siggi Gerdau