Online Malkurse mit Benita

Da, blöderweise, Corona noch immer nicht Geschichte ist und ein „normaler“ Unterricht (wie seit dem 1. Lockdown) noch nicht wirklich abzusehen ist…. gibt es trotzdem einen Hoffnungsschimmer am Horizont …

Benita von Wendt. Foto: Siegfried Gerdau

Die Idee Malkurse online zu geben. In normalen Zeiten hätte ich mir darum keine Gedanken gemacht. Corona macht‘s möglich, wir haben es probiert und der Online-Malkurs läuft besser als gedacht und sieht ungefähr so aus:

Auf jeden Fall ist es eine gute Alternative zu Budenkoller und gähnender Langeweile… Eine Einschränkung gibt es allerdings, das Onlineangebot richtet sich eher an diejenigen, die schon selbstständiger arbeiten und ein Laptop mit funktionierender Kamera und Mikrofon haben. Handy ist auch möglich, nur ist der Bildschirmausschnitt wesentlich kleiner.

Wie in den regulären Malkursen liegt die Teilnehmerzahl bei nicht mehr als 4-5 Personen. Selbst das „Malkursgefühl“ ist da, denn alle sind mit allen verbunden, können sich hören und miteinander reden. Ich kann meinen Bildschirm mit euch teilen, so dass ich euch zeigen kann, wo es hakt. Wenn ich Dinge nicht so gut erkennen kann, schickt ihr mir ein Foto und ich kann „hochauflösend“ korrigieren. Da sieht man zum Teil mehr als auf einer Leinwand im realen Leben : ))

Im Moment arbeiten wir mit der App Discord, die wirklich einfach zu bedienen und noch dazu kostenlos ist. Ihr braucht sie noch nicht einmal herunter zu laden, ich lade euch ein teilzunehmen, das reicht.

Da ich im Moment nur Einzelunterricht geben darf, kann also zu jedem Malkurs eine Person nach Erdbach kommen, so kommt jeder im Kurs, der Reihe nach, in den Genuss einer quasi „Einzelstunde“ wenn er bereit ist im Kurs eine Maske zu tragen. Mit jeder Lockerung können dann mehr Teilnehmer nach Erdbach kommen, bis wir hoffentlich bald den Stand von „vor Corona“ erreichen.

Wenn dir das zu kompliziert erscheint, dann kann ich dich beruhigen, es ist wesentlich einfacher als du denkst und einen Versuch wert.

Wenn du Lust hast, melde dich, wir treffen uns dann 1 bis 2 Tage vor dem 1. Malkurs und probieren Discord für dich aus, du machst dich vertraut mit der App, ohne Stress, richten deinen „Arbeitsplatz“ von wegen Sichtbarkeit und Licht ein. Das nächste Mal ist dann der Probetermin, wenn du danach beschließt das es nichts für dich ist, machst du nicht mit und zahlst auch nicht. Wenn du, wie ich doch schwer hoffe, weiter machen möchtest, war das dann der erste von unseren 10 Terminen.

Kontakt

Benita von Wendt, freischaffende Künstlerin.

per Telefon: Festnetz: 02777 811 674 Mobil: 0151 20 100 344 per Mail: info@benita-von-wendt.de Atelieradresse: Talblick 48, 35767 Breitscheid

https://www.benita-von-wendt.de/malkurse-online

Herborn aus der Turm-Perspektive

Nicht jeder hat die Möglichkeit sich vom Dill-Blick-Turm unsere schöne Stadt quasi aus der Vogelperspektive anzuschauen. Auch an Menschen, die weiter weg wohnen und nur noch selten ihre alte Heimat sehen können, habe ich bei der Produktion dieses Videos gedacht. Mit der „Langatmigkeit“ der Aufnahmen wollte ich erreichen, dass man sich in Ruhe alles anschauen kann.

Ich hatte mir zwar einen sonnigen Aufnahmetag ausgesucht, aber nicht bedacht, dass gerade eine Sahara-Sand-Wolke unsere Breiten kreuzte. Die Aufnahmen haben ein wenig darunter gelitten, aber dich denke man kann sich dennoch daran erfreuen. Viel Spaß beim anschauen.

PS: Fast hätte ich es vergessen. Die Begleitmusik ist eine Kreation meines alten Freundes Wolfgang Schäfer.

Schöner Blick auf Herborn

Dieses schöne Gemälde stellte mir sein Besitzer zur Veröffentlichung zur Verfügung. Es zeugt von einer Epoche, in der Herborn noch ein in sich geschlossenes Ensemble war. Die Stadt ruhte in sich selber und da Geld noch nicht in der heutigen Menge verfügbar war, hielt sich auch die Bauwut mit all ihren Auswüchsen in Grenzen. Der Blick über die Obertorbrücke auf Schloss und Kirche hat geradezu etwas mystisches. Leider ist der Künstler nicht bekannt, aber der Besitzer des Bildes hält sein Werk in Ehren. sige

Herborner Händler gehen an die Öffentlichkeit

Eine geplante, gemeinsame Aktion von Herborner Einzelhändlern, Herborner Stadtmarketing und Werbering sorgt derzeit für Aufmerksamkeit unter den Gewerbetreibenden in der Bärenstadt. In einem Schreiben fordert das Stadtmarketing die Händler auf, ganztägig vor ihren (noch) geschlossenen Läden zu stehen und potentiellen Kunden auf ihre (prekäre) Situation noch stärker aufmerksam zu machen. sige

Liebe Händler, Gastronomen und Dienstleister!

es scheint so, als ob man jetzt auch auf Landes- und Bundesebene verstanden hat und echte Lockerungs- und Öffnungspläne vorbereitet. Aber: Ob das wirklich in Kürze umgesetzt wird, muss man abwarten…

Gleichwohl möchte das Herborner Stadtmarketing in Verbindung mit dem Werbering eine Idee von Herborner Einzelhändlern aufgreifen und dabei helfen, auf Ihre Situation noch stärker aufmerksam zu machen. Wir möchten Sie ermutigen bei einer Aktion am Freitag, 5. März (ganztägig) mitzumachen. Als Anhang zu dieser Mail finden Sie vier Slogans, die ziemlich gut beschreiben, um was es aktuell geht. Wir haben von jedem Motiv 60 Aufkleber im Format A3 herstellen lassen, die Sie sehr gerne auf Ihrer Schaufensterscheibe anbringen und/oder auf eine andere Unterlage aufziehen können. Am 5. März sollten Sie dann tagsüber VOR Ihrem Geschäft präsent sein, um so in einer Art Mahnwache (aber natürlich mit Abstand und sicher) auf die Lage hinzuweisen.

Wie gesagt: Diese Idee stammt aus Kreisen der Händler und wir finden Sie absolut unterstützenswert. Sie wird nicht dazu führen, dass sich die Regeln und Zustände sofort ändern und spürbar verbessern, aber: Sie wird helfen, das Bewusstsein für die Situation in weiten Teilen der Bevölkerung zu schärfen, wo man immer noch nicht verstanden hat, wie ernst die Lage für viele ist. Zudem soll an diesem Tag auch die Seite www.daheim-in-herborn.de in Betrieb gehen. (Stadtmarketing Herborn)

Nicht alle Gewerbetreibenden schließen sich jedoch dieser Aktion an. So gibt es Stimmen, die mit der geplanten Form der Kundenansprache gar nicht einverstanden sind und auch die Rolle des Stadtmarketings dabei für entbehrlich halten. In der wörtlich wiedergegebenen Mail, kommt diese Kritik deutlich zum Ausdruck. sige

…wieder übernimmt das Stadtmarketing Aufgaben des Werberings. Schlimmer noch finde ich nachwachsenden jüngeren Einzelhändler, die scheinbar nichts begriffen haben. Anstatt eine Aktion „liebe Kunden wir freuen uns auf Euch“, plant man nun eine Art Mahnwache vor den Geschäften. Als wenn der Kunde es nicht schon längst wüsste und durchaus bereit ist, seine Händler auch zu unterstützen. Hier werden völlig falsche Signale gesetzt. Hier muss Aufbruch verbreitet werden und keine pessimistische Weltanschauung von städtischen Angestellten verbreitet werden…Mail-Verfasser (Name der Redaktion bekannt)

Plakate: privat

Investieren mit Herz und Verstand

Von Siegfried Gerdau

Alles was heute neu entsteht ist in der Regel nicht schön, weil es billig sein muss und großen Profit abwerfen soll. Männer wie der leider verstorbene Bürgermeister Bernd Sonhoff wussten das und bemühten sich entsprechend um die Herborner Kleinode. Das was Herborn so bekannt und beliebt macht sind die alten Fachwerkhäuser, die immer wieder fachgerecht saniert wurden und noch werden. Wenn die wunderschöne Bausubstanz jedoch durch hässliche Kästen immer mehr eingeengt wird, leidet das gesamte Ensemble. Wenigen Investoren liegt das Bild der Stadt am Herzen und sie bauen lieber um, statt neu. Alle anderen ist das ziemlich schnuppe. Sie haben nur ein Ziel vor Augen, noch mehr Geld zu machen. Da wird schamlos in die Natur eingegriffen und alles mit dem ach so nötigen Wohnraum begründet. Manchen Kommunalpolitikern ist das scheinbar egal oder sie lassen sich einfach über den Tisch ziehen. Dabei sollte ihnen eigentlich klar sein, dass nicht jeder der Wohnraum bauen will, dies aus reiner Menschenfreundlichkeit macht. Es geht wie auch auch anderen Gebieten einfach nur ums Geld. Ok, der Rubel muss rollen, aber die Stadt muss auch ihr Gesicht und vor allem ihr unnachahmliches Flair behalten. Man kann beides miteinander verknüpfen. Wie das geht, beweisen Macher mit Herz fast täglich.

Einen schönen Blick auf Herborns Bausünden einst und jetzt hat man vom Dill-Blick-Turm (Thomas Rittner-Turm). Im Vordergrund rechts das ehemalige Hotel Ritter. Ein Schandfleck schon zu seiner Zeit. Bildmitte links der mit hochpreisigen Eigentumswohnungs-Blocks zugebaute Pertuisplatz, war eine kaufmännische „Meisterleistung“ von Magistrat und Stadtrat samt dem damaligen Bürgermeister Hans Benner (SPD). Ein städteplanerisches Schmuckstück sollte das neue Sparkassengebäude (Bildmitte) werden. Jetzt ist es eine nette Erinnerung an die vielen Scheunen, die einst die Herborner Innenstadt ausmachten.

Das Haus der Diakonie gegenüber des Hintersandparkplatzes, zerstört nicht nur mit seiner grellen Farbe, sondern auch seinem quadratisch, praktischen Monster-Baustil das Herborner Altstadt-Idyll. Niemand regte sich damals darüber auf und der damalige Bürgermeister Hans Benner ließ dem schlechten Geschmack der klerikalen Bauherren freien Lauf.

Einst die letzte noch produzierende Brauerei in Herborn. Nach einem kurzen Gastspiel mit einem Glücksritter, ist der gesamte Komplex nun im Besitz eines bekannten bayerischen Brau-Konzerns. Der nutzt die Freiflächen schon seit geraumer Zeit als Lagerplatz für ausrangierte Tanks. Herborns Umweltpartei möchte an Stelle der leerstehenden Hallen neue Industrie ansiedeln. Wenn es denn klappt, wäre es ein Schritt in die richtige Richtung. Herborn hätte ganz sicher ordentliche Gewerbesteuerzahler nötig.

Natürlich ist Herborn eine wunderbare Kleinstadt. Trotzdem: Es gilt aufzupassen, dass nicht noch mehr Kästen das Stadtbild verschandeln. Wenn sich Bürger und Politiker bei allen Bau-Schandtaten so ins Zeug gelegt hätten, wie gegen das geplante Hintersand-Parkhaus, brauchte man sich nicht über diese hässlichen Klötze zu ärgern. Auch die geplanten Eingriffe in die letzten Grüngürtel der Stadt schweben immer noch im politischen Raum. Die politischen Parteien, die jetzt um die Gunst der Wähler werben, müssen sich daran messen lassen wie sie mit unserer aller Umwelt umgehen. Die Lippenbekenntnisse vor der Wahl müssen nachhaltig auch nach der Wahl sein- um dieses ausgeleierte Wort einmal zu gebrauchen. Fotos: Gerdau

Wir schützen unsere Umwelt-ein Nachmittag an der Herborner Dill

(Vorsicht Sarkasmus)

Wir lieben unsere Natur, achten aufs Klima durch immer saubere Autos, schaffen die Plastiktüten ab und trennen unseren Müll. Irgend jemand scheint uns jedoch immer wieder ein Strich durch die Rechnung zu machen. Allen Beschwörungen und Plakatierungen zum Trotz fließt Plastikmüll Tag für Tag den Bach herunter. Offenbar frönen Weidetiere dem Alkoholkonsum und lassen die leeren Flaschen gleich auf ihren Weiden liegen. Vielleicht sind es aber auch die Waschbären. Die gehören sowieso nicht hierher. Müssen stärker bejagt werden, dann hört das auf mit dem Müll. Hoffentlich ist Corona bald vorbei. Dann springen wir wieder um die Brunnen.. für eine saubere Umwelt. Gemeinsam für eine bessere Zukunft.

Drei Stunden war ich mit dem Fotoapparat auf der Stadtseite des Herborner Dillufers zwischen AWO und unterer Au unterwegs. Erschreckend, was dort trotz der mannigfachen Lippenbekenntnisse in Sachen Umweltschutz dort zu finden ist.

Beim nächsten Hochwasser nimmt die Dill alles wieder mit….ins Meer. Was für ein Glück. Dann ist es vor unserer Haustür wieder sauber.

Fotos: Siegfried Gerdau

Kindergärten und Schulen im LDK öffnen ab Morgen (22.Februar)

Die aktuellen Zahlen im Lahn-Dill-Kreis sind sicher keine guten Voraussetzungen dafür

Stand: Sonntag, 21.02.2021 | 10:00 Uhr

706

aktive Corona-Fälle

20

Neuinfektionen seit gestern

87.99

7-Tage-Inzidenz

4.080

Durchgeführte Zweitimpfungen

608

Kontaktpersonen in Quarantäne

6.105

gelten als genesen

Fallzahlen nach Kommunen

Lahn-Dill-Kreis Kreiskarte

Wetzlar 185

Solms 65

Herborn 63

Dillenburg 51

Aßlar 35

Driedorf 14

„Ich freue mich, dass wir für Schulen und Kitas eine Öffnungsperspektive haben: Ab dem 22. Februar werden die Klassen 1 bis 6 im Wechselunterricht beschult. Die Kindertagesbetreuung wird zeitlich wieder im Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen für alle Kinder geöffnet – allerdings mit eingeschränkten Betreuungszeiten. Damit halten wir Wort.“ – Ministerpräsident Volker Bouffier

Kindergarten

Der Appell, Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, gilt ab dem 22. Februar nicht mehr. Es ist wichtig und notwendig, dass alle Kinder wieder Zugang zur Kindertagesbetreuung haben. Gerade die Kleinsten, die in den letzten Wochen zu Hause betreut wurden, brauchen dringend die Rückkehr zu einem Betreuungsangebot. Für die Eltern ist das Signal: Öffnung und Lockerung so sorgsam wie möglich. Dazu gehört auch, dass die Betreuungsangebote zeitlich meist eingeschränkt sein werden“, so Gesundheits- und Sozialminister Kai Klose. Die Empfehlung, in konstanten Gruppen zu betreuen, bleibt weiter bestehen.

Mehr Tests für Erzieher

Mit dem Öffnungsschritt für Schulen und Kitas wird auch das Testangebot für das Schulpersonal sowie die Erzieher weiter erhöht. Das seit Herbst bestehende Angebot der kostenlosen Testung alle zwei Wochen wird auf einen kostenlosen Test pro Woche verdoppelt. Die Tests bleiben freiwillig und können in Arztpraxen durchgeführt werden.

Gerade Erzieher, die näher an den Kindern kaum noch sein können, sollten schon seit geraumer Zeit ihre Impfungen bekommen haben. So lange dies nicht der Fall ist, erscheint mir die Öffnung als ein reiner Feldversuch und daher unverantwortlich.

Pressemitteilung „Plastikfasten“

Auch in diesem Jahr ruft der BUND deutschlandweit wieder zu Plastikfasten in der Fastenzeit auf.

Die Gründe hierzu sind bekannt, mit rund 14 Millionen Tonnen verbraucht und produziert Deutschland so viel Plastik wie kein anderes Land in Europa – Tendenz steigend. Und trotzdem gibt sich Deutschland gerne als umweltfreundlicher Recycling-Weltmeister.

Jedes Stück einzeln in Plastikfolie verpackt. Auch hier muss dringend umgedacht werden. Foto: Gerdau

Auch der BUND-Ortsverband Herborn-Sinn-Driedorf- Mittenaar ruft zum bewussten Verzicht von Plastik auf und somit den eigenen Alltag neu zu entdecken.

Um diesen Verzicht zu unterstützen, übergab der Ortsverband der Stadtbücherei Herborn, der Mediothek an der Friedensschule Sinn und der Mediothek der Westerwaldschule Driedorf Exemplare des „Plastiksparbuches“. In diesem besonderem „Sparbuch“ sind mehr als 300 Tipps und Anregungen  für einen plastikfreieren Alltag enthalten. In vielen Bereichen wie dem täglichen Einkauf, der Körperpflege und im Haushalt können wir der Plastikflut entgegentreten. Die Büchereien führen  eine weitere Auswahl an Büchern, die zu einem nachhaltigeren, umweltschonenderen Umgang mit unseren Ressourcen führen können.

Unter # plastikfasten und auf den Internetseiten bund.net und  bund-hessen.de können auf Facebook, Twitter, Instagram und youtube Tipps, Erfahrungen und Ideen mitgeteilt und ausgetauscht werden.

Annette Jakobi

BUND-Ortsverband Herborn-Sinn-Driedorf-Mittenaar

Standpunkt

Von Siegfried Gerdau

Der Pranger ist digital

Was passiert gerade mit unserer offenen, aufgeklärten Gesellschaft? Verlassen wir die demokratischen Wege, die uns die Verfasser des Grundgesetzes einst wiesen? Die Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen bringt gesellschaftliche (Fehl) Entwicklungen zu Tage, die wir gerne übersehen würden. Unsere Regierung regiert immer mehr am Parlament vorbei und findet das völlig in Ordnung. Man kann aber nicht alles mit dem Covid-19 Virus und seinen Mutanten begründen. Was die Regierenden nicht schaffen, erledigen neue „Blockwarte“ in voraus-eilendem-Gehorsam. Es wird denunziert und gemeldet wo es nur geht und die Staatsmacht gibt ihren Segen dazu. Keine gute Entwicklung und der allgegenwärtige Lockdown tut das seinige dazu beitragen.

Unseren Vätern machte man klar, dass sie sich nicht genug gegen das verbrecherische Regime der Nationalsozialisten stemmten. Sie mussten sich gefallen lassen zumindest als Mittäter bezeichnet zu werden. Völlig zu Recht und für jeden denkenden Menschen nachvollziehbar. Meine und die nachfolgenden Generationen wuchsen in der Gewissheit auf, dass nur eine gesunde Demokratie, die sich auch zu wehren weiß, das Mittel der Wahl ist. Wir leisteten Eide und leisten sie immer noch auf unsere demokratische Verfassung und betrachten das Grundgesetz als in Stein gemeißelte Schrifttafeln, auf die man bauen kann.

Seit damals gibt es jedoch immer noch Menschen, die der gottlob untergegangenen Diktatur nachhängen. Ewig-Gestrige, wie auch die versponnenen Kaisertreuen. Das sind Nazis und man kann sie mit Fug und Recht auch so bezeichnen. Es gibt sogar einzelne Gruppen darunter, die Verbrechen begehen. Diese müssen gnadenlos verfolgt und ihre Untaten geahndet werden.  

Seit ein paar Jahren wächst peu à peu eine „Nazi-Gruppe“, die man nicht auf den ersten Blick erkennt und die keine Verbrechen begehen. Dies weit über ein halbes Jahrhundert nach dem Zusammenbruch des sogenannten III. Reiches.  Wie kommt das? Gemeint ist damit das Heer der Andersdenkenden. „Covidioten“, „Querulanten“, „falsche Demonstranten“, „Pediganten“ werden sie genannt. Nicht selten sogar Nazis. Diese grobe Verallgemeinerung beleidigt die zahllosen Opfer der Nationalsozialisten ebenso wie die Menschen, die sich einfach nur Gedanken machen und anderer Meinung als die gängigen Medien sind. Sie deshalb so zu verunglimpfen ist nicht nur wenig intelligent, sondern einfach nur anachronistisch und gefährlich für den gesellschaftlichen Frieden .

Gleichzeitig mit dem behaupteten „Wiedererstarken des Nationalsozialismus“ greift der Antifaschismus in vielerlei Ausprägungen immer mehr um sich. Vor allem in den größeren Städten, wie Hamburg und Berlin, betreibt die Antifa regelrechten Terror. Das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz sagt dazu folgendes: Im linksextremistischen Sinn ist Antifaschismus weit mehr als das Engagement gegen Rechtsextremismus. Er steht für eine grundsätzliche Ablehnung von Parlamentarismus und demokratischem Verfassungsstaat. Antifaschismus im linksextremistischen Sinn behauptet, dass die bürgerliche Gesellschaftsordnung mit Kapitalismus, Parlamentarismus und Rechtsstaat die Ursache von Faschismus und Rechtsextremismus sei. Demokratischen Staaten wie der Bundesrepublik Deutschland wird unterstellt, sich unausweichlich in Richtung eines neuen Faschismus zu entwickeln. Das politische Ziel linksextremistischer Antifaschisten ist deshalb die Beseitigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung.

Der unbedarfte Bürger steht dieser Entwicklung ziemlich ratlos gegenüber. Er versucht sich rauszuhalten, eine alte und weitverbreitete Form des „nur-ja-nicht-aneckens“. Er bekommt mehr oder weniger deutlich gesagt, dass mangewisse Bücher/Zeitschriften nicht liest und schon die Nennung bestimmter Verlage ein Sakrileg sein kann. Wählen sollte er nur die richtigen Parteien und wenn er dem nicht folgt, spricht er am besten nicht darüber. Die Freiheit der eigenen Meinung ist ihm laut Grundgesetz § 5 Absatz 1 stehts zugesichert. Er tut jedoch gut daran darauf zu achten, dass sie nicht zu sehr von der Gängigen abweicht. Die Gefahr an den „digitalen Pranger“ gestellt zu werden ist allgegenwärtig. Es kann aber schlimmer kommen und wenn er gemeldet wird, könnte sogar der Arbeitsplatz gefährdet sein. War das jetzt zu drastisch? Ich denke nicht und es ist meine Meinung!

Am besten überprüft der gute Bürger auch seine Sprachgewohnheiten. Freute er sich früher, dass es in seiner Umgebung genug Ärzte für die medizinische Versorgung gab, darf er heute das Sternchen und die Ärztinnen nicht vergessen (mehr Ärztinnen aber auch Ärzte sind es dennoch nicht geworden). Aber: Alles schön auf Gendergerechtigkeit überprüfen. Wer das nicht tut ist mindestens ein Ewiggestriger.

Die Staatsmacht kontrolliert, überwacht, verbietet und verordnet was das Zeug hält. Wer sich in Wort oder Schrift öffentlich dagegen stemmt, läuft Gefahr als Rechter (was ist das überhaupt) stigmatisiert zu werden.

Vor wenigen Tagen tanzten ein paar Leutchen vor dem Brandenburger Tor eine Polonaise. Die Polizei rückte mit einer Hundertschaft an, sperrte den Tatort ab und verhaftete einige von ihnen. Der Tatvorwurf: Mangelnder Abstand. Gleichzeitig wurden wie jeden Tag im Görlitzer Park Drogen aller Härtegrade an Jugendliche und Erwachsene „ohne Abstand“ vertickt. Herr Geisel, der Berliner Innensenator, freut sich, wenn es ihm gelingt einen der schwerkriminellen Clan-Paten für ein halbes Jahr abzuschieben. Er hält das für ein „denkwürdiges Ereignis“. Auch derartige schwachsinnigen Widersprüche darf und muss man hinterfragen.

Wer öffentlich die „falschen Fragen“ stellt oder seine eigenen Wahrheiten von sich gibt, findet sich möglicherweise bei George Orwell „1984“ wieder. Der schrieb einst in seinem immer noch aktuellen Werk: „Freiheit bedeutet die Freiheit, zu sagen, dass zwei und zwei vier ist. Gilt dies, ergibt sich alles Übrige von selbst“.

Bitte Leute hört auf euch gegenseitig verbal zu zerfleischen. Wir waren einst Stolz auf unsere Freiheiten und die Möglichkeiten des offenen Disputs. Nicht jeder der einer anderen Meinung ist und sei sie noch so quer, muss gleich mit hässlichen Schlagwörtern mundtot gemacht werden. Ich fand gerade einen denkwürdigen Satz bei DW: „Wer mundtot ist, redet nicht mehr – obwohl er es eigentlich könnte. Denn er ist nicht tot, sondern sehr lebendig“. Das gibt zu denken. Jeder darf, nein muss eine eigene Meinung haben und diese auch ohne Angst vor dem digitalen Pranger so vertreten, wie er möchte. Wer anderer Meinung ist, darf das gerne sein. Aber: Bevormunden oder gar verunglimpfen geht gar nicht.

Standpunkt

Von Siegfried Gerdau

Der Eklat im Wetzlarer Kreishaus, bei dem es um die Corona- „Testimpfung“ zahlreicher Mitarbeiter der Kreisverwaltung geht, wirft zahlreiche zusätzliche Fragen auf.

Wolfgang Schuster

Den Landrat des Lahn-Dill-Kreises Wolfgang Schuster (SPD) hat jetzt das erreicht, was alle hemdsärmeligen Menschen irgendwann einmal erwischt. Er hat sich wohl auf Menschen in seiner Umgebung verlassen, die es ebenfalls nicht so genau nehmen. Wie kann man nur glauben, dass man in einer Zeit, in der unendlich viele Menschen um ihre Existenz bangen und oft mit dem Tode ringen, ungestraft ein wenig Vetternwirtschaft betreiben kann. Natürlich muss man üben. Es hätten sicher auch Planspiele gereicht. Da man gerade den heißbegehrten Impfstoff zur Hand hatte, wollte man ihn auch im kleinen, aber feinen Kreis einsetzen. Was schert da die Not der Schaffer vor Ort, ob in Krankenhäusern, Altenheimen, Polizei, Feuerwehren oder den Menschen die eng und ständig miteinander umgehen. Mir fallen da spontan die Kassiererinnen in den Supermärkten ein. Sie müssen mindestens acht Stunden täglich ihre Kunden, ob infiziert oder nicht, ertragen. Warum hat man die schichtfreien Damen, aber auch Herren, nicht zum Testimpfen eingeladen?

Die Entschuldigung, dass beispielsweise ein Regierungsdirektor sich ständig in den Impfzentren aufhalten muss und offensichtlich seine Frau auch, ist einfach nur zum Schreien.  

Was mich am meisten wundert, dass gerade vor der Kommunalwahl solche Ausrutscher passieren. Ist das der Größenwahn oder die Arroganz der schon zu lange Amtierenden? Dies alles braucht die SPD nicht. Dennoch besetzen die Genossen die Schützengräben und versuchen zu retten was zu retten ist. Es ist allerdings nichts mehr zu retten. Die fast übermannshohen Wahlplakate, auf denen ihr Frontmann Schuster wider besseres Wissen für den Kreistag wirbt, wurden zu früh aufgehängt. Das würde nun nicht mehr passieren.

GEMEINSAM. Zukunft.Gestalten

Strafrechtlich ist alles kein Thema und wen schert die Moral. Zum Glück funktionierte die öffentliche Meinung und vor allem die Kollegen****innen der heimischen Presse. Wer im (Glas) Kreishaus sitzt sollte zwar nicht mit Steinen werfen, aber auch nicht überheblich werden und vor allem die Menschen nicht vergessen, die diese Sessel ganz ordentlich alimentieren.

Mein dringender Rat, den die Verantwortlichen sicher nicht hören wollen, ist: „Es genügt eine in aller Bescheidenheit, schnörkellos vorgetragene Darlegung des Fehlverhaltens und eine Entschuldigung die nicht nach Schlupflöchern sucht“.

Vor allem liebe Genossen: Der Landrat ist in allererster Linie Amtsträger und die Partei spielt dabei wirklich die allerletzte Rolle. Die Vorwürfe gehen auch nicht gegen die SPD, sondern einzig und alleine gegen die Kreisregierung und deren Boss der Landrat nun mal ist.  Fotos: Gerdau