Sternzeichen Krebs und Einfluss des Aszendenten

Menschen, die im Sternzeichen des Krebses (lateinisch cancer) geboren sind, sagt man die unterschiedlichsten Charaktere nach. Der Sternzeichenkalender beschreibt die Zeit der zwischen dem 22. Juni und 23. Juli Geborenen.

Im Foto wird die besondere Beziehung zwischen Krebs-Menschen und dem Erdtrabanten deutlich.

Sie seien:  Sensibel, gefühlvoll, überempfindlich.

Oft werden sie auch als launisch beschrieben. Das bedeutet auch: Ein Krebs, der gerade noch überglücklich war oder sich voller Energie für sein Vorhaben eingesetzt hat, kann sich im nächsten Moment in seinen Schmollwinkel verkriechen. Diese Stimmungsschwankungen ertragen meist nur seine engsten Vertrauten.

Typische positive Eigenschaften des Sternzeichens Krebs hingegen sind: Sensibel, willensstark, häuslich, gefühlvoll und treu.

Die negativen Eigenschaften sind: Überempfindlichkeit, nachtragend, bevormundend, launisch und passiv.

Sensibilität und Stimmungsschwankungen spiegeln sich auch in der Partnerschaft mit dem Sternzeichen Krebs wider. Er ist ein absoluter Skeptiker, der immer alles zerredet, zerdenkt und sich Sorgen macht. Leider kommt es dabei nie zu einem positiven Ergebnis, sondern er befürchtet immer das Schlimmste.

Der Einfluss des Aszendenten lässt den Krebs plötzlich in einem ganz anderen Licht stehen.

Bei noch so ausgeprägten Beschreibungen darf man den Aszendenten nie außeracht lassen. Hier kann sich ein völlig anders Bild ergeben, so dass man den als Krebs eingestuft und Charakterisierten, kaum noch wiedererkennt.

So sind die Stärken des Krebs-Aszendenten, Hilfsbereitschaft, Tiefgründigkeit, Mütterlichkeit, Mitgefühl und emotionale Intelligenz

Die Schwächen des Krebs-Aszendenten können sein: Launenhaftigkeit, Melancholie, Pessimismus, Empfindlichkeit und Ängstlichkeit

Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass der Krebs kein rational Denkender ist. Bei ihm geht viel über die Schiene des Bauchgefühls. sig/Foto: Gerdau

Kriegserklärung oder Dummheit

Kommentar

Von Siegfried Gerdau

Das wird in die Geschichtsbücher eingehen. Annalena Baerbock erklärte gestern in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats in Straßburg  Russland den Krieg. „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht untereinander“. So ihre Wortwahl, schreibt die WELT  in einem Artikel vom 25.01.2023.

Wer bremst diese Frau und wo ist  Bundeskanzler Scholz? Hat er das Zepter bereits völlig aus der Hand gegeben?

Die einschlägigen Kommentare zum Thema aus seiner eigenen Partei (SPD), scheinen diesen Eindruck zu bestätigen.

Können sich die Grünen Häsinnen und Hasen überhaupt vorstellen, mit was sie da spielen.

Vermutlich nicht. Es sind ja ausnahmslos Wehr- und Kriegsdienstverweigerer. Als Habeck vor kurzem sagte: “ Ich habe vor einem dritten Weltkrieg keine Angst“, müsste es auch bei gedankenlosen Menschen geklickt haben.

Jeder muss sich doch die Frage stellen, „will ich Krieg?“ Mit allen Konsequenzen, wie dem eigenen Tod. Dem Tod der Liebsten, der Kinder und der Alten.

Natürlich hat Russland den Krieg mit dem Überfall auf sein Bruderland Ukraine begonnen. Wir sind also im Recht und wie meistens auf der guten Seite.

Dies wird uns auch die Geschichte einst attestieren.

Ein totaler Krieg, den damals angeblich auch alle wollten, war gegen das, was uns blühen kann, ein heißes Lüftchen.

Hiroshima und Nagasaki kennen heute nur noch wenige. Die damaligen Bömbchen von jeweils 20 KT würde man 2023 als taktische Atomsprengkörper einstufen. Was sie damals „schafften“ war gleichzeitig das Ende des Krieges zwischen den USA und Japan.

Den Preis für Krieg und Kriegshetze zahlten damals wie auch heute die Menschen, die man nie gefragt hatte, ob sie dazu bereit seien.

Wollen wir mit dem Gedanken spielen, alles was in den Jahrzehnten der Bundesrepublik aufgebaut wurde, Ideologieen zu opfern.

Warum entledigt man sich nicht derer, die hemmungslos bereit sind Hunderttausende auf die Schlachtbank zu führen. Bei Obama bin Laden hat das doch auch funktioniert.

Von den Typen, die heute schon wieder von Schuld und Vergeltung faseln, wird man keinen in einem Schützengraben finden. Das Gleiche gilt auch für deren Kinder und Günstlinge.

Deutschland war einst das Land der Dichter und Denker. Leider setzten sich auch in den vergangen Kriegen die Spinner und Ideologen durch. An das Endergebnis kann sich heute, so wie es scheint, kaum noch jemand erinnern.

Gnade uns und vor allem unseren Kindern ein Gott. Der hat es jedoch auch schwer, wenn sein Bodenpersonal lediglich feststellt, dass wir Recht haben. Die heiligen Kriege wurden auch unter dieser Maxime geführt.

Die Erkenntnis eines Herrn Biden, dass wir noch nie so dicht am Untergang der Menschheit standen, hatten alle denkenden Menschen schon vor längerer Zeit.

Es nützt ja alles nichts. Machen wir weiter und lassen Dilletanten mit unserem Schicksal spielen.

Wir sind im Recht, Verhandlungen sind keine Alternative und wenn alles in die Hose geht und die Sandburg zerstört ist, bauen wir einfach wieder eine neue. sig

Sind deutsche Leoparden die Heilsbringer für die Ukraine?

Kommentar

von Siegfried Gerdau

Um es vorweg zu sagen, sie sind es nicht. Die angedachte Menge von rund 150 Stück schon gar nicht. Mir ist schleierhaft wie sich „Politiker“, die keinerlei Ahnung von dieser Materie haben, sich plötzlich wie Militärexperten gebärden.

Ich möchte an einem Beispiel deutlich machen, dass die Zeit der 50 Tonnen-Stahlsärge bereits seit den letzten Kriegsjahren des II. Weltkrieges vorbei ist

Bei Kursk (Schlacht am Kursker Bogen) von Juli und August 1943 standen 4.938 sowjetische Panzer 2.465 deutschen Panzern gegenüber. Der Erfolg sollte vor allem durch den konzentrierten Einsatz von gepanzerten Truppen und neuen Waffensystemen erzwungen werden.

Der „Kursker Bogen“ in der Frontlinie hatte „nur“ eine ungefähre Seitenlänge von 200 Kilometern und eine Tiefe von bis zu 150 Kilometern. In nicht einmal 14 Tagen verlor die Rote Armee 177.847 Mann. Der Verlust an Soldaten betrug bei der Wehrmacht rund 50 000.

Um wieder aufs eigentliche  Thema zu kommen: Die Panzerverbände der Sowjets schrumpften in wenigen Tagen um rund 2 000 Panzerwagen und auf deutscher Seite wurden 350 Panzer zerstört.

Wenn auch die Zahlen an Personen und Fahrzeuge auf beiden Seiten in der Realität teilweise weit auseinander klaffen, kann man doch sagen, dass die Schlacht am Kursker Bogen eine reine Abnutzungsschlacht zwischen Panzerverbänden war. Unabhängig davon war die Schlacht auch die größte Luftschlacht in der Geschichte. Aber das soll hier nicht Gegenstand einer näheren Betrachtung sein.  

Für den Generalstabschefs des XXXXVIII. Panzerkorps Friedrich Wilhelm von Mellenthin waren die deutschen Panzerdivisionen „beinahe weißgeblutet“ und in der Kursker Schlacht sei „die Blüte des deutschen Heeres endgültig und entscheidend dahingewelkt“.

Panzer heute

Als die junge Bundeswehr 1955 gegründet wurde, musste man mit alten amerikanischen Tanks vom Typ M47 (später M48) vorliebnehmen. Mitte Januar 1956 erfolgte in Andernach die Übergabe der ersten amerikanischen M-47 an die Bundeswehr. Insgesamt wurden es 1100 M-47.

Die Riesenungetüme fuhren mit Normal-Benzin und verbrauchten 1 000 Liter Sprit, der in 20 Liter-Kanister nachgeführt werden musste, auf 100 Kilometern. Als ich 1984 das erste Mal mit diesen Kisten in der Funktion eines Panzerjägers in Berührung kam, habe ich mich geschämt.

Bereits schon jetzt erkannten Querdenker, dass die Zeit der großen Panzerschlachten nicht mehr satisfaktionsfähig war. Die kriegerischen Auseinandersetzungen rund um den Erdball entwickelten sich immer asymmetrischer. Hierbei macht es keinen Sinn größere Panzerkräfte auf den Gegner zu schicken, der seinerseits diese Art Angriffe nicht erwidern kann oder will.

Die Hauptaufgabe eines Panzers ob er nun Leopard, Abrams, Challenger, T 90 oder AMX Leclerc heißt, ist der Kampf gegen den gegnerischen Panzer. Seine mittlerweile viel gefährlichere Feinde sind jedoch die unterschiedlichsten Panzervernichtungswaffen, besonders in einem asymmetrischen Krieg wie der in der Ukraine. Kleine Kampfgruppen, 2 bis 3 Mann stark und ausgerüstet mit der 4 000 Meter weit reichenden MELLS, der MILAN, der „intelligenten“ Panzerabwehrrakete Javelin. Sogenannte „fire-and-forget“-Waffe sowie der Panzerfaust 3, können moderne Panzer vernichtend angreifen, ohne selber gesehen zu werden.

Natürlich ist es für einen Panzergeneral erhebend, wenn seine Panzer rollen. Panzer vom Typ Leopard wurden jedoch für den Abwehrkampf in der Norddeutschen Tiefebene konzipiert. Nur: bisher war noch kein Leopard dort „im Kampf“ oder in einem anderen Einsatz, um seine Fähigkeiten auszuspielen.

Mein Fazit: Unterstützt die Ukraine, wenn es denn noch mehr sein muss, mit den neuesten Panzerabwehrhandwaffen. Panzer sind nun einmal Angriffswaffen und senden ein deutliches politisches Signal. Ihre Unterhaltung sowie der Aufwand für Ausbildung sind abgesehen von den hohen Kosten sehr personalintensiv. Und eine Panzerabwehrrakete, am richtigen Punkt eingesetzt, und drei bis acht Millionen Euro für einen Leopard sind futsch. Die Beschaffungskosten für einen Flugkörper Javelin ist da mit 68 500 USD fast ein Schnäppchen. Dazu kommen die geringen Unterhaltskosten und die soldatensichere Bedienung.

Militärdoktrin der Russischen Föderation

Auszug27. Die Russische Föderation behält sich das Recht vor, als Antwort auf einen Einsatz von Atomwaffen oder anderen Massenvernichtungswaffen gegen sie und/oder ihre Verbündeten sowie bei einer Aggression gegen die Russische Föderation mit Einsatz konventioneller Waffen, wenn die Existenz des Staates an sich bedroht ist, Atomwaffen einzusetzen. Die Entscheidung über den Einsatz von Atomwaffen wird vom Präsidenten der Russischen Föderation getroffen.

Im Schatten des Kreml

Wer mehr über Russland, seine Menschen, Politiker und vor allem die grassierende Korruption in dem Land erfahren will, dem empfehle ich die 2022 aktualisierte und 2019 verfasste Lektüre von „Im Schatten des Kreml“. Der Autor Udo Lielischkies beschreibt auf 463 Seiten ganz im Stil einer sauberen journalistischen Recherche Putins Aufstieg und ein Netzwerk von Gewalt, Miss- und Vetternwirtschaft.

Der heute 60 Jahre alte ehemalige ARD-Korrespondent und Studioleiter in Moskau erlebte die Vorgänge 2014 auf dem ukrainischen Maidan, die russische Intervention im Donbas und bekam einen tiefen Einblick in die Machenschaften von Putin nahestehenden Oligarchen und willfährigen Politikern.

Was Lielitschkies für eher unwahrscheinlich hielt, trat ein und der Journalist musste 2022 mit Entsetzen feststellen, dass Putin tatsächlich das Nachbarland Ukraine angreift. Das Werk ist für 14,99 Euro beim Droemer-Knauer-Verlag unter der ISBN-Nummer 978-3-426-30194-4 erhältlich. sig

„Das hält keine Gesellschaft aus“Superreiche fordern: Besteuert uns endlich!

Ein sehr interessanter Beitrag, der es Wert ist näher angeschaut zu werden. Diesem Ruf sollte man dringend folgen. sig

18.01.2023 – 15:51 t-online

In Davos diskutiert die globale Wirtschaftselite über „Kooperation in einer zersplitterten Welt“. Das sei witzlos, kritisieren jetzt mehr als 200 Superreiche.

Sie gehören selbst zur Gruppe der Reichen und Superreichen, jetzt reden sie ihresgleichen in einem dramatischen Appell ins Gewissen: In einem offenen Brief an die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums in Davos fordern mehr als 200 Millionäre und Milliardäre um Hollywood-Star Mark Ruffalo den entschiedenen Kampf gegen die wachsende Ungleichheit in der Welt.

„Die Geschichte der letzten fünf Jahrzehnte ist eine Geschichte des Wohlstands, der nur nach oben fließt“, heißt es im Schreiben der „patriotischen Millionäre“, wie sich die in den USA gegründete Initiative nennt. „In den letzten Jahren hat sich dieser Trend stark beschleunigt. In den ersten beiden Jahren der Pandemie haben die zehn reichsten Männer der Welt ihren Reichtum verdoppelt, während 99 Prozent der Menschen einen Rückgang ihres Einkommens hinnehmen mussten.“

Die Lösung liege auf der Hand: „Sie müssen die Superreichen besteuern, und Sie müssen jetzt damit beginnen“, fordern die Unterzeichner von den Akteuren in Davos – und sparen nicht mit Kritik an der selbsternannten „globalen Elite“.

„Warum tolerieren Sie extremen Wohlstand?“

„Die derzeitige Untätigkeit ist sehr besorgniserregend“, schreiben die „patriotischen Millionäre“. „Ein Treffen, bei dem die ,Zusammenarbeit in einer zersplitterten Welt‘ erörtert wird, ist sinnlos, wenn man nicht die Ursache der Spaltung bekämpft.“ Die Verteidigung der Demokratie erfordere schnelle Maßnahmen zum Aufbau gerechter Volkswirtschaften: „Das ist kein Problem, das wir unseren Kindern hinterlassen können.“

Wachsende Armut und die Klimakatastrophe bedrohten die Existenz von Milliarden Menschen, während die zunehmende Ungleichheit antidemokratische Bewegungen in aller Welt befeuere: „Solche Extreme hält keine Gesellschaft auf Dauer aus. Warum also tolerieren Sie weiterhin extremen Wohlstand in einem Zeitalter so vieler Krisen?“

„Spenden, bis der Safe leer ist“

Ähnlich äußerte sich erst Anfang der Woche die Hilfsorganisation Oxfam. Vor dem Gipfel in Davos forderte die NGO Regierungen in der ganzen Welt auf, hohe Vermögen und „exzessive Übergewinne“ infolge der Corona-Pandemie höher zu besteuern. Erstmals seit 25 Jahren seien extremer Reichtum und extreme Armut gleichzeitig gewachsen, erklärte Oxfam in einem am Montag veröffentlichten Bericht. 828 Millionen Menschen weltweit litten an Hunger. „Dass die Schere zwischen Arm und Reich global immer weiter auseinander geht, ist ein gefährlicher Befund“, kommentierte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) den Oxfam-Bericht.

Die „patriotischen Millionäre“, zu denen auch deutsche Unternehmer und Erben wie Stephanie Bremer und Antonis Schwarz gehören, sind nicht die ersten Reichen, die sich gegen soziale Ungleichheit einsetzen. 2010 starteten die US-Milliardäre Bill Gates und Warren Buffett ihre Kampagne „The Giving Pledge“, zu Deutsch „Das Versprechen zu geben“. Gates und Buffet fordern andere Superreiche auf, ihr Vermögen für wohltätige Zwecke zu spenden.

In den USA haben sich in den vergangenen Jahren mehrere prominente Unternehmer zu der Initiative von Gates und Buffet bekannt, darunter New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg, „Star Wars“-Erfinder George Lucas und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Die Ex-Frau von Amazon-Gründer Jeff Bezos, MacKenzie Bezos, versprach 2019 sogar „zu spenden, bis der Safe leer ist“.

Quelle: t-online vom 18.Januar 2023

Von t-online verwendete Quellen:

costofextremewealth.com: Offener Brief an das Weltwirtschaftsforum in Davos (englisch; Stand: 18. Januar 2023)

patrioticmillionaires.org: About The Patriotic Millionaires (englisch; Stand: 18. Januar 2023)

Herborner Demo unter erschwerten Bedingungen.

Von Siegfried Gerdau

Es war eine friedliche, angemeldete Demonstration, die sich am Montagabend durch Herborn bewegte. „Herborn steht auf“ (HSA) hatte aufgerufen und rund 50 kamen. Es nieselte unentwegt und normalerweise lockt man bei solchem Wetter nicht einmal ein Hund vor die Tür. Es flogen keine Böller oder Molotow-Cocktails gegen Polizisten und soweit man es überblicken konnte, waren auch keine Extremisten unter den Anwesenden auszumachen. Die wenigen Polizeibeamtinnen und Beamten hatten zwar keinen trockenen Faden mehr am Leib, aber dennoch alles im Griff und sie brauchten auch zu keiner Zeit einzugreifen.

Der Dauer-Nieselregen gefiel weder Demonstranten noch Polizei.

Der Auslöser für den Marsch vom Marktplatz durch Herborns Straßen und der sich anschließenden Diskussionsveranstaltung ebenfalls auf dem Marktplatz, war der Post eines führenden Mitglieds des Herborner SPD-Stadtverbandes. Der Mann habe mit einem „Plakat“ im sozialen Netzwerk „Querdenker klatschen, Querdenker klatschen“ zur Gewalt aufgerufen. Das war für den HSA-Mann Thomas Espay Anlass genug, eine Anzeige gegen das SPD-Mitglied zu erstatten und bei der Stadt die Demonstration zu beantragen. Die, seiner Meinung nach, viel zu schnelle Antwort der Limburger Staatsanwaltschaft, in der die Klage abgewiesen wurde, fand Espay absolut nicht in Ordnung. Auch sei in diesem Zusammenhang der Plakathinweis auf einen beliebten Treffpunkt der HSA geschäftsschädigend für das Lokal gewesen.

Vor der Laterne, vor dem großen Rathaustor, verschafften die HSA-Teilnehmer ihrem Ärger verbal Luft.

Einige SPD-Anhänger, darunter auch der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Andreas Gräfe beobachteten von Gegenüber das Treiben der Demonstranten an der Rathausecke. Gräfe betonte in einem persönlichen Gespräch, dass er davon ausgehe, dass sein Parteigenosse einen derartigen Post nicht noch einmal veröffentlichen würde und es dem Genossen leidtue. Da jedoch der vermeintliche Aufruf zur Gewalt nicht öffentlich erfolgt sei, sehe er weder für die Anzeige, noch für die Demonstration einen Grund. Im Übrigen halte er die ganze Veranstaltung lediglich für eine Inszenierung. Ihm sei es allerdings wichtig festzustellen, dass er, respektive seine Partei, absolut nichts gegen eine freie Meinungsäußerung und damit auch gegen Demonstrationen habe. Sie müssten sich nur in dem gesteckten Rahmen bewegen. 

Der Banner-Aufruf dürfte auch Nicht-Demonstranten gefallen haben.

Beim Marsch durch die wie leergefegte Innenstadt machten die Demonstranten mit Bannern deutlich, dass sie gegen „Hetze & Spaltung“ seien. Die örtliche Polizei unter Führung ihres Dienststellenleiters Markus Schmitt sicherte den Zug ab, um eine Verkehrsgefährdung auszuschließen. Den gesteckten Rahmen hielten die Demonstrierenden vollständig ein. Fotos: Gerdau 

Notgeld aus der Not geboren

Von Siegfried Gerdau

Die meisten Menschen verbinden mit Inflation und Währungskrise den „schwarzen Freitag am 24. Oktober 1929. Dabei begann die Krise in Deutschland bereits mit dem Beginn des I. Weltkrieg 1914. Die umlaufende Geldmenge vermehrte sich und führte zu einer kontinuierlichen Geldwertverschlechterung. Die Folge: Die Kaufkraft sank.

Mit der militärischen Niederlage 1918 blähte sich die Geldmenge immer weiter auf. Nach der Bekanntgabe der 1921 festgesetzten Reparationsforderungen, beschleunigte sich die Inflation nochmals.

Im Jahr 1923 erreichte sie ihren Höhepunkt. Die Ersparnisse zahlloser Familien waren vernichtet. Vor allem die völlige Entwertung der sogenannten Kriegsanleihen führte zu einem immensen Vertrauensverlust und erwies sich als sehr schwere Hypothek für die Weimarer Republik.

Die Reichsregierung beschritt in der Kriegszeit den Weg zur Staatsfinanzierung durch vermehrten Geldscheindruck. Die umlaufende Geldmenge verfünffachte sich in den Jahren 1914 bis zum Kriegsende 1918.

Da das Warenangebot bestenfalls stagnierte und in vielen Bereichen sogar rückläufig war, kam es zu immer höheren Preissteigerungen. Der Außenwert der Mark schmolz zusehends und der Dollarkurs stieg an den Devisenmärkten.

Die ständig steigenden Kriegskosten wurden zu großen Teilen durch Anleihen und ähnlichen Schuldverschreibungen finanziert und führten zu einer kaum zu bewältigenden Staatverschuldung.

Um den Zahlungsverkehr am Laufen zu halten, gaben Städte, Gemeinden und Firmen eigenes Notgeld aus. Im Laufe des Krieges wurden Anfangs Silbermünzen und später Goldmünzen-„Gold gab ich für Eisen“,  von der Bevölkerung eingezogen. Papiernotgeld war der Ersatz.

Auch nach dem Krieg setzte sich die Geldentwertung fort. Soziale Leistungen sowie die Umstellung von Kriegs-auf Friedenswirtschaft, destabilisierte den Reichshaushalt in immer größerem Ausmaß.

Einnahmen aus Steuern, Zöllen und Abgaben konnten den Finanzbedarf auch nicht annähernd decken. Zur Deckung laufender Ausgaben mussten immer neue Kredite aufgenommen werden, obwohl der Schuldendienst bereits bei 126 Prozent der Staatseinnahmen lag.

Die Notenpressen mussten immer mehr Geld drucken. Bereits im November ließ die Reichsbank einen Geldschein über 100 Billionen Mark drucken. Schon bald waren die Notendruckereien nicht mehr in der Lage, den Wertverlust durch vermehrten Notendruck auszugleichen.

Mit fortschreitender Inflation verschlechterte sich die Notlage der Bevölkerung immer mehr. Dem Anstieg der Preise für Waren und Dienstleistungen konnten die Löhne und Gehälter nicht mehr folgen.

Weite Teile der Bevölkerung verarmte und die Vermögenswerte schmolzen dahin. Ersparnisse wurden völlig entwertet, Spargelder von Generationen vernichtet.

Durch Kaufkraftmangel verloren auch Immobilien ihren Wert und wurden bei Notveräußerungen geradezu verschleudert. Lohnzahlung erfolgte täglich und jedermann versuchte Bargeld sofort in Sachwerte zu tauschen.

In Restaurants konnte sich die Zeche während der Mahlzeit verdoppeln. Pfarrer hielten nach dem Gottesdienst für die Kollekte Wäschekörbe hin.

Immer mehr Verwaltungs-und Wirtschaftsbereiche gaben wertbeständiges Notgeld als Waren-und Sachwertgutscheine aus. Die Scheine lauteten auf Roggen, Weizen, Holz, Teer, Kohlen, Zucker, Speck Strom und Gas.

Schließlich kursierten mehr als 2 800 verschiedene wertbeständige Geldscheinsorten in Deutschland. Der Dollar erreichte einen neuen Höchstkurs von 40 Milliarden Mark. Rechtsgerichtete Wehrverbände forderten einen Marsch nach Berlin und es kam zu Straßenkämpfen zwischen Kommunisten und der Polizei. Es verbreitete sich die Bereitschaft zu einer Militärdiktatur und Hitler wollte 1923 die chaotische Lage durch einen Putschversuch ausnutzen.

Im Mai 1923 kostet in Berlin ein Kilo Brot 474 Mark. Zwei Monate später ist der Preis auf 2200 Mark gestiegen, Anfang Oktober sind es 14 Millionen. Weitere vier Wochen später kostet der Brotlaib 5,6 Milliarden Mark.

Am 15. November 1923 trat eine Währungsordnung in Kraft und beendete damit die Inflation schlagartig. Einige Notgeld-und Inflationsscheine liefen aber noch bis Mitte 1924. Im gleichen Jahr führte die Reichsbank die Reichsmark ein.

Die Inflation zwischen 1914 und 1923 war für Millionen Menschen eine Katastrophe. Dennoch gab es Profiteure. Viele Unternehmen konnten durch die fortschreitende Geldentwertung ihre Unternehmen erweitern. Kredite konnte sie mit entwertetem Geld zurückzahlen. Schulden lösten sich somit in nichts auf.

Am Ende der Inflation war der Papierwert der ersten Inflationsscheine größer als die Kaufkraft ihres Nennwertes.

Die gezeigten Geldscheine stellte mir mein Freund Winfried Rohrbeck aus seinem reichen Fundus freundlicherweise zum Abfotografieren zur Verfügung.

Gedanken zum Krieg

Von Siegfried Gerdau

Krieg sei die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, behauptete der „Militärphilosoph“ (eigentlich Militärhistoriker) Carl von Clausewitz in seinem Buch „Vom Krieg“ im Jahre 1832.

Der preußische General konnte sein Werk zu Lebzeiten nicht vollenden und dennoch gilt es als absolute Grundlage einer Kriegsführung bis zum heutigen Tag und wird in allen Militärakademien der Welt gelehrt.

Clausewitz legitimiert in seinem Buch den Krieg zwischen Völkern und Staaten und bezeichnet ihn ab einer gewissen Phase der völkischen Auseinandersetzung als unausweichlich.

Gesiegt bis in den Tod.

Er schrieb dieses Buch nach den Befreiungskriegen vom napoleonischen Joch. Den deutsch/französischen Krieg 1870/71, den Weltkrieg I und II und alle anderen „moderne Kriege“ konnte er damals nicht einmal erahnen. Vielleicht hätte er sein sicherlich zu seiner Zeit epochales Werk ein wenig anders gestaltet oder zumindest überarbeitet.

Krieg ist nämlich immer nur ein Mittel der Herrschenden, die sich ihres Volkes bedienen und es letztendlich dadurch zur Schlachtbank führen. Damit das funktioniert bedarf es nur weniger Tricks, die an ihrer Wirksamkeit bis heute nichts verloren haben.

Gustave Le Bon hat dies in seinem 1895 erschienen Buch „Psychologie der Massen“ sehr eindringlich beschrieben. Seine Behauptung „Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet“ und „von den Tatsachen die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag.  Wer die Massen zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stehts ihr Opfer.“

Ja, Monsieur Le Bon sie haben es schon damals erkannt, aber in den entscheidenden Momenten hört auch heute niemand auf sie.

Was ist Krieg? Eine archaische Auseinandersetzung, die für viele den Tod oder Verstümmelung bedeutet. Er ist wenig intelligent und nur für die zu gewinnen, die dabei ihren Reibach machen. Nach Clausewitz’scher Vorstellung ist es legitim, dass sich Massen duellieren, die im „normalen Alltagsleben“ nie die Hand gegeneinander erhoben hätten. Krieg ist jedoch nach meiner Auffassung die Fortsetzung von Wirtshausschlägereien auf einem anderen Niveau. Der Unterschied besteht in den Mitteln und der Intensität. Einen Krieg zu beginnen ist eine schreckliche Sache, auf ihn zu antworten, sich also zu verteidigen, eine andere. Zu gewinnen ist Krieg nie und ihn zu planen und den Plan dann minutiös einzuhalten, ist eine Vorstellung, die sich nicht erfüllt.

Für den „Kriegshandwerker“, den sogenannten kleinen Mann, seiner Anverwandtschaft und deren Lebensraum, ist Krieg immer ein Verlustgeschäft und das ist ja auch die Absicht des „Anzettelers“. Soldaten gewinnen oder verlieren. Sterben oder sind verstümmelt. Die Überlebenden bekommen Orden oder vielleicht auch einen Prozess wegen Kriegsverbrechen, wenn sie die Grenzen des Erlaubten überschritten haben. Stehen die am Leben gebliebenen letztendlich auf der Verliererseite, waren sie die Bösen und haben gemeinsam mit ihrem Volk die moralische Arschkarte gezogen.

Wenn sie dann in vielen Jahre nach dem Krieg endlich begriffen haben, dass Krieg eben kein anderes Mittel der Politik ist und man mit Waffengewalt keinen echten Frieden schaffen kann, geht das ganze Spiel wieder von vorne los.

Krieg und somit die gewollte oder ungewollte Auseinandersetzung zwischen Menschen und ganzen Völkern scheint ein Naturgesetz zu sein. Möglicherweise ein Versuch der Natur sich gegen die Überpopulation zur Wehr zu setzen. Auch die jeweilige Gottheit hat eher nichts dagegen. Segneten ihre Vertreter auf Erden doch schon seit jeher die Waffen, mit denen die eigenen Spezies umgebracht wurde. Aus dieser Sicht betrachtet ist Krieg dann wohl doch legitim, auch wenn es sarkastisch klingt.

Wie ist es denn nun mit dem Recht. Hat der Recht, der sich mit Waffengewalt gegen einen Aggressor verteidigt oder hätte er nach christlichen Regularien besser seine zweite Wange hinhalten sollen. In den Gotteshäusern der Protestanten und Katholiken, bei Lobpreisungen und Predigten gibt es daran keine Zweifel. Im realen Leben hingegen schon. Derzeit schlagen ja die Zivilisierten und Gottgläubigen mit aller Brutalität aufeinander.

Die vergangenen 50 Jahren mit ihren Bestrebungen Auseinandersetzungen verbal auszutragen, sind passé. Ostermarschierer, Kriegsdienstverweigerer und Atomkraftgegner haben sich zu Kriegsbefürwortern gemausert. Noch vor wenigen Jahren wurden Bundeswehrsoldaten als potentielle Mörder bezeichnet und bei Vereidigungen niedergebrüllt. Das waren dieselben Schreihälse, die heute nach noch mehr Waffen rufen und sich wieder einen totalen Krieg vorstellen können.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnt davor, politische Entscheidungen über Waffenlieferungen an die Ukraine von Gefühlen wie Angst und Mitleid abhängig zu machen. Angst vor einem Dritten Weltkrieg „habe ich nicht“, so Habeck in einem Interview mit der „Zeit“, schrieb die Welt in einem Artikel vom 4.5.2022.

US-Präsident Biden sieht die Gefahr einer atomaren Konfrontation mit katastrophalen Folgen nach Drohungen aus dem Kreml so groß wie seit 60 Jahren nicht mehr. Die Welt habe seit der Kuba-Krise 1962 nicht vor der Aussicht auf ein „Armageddon“ gestanden, hatte Biden bei einem Auftritt in New York gesagt.

Na denn auf zum „Heiligen Krieg“. Wir haben ihn ja nicht angefangen und sind deshalb auf der sicheren Seite. Verhandeln war gestern, heute geht es zur Sache. Wir werden den Aggressoren, den Russen, schon zeigen wo der Hammer hängt.  Foto: Gerdau 

Migration schafft Konflikte – doch die verlogene deutsche Debatte leugnet das

Politiker malen eine rosarote Welt voller gut ausgebildeter Migranten. In Wahrheit existieren Milieus, in denen die Integration gescheitert ist. Doch seit Jahrzehnten schaut man lieber weg, weil es bequemer ist.

Eric Gujer

Polizisten hinter explodierendem Feuerwerk, mit dem sie in der Silvesternacht in Berlin beworfen wurden. Nun diskutiert die Politik mal wieder über Konsequenzen.
Polizisten hinter explodierendem Feuerwerk, mit dem sie in der Silvesternacht in Berlin beworfen wurden. Nun diskutiert die Politik mal wieder über Konsequenzen. Julius-Christian Schreiner / dpa
Eric Gujer, Chefredaktor der «Neuen Zürcher Zeitung».
Eric Gujer, Chefredaktor der «Neuen Zürcher Zeitung».NZZ

Der andere Blick» von NZZ-Chefredaktor Eric Gujer

Es ist doch erstaunlich, für wie dumm Politiker ihre Wähler halten. Kaum werden in Berlin Polizisten und Feuerwehrleute mit Feuerwerkskörpern und anderen Waffen attackiert, weis die Politik Rat: Böllerverbot, Feuerwerk-Verbotszonen und Strafverschärfungen. Die Botschaft ist klar: Seht her, liebe Wähler, wir tun etwas. Doch dann geschieht – nichts.

Kaum hat sich die erste Empörung gelegt, verlieren die Parteien das Interesse an dem Thema. Man muss also kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass nächstes Jahr wieder junge Männer mit Migrationshintergrund Rettungskräfte attackieren werden.

Dann werden wieder Politiker ihr Verslein aufsagen wie im Vorjahr. In Wahrheit geschehen solche Angriffe regelmässig, nicht nur an Silvester oder am 1. Mai – in Berlin, in Zürich, Stuttgart und anderen Städten, und das schon seit sehr langer Zeit. Die überwiegend linken Stadtregierungen schauen weg.

Seit vielen Jahren beklagen sich die Beamten – geschehen ist nichts

Schon vor rund zwanzig Jahren machte in Berlin-Moabit eine Begebenheit Schlagzeilen. Junge Männer bewarfen Feuerwehrleute mit Steinen und Flaschen, als diese Menschen aus einem brennenden Haus befreiten. Bei den Geretteten handelte es sich ebenfalls um Personen mit Migrationshintergrund. Die Feuerwehrleute gaben damals an, dies sei kein Einzelfall, sondern inzwischen Alltag. Zwei Jahrzehnte sind eine sehr lange Zeit, um nichts zu tun und Ausreden zu erfinden.

Dass die Täter hauptsächlich Migranten sind, muss eigentlich nicht mehr erwähnt werden. Es versteht sich von selbst. So wie es sich von selbst versteht, dass bei Ausschreitungen in Vorpommern meist deutsche Nazis die üblichen Verdächtigen sind. Nur die Politik scheint zu ahnungslos oder zu feige, um das ohne Umschweife anzuerkennen.

Wer diese Tatsache offen ausspricht, ist weder rassistisch noch fremdenfeindlich. Wie das Beispiel aus Moabit zeigt, werden hauptsächlich Migranten Opfer der Gewalt. Denn sie leben vorwiegend in den Stadtteilen, in denen sich das Rowdytum häuft. Rassistisch ist nur, wer sich weigert, die Fakten zu benennen. Ohne klare Analyse gibt es keine wirksame Gegenstrategie.

Fremdenfeindlich handeln Politiker allenfalls dann, wenn sie die wahren Ursachen verschweigen; wohlwissend, dass es keine raschen Lösungen gibt, oder vielleicht auch nur, weil die eigenen Wähler in den besseren Stadtvierteln sich zwar vorübergehend echauffieren, aber nicht wirklich betroffen sind.

Wer die Wahrheit verdrängt, um sich das in manchen Kreisen besonders schmückende multikulturelle Mäntelchen umzuhängen, handelt rassistisch, weil er die wirklich betroffenen Migranten mit ihrem Problem auf Dauer alleinlässt.

Es geht bei Ausschreitungen wie an Silvester in Berlin eben nicht um die Migration als solche. Die meisten Migranten tragen ein höheres Risiko, Zielscheibe dieser Delikte zu werden. Sie verurteilen die Straftaten auch unmissverständlich. Die Debatte eignet sich also wenig dazu, darüber nachzusinnen, ob die Integration insgesamt gescheitert ist. Die AfD tut dies zwar, aber das geht an der Realität des Einwanderungslandes Deutschland vorbei. Die anderen Parteien sollten die Diskussion nicht durch verdruckstes Herumreden den Rechtspopulisten überlassen.

Für den Staat haben sie nur Verachtung übrig

Das eigentliche Problem ist im konkreten Fall ein harter Kern junger Männer, deren Eltern oder Grosseltern aus Ländern mit patriarchalen und autoritären Strukturen eingewandert sind. Sie verachten den Rechtsstaat als schwach, weil er nicht mit derselben Härte agiert wie Polizei und Justiz in den Herkunftsländern.

Ihr Ehrenkodex honoriert nur physische Stärke. Viele sind Muslime, aber ausschlaggebend ist nicht die Religion, sondern die archaische Kultur und Tradition. Darin unterscheiden sich die Krawalle in Berlin von den Ausschreitungen in Köln an Silvester 2015, als Nordafrikaner Frauen jagten. Damals war das Frauenbild des Islam einer der entscheidenden Faktoren.

Ausländer sind unter den verurteilten Straftätern in Deutschland überrepräsentiert

Anteil ausländischer Straftäter und Anteil Ausländer in der Gesamtbevölkerung in Deutschland 2021, in Prozent

Ausländer

Die Zahl der in Deutschland verurteilten Ausländer umfasst auch Personen, welche nicht in Deutschland wohnhaft sind (illegal Anwesende, nichtdeutsche Touristen). Diese werden nicht zur Gesamtbevölkerung gezählt. Zudem können Deutsche gegen einzelne Straftatbestände (v. a. Ausländer- und Asylrecht) nicht verstossen.

Quellen: Statistisches Bundesamt (Bevölkerung)Statistisches Bundesamt (Straftäter)

NZZ / ski.

Obwohl die jungen Männer meist den Pass ihrer neuen Heimat besitzen, ist der Staat für sie ein Feindbild. Sie reagieren ihre Gewaltbereitschaft an den Repräsentanten des Staates ab, und seien diese Feuerwehrleute und Sanitäter. Viele der Täter sind im Lauf der Jugend bereits auffällig geworden, aber selbst Straftaten bleiben meist ohne Konsequenzen. Ein kurzer Jugendarrest ist das Schlimmste, was sie befürchten müssen.

Nur jugendliche Intensivtäter, die schon früh ein Delikt nach dem anderen begehen, werden härter angefasst. Wer unterhalb der Schwelle bleibt, muss nicht viel befürchten und sieht sich in seiner Haltung bestärkt, dass die Mehrheitsgesellschaft aus Weicheiern besteht. Von den 145 nach den Ausschreitungen in Berlin Festgenommenen befinden sich alle wieder auf freiem Fuss. Hier hilft nur mehr Repression. Das aber kollidiert mit einem Recht, das bei jungen Tätern auf Milde und Erziehung setzt. So stehen sich zwei Vorstellungen von Recht und Staatlichkeit gegenüber, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Solange die Mehrheitsgesellschaft darauf nicht reagiert, werden sich Szenen wie an Silvester wiederholen.

Notwendig sind nicht generell schärfere Gesetze, da Angriffe auf Beamte streng bestraft werden. Solche Forderungen sind reiner Populismus oder Aktionismus von Politikern, die von Versäumnissen ablenken. Sinnvoll wären hingegen eine gezielte Verschärfung des Jugendstrafrechts und härtere Urteile der Gerichte. Die meisten Migranten würden das begrüssen. Wer sich sträubt, ist die Mehrheitsgesellschaft, die an ihren liberalen Überzeugungen keine Abstriche machen möchte. Der Konflikt besteht hier nicht zwischen Einheimischen und Zugewanderten, sondern innerhalb eines rot-grün angehauchten Mainstreams.

Vielmehr muss sich die Mehrheitsgesellschaft fragen, wieweit sie sich darauf einlässt, dass sie ein Einwanderungsland ist – mit allen Folgen etwa für den Rechtsrahmen. Einwanderung ist kein hippes Fusion-Food-Festival, sondern bedeutet harte Arbeit und unangenehme Entscheidungen für alle Beteiligten. Wie viel von sich aufzugeben ist Deutschland bereit? Migration ist nicht gratis.

Das Recht erodiert in deutschen Großstädten

Die Debatte um die Einwanderung ist reich an Lebenslügen. Eine lautet, dass Integration meistens gelingt. Der harte Kern der Krawallmacher belegt das Gegenteil. In Großstädten haben sich Milieus verfestigt, die immer neue Horden nur oberflächlich integrierter Jugendlicher hervorbringen. Hinzu kommt unterdessen ein Bodensatz von gescheiterten und verbitterten Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und Afghanistan.

Zu den Lebenslügen gehört auch, dass in deutschen Städten keine Zustände wie in der Pariser Banlieue oder in Marseille herrschen. In den von arabischen Familien oder türkischen Islamisten dominierten Straßenzügen in Neukölln gelten deren Vorstellungen. Kommt es zu Konflikten, obsiegen die Araber oder Türken. Sie sind in der Mehrzahl und üben konstanten Druck aus. Ihre Kontrahenten können sich nur an die Polizei wenden, die allenfalls punktuell eingreift. Sobald die Beamten fort sind, gilt wieder das Gesetz des Stärkeren.

Die Rechtsordnung wird stillschweigend ausgehebelt. Wollte die Polizei überall in Neukölln ausreichend präsent sein, wären zusätzliche Kräfte erforderlich. Solange hierfür nicht mehr Geld zur Verfügung steht, müssten Polizisten aus bürgerlichen Quartieren abgezogen werden. Dort würde es dann länger dauern, bis die Polizei bei einem Verkehrsunfall einträfe. Einbrüche würden noch oberflächlicher verfolgt. Die Alteingesessenen und Besserverdienenden wären nicht begeistert.

Solche Verteilungskämpfe möchte kein deutscher (und auch kein Schweizer) Politiker führen. Für die Mehrheitsgesellschaft ist es bequemer, wenn bestimmte rechtsfreie Räume rechtsfrei bleiben. So wie es bequemer ist, wenn Eltern den Wohnort wechseln, damit ihr Kind nicht als einziges in der Klasse gut Deutsch spricht. Das Nachsehen haben wieder die Migranten, die nicht fortziehen können. So ist die Migrationspolitik auch ein Tummelplatz für Heuchler. Sie warnen vor Ausländerfeindlichkeit, haben aber ihre Bequemlichkeit im Sinn.

In der von Politikern ausgemalten rosaroten Welt gibt es nur bestens ausgebildete und leistungswillige Fachkräfte, die in die Hände spucken und das Bruttosozialprodukt steigern. In der realen Einwanderungsgesellschaft hingegen nehmen die Konflikte zu: zwischen Einheimischen und Neubürgern, aber auch innerhalb der jeweiligen Gruppen. Migration gibt es eben nicht gratis. Quelle: NZZ

Hilferuf eines Unterhaltzahlers

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst ein paar Daten zu meiner Person:

ich bin 45 Jahre jung, berufstätig mit einem 40 Stunden-Job, der mir sehr viel Freude bereitet und bei Kollegen und meinem Chef gut ankommt.

Entlohnt werde ich, wie ich finde, fair. Mein monatliches Brutto-Gehalt berägt 4.000 € zzgl. eines Dienstwagens. Den nutze ich vollumfänglich auch privat. Mein Netto-Gehalt beläuft sich auf 2.200 Euro (schon abzüglich Altersvorsorge Arbeitgeber und Dienstwagen). Seit geraumer Zeit haben wir ein zusätzliches Provisionsmodell, bei dem monatlich auch was mehr gezahlt wird, weil man eben auch mehr getan hat. Leistung soll sich auch lohnen, so unser Chef…. Fragt sich nur für wen.

Seit meiner Scheidung vor fünfeinhalb Jahren von einer verbeamtete Schullehrerin, zahle ich ihr den zustehenden Kindsunterhalt für unsere gemeinsamen, mittlerweile 10 und 12 Jahre jungen Mädels, die meine ganze Freude sind. Ich sehe die Kinder sehr regelmäßig und interessiere mich aktiv, was sie in der Schule oder auch Privat so erleben. Ich habe mir ein kleines Haus gekauft, welches ich monatlich mit 350 € abbezahle. Eine Miete von 600 Euro wäre für mich mit allen Nebenkosten absolut nicht finanzierbar. Das gilt auch für einen eigenen PKW.

Die Kinder sind bei mir in ihrem eigenen Zimmer Mittwochs auf Donnerstags zur Übernachtung und dann entweder Freitag bis Samstag, oder Samstag bis Sonntag. Einmal im Monat habe ich „Kinderfrei“. Einmal im Monat sind die Kinder ein ganzes Wochenende von Freitagnachmittag bis Sonntagabends bei mir. Das war mein Wunsch, da man an einem langen Wochenende einfach mehr voneinander hat und nicht immer auf dem Sprung ist.

Schultechnisch habe ich mich, auch schon vor der Trennung, immer angeboten, jedoch wurde dies, auch während der Corona-Lockdowns, seitens der Kindsmutter abgelehnt. Sie als „Lehrerin“ kann da viel mehr tun, von dem ich eh keine Ahnung habe, so die Begründung. Seitens meines Chef´s wäre es kein Problem gewesen, auch was von zuhause zu arbeiten.

So viel zur Einleitung. Wer weiß, ob Sie das bis hierhin oder überhaupt gelesen haben.

Ich komme nun noch mal zurück zum Kindsunterhalt. Eine Sache die klar ist, dass ich eine Summe „X“ zahlen muss und will.

Nach dem gestrigen Tag muss ich mich jedoch fragen, was hier in diesem Bereich gerade schiefläuft. Ich wurde vergangenes Jahr seitens des Jugendamtes (meine Ex-Frau hat vor fünf Jahren veranlasst, dass meine Einkünfte alle zwei Jahre geprüft werden…) auf 110 Prozent, in die dritte Unterhaltstufe hochgestuft. Man stellte dort nach fünf Jahren fest, dass ich einen Dienstwagen nutze, was einen „sehr großen geldwerten Vorteil“ darstellt. Der wird jetzt beim Unterhalt zu meinen Ungunsten berücksichtigen .

Also habe ich nun bis Dezember 2022 monatlich 869 Euro an meine Ex-Frau bzw. meine Kinder überwiesen. Gestern bekam ich ein Schreiben vom LDK-Jugendamt Dillenburg, in dem mir die neuen Unterhaltszahlungen gem. Düsseldorfer Tabelle mitgeteilt wurden. Jetzt muss ich die Summe von 950 Euro monatlich zahlen. Klar, ich bin´s gewohnt, dass die Summe jedes Jahr oder mit dem Wechsel der Altersgruppe steigt, aber auf einen Schlag 81 Euro mehr zu zahlen und alles mit der Begründung, dass die Regierung festgestellt habe, dass die Lebenshaltungskosten massiv gestiegen sind. Deshalb müsse man auch die Kosten für die Kinderbetreuung anpassen. Diese Erklärung ist auf der Homepage des BMFSFJ nachzulesen. Ich stelle mir als „Zahlmeister“ folgende Frage: Wo soll ich denn noch einsparen? Seit Jahren spare ich Strom, Lebensmittel kaufe ich günstig ein (soll ich lt. Minister Özdemir ja auch nicht, wegen der Umwelt und Gesundheit) Ich setze meine Heizung sparsamst ein und auch beim Kauf meiner Kleidung übe ich mich in Zurückhaltung. Irgendwann geht es aber nicht mehr, denn auch meine Kosten werden größer. Mein Strom, meine Gas- Pelletheizung, die Lebensmittel, der Gang (oft mit den Kindern) in ein Restaurant, der Besuch in einem Zoo, Schwimmbad, Versicherungen/Altersvorsorge, der kurze Urlaub oder auch mal eine Auszeit mit der Lebensgefährtin müssen ebenfalls gezahlt werden.

Ich habe in den vergangene Jahren mein Geld zusammengehalten, um Unternehmungen/Urlaube oder Shoppingtouren mit meinen Kinder zu unternehmen oder um am Haus etwas zu verbessern. Irgendwie muss ich ja auch die Ferien die ich mir mit meiner Ex-Frau teile, mit Leben füllen. Wie stellt man sich das denn beim OLG Düsseldorf, bzw. den Entscheidern, die solche Zahlen würfeln, vor? Wissen diese Menschen eigentlich was dies für Unterhaltspflichtige bedeutet? Ich zahle den Unterhalt, muss mich an den Kosten für Schulreisen beteiligen, beteilige mich natürlich an den anfallenden Zusatzkosten beim Zahnarzt (eine Spange wird bei der Großen demnächst fällig), haben ein Zimmer, also ein zweiten Lebensraum eingerichtet usw. Alles muss natürlich den Ansprüchen entsprechen. Die Sachbearbeiterin Frau Schönberger vom Dillenburger Jugendamt sagte vor ein paar Jahren: „Sie lieben ihre Kinder doch, warum also beschweren Sie sich denn? Völlig abgehoben diese Person und kein Stück auf dem Teppich geblieben. Vielleicht wird man über die Jahre so „abgebrüht“, wenn man es mal mit Menschen, die sich kümmern und denen nicht alles egal ist, was mit den Kindern passiert zu tun hat. Da gibt’s nur „0“ oder „1“ aber keinerlei Kompromisse.

Ich will jedoch nicht klagen, ich will Ihnen meine Situation lediglich darlegen. Ich denke, ich bin nicht alleine damit. Mitleid will ich ebenfalls keins erhaschen, das habe ich nicht nötig. Hier geht es um die Situationsbeschreibung eines Unterhaltspflichtigen Vaters. Mütter in der Situation scheint es aber auch zu geben, wo die Kinder bei dem ehemaligen Partner leben.

Ich erwarte von der Politik, dass wir als Unterhaltszahler auch ein Sprachrohr bekommen, und nicht nur die alleinerziehende Mutter, die medial überall an vorderster Stelle gebracht wird. Nun ja, bei meinem Unterhalt zzgl. Kindergeld sind es nur 1.200€ im Monat, die für die Kinder zur Verfügung stehen. Davon träumt mancher Vollzeitarbeiter…

Es kann doch nicht angehen, dass diese horrende Summe Unterhalt ( mit meinem Einkommen bin ich mit 4000 Euro Brutto unter dem Einkommensdurchschnitt in Deutschland), zu zahlen ist? Natürlich bin ich gerne bereit Zahlungen durchzuführen (den Dauerauftrag habe ich bereits auf die neue Summe geändert), aber es muss doch angerechnet werden, wenn man die Ferien teilt, wenn man mehr (und für mich ist es noch zu wenig) Zeit mit den Kindern verbringt und sie nicht ablehnt?! Zusätzlich muss doch auch angerechnet werden, was der Ex-Partner verdient. Kann doch nicht sein, dass dies nicht in die Berechnung mit einfließt Berechnung. Vor ein paar Jahren hatten wir eine Vereinbarung, dass ich etwas weniger zahle (es waren rund 730 Euro die wir einvernehmlich auf 700 Euro reduzierten). Ich wurde jedoch ständig daran erinnert, dass ich den Kindern Unterhalt entziehe. Daraufhin habe ich den vollen Betrag gezahlt.

Wie kommt man übrigens auf so Phantasiebeträge, wie sie in der Tabelle abgedruckt sind? Würde ich 4.000 Euro Netto im Monat verdienen, wäre mir das alles völlig egal (die Zahlbeträge sind bei dem Verdienst ja wirklich nur marginal höher).

Hätte ich die 950€ Unterhalt im Monat, könnte ich mit meinem Kindern leben wie die Made im Speck. Uns würde es in materieller Hinsicht an nichts fehlen Neues Auto und PV am Dach für eine bessere Zukunft, einkaufen im Bio-Markt usw.…alles kein Thema. Die Zimmer ließ ich neu einrichten und müsste das Geld dafür nicht mühsam zusammen sparen. Glücklicherweise kann ich auch mit kleine Dingen sehr glücklich sein; die sind oft mehr wert, als das Geld. Aber leider brauchen wir es trotzdem alle.

Vielleicht ist ja jemand der von mir angeschriebenen Personen dabei, diese Thematik in der Öffentlichkeit zum Thema zu machen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Kopie:

Friedrich Merz – Parteivorstand CDU > friedrich.merz.wk@bundestag.de

Siegfried Gerdau – (Freier Journalist) > siggi@gerdaus-welt.de

Hans-Jürgen Irmer – CDU LDK > kv@lahn-dill.cdu.de

Lisa Paus – Familienministerin/B90-Grüne > info@bmfsfjservice.bund.de

Sahra Wagenknecht – Die Linke > sahra.wagenknecht@bundestag.de

Stephan Grüger > SPD LDK > s.grueger@ltg.hessen.de

Wolfgang Schuster – Landrat LDK > landrat@lahn-dill-kreis.de