Preisträger beim Wettbewerb „HEUREKA! – Mensch und Natur“ am Johanneum Gymnasium Herborn

179 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 5-7 haben am naturwissenschaftlichen Wettbewerb „HEUREKA! – Mensch und Natur“ teilgenommen.

Die anspruchsvollen Aufgaben beinhalten alle Fachgebiete der Naturwissenschaft zu den Themen Mensch und Umwelt, Tiere und ihre Rekorde, Pflanzen, Wetter, chemische und physikalische Phänomene, Technik, Energie und Fortschritt.

Dabei konnten sechs Schülerinnen und Schüler ihre Jahrgangsstufen besonders erfolgreich vertreten. Tim Stoll erreichte den ersten Platz aus den Teilnehmern der 5. Klassen. Seine erreichte Punktzahl war zudem so hoch, dass er den 1. Platz auch innerhalb der Landeswertung schaffte. Ebenfalls einen ersten Platz erreichten die Fünftklässler Vincent Thomalla sowie Nils Gaul. Lena Christ belegte den 1. Platz innerhalb der 6. Klassen und Viggo Gombel erreichte sogar den zweiten Platz in der Landesrunde. Felix Beyer war Erstplatzierter aus den Reihen der 7. Klassen.

Die Erst-, Zweit- und Drittplatzierten beim naturwissenschaftlichen Wettbewerb „HEUREKA!“ aus den Klassen 5-7

Text und Foto: Johanneum Herborn

Ist das Zustellen von Zeitungen wirklich so schwer.

Meinung

Wie Ressourcen regelrecht verplempert werden, kann man heute wieder an den liegengeblieben Zeitungspaketen in vielen Teilen des Herborner Stadtgebiets sehen. Wie hier im Franzosenweg haben sogenannte Zeitungsausträger ganze Pakete einfach aus dem Auto auf den Bürgersteig geschmissen, erzählt ein Anwohner. Auch an den Bushaltestellen liegen immer wieder große Stapel mit VRM-Wochenendausgaben.

Nicht nur die Leute, die den KOMPAKT gerne gelesen hätten ärgern sich, auch die Bürger die mit den nassen und verdreckten Zeitungshaufen ihre Mülleimer vollstopfen müssen, sind über diese bei entsprechender Witterung über die ganze Straße verteilten Geschenke wenig erbaut.

Man muss sich wundern wie VRM mit seinen Werbekunden umgehen lässt. Diese bezahlen viel Geld für eine Anzeige in der Zeitung, die nur sporadisch oder überhaupt nicht die jeweiligen Zielgruppen erreicht. Auch kosten Papier, Druck und Herstellung eine Menge Geld, ganz abgesehen von den Redakteuren die ja auch für ihre (dann sinnlose) Arbeit bezahlt werden müssen.

Beschwerden gibt es zuhauf und das nicht erst seit gestern. Nur Ansprechpartner zu finden, die das Ärgernis abstellen, ist eine Kunst, die scheinbar niemand beherrscht. Der Abonnenten-Service meldet sich unter der Nummer 06441 959 600 und man kann eher einem Ochsen erfolgreich ins Horn kneifen, als dort etwas positives in dieser Richtung zu bewegen.

Es heißt zwar man solle einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen, aber der erscheint ja erst gar nicht beim Leser.

Das vielzitierte „Abonnentensterben“ wird durch ungenügenden Zustell-Service sicher nicht verlangsamt. Ob die scheinbar wahllos eingestellten Zusteller immer die richtigen sind, ist die Frage. Bei gut funktionierenden Unternehmen gibt es eine Qualitätskontrolle. Das wäre auch für das Zustellunternehmen vielleicht eine Lösung. In diesem Zusammenhang fällt mir außerdem ein alter Spruch ein: „Wer mit Stroh bezahlt, bekommt nur Esel.“

Auch bei der Tageszeitung ob Dill-Zeitung, Haigerer Zeitung oder Herborner Tageblatt sieht es vielerorts nicht viel besser aus. Wenn der Austräger unpässlich ist gibt es keine Zeitung. Wenn er keine Lust hat an die Zeitungs-Box zu gehen, liegt die auch schonmal auf der Gartentreppe. Das ist besonders bei Regen peinlich. „Als es noch Geschäftsstellen gab, konnte man Beschwerden noch bei real existierenden Zeitungs-Mitarbeiterinnen loswerden“, sagt eine Frau. Heute trifft es oft die armen Redaktions-Mitarbeiterinnen, die täglich zig Beschwerdeanrufe erhalten und am wenigsten etwas ausrichten können. Das Ergebnis: Die Leser sind verärgert und bestellen schließlich die Zeitung ab. Keine gute Lösung. sig/Fotos: Gerdau    

Faschingsschwimmen bei 8 Grad Plus

Das Faschingsschwimmen des Sinner Fördervereins Waldschwimmbad hat es verdient in meinem Blog ausreichend gewürdigt zu werden.

Faschingsschwimmen am Sonntag war eine tolle Idee der ehrenamtlichen Geschäftsführerin des Förderverein Waldschwimmbad Sinn e.V. Ann-Katrin Sauer, ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Die Temperaturen hingegen konnten nur hartgesottene Zeitgenossen erfreuen.

8 Grad Wassertemperatur bei kaum darüberliegenden Außentemperaturen, ließen einem schon beim Anblick der Schwimmer die Nackenhaare steigen. Kein Problem meinte der aus England stammende Christopher Morcom. Nachdem er sich ordentlich abgekühlt hatte und aus dem Wasser kam, gab er pitschnass noch ein kleines Interview.

Auch das Ehepaar Bettina und Jens Walter mit Christina Ulm und Liane Apel-Pantner schreckte die etwas niedrigen Wassertemperaturen nicht. Die Mitglieder des Sinner Lauftreffs hatten am Morgen bereits ihre 10 Kilometer abgespult und wollten sich nur erfrischen. Der DLRG Wetzlar und verschiedene Ortsgruppen der Wasser-Lebensretter nutzten die Gelegenheit Flagge zu zeigen und ein wenig zu üben.

Die mitgeführte Übungspuppe war wohl die einzige Wasserratte, der es an diesem Tag überhaupt nicht kalt war. sige/Fotos: Gerdau

99 Luftballons

Kommentar

Von Siegfried Gerdau

Was für ein Wahnsinn. In der Türkei und Syrien sind Zehntausende Opfer von Erdbeben geworden. In der Ukraine sterben täglich Menschen, durch unmenschliche kriegerische Auseinandersetzungen. Anstatt diese Katastrophen zum Anlass zu nehmen und darüber nachzudenken, wie sie in Zukunft zu verhindern oder zu mildern seien, werden neue Fässer aufgemacht.

Wenn es nicht wie immer um „Sein oder Nichtsein“ ginge, könnte man über den Streit zwischen China und den USA um die „Spionage-Ballons“ nur noch lachen. Da bekommen sich ausgewachsene und angeblich intelligente Politiker über ein paar Luftballons in die Wolle. Das erinnert stark an Nenas „99 Luftballons“, die einst in ihrem Schlager die Benzinkanister-streichelnde Kriegsminister in hervorragender Weise persiflierte. Im Zeitalter hochauflösender Fotos aus dem Weltraum, sollen Ballons Spionage betreiben?

Spionageballon. Fotomontage: Gerdau

Einfach lächerlich. Man könnte meinen, dass die menschliche Dummheit ihre eigenen intelligenten Fähigkeiten bei weitem übertrifft. Die Krone der Schöpfung benimmt sich wie ein paar unausgegorene Kinder, die auf dem Spielplatz die eigene Stärke unter Beweis stellen wollen. Das Neandertal lässt grüßen. Die Methoden des Köpfe-einschlagens haben sich allerdings seitdem geändert. So diskutiert man auf der Sicherheitskonferenz in München, ob Streubomben satisfaktionsfähig sind. Demnächst sind dann wieder Gasgranaten und Atombomben ein Thema.

Das Ziel aller Bemühungen ist immer die Ausrottung anderer Menschen durch Tod oder schwere Verwundungen. Kollateralschäden an Tier und Natur werden billigend in Kauf genommen und der Zweck heiligt die Mittel.

Während hierzulande und in wenigen anderen Ländern auch, sich junge Verblendete auf den Straßen festkleben um die Erde zu retten, nimmt die Klimadiskussion in unserem Land Formen an, die man kaum noch nachvollziehen kann. Andernorts hingegen wird die Umwelt so stark belastet, dass man mit der verunreinigten Luft durch ausgebrannte Häuser und Fahrzeuge noch in Jahrzehnten nicht fertig werden wird.
Das alles ist in Grünen und Roten Zirkeln plötzlich kein Thema mehr. „Wir sind ja schließlich in einem Krieg und da müssen Mensch, Tier und natürlich auch die Natur nun einmal Federn lassen. Mit dem Umwelt- und Klimaschutz beschäftigen wir uns dann später wieder.“ Damit diese hehren Ziele nicht in Vergessenheit geraten, kassieren wir schön die CO2-Steuer weiter. Vielleicht hilft es ja….um weitere Gelder für Krieg und Klimazerstörung zu beschaffen.

Schließt das Reher Café Windlück ?

Nach zuverlässigen, bisher noch nicht bestätigten Informationen soll das beliebte Reher „Café Windlück“ am 26. Februar 2023 für immer seine Pforten schließen. Das würde die Liebhaber gepflegter ländlicher Café-Kultur herb treffen. Über die Gründe war noch nichts näheres zu erfahren. sige/Foto: Gerdau

Die Tage des Westerwälder Kult-Café Windlück scheinen gezählt zu sein.

gerdaus-welt bleibt am Ball. Sobald weiteres bekannt ist, gibt es hier neue Informationen.

Soeben haben mir der Besitzer des Café Windlück folgendes geschrieben:

Moin Siggi, das Café schließt, da ist deine Quelle richtig informiert. Grund ist, dass der Betrieb für den Pächter nicht wirtschaftlich – sprich signifikant defizitär – ist. Das kann so ein junges Unternehmen nicht über einen längeren Zeitraum machen. Für unsere Gäste, die Mitarbeiter und uns ist das sehr schade. Wir haben auch überlegt, ob wir es wieder als Eigentümer weiter machen können, aber das ist von uns nicht leistbar, ohne über unsere gesundheitlichen Grenzen zu gehen. Wir hatten ja nicht grundlos Ende 2021 geschlossen. Mit der Verpachtung an die Eiszeit hatten wir gehofft, eine Lösung gefunden zu haben, aber leider war die von kurzer Dauer. Wenn du noch Fragen hast, stehen wir als gut informierte Quelle sehr gerne zur Verfügung 😉 Liebe Grüße Steffi & Mathias

Weiberfasching in Fleisbach wieder Spitze

Von Siegfried Gerdau

Frauen feiern intensiver und mit viel mehr Power als männliche Narren. Dies stellten sie am Donnerstag beim Fleisbacher Weiberfasching erneut unter Beweis. Schon lange vor dem eigentlichen Beginn wogte die Stimmung durch die knallvolle närrische Austragungsstätte Bürgerhaus.

In Fleisbach tobten die närrischen Weiber.

Es war keine Neuauflage der Prunksitzung, die Extremen hatten ein völlig eigens Programm für die Damen kreiert. „Bella Luna“ mit Sabine, Markus und Marco bildete den perfekten musikalischen Rahmen und Sitzungspräsidentin Marion Vorländer hatte gleich mehrere Hüte auf. Die wenigste Zeit sah man sie auf ihrem erhabenen Platz, dafür aber in den verschiedensten Rollen auf der Bühne.

Die Fleisbacher Garde in Aktion

Auf der zeigte die Garde beim Entree, was sie draufhat. Die jungen Frauen hatten ihren Auftritt wieder einmal selber choreografiert und der war schon Klasse. Die zwei Freundinnen Tanja Hecker und Marion Vorländer plauderten ungeniert über Wichtiges und Unwichtiges. Marion zitierte ihren Sohn, einen leidenschaftlichen Skifahrer. Der habe gesagt besser zwei lockere Schnallen, als eine feste Bindung. Dagegen klagte Tanja über ihre Figur-Probleme. „Ich nehme seit neuestem Spülmittel zu Duschen, weil auf den Flaschen steht, „löst auch hartnäckige Fette“, bekannte sie unter tosendem Applaus.

Zwei Freundinnen. Tanja Hecker und Marion Vorländer.

Bevor die Stoneroad-Company die Bühne enterte, gab die Präsidentin den anwesenden Damen noch den heißen Tipp immer genug Geld auszugeben, damit sich die Männer keine weiteren Frauen mehr leisten können. Volker Schmitt kam als Faschingsengel und brachte eine bunte Truppe mit, die das Tageslicht nicht zu scheuen brauchte. Neu und sehr jung die Nachwuchsgarde der Fleisbacher Extremen. Erst vor wenigen Wochen begannen sie mit ihrem Training für die närrische Zeit und wer den Auftritt der „neuen Garde“ aufmerksam beobachtete, war sicher, dass sich da etwas Großes entwickelt.

Die neue Garde machte Furore.

Christiane Kircher erzählte von den Nöten einer Mutter mit ihrem pubertierenden Sohn und über ihre Räusel-Schublade. Die hätten die Männer aber auch, nur hießen sie dann Garage. Ihr Götter-Gattte habe einmal etwas gesucht und bekam von ihr den Tipp „in der Schublade unter den Kontoauszügen und dann rechts suchen“. Kurze Zeit darauf sei er mit dem Korkenzieher im Finger wiedergekommen. Du bist halt zu früh abgebogen, ihr lakonischer Kommentar. Die gewaltigen Stimmen der „verhinderten Tenöre“ hätten alle Chorleiter in Wallung gebracht. So machten sie die Damen im Saal mit ihrem Song „Wir sagen Dankeschön…“ wuschig. „

Liebreizend und beinfrei zeigten sich die Gardepüppchen.

Hey los die Wäsch oa..“ intonierten die Sektkehlchen und die „Gardepüppchen“ zeigten ihre bezaubernden haarigen Beinchen. Wie gehofft enterte die Chaos-Truppe danach die Bühne und ließen keine Zweifel an ihrer Profession. Was dann passierte gehört in den Bereich des nackten Wahnsinns. Die Pinznixen, trainiert von Svenja Kuhn und Benny Bender, brachten den Saal mit einem Programm, welches seinesgleichen sucht, regelrecht zum Kochen. Mit ihrer Tanzshow rückten sie vergleichbaren Formationen ziemlich nahe auf den Pelz.

Die Pinznixen waren wieder der Hammer.

Wer nun geglaubt hatte der „Fleisbacher Hengst“ Martin Vorländer in seiner Paraderolle mit dem Bademantel brächte Ruhe in den Saal, sah sich angenehm getäuscht. „Unterm Mantel steht eine wahre Gottheit aus Fleisbach vor Euch.“ Die Damen rasteten und es flogen Höschen und Schlüpfer auf die Bühne. „Simply Blue“ begeisterte mit einem atemberaubenden Showtanz und zum Finale mit allen Akteuren erklang das Lied „Alle Macht den Frauen“.

Zum Finale trafen sich die Akteure auf der Bühne.

Wenn die Herren ihre Frauen am Donnerstag hätten erleben dürfen, wären sie sicher davon überzeugt gewesen. Aber es war halt eine lupenreine Weiberfastnacht und da haben die Herren der Schöpfung (zum Glück) keinen Zutritt. Fotos: Gerdau

Für Erdbebenopfer Spenden gesammelt

Von Siegfried Gerdau

Mit einer beachtlichen Spendenaktion für die Erdbebenopfer in der Türkei, machte Organisator Furkan Aktas am Wochenende am Herborner Schießberg von sich reden. Er sei darüber erschüttert, was in diesem riesigen Gebiet von der Größe halb Deutschlands das Erdbeben angerichtet habe, sagte der 21-jährige BWL-Student, der auch im Ausländerbeirat der Stadt Haiger aktiv ist.

Furkan Aktas

Quasi aus dem Stand heraus beschloss er eine Spendensammlung zu organisieren und stieß bei seinen Freunden Mazin Zahreddin, Ali Kandemir und Ali Osman Akkaya auf offene Ohren. Die beiden Unternehmer, sowie der Sozialarbeiter Zahreddin stellten sich spontan selber sowie mehrere LKW und Lagerräume zur Verfügung. Ein Anruf beim türkischen Konsulat war ebenfalls erfolgreich. Die Beamten sagten ihre volle Unterstützung zu.

Über die sozialen Medien rief Aktas zu den Spenden auf und bat um fleißige Hände, ohne die ein solches Projekt nicht zu bewerkstelligen ist. Was dann seit Freitag auf die Sammelstelle in der Herborner Stadionstraße 8 (ehemals Jakob und Weigel) auf die rund 40 Helferinnen und Helfer zurollte, hatten die nicht erwartet. Im Minutentakt kamen Spenderinnen und Spender der unterschiedlichsten Nationalitäten mit Bekleidungsstücken, Hausrat, Kindersachen, Decken und was sie für die notleidenden Opfer für notwendig erachteten.

Im Inneren des Hauses wurde sortiert was das Zeug hielt. Was viele Spender wohl übersehen hatten oder gar nicht wussten, war die Tatsache, dass ausschließlich neue Bekleidung angenommen werden konnte. Die Zollbestimmung bei der Einfuhr in die Türkei wären entsprechend und getragene Sachen würden von den Grenzbeamten abgewiesen, erklärte Furkan Aktas unermüdlich. Immer wieder bat er um Verständnis und bedauerte, dass dies nicht in ihrer Hand läge.

Furkan Aktas erklärt Erika Becker (links) und Christina Groos warum nur ungetragene Bekleidung gesammelt werden darf.

Die beiden Herbornerinnen Erika Becker und Christina Groos kamen mit ihrem PKW und mussten viele ihrer Sachen wieder mitnehmen, obwohl sie noch fast neu, aber eben nicht ungebraucht waren. Schade meinten sie, aber sie sahen ein, dass die Zollbestimmungen nun einmal entsprechend sind.

Was von den Helferinnen, darunter auch viele Deutsche, im Haus sortiert, zusammengefasst und in Kisten verpackt wurde, ging sofort auf die bereitstehenden LKW und von dort zum Haigerer Lager. Der Weitertransport wird dann mit Unterstützung des Konsulates durchgeführt. Aktas betonte, dass diese Aktion als eine Einmalige gedacht sei und man sehen werde, ob noch weitere folgen. Zwar riefen die einschlägigen Hilfsorganisationen immer wieder dazu auf, keine Sachspenden sondern Geld zu spenden, aber dennoch sei es Fakt, dass die Menschen in den völlig zerstörten Gebieten auch auf warme Bekleidung dringend angewiesen seien.

Fast alle Helferinnen und Helfer sind indirekt durch das schreckliche Erdbeben betroffen. Verwandte Familien, Freunde oder auch Einzelpersonen sind entweder schwer geschädigt oder gar unter den Trümmern begraben worden.

Bekir Solak

Bekir Solak berichtete, dass seine 71-jährige Tante drei Tage in ihrem Haus verschüttet war. Als sich Armee-Rettungskräfte bis zu ihr durchgearbeitet hatten, gab es wieder einen Erdstoß und verschüttete die Tante sowie die Soldaten. Es sei ein großes Glück, dass letztlich alle gerettet werden konnten.  

Weiter Informationen von Furkan Aktas Phone: 02773 811 630. Mail: furkan.aktas@haiger.eu.   

Machterhalt vor Wählerwillen?

Von Siegfried Gerdau

Die Berliner SPD ist in Aufruhr. Zehn Prozentpunkte weniger als die CDU? Ein solches Wahlergebnis konnten sich selbst ausgewiesene Experten nicht vorstellen. Die SPD hat das schlechteste Wahlergebnis seit der Wiedervereinigung erreicht. Nun suchen die Berliner Genossen ein Bauernopfer und das könnte die Frau an der Spitze sein. Viele ihrer Parteifreunde äußern sich nicht gerade positiv über die „noch“ regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey.

Das Berliner Reichstagsgebäude lässt sich von dem Parteienhickhack nicht aus der Ruhe bringen und hält die Bundeflaggen hoch. Foto: Gerdau

Der stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Kian Niroomand fordert einen Neuanfang. Auch das Landesvorstandsmitglied Kevin Hönicke glaubt, dass es jetzt kein Weiter-so geben darf. Wenn man genau hinhört, könnte mit alldem Giffey gemeint sein.

Ob die dazu bereit ist, eine Kröte zu schlucken und mit dem Wahlsieger CDU zusammengeht, kann schon bald ein Thema sein.  Obwohl verschiedene Kreise in der SPD ungeachtet des Wahlausgangs von einem Rot-Rot-Grün „weiter so“ fabulieren, haben über 28 Prozent der Wählerinnen und Wähler von dieser Konstellation die Berliner Schnauze voll.

Der frühere Förderer von Giffey Heinz Buschkowski brachte es auf den Punkt: „Regierungsbildungen müssen sich nach der politischen Gefühlslage in der Bevölkerung richten.“ Der ehemalige Bürgermeister von Neukölln (SPD) meinte im Gespräch mit t-online: „Wenn Rot-Grün-Rot einfach so weitermacht wie bisher, sei das nichts anderes als Wählerbetrug“. An der vollzogenen Abwahl von Giffey bestehe kein Zweifel, fügte er hinzu.

Jedoch: Erst einmal müssen schon wieder Ungereimtheiten bei der Auszählung bereinigt werden. In Friedrichshain-Kreuzberg hat es eine Panne gegeben. Dort wurden bei der Auszählung Stimmen vertauscht. Nach der Briefwahl-Panne in Lichtenberg, mit plötzlich aufgetauchten Briefwahlzetteln, muss nun ein ganzer Wahlkreis neu ausgezählt werden. Bei den Direktmandaten kam es zu einem Patt.

Von SPD und Grünen ist Unisono zu hören, wer regieren will, braucht Mehrheiten. Aber: Politik sollte mehr als nur das Addieren von Zahlen sein und die hundsmiserable Akzeptanzwerte der Berliner Landesregierung kann kein Politiker mit Charakter ignorieren.  

Minderheiten können und dürfen das Volk nicht repräsentieren

Von Siegfried Gerdau

Ist es demokratisch und vom ganzen Volk gewollt, wenn eine Mehrheit von Minderheiten die Regierungszügel in die Hand nimmt. Ist es im Sinne von Demokratie, dass in dieser Mehrheit von Minderheiten die Partei mit den zweitwenigsten Stimmen meint, die Richtung vorgeben zu können.

Bereits die Weimarer Republik 1918 bis 1933 scheiterte an ihrer Vertrauensseligkeit und dem Mangel an Unterstützung aus der Bevölkerung. Dazu kamen große wirtschaftliche Probleme, die sie zwar nicht zu verantworten hatte, aber auch nicht ansatzweise beherrschte.

1930 wurde die NSDAP mit 18,3 Prozent stärkste Reichstagsfraktion. Nur drei Jahre später versetzte der unselige Adolf Hitler mit seiner Ernennung zum Reichskanzler der jungen Demokratie den Todesstoß.

Es waren die National-Sozialisten, die aus der ehemaligen Deutschen Arbeiterpartei (DAP) hervorgingen. Was folgte waren Massenmorde ein schrecklicher Krieg und die Gleichschaltung aller Organisationen unter der Führung eines Diktators.

Die Väter des Grundgesetzes von 1949 hatten aus all dieser unsäglichen und mörderischen Vergangenheit Lehren gezogen. Diese „Verfassung“ die bis heute Grundgesetz heißt, sollte sich von allen vorherigen Verfassungen durch Institutionen und Schutzvorkehrungen unterscheiden. Vor allem wollte man unter allen Umständen vermeiden, dass die neue Bundesregierung ebenso wie die erste parlamentarische Demokratie 1918 bis 1933 zum Scheitern verurteilt war.

Dass in einer Parteidemokratie wie der Deutschen Bundesrepublik Parteien sich zu Koalitionen zusammenschließen, ist kaum vermeidbar. Vor allem wenn die Bürger nicht „mitspielen“ und den Wahlen fernbleiben. Dann kann es zu Konstellationen kommen, wie der derzeitigen. Fakt bleibt jedoch, dass dies ein nicht anzustrebender Zustand ist. Besser wären klare Mehrheiten einzelner Parteien. Darauf kann jeder Bürger Einfluss nehmen, indem er je nach seiner Überzeugung auch seine Partei wählt.

Den Mitgliederschwund in den sogenannten etablierten Parteien haben diese selbst zu verantworten. Schwache Profilierung, unklare Positionen und wenig Selbstbewusstsein verunsichern die Wähler und lassen sie ziellos bis zur Aufgabe zurück. Dazu kommen korruptionäre Tendenzen und eine teilweise „Ich-mache- mir-selber-zuerst-die Taschen-voll-Mentalität“, die verstört und anwidert.

Das Ergebnis: Kleine Parteien mit einem noch kleineren Wählerergebnis, schließen sich zusammen und klüngeln ihre Machtpositionen aus.

Oppositionen werden anschließend an die Wand gedrückt und niedergemangelt. Die Meinungsvielfalt wird als Bedrohung gebrandmarkt und die verunsicherten Wähler, die sich verbal gegen die jeweiligen Koalitionen und deren Vorstellungen zur Wehr setzen, werden diskreditiert und teilweise sogar geächtet.

Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus

Demokratie geht anders. Die Bundeszentrale für politische Bildung, kurz bpb, erklärt Kindern Demokratie ganz pragmatisch: Menschen können in unserem Staat in Freiheit leben. Alle dürfen ihre Meinung frei sagen. Die Gesetze in einer Demokratie gelten für alle Menschen. Alle Bürger und auch der Staat müssen sich an die Gesetze halten. In freien Wahlen entscheiden die Menschen, von wem sie regiert werden wollen. Und wenn sie mit der Regierung nicht zufrieden sind, können sie bei der nächsten Wahl eine andere Regierung wählen.

Das Volk wählt seine Vertreterinnen und Vertreter in die Parlamente, die dann dort das Volk repräsentieren.

Deutschland ist eine repräsentative Demokratie. Das heißt, Bürgerinnen und Bürger üben die Herrschaft im Lande aus. Über ihnen gibt es weder Kaiser, noch König, weder Diktator noch einen Herrschenden. Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus, so steht es in unserem Grundgesetz.

Weiter wird ausgeführt: In einer Demokratie dürfen alle Menschen frei ihre Meinung sagen, sich versammeln, sich informieren…..

Die Schweiz hat eine andere Form von Demokratie. Zusätzlich zu den Regularien wie bei uns, können alle Wahlberechtigten über wichtige politische Entscheidungen per Volksabstimmung direkt entscheiden. Dies nennt man direkte Demokratie.

Ist die Koalitionstheorie noch zeitgemäß

Die Koalitionstheorien können, selbst nach Eingeständnis von Fachleuten auf diesem Gebiet, nur einen beschränkten Teil des Koalitionsverhaltens von Parteien erklären und voraussagen. Das bedeutet, dass Wählende sich mit ihren Vorstellungen und Wünschen in einer Koalitionsregierung unter Umständen nicht mehr wiederfinden.

Viel schlimmer ist jedoch, wenn einzelne Koalitionäre ihren eigenen Kurs gegen die gesamte Koalition durchsetzen und damit lediglich im Sinne einer Minderheit agieren und „regieren“.

Um die Demokratie, die sicher eine der besten Staatsformen auf der Welt ist, funktionierend zu erhalten, muss eventuell die Weichenstellung neu geregelt und die Signale überdacht werden.

Festzuhalten bleibt: Minderheiten von Mehrheiten können auf der Lok höchstens als Heizer und nicht als Lokführer agieren.