Nelsons Café & Bar geht an den Start

Lulas Café-Bar am Herborner Kornmarkt 16 war ein beliebter Szenetreff, aber der ist leider Geschichte. Mit „Nelsons Café & Bar“ will Nelson Ulloa (52) mit seiner 37-jährigen Partnerin Sandra Rode ab dem heutigen Freitag an diese Tradition anknüpfen.

Einer der ersten Gäste am Freitagmorgen ist der Herborner Guiremo Torres.

Der gebürtige Chilene bringt dazu beste Voraussetzungen mit. Eine davon, die Liebe zum Kochen, begleitet ihn schon Zeit seines Lebens. Besonders die italienische Küche hat es dem gelernten Einzelhandelskaufmann angetan und die wird auch in seinem lukullischen Angebot immer wieder von sich Reden machen. Selbstredend, dass auch seine südamerikanische Heimat großen Einfluss auf seine Kochkünste nimmt. „Ich will kochen was schmeckt“ und an diesem Satz will sich Nelson immer wieder aufs neu messen lassen.

Nelson Ulloa, der Koch aus Leidenschaft.

1973, der demokratisch gewählte chilenische Präsident Salvador Allende nahm sich nach einem Militärputsch das Leben. Der damalige Oberbefehlshaber der Streitkräfte General Augusto Pinochet hatte die Macht übernommen und Nelsons Vater sah für seine achtköpfige Familie keine Chance mehr unbehelligt in seinem Heimatland leben zu können. Er ging nach Deutschland und holte nur wenig später seine Frau Rosa und die Kinder nach. In Siegen begannen die Ulloas ein neues Leben. Nelson ging in die Schule, erlernte einen kaufmännischen Beruf und machte Karriere als Kommissionierer bei einem großen Automobilzulieferer in Attendorn. Die Familie verlegte ihren Lebensmittelpunkt nach Herborn und Nelson griff zu als er hörte, dass Lula ihr kleines Café gleich gegenüber seiner Wohnung am Kornmarkt schließen wollte.

In der kleinen aber feinen Küche will der Chef lukullische Genüssen produzieren.

Mit viel Unterstützung seiner Frau, den Kindern und seiner Eltern richtete sich Nelson Ulloa dort ein und verwirklichte seinen langersehnten Traum von einem eigenen Café. In Herborn hatte sich die fünfköpfige Familie sofort verliebt und die Herzlichkeit, mit der sie hier aufgenommen wurden, sei beispiellos, sagte Nelson.

Leben und arbeiten in Herborn. Von links: Jonathan Drews, Nelson Ulloa, Sandra Rode, Lena Drews und Finn Rennebaum.
Die „Speisekarte“ verspricht viel Gutes.

„Ich fühlte mich vom ersten Tag an hier Zuhause und dieses Gefühl ist die beste Voraussetzung mich mit vollem Einsatz in die Gemeinschaft einzubringen.“ Jetzt wird sich seine Freundschaft zu einem französischen Spitzenkoch in Paris auszahlen. Von diesem habe er viel lernen dürfen. Vor allem was den Umgang mit guten Zutaten und Gewürzen betrifft. Dass es bei Nelsons auch gute Weine, passend zum Speiseangebot und der Jahreszeit gibt, versteht sich von selber.

Tochter Lena und ihr Freund Finn sind Meister der Kalligraphie und malen alle Aushänge freihändig mit viel Akribie.

Die Café & Bar ist montags und dienstags von 11 bis 15 Uhr und freitags von 10 bis 1 Uhr geöffnet. Samstag von 11 bis 22 Uhr und Sonntag von 12 bis 17 Uhr. Informationen und Vorbestellungen telefonisch über 02772 6468658.  

Portugal-Land der Sehnsüchte

Es geht nun mal kein Weg daran vorbei, ich liebe Portugal. Seine Menschen, die Landschaft, das Meer. Ich liebe die Einsamkeit des Hinterlandes, die Ruhe im Alentejo, das schlichte aber intensive Leben und die touristischen Highlights wie den Wallfahrtsort Fatima oder die wunderschöne Küste der Algarve. Die Korkeichen und die unzähligen Störche am Atlantik unterhalb Lissabons. Ich mag den melancholischen Fado, die 12 Kilometer lange Ponte Vasco da Gama die den Tejo überspannt und in die wunderschöne Hauptstadt des Landes führt.

Die zerklüftete Algarve-Küste verzaubert trotz der vielen Bausünden immer noch.

Ich bin beeindruckt von der alten Bausubstanz, die den Geist der Entdecker und Seefahrer wie Vasco da Gama widerspiegeln. Ebenso fasziniert mich die moderne Stadt Lissabon mit ihren unzähligen Museen. Ich bewundere die Portugiesen, denen es gelang sich des Diktators António de Oliveira Salazar durch die unblutige „Nelkenrevolution“ zu entledigen.

Im Frühjahr zeigt sich die portugiesische Landschaft von seiner farbenprächtigsten Seite.

Das einzige, was mir nicht gefällt ist, dass das liebreizende Land so weit von uns entfernt ist. Mit dem Flugzeug ist es ein Klacks. Wer aber wie ich, leidenschaftlicher Wohnmobilist ist, fährt natürlich die 2000 Kilometer-Strecke hin und 2000 Kilometer wieder zurück. Aber die Fahrt quer durch Frankreich und Spanien hat auch seine Reize und bietet mannigfaltige Abwechslung.

An der Atlantikküste bei Lissabon.
Sonne Sand und blauer Himmel, aber es kann am Atlantik auch schon einmal sehr kalt und nass werden.
Noch immer fahren die Fischer in ihren Nussschalen raus aufs Meer.

So und nun eine kleine Auswahl von meinen Portugalfotos, die ich besonders in dieser Zeit der Reisebeschränkungen, mit einem weinenden Auge anschaue.

Eine Hafenidylle in der Vergangenheit und Gegenwart perfekt miteinander harmonieren.
Küste vor dem Lissaboner Vorort Cascais.
Die Landwirtschaft spielt in Portugal keine besondere Rolle mehr, aber es gibt noch einige Viehzüchter und natürlich auch Rindviecher.
Wie die Menhire und Dolmen im nordfranzösischen Carnac findet man auch in Portugal ab und zu solche Steinformationen aus grauer Vorzeit.
Nicht nur in Spanien wachsen die Zitrusfrüchte.
Quarteira an der Algarve ist besonders bei Engländern und Deutschen beliebt.
Diese Bratwurstbude auf der Felsenküste bei Sagres hat schon lange Kultstatus.
Storchenliebe im Alentejo
In der Amado-Bucht können versierte Surfer ungehindert ihrer Leidenschaft frönen.
…und natürlich gibt es hier auch Möven.
Nicht ohne Grund sieht man in Südwest-Portugal immer wieder Reste von alten Windmühlen. Der Wind ist besonders an der Atlantikseite manchmal nicht von schlechten Eltern.

Ein Blog soll kurz sein und ich höre auch sofort auf. Text und Fotos: Siegfried Gerdau

Neuste Haarmode?

Was auf den ersten Blick wie eine futuristisch angehauchte neue Haarmode aussieht, entpuppte sich schlicht und ergreifend als der Entwicklungsschritt auf dem Weg zu einer Strähnchenfrisur, die eine Herborner Coiffeuse ihrer Kundin kreierte. Die hübsche Frau dachte sich, dass sie die Wartezeit bis zum nächsten Schritt auch ganz relaxt in der schönen Sonne auf dem Kornmarkt verbringen könnte. Ein mit seinem schweren LKW vorbeifahrender Handwerker konnte sich nicht verkneifen, ihr Bewunderung mittels hochgestrecktem Daumen zu zollen.

Das ist Herborn mit seinen entspannten, lebensbejahenden Menschen wie es auch viele auswärtige Besucher lieben. Text und Foto: Siegfried Gerdau

VR-Bank Wohn-und Geschäftshaus in Herborn.

Der Bau des Wohn-und Geschäftshauses an Stelle des ehemaligen Parkplatzes zwischen Dill-Center, VR-Bank und Deutscher Bank am Herborner Hintersand schreitet mit großen Schritten voran. Der Bauträger, die Volks- und Raiffeisenbank (VR Bank) Lahn-Dill, Dillenburg realisiert mit dem Bau die Grundidee, wohnen und arbeiten in einem Baukörper.

Blick auf den Neubau vom Eitzenhöfer Eingangsbereich mit Terrasse.

Im Erdgeschoß wird die gesamte Haustechnik und ein 91,68 Quadratmeter großes Ladenlokal installiert. Den größten Anteil des Erdgeschosses bildet später eine offene PKW-Garage. Zwei separate Treppenhäuser mit Aufzugsanlagen führen zu der Gewerbefläche im 1. Obergeschossen mit 632 Quadratmeter Bodenfläche. Im 2. Obergeschoss entsteht ein ein 112 Quadratmeter großes Büro und vier Miet-Wohnungen von 86 bis 124 Quadratmeter.

Der Rohbau von der VR-Bank aus gesehen.

Vier Eigentumswohnungen im Penthaus-Charakter bilden das 3. Obergeschoss. Diese Wohnungen in Holzständerbauweise zwischen 99 und 179 Quadratmeter werden von einer Lichtkuppel gekrönt und haben den aussichtsreichsten Blick über die Herborner Altstadt, verspricht zumindest das Herborner Architekturbüro Fuchs. Den Hoch-und Tiefbau führen die Baufirmen Heinrich und Willi Lauber aus.

So wird das VR-Bank-Haus schon in wenigen Monaten aussehen.

Weitere Informationen telefonisch: 02771 26374-0 und per E-Mail: info@vrbank-lahndill.de. Text und Fotos: Siegfried Gerdau

Gehört, gesehen und erlebt.

Corona hat sich mit einem Paukenschlag zurückgemeldet. Allen Leugnern und Ignoranten zum Trotz, der fiese kleine Drecksack lebt und erfreut sich bester Gesundheit. Während die meisten Menschen sich bemühen, seiner Ausbreitung mit Maske und Abstand einen Riegel vorzuschieben, helfen andere dem Virus fleißig sich zu vermehren. Man fliegt in Urlaub- „das wird man sich ja wohl noch gönnen dürfen“- feiert fröhlich masken-und abstandsfreie Partys und bezichtigt Mahner als Spaßverderber und Panikmacher. Die steigenden Fall-Zahlen und R-Faktoren sprechen eigentlich eine deutliche Sprache.  OK, wir werden sehen wer Recht hat, aber leider weiß man das immer erst hinterher. Bis dahin wird jedoch noch so mancher Beatmungsschlauch in irgendwelche Lungenflügeln geschoben worden sein.

Einkauf mit Maske, aber der Abstand muss auch gehalten werden.

Ernst beiseite, es gibt natürlich auch noch spaßige Begebenheiten wie zum Beispiel vor kurzem in Herborn. Gold und Silber An-und Verkaufsläden sind existenziell von höchster Bedeutung für eine kleine Stadt. Was machen deren Bürger denn nur mit den Bergen von Zahngold ihrer verstorbenen Angehörigen. Auch deren hinterlassene Pelze wollen schließlich nicht nur mit Mottenkugeln in irgendwelchen muffigen Schränken ihr Dasein fristen. Das dachte sich auch ein Zeitgenosse und ließ sich in Herborns oberer Hauptstraße nieder. Gold und Silber Ankauf und Verkauf sowie der Ankauf von Pelzen aller Art und Größe sein Begehr. Doch die Freude den Bürgern der Bärenstadt etwas Gutes zu tun, währte nicht lange. Kaum zwei Stunden eröffnet, schon waren die Ordnungshüter zur Stelle und der Laden war schon wieder Geschichte. Über die Hintergründe der guinnessreifen Aktion war bisher noch nichts in Erfahrung zu bringen.

Das Restaurant im „Hotel zum Löwen“ in Herborn läuft. Auch die hessische Umweltministerin Priska Hinz überzeugte sich mitsamt Gatten Manfred Rompf am Samstagabend von der Schmackhaftigkeit der Gerichte und dem Ambiente des neu eröffneten Restaurants in der Turmstraße. Von der vermutlich 1577 herrschenden Ruhe- dieses stattliche Alter sieht man dem jugendlich frischen Haus nicht an-war jedoch wie meist an Sommerabenden auf der idyllischen Terrasse nichts zu spüren. Spätpubertierende „Möchte-Gern-Rennfahrer“ ließen Papas oder Luxusauto-Verleihers Lamborghini, Audi R 8 und Co an dem Anwesen vorbeiröhren, dass es eine Wonne für Bronchien und Ohren war. Ganz sicher wird der Herborner Stadtrat noch lange nicht so weit sein, diese und andere innerstädtischen Straßen, wie auch den schmalen Weg, für Poser- und Durchgangsverkehr einfach dicht zu machen. Es wird noch viel eigenes Erleben und Proteste der Anwohner bedürfen, um einen solch komplizierten Denkprozess in Gang zu setzen.

Der Pächter des Herborner Löwen Achim Betz (61) ist mit der Resonanz auf sein Restaurant ganz zufrieden.

Apropos Polizei. Was zurzeit in Deutschland mit den Menschen gemacht wird, die Sicherheit garantieren sollen und dafür ihre eigene Gesundheit und auch ihr Leben einsetzen, ist schlichtweg ungeheuerlich. Polizistinnen und Polizisten stehen wieder einmal am Dauer-Pranger und (fast) alle Medien machen fleißig mit. Was sich da am linken Rand der Politik zusammenbraut, ist in seiner Tragweite für unsere Republik bisher noch kaum ganz zu überschauen. Polizisten sind Rassisten, wenn sie Andersfarbige kontrollieren, sind Nazis, wenn sie Gewalttäter aktiv zur Ordnung rufen, sind Scheiß-Bullen, wenn sie Verkehrs-Rowdys erzieherisch mit Bußgeld belegen. So tönt es allenthalben aus linken Kreisen und die Medien machen fleißig mit. Der sogenannte brave Bürger ist irritiert und fühlt sich alleine gelassen, wenn er Gewaltorgien wie in Stuttgart oder Frankfurt miterleben muss. Er bekommt die Hilflosigkeit der Beamtinnen und Beamten hautnah mit und fragt sich was da eigentlich abgeht. Liegt es an Ausrüstung und Ausbildung? Nein, ganz sicher nicht.

Der Staat lässt seine Exekutive einfach im Regen stehen und die Justiz spielt den Gesetzesbrechern immer mehr in die Hände. Taschendiebe die gefasst, am nächsten Tag wieder ihrem Handwerk nachgehen, Dealer die im Schutze ihres Andersseins völlig unbehelligt in der Öffentlichkeit ihr Gift besonders an junge Menschen verticken. Ist das alles unabänderlich? Ganz sicher nicht. Aber es hat System vermutet Otto Normalverbraucher und wirft den Verantwortlichen mehr oder weniger berechtigt Totalversagen oder noch schlimmer Absicht vor. Die Polizei springt derweilen immer mehr im Kreis, weiß schon nicht mehr welche Ausgabe der Straßenverkehrsordnung aktuell gilt oder schon wieder überholt ist.

Der alte Streifenhelfer vom 1.12.2017 gilt wieder. Wer ihn nicht weggeworfen hat ist jetzt in einer glücklichen Lage.

Die Männer und Frauen versuchen immer noch verzweifelt Recht und Ordnung zu garantieren. Das alles ohne den Rückhalt, den Gesetzeshüter dringen brauchen. Da fallen die Ministerpräsidentin Genossin Malu Dreyer und besonders die SPD-Heilsbringerin Eskens über die ach so böse Polizei her und fordern Überprüfungen und Ahndung angeblicher Polizeigewalt. Jetzt stehen sogar Polizeiabfragen auf dem Prüfstein. Über die Gewalt der Straße dagegen, sprechen und schreiben meine Kollegen von der überregionalen Tagespresse nicht besonders gerne. Wohl aber akzeptieren sie Hetz-Artikel wie den von taz, indem eine „Journalistin“ fordert, dass die Polizei auf den Müll gehört. Wo bleibt der ansonsten übliche Aufschrei der Anständigen. Was passiert denn, wenn die Polizei wie schon mancherorts praktiziert, einfach wegschaut, um allem aus dem Wege zu gehen. Wollen wir einen anarchistischen Staat? Ganz sicher nicht. Wenn das alles so weiter geht, bekommen wir ihn garantiert. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die gesellschaftliche Degeneration mit Riesenschritten fortschreitet. Text und Fotos: Siegfried Gerdau

Keine Ferienpause und Gartenarbeit ist angesagt, aber Gerdaus-Welt geht weiter.

In den nächsten Tagen werde ich in einem neuen Blog über ein Juwel auf dem Westerwald berichten, dass aber noch nicht in Betrieb gegangen ist.

In Herborn hat sich die Café-Haus-Szene etwas verändert. Lulas ist nicht mehr-der Betrieb geht aber unter neuer Adresse weiter. Mehr dazu in der kommenden Woche.

Auch Danis Café in der Mühlgasse ist leider Gottes passé, was daraus wird, werden wir noch erleben.

Es gibt auch schönes zu berichten. Diese Tabakpflanze war es mir Wert sie auf meinen Chip zu bannen.

Die Stadt hat den „Radweg“ durch die Stadt mit entsprechenden Zeichen auf den Straßen gekennzeichnet. Wenn’s hilft, dann OK.

Vielleicht hätte dieses Schild am Herborner Weinberg leserlicher sein sollen. Das hätte Menschen mit Bebauungsgedanken sicher abgeschreckt?!

Die geplante oder noch nicht geplante Bebauung des Herborner Weinbergs, wird ebenfalls ein Thema in Gerdaus-Welt sein. Ich persönlich hoffe noch immer auf ein Umdenken. Das Thema stand schon vor vielen Jahren auf der Agenda und durch entsprechendes Abwehrfeuer hatte man damals den Gedanken verworfen. Herborn braucht sicher Wohnungen, die bezahlbar sind. Das sollte der Hauptantrieb für die Verantwortlichen der Stadt sein. Eine zweite Sünde wie die Bebauung des Pertuis-Platzes darf sich nicht wiederholen. Ich hoffe, dass sich die politische Landschaft in der Stadt zum positiven geändert hat und dass im Rathaus die Umwelt und der ideelle Lebenswert mehr im Vordergrund stehen.

Immer wieder klagen besonders die direkt oder auch indirekt von dem Lärm nicht bezahlter aber getunter Limousinen und Motorräder Betroffenen über nächtliche Ruhestörungen. Die Fahrzeuge entfalten einen Lärm, der einfach nicht hinnehmbar ist. Der Polizei will ich keinesfalls einen Vorwurf machen. Sie schaffen mit den wenigen Beamten kaum ihr Pensum und wer weiß welchen Raum sie damit pro Schicht abdecken müssen, wird kaum mehr Einsatz fordern.

Hier könnte ich mir vorstellen, die Geschwindigkeitsüberwachung auch einmal auf die Nacht zu verlegen und die Ordnungspolizisten ebenfalls einmal zu Zeiten, die nicht unbedingt in die tägliche Dienstzeit passt, einzusetzen. Bei der Landespolizei, die in etwa das gleiche Gehalt bekommen, heißt so etwas Schichtbetrieb.

Der ruhende Verkehr besonders an der Peripherie verdient es ebenfalls, dass mal ein Auge darauf geworfen wird. Die Innenstadt ist ja von der Verkehrsüberwachung durch die städtischen Ordnungshüter sehr gut abgedeckt und das wissen leidgeprüfte Knöllchensammler am besten. Der Beamte, der jedoch nur die Westerwaldstraße hoch fährt, hätte an einem normalen Spätnachmittag schon einen Großteil seines Knöllchenblocks vollgeschrieben. Da gehört das Parken an Einmündungen und auf den Bürgersteigen zur Tagesordnung. Leider trifft das aber auf die meisten Herborner Nebenstraßen zu.

Um beim Thema zu bleiben. Der Herborner Bahnhof entwickelt sich immer mehr zu einem negativen Hotspot für gelangweilte Individuen, die den „normalen“ Reisenden durch ihr aggressives Verhalten Angst einflößen.

Darüber schrieb ich schon einmal vor wenigen Jahren und löste einen kleinen Tsunami im Rathaus aus. Damals verwies ich auf die Drogenszene, die immer ungestörter ihr Unwesen treibt. Wer nicht glaubt was ich gerade geschrieben habe, sollte sich einmal außerhalb der normalen Dienststunden im Bahnhofsumfeld aufhalten. Am besten aber sehr unauffällig damit er keine Prügel bezieht.

Hier rächt sich die Ignoranz der vorherigen Rathaus-Administration Viele Politiker quer durch die Parteienlandschaft hatten immer wieder gefordert die Ordnungspolizei im Bahnhof sesshaft zu machen. Das begrüßt sogar die Bahnpolizei, die ja bis zum Bahnhofsgebäude zuständig ist und gerne die Unterstützung der Stadtpolizei in Anspruch nähme. Es geschah bis heute nichts.

Die Zeiten haben sich drastisch geändert und vielleicht auch bald die Einsicht etwas tun zu müssen. Dazu gehört auch eine ordentliche Videoüberwachung und keine lächerlichen Dummies.

So das wars. Ich alter Pessimist gehe davon aus, dass meine Anregungen kaum etwas bewirken werden. Vielleicht habe ich mich aber diesmal getäuscht. Es würde mich und besonders die genervten Herborner Bürger sicher freuen.

Etwas sehr trauriges noch zum Schluss. Mein Freund Hans-Otto Repp, der in Herborn und besonders in den Schützenvereinen des Kreises und darüber hinaus so etwas wie eine Institution war, ist gestorben. Zwei Tage vorher traf ich ihn wie an den meisten Tagen in den ich in der Stadt unterwegs war in seinem Lieblingscafé La Momenta gegenüber des Rathauses. Das Bild, dass ich aus einer Laune heraus schoss, hat sich mir mittlerweile eingebrannt. Hans-Otto mach’s gut. Du wirst unserer kleinen Welt sehr fehlen. Ich und viele andere werden dich nie vergessen. Ich verneige mich tief vor einem guten Freund.

Hans-Otto Repp ist für immer von uns gegangen.

Ich wünsche euch dennoch einen schönen Abend und denkt daran: Das Leben mit Anstand genießen ist die Parole. Man kann nichts nachholen und mitnehmen erst Recht nicht. Euer Siggi

Studentenmühle-ein stiller Traum im Eisenbachtal

Von Siegfried Gerdau

Der Tipp von Freunden erwies sich als Volltreffer.

Die Studentenmühle ist leicht zu finden und gut zu erreichen.

Wir suchten einen schönen Ort, um im kleinsten Kreise meinen Geburtstag feiern zu können. „Ihr müsst zur Studentenmühle in der Nähe von Montabaur fahren“, empfahlen Arbeitskolleginnen und Nachbarn. Ein Blick ins Internet www.studentenmühle.de versprach einiges und das wollten wir bestätigt sehen. Die Eingabe im Navi „Studentenmühle“ reichte und wir erreichten eine völlig andere Welt inmitten des Waldes. Auch der idyllisch gelegene Campingplatz kurz vor dem Ziel erweckte als alte Wohnmobilisten unser Interesse.

Das Idyll hat einen Namen.

Der Naturpark Nassau mit seiner verkehrsgünstigen Lage nahe der BAB 3, nur wenige Kilometer von Montabaur mit seinem ICE-Bahnhof ist viel mehr als nur ein Ausflugziel.

Gut ausgeschilderte Wanderwege laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein.

Wunderschöne Wanderwege in einer Stille, die man hier so nicht vermutet hätte, laden ein Geist und Seele zu streicheln.

Viel Historie mit hochmodernem Gepräge.

In der unmittelbarer Nähe des Dörfchens Nomborn mit seiner frühgotischen Kirche und einer Glocke aus dem 13. Jahrhundert bleibt die Welt scheinbar stehen und die unter Naturschutz stehenden drei Linden vor dem romantischen Kirchlein sind die ewigen Wächter.

Im Jagdzimmer Wildgerichte verzehren.

Unten, am Fuße des Bornkastens, liegt die Studentenmühle. Nicht weit von ihr führte die alte Handelsstraße von Montabaur nach Limburg. Sie wurde später zur Chausseee „Frankfurt-Ehrenbreitenstein“ umgebaut und diente 1812 Napoleons Truppen als Heerstraße auf seinem Weg nach Russland. Goethe hat vermutlich drei Jahre später in der Studentenmühle übernachtet.

Die Hausbemalung erinnert an die Mühlenvergangenheit.

Zurzeit von Herzog Adolf von Nassau war die Mühle Ausgangspunkt für dessen Jagdgesellschaften. In dieser Zeit gehörte sie dem reichen Kaspar Müller. 1918 wurde sie nach mehreren Besitzerwechseln an den pensionierten Lehrer Hans verkauft. Dessen Sohn der Müllermeister Josef Hans führte den Müllerbetrieb bis 1956. Das große Mühlensterben hatte begonnen und der Müller baute seine Mühle in ein Gasthaus um.

Das Mühlrad ist neu und dient zur Dekoration

Nachdem Tochter Gabriele 1972 die Mühle übernommen hatte, entwickelte sie das weithin bekannte Hotel Restaurant zu einer Institution , die auch gehobenen Ansprüchen gerecht wird. Alle fünf Kinder der Besitzerin sind heute in das Unternehmen eingebunden. Neben sehr großen Räumlichkeiten beispielsweise für Tagungen, gibt es mehrere moderne Räume als auch welche im historischen Gewand. Das Haus in seiner idyllischen Lage eignet sich hervorragend für romantische Hochzeitsfeiern und auch für Busausflüge. Die Eisenbachterrasse mit Blick auf das namensgebende Gewässer ist ein Traum, den man sich unbedingt leisten sollte. Der Strom für alle Anlagen kommt vom Dach und der eigenen Wasserturbine aus dem Eisenbach.

Vorbei an dem Hotelzimmertrakt geht es in den Wald.

Die 32 Hotelzimmer und die einzigartige Restaurant-Küche sind eine Symbiose, die nur schwer zu toppen ist. Man kann a la Carte oder das Gericht des Tages essen und wir entschieden uns für Rinderbäckchen und Gemüseschnitzel.

Die Zutaten der Gerichte wie hier die Rinderbäckchen, stammen alle aus der Region.

Selbst die Salatteller waren eine Offenbarung und schreien förmlich nach Wiederholung. Ein besonders Schmankerl sind die vielfältigen Wildgerichte. Die Preise sind insgesamt sehr moderat. So kostet das Zimmer mit Frühstück ab 45 Euro pro Person. Besonders ins Auge sticht auch die ausgesprochene Höflichkeit und Professionalität der Servicekräfte. Wir wurden von einer Tochter das Hauses regelrecht verwöhnt.

Der süße Esel ist der Freund aller Kinder.

Wenn dann noch der kleine schnuckelige Esel auf der nahgelegenen Weide schreit, ist das Glück zumindest für ein paar Stunden perfekt.

In der Studentenmühle im Eisenbachtal beim Nomborn ist die Welt noch in Ordnung. Fotos: Siegfried Gerdau

Information und Kontakt:

Studentenmühle 1, 56412 Nomborn
Telefon: 06485 9122-0
Web: www.studentenmuehle.de

Omas Suppenrezepte

Ein Blick auf die evangelische Stadtkirche Haiger um 1900

Die sogenannte „schlechte Zeit“ zwang die Menschen nicht nur den Gürtel enger zu schnallen, sondern auch Rezepte zu entwickeln, die es ihnen ermöglichte schmackhafte Gerichte auf den Tisch zu bringen, die wenig kosteten.

Mehr zufällig bekam ich Zugang zu einem ziemlich lädierten Büchlein, welches eine Sammlung von handgeschriebenen Rezepten enthielt. Mein Pech: Es war fein säuberlich in einer Schrift geschrieben, die ich selber zwar ansatzweise noch in der Grundschule lernte, aber das meiste davon vergessen habe.

Rezeptkladde von Uroma Josefine Kirchhoff geborene Rademacher.

Mein Glück: Bettina Georg, die pensionierte Herbornseelbacher Schulleiterin. Sofort erklärte sie sich bereit die Sütterlin- Schrift in das neue Deutsch zu übersetzen. Herzlichen Dank dafür an die heimische Mundartexpertin.

Die Autorin des Rezeptbüchleins Josefine Kirchhoff geborene Rademacher mit ihrem Ehemann Alois Kirchhoff.

Von welcher Schrift ist denn hier die Rede?

Berliner Grafiker Ludwig Sütterlin (1865-1917) entwickelte die sogenannte „Sütterlinschrift“. Sie wurde seit etwa 1900 bis etwa 1942 und dann noch einmal um 1954 in deutschen Schulen unterrichtet. Die Schrift wird im Volksmund auch die „deutsche Schrift“ genannt. In alten Urkunden oder Kirchenbüchern ist sie noch zu finden. Eine exakte Schreibweise ähnlich der Kalligraphie (Schönschrift) ist das besondere Kennzeichen der Sütterlin-Schrift.

So wie hier auf einem alten Gemälde, sah der damalige Mittagstisch wohl in den wenigsten Häusern aus.

So, und nun die versprochenen Rezepte:

Haferflockensuppe

50 g Haferflocken, 1 Liter Wasser, 200 g frische Äpfel, Salz, Zucker, nach Geschmack Zitronenschale oder Zimt.

Die Haferflocken werden mit kaltem Wasser und dem vom Stiel und Blüte befreiten Äpfeln, Zimt und Zitronenschale aufgesetzt und 1-2 Stunden gekocht, durch ein Sieb gestrichen, nochmals aufgesetzt und mit Zucker und Salz abgeschmeckt.

Geröstete Grießsuppe

1 Liter Brühe, 50 g Grieß, 20 g Butter, Salz, Porree, Petersilie.

Zu der erhitzten Butter gibt man Zwiebel, Porree und Grieß, den man braun röstet, füllt mit Brühe auf, lässt 20-30 Minuten kochen und schmeckt mit Salz und Petersilie ab.

Butterreissuppe

20 g Butter, 50 g Reis, 1 Liter Brühe oder Wasser, 1 kleine Zwiebel, etwas Porree, Salz und Maggi.

Nachdem die Butter erhitzt ist, wird der gebrühte Reis, die fein geschnittene Zwiebel, der Porree hineingegeben und durchgeschwitzt. Nun wird Brühe zugeschüttet und die Suppe eine Stunde an stiller Stelle gekocht; man schmeckt die Suppe noch mit Salz und Maggi ab.

Braune Mehlsuppe

20 g Butter, 20 g Mehl, 1 Liter Brühe, 25 g Nudeln, 1 Zwiebel, Porree, Salz und Pfeffer.

Die Butter wird erhitzt, Mehl zugegeben und gebräunt. Nachdem Brühe aufgefüllt ist, wird das Suppengemüse zugegeben und eine Stunde gekocht. Nachdem die Suppe durchgeschlagen ist, schmeckt man mit Salz und Pfeffer ab, gibt die Nudeln hinein und lässt die Suppe noch 10-20 Minuten kochen.

Jususuppe

Nachdem man Knochen vom Braten oder vom Suppenfleisch (auch frische Knochen) leicht angebräunt und ausgekocht hat, stellt man mit Butter, Mehl und Brühe eine leichte Schwitze her. Nachdem man diese mit Salz abgeschmeckt hat, gibt man etwas gebrühten Reis als Einlage zu. Auf Wunsch kann die Suppe noch mit Salz, Petersilie, Pfeffer abgeschmeckt werden.

Semmelsuppe

In kochende Milch gibt man Zucker, grobgeschnittene Mandeln, Rosinen, Korinthen und etwas Zimt. Halbes Brötchen oder alte Semmel werden in Würfel geschnitten, in die Terrine gegeben, mit der Milch überschüttet und zu Tisch gereicht. Man kann die Suppe auch mit etwas Rosenwasser abschmecken.

Diese Rezeptserie will ich in lockerer Folge fortsetzen und nun viel Spaß beim Kochen wie zu Großmutters Zeit.

Siebenuhrdreißiggedanken

Von Siegfried Gerdau

26. April 1986, 1:23 Uhr Ortszeit: Im sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl explodiert ein Reaktor. Radioaktive Stoffe werden 1.200 Meter hoch in die Atmosphäre geschleudert. Das Unvorstellbare war eingetreten: Der Super-GAU, der größte anzunehmende Unfall, der nicht mehr kontrollierbar ist. In den folgenden Tagen zogen radioaktive Wolken über Europa hinweg.

Westerwald-Landschaft

Man erinnert sich unaufgeregt daran, als läge die Katastrophe schon hunderte Jahre zurück. Dabei haben sich auch die Böden in Deutschland bis heute nicht von der radioaktiven Belastung erholt. Vor allem in Süddeutschland sind Wildtiere, Waldbeeren und Pilze in einigen Regionen noch immer teilweise relativ hoch belastet. Der Grund: 30 Jahre nach dem GAU ist die Radioaktivität in den betroffenen Gegenden gerade einmal auf die Hälfte gesunken.  

Wer spricht noch von der katastrophalen Nuklearkatastrophe am 11. März 2011 auf der Glücksinsel Fukishima. Deutschland hat reagiert und seine Reaktoren stillgelegt beziehungsweise den vollständigen Ausstieg aus der Atomenergieerzeugung geplant. Damit ist die Welt im deutschen Mikrokosmos wieder in Ordnung? Ist sie nicht! Das unsichtbare atomare Grauen geht rund um die Bundesrepublik weiter und selbst Japan kehrt zur Atomkraft zurück. Die Stimmen mehren sich auch bei uns, doch wieder über eine „saubere“ Stromerzeugung zusätzlich zu Wind und Sonne nachzudenken.

Alles fließt.

Wir haben derzeit andere Sorgen. Da war doch was mit diesem heimtückischen Virus COVID-19. Auch schon wieder vergessen? Die deutsche Spaßgesellschaft will davon nichts mehr hören und feiert ausgelassen auf Mallorca ohne Maske und Abstand und vielleicht auch ohne Anstand. Die kognitive Halbwertzeit der Gesellschaft ist mittlerweile auf wenige Monate gesunken. Lediglich ein paar Angsthasen und Hypochonder glauben, dass Corona noch nicht vorbei ist und schon bald mit voller Härte zuschlagen könnte. Hoffen wir, dass die fröhlichen Optimisten Recht behalten. Ich persönlich halte die Wahrscheinlichkeit, dass es noch viel schlimmer kommt, für viel größer.

Blick ins Aartal bei Ballersbach

Ach wie war das denn mit den Kassenbons? Ein Hype, der durch die Republik raste, nicht nur die kleinen Bäcker oder Marktbeschicker in Aufregung versetzte und die Bürger in Rage brachte. Wann war das gleich noch mal? Der Start war am 1. Januar 2020. Schon so lange her. Man kann sich kaum noch erinnern. Was damals den Medien wochenlang einen Riesenaufmerksamkeitsbonus verschaffte ist heute nicht einmal einen Bon Wert. Niemand spricht mehr darüber. Die Bäcker und andere kleinen Handelstreibenden halten sich höflich bedeckt und lassen den Bon diskret unter die Theke fallen.

Birkentraum

Die Staatsanwaltschaft betreibe „Stammbaumforschung“ um die Rädelsführer der Stuttgarter Straßenschlachten zu fassen, geifern linke Eiferer und die Medien greifen die kruden Meinungen einiger Scharfmacher begierig auf. Gestern noch waren die Polizeibeamtinnen und Beamten wegen „schlimmer Polizeigewalt“ am Pranger. Heute sollen sie Hetzer wie die die taz-Kolumnistin Hengameh Yaghoobifahrah, die deren Entsorgung auf dem Müll gefordert hatte, vor dem von ihrer Zeitung aufgeheizten Mob schützen.

Weg zum Althaus

Stehen wir vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch katastrophalen Ausmaßes oder gehen wir noch goldeneren Zeiten entgegen wie manche Politiker uns glauben machen wollen? Für viele ist es kein Thema. Man nimmt es so wie es kommt. Wir schaffen das schon sagt die Kanzlerin und das Volk will es gerne glauben. Wer viel Geld hat legt es in Betongold an. Überall sprießen Neubauten aus dem Boden. Ganz egal was mit der Umwelt wird. Wohnraum wird gebraucht, auch wenn er für die meisten schon nicht mehr bezahlbar ist. Hauptsache es werden bleibende Werte geschaffen und die Besitzenden sind ihre Geldsorgen los.

Es steht alles auf dem Prüfstein, selbst unsere recht ordentlich funktionierende Demokratie ist scheinbar vielen Weltverbesserern nichts mehr Wert.

Winterbach am Dreiländereck

Art 5   Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. …

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Nicht allzu viele Länder auf unserem Planeten können sich glücklich schätzen, einen solchen Wächter in ihrer Verfassung zu haben. Die Meinung frei zu äußern ist eines der Privilegien, dass uns die Väter des deutschen Grundgesetzes 1949 mit auf den Weg gegeben haben. Jedoch: Seit damals versuchen reaktionäre Kräfte, links-und rechtsextreme Gruppierungen, aber auch ganz „normale“ Politiker der unterschiedlichsten Richtungen immer wieder an diesen Statuten zu feilen oder auszuloten.

Zuversicht

Ich bin Stolz auf unser Grundgesetz verabscheue diejenigen, die es sezieren, nach ihren Vorstellungen auslegen oder gar einzelne Artikel abschaffen möchten. Ich respektiere die Exekutivkräfte unseres Staates und die Judikative, wenn sie ihre Aufgaben ernst nimmt und Urteile tatsächlich im Namen und zum Wohl des Volkes fällt. Ich schätze die Arbeit der Politiker aller Ebenen, wenn sie sich gemäß ihrem Wählerauftrag für die Belange des Volkes wie auch des Staates mit aller Kraft einsetzen. Ich verurteile Laissez faire-Tendenzen wenn es um die elementaren Interessen unserer Bundesrepublik geht ebenso, wie Gewalt gegen Mensch und Tier.

Ein starkes Symbol

Das waren die Gedanken, die mich heute beim Aufstehen begleiteten und damit mag es erst einmal gut sein. Zum Schluss möchte ich alle meine Blog-Leser bitten, nichts allzu schnell zu vergessen und selbst die seriösesten Informationsquellen auf ihren Wahrheitsgehalt so weit möglich zu hinterfragen. Ich weiß genau wovon ich rede und möchte sie daher vor zu schnellen Urteilen bewahren. „Nichts ist, wie es scheint“  stellte der Verschwörungstheorie-Forscher Michael Butter in einer 2018 veröffentlichten Studie vor und dem möchte ich mich anschließen. Fotos: Siegfried Gerdau