„Fehler aus der Vergangenheit muss man nicht wiederholen“

Interview mit den Verfassern des Artikels „Aus der Geschichte lernen und die Stadt Herborn weiterentwickeln“ Hans Dieter Wieden und Ronald Lommel.

? Wie kamen sie denn auf die Idee sich mit der Herborner Stadtentwicklung zu befassen

H.D. Wieden: Der Ausgangspunkt war die Bebauungsplanung am Hintersand und die Erweiterungspläne Eitzenhöfer. Diese hatten den Geschichtsverein Anfang des Jahres sehr beschäftigt. Im Nachgang kam aktuell das Thema Weinberg dazu. Während eines gemeinsamen kaffeetrinkens kam die Frage auf, wo liegt eigentlich das Hauptproblem solcher Ereignisse, dass solche Einzelprojekte immer völlig isoliert von den Wirkungen auf Stadtbild, Stadtentwicklung und Klima durchgezogen werden. So hat sich bei uns der Eindruck vertieft, dass diese Einzelentscheidungen genau die Ursache dafür sind, dass unsere Stadt nicht richtig vorankommt. Wir sind dann zu der Erkenntnis gekommen, dass wir ein Stadtentwicklungskonzept brauchen, das diese Punkte berücksichtigt. Somit entstand dieses Papier.

Hans Dieter Wieden besetzt in der Stadtverwaltung Frankfurt eine leitende Stellung.

? Die Stadtentwicklung ist doch eigentlich Sache der Politik. Haben sie das Gefühl, dass da etwas schleift.

H.D. Wieden: Ich vermisse bei den politischen Entscheidungen den notwendigen Weitblick. Man muss bei Einzelentscheidungen zwingend darüber nachdenken, wie diese sich auf die Stadtentwicklung auswirken. Es hat in der Vergangenheit schon einige Stadtentwicklungsprozesse gegeben, die aber allesamt nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung verschwunden sind. Wir beide sind zwar im Geschichtsverein, glauben aber dennoch nicht, dass alles bewahrt werden muss. Unser Credo ist: Wir müssen aus der Geschichte für die Zukunft lernen. Eine Stadt, also auch die unsrige, muss sich immer weiterentwickeln, weil sich auch die äußeren Umstände ändern. Man muss jedoch wissen wo man hin will, nur dann kann man auch in Einzelprojekten vernünftig entscheiden.

R. Lommel: Man muss auch wissen, was man hat. Wir haben ein wunderschönes Städtchen. Das wird von Menschen, die von außen kommen, immer wieder bestätigt. Es kann daher nicht sein, dass man das Stadtbild isoliert darstellt und links und rechts entwickeln sich betonierte Krebswucherungen. Eine Vision dient doch dazu, das Gefühl von Heimat, von meiner Stadt, erhalten und nicht kaputtgemacht wird. Es gab ja mal eine Altstadtmanagerin, die sich darum kümmern sollte, dass sich die Geschäfte in der Innenstadt weiterentwickeln und nicht leer stehen. Noch mal zum Thema Geschichte. Die ist ja nicht einfach nur Selbstzweck. Geschichte dient dazu, dass man die Zukunft positiv in den Blick nehmen kann. Geschichte hört nie auf. Es ist eine Linie die von der Vergangenheit in die Zukunft führt. Sie muss ich immer im Hinterkopf haben, damit ich Zukunft gestalten kann. Für mich ist Heimat ganz wichtig und unbedingt erhaltenswert. Außerdem inspiriert mich schon immer der Bibelspruch „Suchet der Stadt Bestes (Jer 29,4-14). Das ist für mich als evangelischer Pfarrer eine Leitlinie, die mein Handeln ein Stück weit bestimmt. Auch ich sehe ein geplantes Gesamtkonzept als Voraussetzung für alle Einzelmaßnahmen.

Ronald Lommel war bis zu seiner Pensionierung viele Jahre als evangelischer Pfarrer in Herborn tätig.

? Braucht man denn für all diese Maßnahmen nicht die nötigen Mittel, die derzeit nicht da sind.

H.D. Wieden: Nein, man braucht für diese erste Phase der Stadtentwicklung kein Geld. Man spart hingegen eine Menge, weil man Fehler vermeidet. Dazu gehört ein ganz wichtiger Grundsatz, Fehler aus der Vergangenheit muss man nicht wiederholen. Man denke nur an die Zyklen der Stadtentwicklung und das nicht nur in Herborn. So hatten wir zum Beispiel die “ Auto gerechte Stadt“. Damals sind deshalb einige Städte kaputtgebaut worden. In Herborn haben wir Gott sei‘s gedankt den alten Kern erhalten. Aber auch unsere wunderschönen Fachwerk-Häuser, die erhalten blieben, müssen Nutzungen zugeführt werden, dass sie lebendig bleiben und nicht leer stehen. Dafür muss man viel Hirn einsetzen und nachdenken. Das kostet erst einmal kein Geld. Wir haben in unseren Gedanken ganz bewusst das Datum der 800 Jahr-Feier im Jahr 2051 ausgesucht, weil uns die Agenden 2020 und andere nahe liegenden Zeiträume viel zu kurz gedacht erschienen. Viele unserer Stadtgebiete sind planungsrechtlich nicht vernünftig unterlegt. Das führt dazu, dass man bei Einzelprojekten keine klare Richtung hat. Man zieht sich auf die Bebauung der näheren Umgebung zurück und dann entsteht so etwas wie derzeit am Schönblick als Terassenhäuser. Das ist ebenso ein abschreckendes Beispiel wie auch die Bebauung des Pertuisplatzes. Leider kann ich da auch die Bebauung der Diakonie am Herborner Hintersand nicht von ausnehmen. Der entscheidende Fehler war da, dass man nicht die Idee des „Lebens am Fluss“ umgesetzt hat. Die ist im Übrigen nicht neu. Auch braucht die Stadt ein Veranstaltungsgebäude von der Größenordnung, die mindestens der noch bestehenden Konferenzhalle entspricht. Das ist bitter nötig und muss unbedingt in ein Entwicklungskonzept einbezogen werden.

? Bevor wir zum Ende kommen bleibt nur die Frage, haben wir noch etwas vergessen.

R. Lommel: Mir ist wichtig noch einmal deutlich zu sagen, dass der Beschluss der Stadtverordneten vor zwei Tagen in ihrer Sitzung ein ganz wichtiger Anfang war. Dieses positive Zeichen zu den „Planungen“ am Weinberg geschlossen Nein zu sagen, muss ausgebaut werden. So sollten unsere Visionen nicht nur in der Öffentlichkeit diskutiert werden, sondern auch vielleicht im Bauausschuss. Was sind dann die nächsten Schritte, damit nicht wieder solche Dinge wie Pertuisplatz, Schönblick und Weinberg passieren? Man muss jetzt dranbleiben.

H.D.Wieden: Wir machen auf jeden Fall weiter, legen aber Wert auf die Feststellung, dass wir keine Partei sein wollen. Uns wäre es am liebsten, wenn die ersten Stufen der Diskussion in der Bürgerschaft mit interessierten Bürgern stattfänden. Ich ziehe den Hut vor der Abstimmung über den Weinberg, die einstimmig zur Ablehnung des Projektes führte. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass so etwas einmal in Herborn möglich sei. Dennoch ist es mir ganz wichtig, dass gerade die Bürger an diesem Papier über die Stadtentwicklung mitwirken. Mir geht es darum zu erfahren, welche Vorstellungen die Menschen von unserer Stadt in 20, 30 und 40 Jahren haben. Wir werden nicht darauf warten, bis die Politik Initiativen ergreift und ihr auch nicht die Arbeit wegnehmen. Die Vergangenheit hat aber leider gezeigt, dass die Politik momentan leider nicht in der Lage ist, die Dinge zu bewegen.

R. Lommel: Die Bürger müssen die Initiative ergreifen und zwar derart, dass die Parteien diejenigen sind, die die Ergebnisse nur noch zu bündeln haben.

H.D. Wieden: Hier möchte ich noch einen ganz wichtigen Satz aus dem Grundgesetz Art. 20 Abs. 2 S. 2 einbringen: Die Parteien wirken an der Willensbildung des Volkes mit. Darüber sollten sich die einen oder anderen klar werden.

Das Interview führte Siegfried Gerdau

Politik lässt Exekutive im Regen stehen.

Eigentlich wollte ich in meinem Blog die „große Politik“ außen vor lassen. Die Ereignisse in Berlin am vergangenen Wochenende haben mich jedoch aus mehreren Gründen veranlasst diesen aufwühlenden Kommentar von Thomas Schmoll komplett zu übernehmen.

Was passiert denn eigentlich in unserem Land? Es wird demonstriert. OK, dass ist ein demokratisches und hoch zu schützendes Recht. Die Frage ist jedoch ob dieses Recht maßlos erweitert werden kann und auch Gewalt mit einbezogen werden darf. Hier muss ein ganz klares Nein gesagt werden, das aber von den Entscheidern auch durchgesetzt werden muss. Hier liegt der Hase im Pfeffer. Die Durchsetzer, also die Polizei, sind der Arm des Gesetzes und die stehen im Zweifelsfall völlig alleine an der „Front“ und müssen sich mit Pack, Gesetzesbrecher und all denen die den Staat in seiner Gesamtheit verachten, herumschlagen. All zu oft stehen die Frauen und Männer zusätzlich noch am Pranger und egal wie sie es anfangen, es wird immer verbal drauf gehauen. Jeder noch so hohle Schreihals, der gerade sein Handy bedienen kann, filmt was ihm miss-oder gefällt. Hauptsache die Polizei kommt dabei schlecht weg. Ja sicher wird es auch hier und da Übergriffe geben. Die haben aber meist ein nur für die Beteiligten bekanntes Vorspiel und… die Polizisten sind Menschen, die sich ungerne anspucken, beschimpfen und bewerfen lassen. Das müssen die ertragen? Nein sicher nicht. Genauso wenig wie es ein jeder von uns ertragen möchte. Hier gilt es aufzuräumen. Das Gleiche gilt im Übrigen bei den Rettungskräften. Wer Gewalt anwendet muss sich nicht wundern, wenn diese erwidert wird. Aber: Ist es Gewalt wenn ein Gesetzesbrecher, der sich gegen seine Festnahme wehrt, mittels körperlicher Gewalt dingfest gemacht wird? Ganz sicher nicht. Wir wollen alle-zumindest die meisten von uns- in Sicherheit leben. Wir rufen nach der Polizei wenn der Nachbar zu laut schnarcht, ein Kratzer den eigenen Wagen verunstaltet hat und wenn wir von Gewalttätern bedrängt oder sogar körperlich angegriffen werden. Alles völlig selbstverständlich. Kommt dann die Polizei und handelt nicht in unserem Sinne ist sie unfähig, willkürlich und überflüssig. Rettet sie hingegen unsere Unversehrtheit sind es die Guten. Es kommt also auf die Perspektive an und egal in welcher Situation, ist sie immer für eine der streitenden Parteien die böse Polizei.

Polizei muss sich auf den Dienstherrn verlassen können und Respekt in der Bevölkerung haben. Im Bild: Beamte kontrollieren einen LKW. Foto: Gerdau

Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir Respekt vor der Staatsgewalt haben und den Kollegen zugestehen, dass sie eine gute Arbeit trotz 12 Stunden Schichten und mehr machen. Ich persönlich habe in meinem langen Leben auch schon manchmal Kontakte mit der Polizei gehabt. Da waren auch welche dabei, auf die ich gut verzichten konnte. Immer jedoch fühlte ich mich zu Recht bestraft und wenn ich für eine Geschwindigkeitsübertretung zur Ader gelassen wurde, geschah das sicher nicht grundlos. Mir ist jedoch nie Gewalt angedroht worden oder gar widerfahren. Warum wohl kann sich jeder denken. Text: Siegfried Gerdau

KOMMENTAR

SONNTAG, 30. AUGUST 2020

Attacke am Reichstag

ntv.de

Ein Tag, um vor der Polizei zu knien

Ein Kommentar von Thomas Schmoll

Drei mutige Beamte hindern Rechtsextreme daran, in den Reichstag einzudringen. Die Politik, vor allem das linke Lager, muss sich bei ihnen bedanken. Will Deutschland eine wehrhafte Demokratie bleiben, braucht es eine Polizei, die respektiert und nicht denunziert wird.

Es wäre eine schöne Überraschung gewesen, wenn die rot-rot-grüne Koalition Berlins beim Thema Innere Sicherheit ausnahmsweise nicht dilettiert hätte. Die Demonstration gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen zu verbieten, war schon hochriskant angesichts der Äußerung von Innensenator Andreas Geisel: „Ich bin nicht bereit, ein zweites Mal hinzunehmen, dass Berlin als Bühne für Corona-Leugner, Reichsbürger und Rechtsextremisten missbraucht wird.“ Es war logisch, dass ein Statement, das das Kundgebungsverbot als politisch motiviert erscheinen ließ, die ohnehin aggressive Stimmung unter Teilen der „Bewegung“ weiter aufheizen würde. Aber soweit hat Geisel offenkundig nicht gedacht. Wie selbstverständlich bescheinigte sich der Sozialdemokrat, alles richtig gemacht zu haben. Ein „Scheitern“ vor den Gerichten? Nein, selbstverständlich nicht. Scheinheilig sagte Geisel: „Gerichtsschelte sollte man nicht betreiben“ – um es dann doch zu tun. „Aber ich bedaure, dass es Verletzte gibt, und ich bedaure die Gefahrensituation, die für Polizistinnen und Polizisten entstanden ist.“ Jedenfalls habe er Recht behalten: „Dass es sich am heutigen Tag so entwickelt hat, war vorhersehbar. „Wenn er sich so sicher war, warum hat Geisel dann nicht alles getan, um das versuchte Eindringen – der Begriff der „Erstürmung“ ist zu hoch gegriffen – in das Reichstagsgebäude zu verhindern? Wie konnte es dazu kommen, dass nur drei Polizisten, einer ohne Helm, am Eingang postiert waren, wo doch die abstrusen Hetzreden bekannt waren, die der Rechtsradikale Atilla Hildmann gehalten hatte, den manche Medien irrerweise nach wie vor als „Vegan-Koch“ bezeichnen? Man sollte meinen, dass Berlins Innensenator und seine Beamten sich im Internet darüber informiert hätten, wie Rechtsextreme und Reichsbürger nach der Verbotsankündigung zum „Sturm auf Berlin“, vereinzelt sogar zum „Sturm auf den Reichstag“ unter Waffengewalt aufgerufen hatten.

Natürlich konnte Polizeisprecher Thilo Cablitz seinem Dienstherrn nicht in den Rücken fallen. Also sagte er: „Wir können nicht immer überall präsent sein, genau diese Lücke wurde genutzt, um hier die Absperrung zu übersteigen, zu durchbrechen, um dann auf die Treppe vor dem Reichstag zu kommen.“ Sinngemäß lässt sich das auf ganz Deutschland übertragen. Die Polizei kann längst nicht mehr an jedem Brennpunkt sein. Zu oft hat die Politik in den vergangenen Jahren die Beseitigung gesellschaftlicher Fehlentwicklungen auf die Ordnungsmacht abgewälzt, die nebenbei auch noch Tempolimits und den Gassi-Zwang für Hundebesitzer überprüfen soll.

Gerade in Berlin fallen Grüne und Linke der Polizei immer wieder in den Rücken, für die innere Sicherheit interessiert sich maximal die SPD. Der stellvertretende Bürgermeister des Bezirks Neukölln, der CDU-Politiker Falko Liecke, fasste die Misere jüngst in einem „Welt“-Interview sarkastisch so zusammen: „Die installieren lieber Antidiskriminierungsbeauftragte und stellen Parkmanager ein, statt die Polizei und die Ordnungsämter vernünftig auszurüsten.“

„Nazisymbole, Reichsbürger- & Kaiserreichflaggen haben vor dem Deutschen Bundestag rein gar nichts verloren“, twitterte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Bezeichnend ist, dass er den Polizisten dabei nicht für ihren Einsatz dankte. Das ist umso erstaunlicher, da Scholz als ehemaliger Hamburger Bürgermeister die G20-Straßenschlachten noch im Kopf haben sollte. SPD-Chefin Saskia Esken, die der Polizei schon mal pauschal ein Rassismus-Problem unterstellte, schwieg. Werden Polizisten verletzt, wird kurzes Bedauern geäußert. Werden Kriminelle unter Flüchtlingen oder mit Migrationshintergrund hart angepackt, folgt ein bundesweiter Aufschrei, wird die Polizei schuldig gesprochen, auch wenn die Lage unklar ist.

Anfang August hatten Unbekannte bei der Räumung eines linksradikalen Szenetreffs in Neukölln nach Darstellung der Polizei „mit Gewalt das Helmvisier“ eines Beamten hochgeklappt und ihm anschließend eine Flasche ins Gesicht geschlagen, die Nase gebrochen und am Auge verletzt. Ohne Kenntnis davon twitterte die Grünen-Abgeordnete Susanna Kahlefeld zu dem Einsatz: „Provokation statt Gespräche. Das ist Krach mit Ansage. Der Schiller-Kiez ist besetzt.“ In dieser Weltsicht ist die Polizei immer Schuld und „besetzt“ nun sogar ein Wohnviertel. Das klingt nach Diktatur und nicht nach Demokratie. Die Fraktionsvorsitzende Antje Kapek dankte immerhin „den Beamten auf der Straße“ und verband das mit einer Kritik: „Die Bilder vom Reichstag jedoch hätte es niemals (!!) geben dürfen!“ Sie schloss ihr Statement mit der Ankündigung: „Wir werden in den nächsten Tagen einiges auszuwerten haben und werden das auch tun.“

Darauf darf man gespannt sein. Hoffentlich beinhaltet das ein Nachdenken über eigene Positionen. Hoffentlich nimmt Rot-Rot-Grün das nett gemeinte, aber in seiner Wirkung schlechte Antidiskriminierungsgesetz zurück, das Staatsdiener unter Generalverdacht stellt, rassistisch, frauenfeindlich etc. zu sein. Natürlich muss Kritik auch an Polizisten möglich sein. Aber Stimmungsmache wie vom innenpolitischen Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Benedikt Lux, sollte tabu sein. Der gab der Polizei nach dem Einsatz am Reichstag Nachhilfeunterricht: Er hoffe, dass jetzt jedem bei der Berliner Polizei klar sei, „dass der Feind vor allem rechts steht“, twitterte er. Erst kürzlich veröffentlichte Jonas Stickelbroeck, Sprecher der Grünen Jugend in Krefeld, in sozialen Medien einen Polizeibus mit dem Kommentar „Tiertransporte stoppen“. Dass das (später gelöschte) Posting satirisch gemeint war, darf man Stickelbroeck glauben. Aber er sollte sich fragen, ob Polizisten darüber lachen können und was diese Art des Humors mit ihnen macht. Hoffentlich führen die Ereignisse vom Samstag dazu, dass Grüne und Linke endlich entschieden gegen Polizeiverächter in ihren Reihen vorgehen.

Lorenz Maroldt, der Chefredakteur des alles andere als nach rechts tendierenden „Tagesspiegel“, brachte perfekt auf den Punkt, was erforderlich ist. Mit Blick auf den Einsatz der Ordnungshüter am Reichstag schrieb er auf Twitter: „Alle, die in den vergangenen Wochen voller Verachtung pauschal über die Polizei hergezogen sind, sollten sich schweigend den Einsatz dieser drei Beamten anschauen.“ Recht hat er. Die Politik, auch jener Teil, der sich zum linken Lager rechnet, sollte vor den drei Männern niederknien. Denn will Deutschland eine – im wahrsten Sinne des Wortes – wehrhafte Demokratie bleiben, braucht sie eine starke und gut ausgerüstete Polizei, die respektiert und nicht denunziert wird.

Quelle: ntv.de

Jens-Trocha-Platz

Am 5. November 2017 konnte man auf der Lokalseite des Herborner Tageblatt folgenden Artikel lesen:

Herborn-Hörbach. Ein Hauch von Frankreich verbreitete sich am Samstagnachmittag in Hörbach, Kreuzung Schmalbachstraße und Schmalbachtal. Der Ortsbeirat unter der Führung von Ortsvorsteher Andreas Theis hat gemeinsam mit den Ideengebern Joachim Lechtenböhmer, Norbert Graf, Joachim Knapp und Eckhart Türk eine Initiative „Boule-Platz“ mit Unterstützung des Herborner Bauhofs realisiert und das würdigten zahlreiche Interessenten und Beteiligte im Rahmen einer kleinen Einweihungsfeier. Im August dieses Jahres wurde die ansprechende Anlage gebaut und die Boule-Freunde waren begeistert. Spontan sagten sie zu, sich um den Erhalt der Einrichtung unweit des Bolzplatzes, zu kümmern. Theis lobte in seiner Ansprache das beispielhafte Zusammenwirken von engagierten Bürgern, Ortsbeirat und Stadtverwaltung. Boule, die französische Volkssportart, ist für Jung und Alt gleichermaßen geeignet und die Boule-Bahn in dem Herborner Stadtteil soll nun allen Interessierten zur Verfügung stehen. Das Haus der Jugend als Nachbar, habe bereits signalisiert den Platz regelmäßig nutzen zu wollen. Der Erste Stadtrat Jens Trocha ist selber oft mit den schweren Kugeln, zu Gange. Er wünscht sich, dass sich das: „Wer ist beim Wurf am nächsten dran“, nicht nur auf die Kugel beziehen werde, sondern auch die menschlichen Kontakte untereinander stärke. Er wünscht dem sportlichen Neuzugang in Hörbach viele spannende Spiele und interessante Begegnungen.

Das Foto von der Eröffnung der Herborner Boule-Bahn .
Der damalige 1. Stadtrat, Bürgermeisterkandidat und leider viel zu früh verstorbene Jens Trocha in seinem Element.

Am vergangenen Samstagnachmittag, drei Jahre nach dem An-Boulen am 4.November, trafen sich wieder einmal viele Menschen auf der Anlage, darunter auch einige damalige Ideengeber zum gemeinsamen Boulen, Essen und Trinken.

Doch groß war das Erstaunen als sie den Medenbacher Kalksteinfindling am Platzrand entdeckten, der mit einer Tafel und der Aufschrift Jens-Trocha-Platz versehen war. Trotz der großen Freude darüber stellte sich die Frage, wer hat denn den dahin gestellt. Allgemeine Ratlosigkeit. Keiner weiß es oder hat auch nur die leiseste Ahnung . Egal, alle fanden die Idee großartig. Auch dadurch werde einem großartigen Herborner Respekt gezollt und sein Andenken lebendig gehalten.

Die tolle Idee eines unbekannten Spenders die Hörbacher Boule- Anlage als Jens-Trocha-Platz zu taufen, fand großen Anklang.

Also in Zukunft ist klar: Wir gehen nach Hörbach auf den Jens-Trocha-Platz zum Boulen. Hört sich doch großartig an, oder nicht? sig/Fotos: Gerdau

Sieg fürs Herborner Klima

In der Herborner Stadtverordneten-Sitzung am Donnerstagabend im Merkenbacher Bürgerhaus sprachen sich die Parlamentarier aller Fraktionen einstimmig gegen eine Bebauung des Herborner Weinbergs aus.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dorothea Garotti, fand es beachtlich und so von ihr noch nicht erlebt, dass ein Dringlichkeitsantrag diese Einigkeit aller Fraktionen erfahren habe. Obwohl sie von Parlamentspräsident Jörg Michael Müller (CDU) noch kurz vor der Verlesung des Antrags augenzwinkernd wegen einer Unaufmerksamkeit gerügt wurde: „Kollegin Garotti, sie genießen keinen Welpenschutz, sie machen das lange genug“, beeindruckte sie mit einem Statement, dass es in sich hatte. Sie führte die Artenvielfalt von Flora und Fauna ebenso ins Feld, wie auch den Schutz von Habitatbäumen. Die schmale Straße, die direkt am Naturdenkmal Weinberg vorbeiführt, sähen einschlägige Behörden als für eine Erschließung nicht geeignet an. Die extreme Steillage erforderten dazu große Erdbewegungen. Der Grundstückseigentümer hätte ab dem 1. Oktober die Berechtigung dort oben im Nikolaisgrund alles bis auf die Habitatbäume zu fällen, ohne dass vorher noch einmal genehmigen lassen zu müssen. Garotti appellierte an die Parlamentarier durch die Signalisierung einen Bauantrages bei Eingang abzulehnen, dem Investor zusätzliche Kosten im Vorfeld zu ersparen. Ihr Statement endete mit: „Wir werden eine Bebauung grundsätzlich ablehnen“ und dafür erhielt sie den Beifall aller Anwesenden.

Der Weinberg, Nikolaisgrund oder Pfeifers-Loch, wie der Volksmund den Mischwald unterhalb des Aussichtsturm Dillblick auch nennt, ist gerettet.

Was wohl viele Parlamentarier brüskiert hatte, war die Erkenntnis, dass sie zwar im Vorfeld über das Vorkaufsrecht für die Grundstücke abgestimmt hatten, diese Abstimmung aber völlig überflüssig war. Die Verwaltung hätte es einfach versäumt die Politiker darüber zu informieren, dass der Termin dazu schon verstrichen war, so konnte man hören. Also war dies schon damals lange „hinterm Pflug“. Das brachte Klaus Enenkel (FWG) in Harnisch. Zu einen bemängelte er die Tischvorlage, die er als ungenügend in der Sache bezeichnete. So hätte er sich gewünscht, dass man über die Grundstücksfläche Nikolaisgrund ausreichend informiert worden wäre. „Es schmeckt mir außerdem überhaupt nicht, dass wir über die Fristen im unklaren gelassen wurden, so nach dem Motto vielleicht merken die das ja gar nicht“. Das werde, wenn das so weiter geht und was meine Person betrifft,in Zukunft so richtig Ärger geben, fügte er aufgebracht hinzu.

Ein wenig verwunderlich war die Tatsache, dass in Sachen Weinberg-Bebauungsabsichten und der damit verbundenen Eingriffe in die intakte Natur die Signale wohl bei den meisten Parlamentariern auf Rot standen, aber Bürgermeisterin Katja Gronau die wohl übersehen hatte. Es war im Verlauf der Sitzung jedenfalls nicht klar erkennbar, dass sie den Argumenten Herborn-Klima-Stadt und Erhalt des zu schützenden Waldgebiets oberhalb des Weinbergs positiv gegenüber gestanden wäre. Eine klare Haltung für die Stadt und deren Bürger sieht anders aus. Es gilt immer noch der Grundsatz, dass sich Einzelinteressen dem Gemeinwohl unterzuordnen haben.

Fakt ist, dass am Donnerstagabend nicht nur das Herborner Klima gesiegt hat, sondern auch die Basisdemokratie. Es wurde deutlich, dass Volkes Wille und Vernunft mit rein demokratischen Mitteln und mittels Einhaltung parlamentarischer Spielregeln, durchzusetzen sind.

Neues Logistikzentrum bei Driedorf

Richtfest und Grundsteinlegung für trans-o-flex- Standort

Zwischen hochaufragenden Betonpfeilern feierten am Dienstagmorgen Gesellschafter und Geschäftsführer des Speziallogistik-Unternehmens trans-o-flex Grundsteinlegung und Richtfest für ihr Umschlagzentrum am Potsdamer Platz. Dort werden schon ab Frühjahr 2021 Kühlarzneimittel von ThermoMed sowie Medikamente im Netz von trans-o-flex gelagert und umgeschlagen werden können. Mittels einer hochmodernen und perfekt ausgeklügelten Sortieranlage können Fahrzeuge an 81 Ladetoren gleichzeitig be-und entladen werden.

Schon jetzt lässt sich erahnen, welche Ausmaße das neue Logistikzentrum am Potsdamer Platz einmal haben wird.

Wer und was ist transo-flex?

Die trans-o-flex Express GmbH  mit Sitz in WeinheimBaden-Württemberg ist eine Logistikgruppe, die Dienstleistungen wie den Transport von Paketen und Paletten (Kombifracht) anbietet. Neben der „normalen“ Zustellung bietet das Unternehmen Sonderdienste wie Gefahrguttransporte und Transporte mit aktiver Temperaturführung an. Zur Zustellung in Europa wird auf das Eurodis-Netzwerk zurückgegriffen.

Der Jahresumsatz der Gruppe, die rund 1.100 Mitarbeiter in Deutschland und Österreich beschäftigt, belief sich 2018 auf rund 474 Millionen Euro. Gesellschafter von trans-o-flex sind die Amberger Familien GbR (Loxxess) und die Schoeller Holding.[3]

 Die pharmazeutischen Industrie garantiert mit trans-o-flex, dass ihre Produkte täglich direkt in die Apotheken, Krankenhausapotheken, Drogerien und Reformhäuser geliefert werden. Das Unternehmen ist dazu in den Branchen Chemie, Kosmetik, Tonträger und Unterhaltungselektronik fest etabliert. Die 2016 definierten drei neuen Geschäftsfelder Pharma, Kosmetik und Consumer Electronic treten unter der einheitlichen Marke trans-o-flex auf.

In seiner Rede betonte der Vorsitzende der trans-o-flex Geschäftsführung Wolfgang Albeck, dass man den Standort am Potsdamer Platz nahe Driedorf auch wegen seiner idealen Lage zur BAB 45 bevorzugt habe. Man tangiere bei Zu-und Abfahrt weder Driedorf noch einen anderen Ort an der B 255. Da die Transporte hauptsächlich mit 40 Fahrzeugen der „Sprinter-Klasse“ durchführt werden, fallen die An-und Abfahrten mit den 11 LKW des Unternehmens kaum ins Gewicht.

Die Zeitkapsel für den Grundstein füllte der CEO des Unternehmens Wolfgang Albeck. Hinten von links: Dr. Klaus-Peter Amberger, Carsten Braun, Christoph Schöller, Hans-Peter Fleißner (Baubetreuung)

trans-o-flex legt großen Wert auf den Einsatz von erneuerbarer Energie. Daher werden die Kühlaggregate in den Fahrzeugen im Stand mit elektrischer Energie versorgt, die Albeck am liebsten den umliegenden Solaranlagen entnehmen würde. Selbst an Lade-Steckdosen für die Mitarbeiter-Parkplätze habe man gedacht. Dass das Unternehmen großen Wert auf sensiblen Umgang mit der Natur legt, zeige auch die Tatsache, dass man die ehemals auf dem Gelände brütende Bekassine auf die Weide diagonal gegenüber umquartiert habe. Der Umzug des auf der Roten Liste stehenden Schnepfenvogel, auch „Meckervogel“ genannt, habe alleine so viel Geld gekostet, dass man damit bequem den Bau eines Einfamilienhauses hätte finanzieren können, verriet Albeck.

Die eigentlichen „Helden“ des rasanten Baufortschrittes nahmen selbstverständlich an der Veranstaltung teil.

Driedorfs Bürgermeister Carsten Braun (CDU), der ebenso wie die Driedorfer Gemeindevertretung die Ansiedlung des Logistik-Unternehmens sehr unterstützt, wurde von dem Gesellschafter Christoph Schoeller dafür sehr gelobt. trans-o-flex werde neben den derzeit geplanten 80 neuen Mitarbeitern diese Zahl in naher Zukunft noch erhöhen. Albeck sprach davon, dass Distributionsunternehmen wie trans-o-flex in der Regel weiter Firmen anzögen und so gehe er davon aus, dass der Standort sehr zukunftsträchtig sei.

Gut geschützt von den Pavillons der Driedorfer Vereine, ließen es sich die Gäste der kleinen Feier munden.

Bei der Veranstaltung, die zünftig mit einer Brotzeit endete, blieb die Firmenspitze weitgehend unter sich. Politiker und Vertreter der Wirtschaft waren nicht zugegen. sig/Fotos: Gerdau

Herborner Grüne schauen sich im Wildgehege um

Das Herborner Wildgehege war am Montagabend das Ziel der Herborner Grünen. Christian Stuhl vom Förderverein Wildgehege Herborn führte die Kommunalpolitiker, um ihre Fraktionsvorsitzende Dorothea Garotti vom Dillblick-Parkplatz, zu der Autobahnbrücke, bis zu den Gehegen.

Die Herborner Grüne Fraktion traf sich am Dillblick-Parkplatz.

Die Brücke im Zug der BAB 45 soll schon in allernächster Zeit sehr aufwändig „restauriert“ werden, führte Stuhl aus und daher müssten die Tier-Standorte von der Brücke weg verlegt werden. „Die Mitstreiter des Fördervereins stehen dazu in den Startlöchern“, sagte der Ehrenamtler. Ein sehr schlüssiges Konzept, vom Förderverein ausgearbeitet, liege bereits vor und Hessen Mobil habe großzügige finanzielle Unterstützung zugesagt. „Warum fangt ihr denn nicht an“, wollte einer der Exkursionsteilnehmer wissen. Die Stadt habe bisher noch kein grünes Licht gegeben, obwohl die Zeit drängt, belehrte ihn Stuhl.

Der Bauzaun links und rechts des Weges steht schon. Er dient der Absperrung der Brückenbau Maßnahmen

Ein weiteres Problem sei die Forderung des Kreisveterinäramtes nach einem Tierpfleger. Die Stadt sei jedoch lediglich bereit eine halbe Stelle mit E 5 dotiert auszuweisen. Thea Garotti meinte, man könne dieses Problem vielleicht in Kooperation mit dem Uckersdorfer Tierpark aus der Welt schaffen. Das glaubt Stuhl jedoch nicht, da er eine solche Bereitschaft nicht erkennen könne. Ihr Parteifreund Manfred Rompf meinte, dass diese Dinge von dem Eigentümer (Stadt Herborn) beider Parks auf den Weg gebracht werden müssten.

Der Förderverein plant mit Lamas und Eseln Wandertouren für Interessierte anzubieten. Die Signale stehen auf Grün. Einige Mitglieder hätten bereits diverse Ausbildungsgänge dazu absolviert. Man habe der Stadt schon vor Jahresfrist Konzepte dazu vorgelegt. Auf eine schlüssige Antwort warte man im Kreis der allesamt ehrenamtlich Tätigen vergebens. Manfred Rompf kann es nicht verstehen. „Genau solche touristische Angebote werden doch von den Herborner Hoteliers für ihre Gäste händeringend gesucht“, glaubt er.

Christian Stuhl ist stolz auf die Wildgehege-Besucherzahlen. Man habe errechnet, dass sich im Jahresdurchschnitt pro Monat 9 000 große und kleine Gäste in der ausgedehnten Anlage tummeln. Im Vergleich mit dem Uckersdorfer Tierpark, stehe das Wildgehege richtig gut da. Dennoch möchte er die beiden Parks nicht miteinander vergleichen. „Wir sind eine Einrichtung der Kernstadt und der Bevölkerung verpflichtet. Daher werden wir auch zukünftig keinen Eintritt erheben“, so sein Credo. Er bedaure jedoch die Tatsache, dass die Stadt mit ihren finanziellen Zuwendungen den Tierpark (früher Vogelpark) deutlich bevorzuge.

Christian Stuhl vom Förderverein Wildgehege Herborn überzeugte die Fraktion der Herborner Grünen mit einem engagierten Vortrag.

Da die Zeit fortgeschritten war, blieb für die geplante Begehung des „Baugebietes“ Weinberg keine Zeit mehr. Hier sei allerdings so einiges in Bewegung und die Grüne Fraktion habe deutlich gemacht, was sie von diesem Vorhaben halte, sagte Garotti. sig/Fotos: Gerdau

Streif Stellungsnahme zum Bebauungsplan am Herborner Weinberg

Die Anfrage eines Anwohners des Herborner Weinberges beantwortete das Fertighausunternehmen Streif (siehe obiges Schreiben) und macht damit gleichzeitig deutlich, dass der Investor die Bebauung des Nikolaisgrund unterhalb des Dillturmes auf eigene Verantwortung betreibt. Streif vertraut somit auf die Kompetenz der Baugenehmigungs-Behörde, die letztlich grünes Licht geben muss.

Das Kaiser Wilhelm I. Denkmal in Herborn

Neben einem eisernen Denkmal erinnert die gleichnamige Straße in Herborn an den ersten deutschen Kaiser Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen Wilhelm I. Ein wenig durch das Laub der Bäume verdeckt, schaut der Monarch mit der Pickelhaube über die Dill und den „Obertorkreisel“. So wie hier entstanden im ganzen Reich über 100 Denkmäler, die an Wilhelm den Großen (dieser Beiname setzte sich allerdings nie durch) erinnern sollten. Auch die Herborner ehrten den populären Regenten mit dessen Abbild. Von ein paar zum Teil unzutreffenden Beschuldigungen in der Märzrevolution 1848 (Kartätschenprinz) abgesehen, entwickelte sich der König und spätere Kaiser zu einem liberalen Herrscher. Die Politik im Reich wurde jedoch weitestgehendst von Otto von Bismark, Kanzler und Ministerpräsident, bestimmt. Dem ergab sich Wilhelm I. klugerweise und äußerte einmal „Es ist nicht leicht unter einem solchen Kanzler Kaiser zu sein“.

Garantiert nicht alle Herborner wissen auf Anhieb wo Wilhelm der I. seinen Standplatz hat.

Das Volk liebte und verehrte ihn, weil er für viele das „alte Preußen“ verkörperte. Nach seinem Tod im Dreikaiserjahr 1888 sangen die Deutschen „Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben“ zur Melodie des 1875 von Richard Henrion komponierten Fehrbelliner Reitermarschs .

Obwohl sein Nachfolger und Enkel Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen (Wilhelm II.) in seiner 30-jährigen Herrschaft von 1888 bis 1918 (wilhelminische Epoche) am beachtlichen wirtschaftlichen und politischen Aufschwung des Reiches einen gehörigen Anteil hatte, blieb ihm die Popularität seines Großvaters Wilhelm I. versagt. Dies nicht zuletzt wegen des Eintritts Deutschlands in den I. Weltkrieg.

Da Wilhelm der I. in seiner Amtszeit politisch eher unbedenklich war (die Sozialisten waren ihm jedoch ein Dorn im Auge) und man ihm weder die Nähe zu links oder rechts (gab es damals noch nicht) anlasten konnte, stehen seine Denkmäler heute noch. Auch die vielen Kaiserstraßen im Lande lassen darauf schließen, dass man seine geschichtliche Existenz und deren Symbole akzeptiert.

Das geht aber nicht so weit, dass Mantel und Pickelhaube von Zeit zu Zeit einmal eine Generalreinigung erführen. Die Gefahr ist zu groß, dass hier „monarchistische Tendenzen“ erkannt und angeprangert werden. Vielleicht ist es ja auch besser, die Denkmalstürzer nicht zu wecken und den Kaiser verschmutzt aber in Frieden stehen zu lassen. sig/Foto: Gerdau

Aus der Geschichte lernen und die Stadt Herborn weiterentwickeln

Thesen zur Herborner Stadtentwicklung bis zur
800 Jahrfeier in 2051

Von Hans-Dieter Wieden und Ronald Lommel

Integriertes Stadtentwicklungskonzept

Ein integriertes Stadtentwicklungskonzept beinhaltet eine strategische Ausrichtung der zukünftigen urbanen Entwicklung. Es muss alle widerstreitenden Interessen angemessen berücksichtigen und bildet die Leitplanken für die Diskussionen über Einzelprojekte.

Dabei muss es auch die Einflüsse von außen sowie landes-, bundes- und weltweiten Entwicklungen berücksichtigen. Insbesondere sind Klimaschutz, die Veränderungen der Mobilität und der demografische Wandel wichtige Indikatoren.

Herborn leidet seid vielen Jahren darunter, dass es über kein integriertes Stadt-Entwicklungskonzept verfügt. Seit Stadtbaumeister Iffert und der Sanierung der Altstadt ist kein Konzept für eine in sich schlüssige auf Jahrzehnte angelegte Stadtentwicklung mehr erkennbar.

Immer wieder ist festzustellen, dass Entscheidungen über Einzelprojekte getroffen werden, die Optionen einer möglichen urbanen Entwicklung vereiteln oder behindern.

Politische Entscheidungen lassen die Partizipation der Bevölkerung, Transparenz und eine eingehende Abwägung aller Interessen vermissen.

Man gewinnt den Eindruck, dass Aspekte des Klimaschutzes, der Natur, des Stadtbildes und der Lebensqualität hinter wirtschaftlichen Interessen Einzelner zurückstehen.

Blick auf Schloss und Dillturm . Im Hintergrund die Raststätte Dollenberg.

Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit sind der Neubau hinter der Volksbank, die Erweiterungspläne des Kaufhauses und das Parkdeck am Hintersand sowie die Pläne zum Bau von Mehrfamilienhäusern am Weinberg. Aber auch die Bebauung am Pertuisplatz und der Bau des Hauses der Diakonie erfolgten ohne einen eingehenden Abwägungsprozess insbesondere zur urbanen Entwicklung – Stichwort Leben am Fluss – und die klimatischen Auswirkungen der Bebauung auf die Frischluftzufuhr für die Altstadt und das Stadtbild.

Ausgangslage

Herborn ist eine Kleinstadt mit neun Stadtteilen und rund 20.000 Einwohner, davon etwa die Hälfte in der Kernstadt. Mit den Nachbarstädten Dillenburg und Haiger nimmt Herborn die Funktion eins Mittelzentrums wahr. Weitere Zentren sind die Kreisstadt Wetzlar mit rund 50.000 Einwohnen, ca. 30 Kilometer entfernt, und Siegen im Nachbarland Nord-Rhein-Westfallen mit rund 100.000 Einwohnern, ca. 45 Kilometer entfernt.

Herborn ist industriell und von Gewerbebetrieben geprägt und verfügt (noch) über eine ausgewogene Einzelhandelsstruktur.

Das Stadtbild der Kernstadt ist geprägt von der fast vollständig erhaltenen Altstadt mit seinen historischen Häusern, die seit Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts saniert wurden.

Herborner Marktplatz.

Das Bild der Stadtteile ist geprägt von in Teilen erhaltenen Ortskernen. Die Stadtteile haben sich ihre Identität weitestgehend bewahrt.

Historisch bestehen Beziehungen zum hessischen Westerwald und der angrenzenden Region im Westerwaldkreis sowie ins Aartal.

Während die Stadtteile tendenziell Einwohner verlieren, wächst die Einwohnerschaft der Kernstadt moderat. Die Gesamteinwohnerzahl ist auch durch den Zuzug aus umliegenden Gemeinden stabil.

Zur demografischen Entwicklung verweisen wir auf die Studie der Bertelsmannstiftung in der Anlage.

Die Vision Herborn 2051

Zu Beginn der 2020er Jahre wurden die Ziele der Stadtentwicklung in einem Integrierten Stadtentwicklungskonzept beschrieben.

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept wurde unter intensiver Beteiligung der Bevölkerung und aller relevanten Gruppen diskutiert. Der Diskurs wurde leidenschaftlich und fair geführt. Über die Ziele bestand weittestgehend Konsens.

In 2051 feiert Herborn 800 Jahre Stadtrechte. Herborn hat sich positiv entwickelt und gilt als die Perle im Dilltal, in der die Menschen gerne wohnen, einkaufen und arbeiten.

Die hier aufgeführten Ziele sollen als Beitrag zum Diskurs dienen! Die Punkte sind in alphabethischer Reihenfolge aufgeführt.

  • Digitale Infrastruktur

Alle Haushalte verfügen über einen dem Stand der Technik entsprechenden Internetanschluss. Das Herborn-Netz und die Herborn App (Modell: Sag‘s Wien) ermöglichen der Bevölkerung die Information über aktuelle Ereignisse und die Kommunikation mit Politik und Stadtverwaltung.

· Familien

Herborn ist attraktiv für Familien. Es verfügt über attraktive Angebote zur Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr und über differenzierte Schulangebote.
Es gibt attraktive Spielmöglichkeiten und Freizeitangebote für alle Altersgruppen.

Die Stadt und die Stadtteile sind durchzogen von Grünflächen, die zum Spielen und Verweilen einladen.

· Klimaneutrale und umweltverträgliche Entwicklung

Die klimaneutrale und umweltverträgliche Entwicklung berücksichtigt Maßnahmen zur Reduzierung der Wärme in den Kernen von Kernstadt und Stadteilen. Hierzu zählen der Verzicht auf Versiegelung von Flächen, der Erhalt der Bäume durch eine Baumschutzsatzung sowie die Begrünung von Gärten, Freiflächen und Dächern.

Der Tendenz zu pflegeleichten Steingärten ist ggf. mittels Satzung entgegen zu wirken.

Die Bauleitplanung berücksichtigt konsequent die Umweltbelange und die Auswirkungen auf das Klima und verhindert Bauvorhaben, die auf diese Belange keine Rücksicht nehmen.

Der ehemalige Pertuisplatz musste Bauten mit hochpreisigen Eigentumswohnungen weichen.

Bei allen Bauvorhaben werden zwingend Umweltverträglichkeitsstudien durchgeführt, die die Auswirkungen auf das Mikroklima, insbesondere die Frischluftzufuhr und den Luftaustausch untersuchen und bewerten.

Auch die unmittelbare Anwohnerschaft wird bei den Planungen selbstverständlich einbezogen.

· Lärmschutz

Lärmschutzwände und Bepflanzungen an der Autobahn mindern Lärm und Emissionen. Bäume säumen die Umgehungsstraße und die Einfall- und Durchgangsstraßen in der Stadt und in den Stadteilen.

Die Bahnstrecke ist in allen Ortslagen begrünt, auf der Strecke sind nur lärmarme Züge zugelassen.

Die Begrünungen dienen zugleich dem Mikroklima und der Frischluftversorgung der Kernzonen.

· Mobilität

Die Entscheidungen berücksichtigen die sich ändernden Anforderungen an Mobilität.

Die Verkehrsführungen in den Kernzonen berücksichtigen vorrangig Fußgänger und Radfahrer. Mittelfristig werden in den Kernzonen nur noch Fahrzeuge mit elektro- oder anderen klimafreundlichen Antrieben zugelassen. Parkmöglichkeiten werden rund um die Kernzonen angeboten.

Der Bahnhof ist modern, ansprechend und mit Aufenthaltsqualität ausgebaut.

Herborner Stadtverordnete besichtigten im Juni 2017 den Bau-Platz hinter der VR-Bank in der Sandstraße.

In den Richtungen Gießen, Kassel und Frankfurt sowie Siegen, Köln und Dortmund bestehen attraktive umsteigefreie Angebote des Regional- und Fernverkehrs im halbstündigen Takt einschließlich der Randzeiten bis mindestens 22 Uhr.

Herborn ist Haltepunkt für die IC Verbindung „Frankfurt- Münster“.

Alle Stadtteile sind mit der Kernstadt und untereinander durch ein Netz von Radwegen und öffentlichen Personennahverkehr verbunden.

· Stadtverwaltung und Politik

Es ist geübte Praxis, dass alle Projekte im Vorfeld von Entscheidungen transparent mit den Bürgern diskutiert werden.

Die Stadtverwaltung ist freundlich, zugänglich und informiert sachlich und transparent.

Der Umgang Aller ist von wechselseitigem Respekt, Offenheit und Fairness geprägt.

Blick auf Marktplatz und Herborner Rathaus.

· Tourismus

Tourismus ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Ziel ist die Anzahl der Besucherinnen und Besucher sowie deren Verweildauer zu steigern.

Unzählige Touristen schauen sich die alte Fachwerkstadt oft im Rahmen von Stadtführungen wie hier mit Pfarrer in Ruhe Ronald Lommel an.

Herborn bietet ein vielfältiges und attraktives kulinarisches und kulturelles Angebot für Einheimische und Touristen. Die geschichtliche Bedeutung Herborns unterstreicht das Museum in der ehemaligen Corvin‘schen Druckerei.

Blick auf die Corvinsche Druckerei.

Die Stadtmarketing GmbH ist mit ausreichend personellen und finanziellen Ressourcen ausgestattet, um Veranstaltungen zu organisieren, Stadtführungen anzubieten und für die Stadt Herborn zu werben.

Auch hier steht das Motto „Leben am und auf dem Fluss“ im Mittelpunkt.

· Urbanität

Ziele der urbanen Entwicklung sind der Erhalt der historischen Kerne in Kernstadt und den Stadtteilen. Dabei ist der Erhalt des Stadtbildes von entscheidender Bedeutung.

Zur Steigerung der Attraktivität und der Lebensqualität setzt die Stadt Herborn auf „Leben am Fluss“. Ziel sind durchgehende für Fußgänger und Radfahrer nutzbare Wege auf beiden Seiten der Dill mit Aufenthaltsqualität zum Verweilen für Jung und Alt.

Der Dillturm.

· Wirtschaftliches Leben

Herborn verfügt über attraktive Standorte für Industrie- und Gewerbebetriebe und eine ausgewogene Einzelhandelsstruktur.

Die Einzelhandelsbetriebe haben sich zusammengeschlossen, bieten Webshops und die Lieferung der Waren an die Kundschaft gemeinsam an.
Dies reduziert den Lieferverkehr erheblich. Die Herborn-Card ist zu einer App mit Bestell- und Bezahlfunktion ausgebaut und erfreut sich großer Beliebtheit.

· Wohnen

Herborn verfügt über ausreichend bezahlbaren Wohnraum für alle Schichten der Bevölkerung. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft ist ein wesentlicher Faktor für die Bereitstellung auch altersgerechter und barrierefreier Wohnungen.

Als Flächen für eine Ergänzung der Wohnbebauung dienen vorrangig Baulücken, An- und Umbauten bestehender Bausubtanz und Brachflächen, wie z.B. im Hinterthal oder dem ehemaligen Toom- Baumarkt.

Wohnen ist auch in den Stadtteilen durch die Vernetzung der Mobilität attraktiv.
Dies beugt der Wanderbewegung in die Kernstadt vor.

Die Stadt unterstützt aktiv und finanziell Sanierungsprojekte für Wohnen in der Altstadt und Stadtteilkernen. Sie fördert aktiv die Verwendung freier Grundstücke und leerstehender Wohnungen. Fotos: Siegfried Gerdau

BUND warnt vor Zersiedelung des Weinbergs

Offener Brief an die Herborner Stadtverordneten

Ortsverband Herborn-Sinn-Driedorf-Mittenaar
Annette Jakobi
Amdorfstr.3,35745 Herborn den 20.08.2020

An die
Stadtverordneten der Stadt
35745 Herborn

Offener Brief an alle politisch Verantwortlichen der Stadt Herborn, an die Untere Naturschutzbehörde des Lahn-Dillkreises, an den BUND-Landesverband und an die Presse
Sehr geehrte Damen und Herren,

Vor einigen Wochen wurden wir von Anwohnern des Gebiets Am Weinberg darüber in Kenntnis gesetzt, dass Herr Frank Gierlichs als Vertreter der Firma Streif-Haus dort ein ca. 5000 Quadratmeter großes Grundstück erworben hat, um dort bis zu 5 Wohnhäuser zu errichten.

Bei einem Ortstermin mit den Anwohnern in Anwesenheit von Bürgermeisterin Frau Gronau und Bauamtsleiter Herrn Brückner konnten sich am 9. Juli 2020 auch Mitglieder des BUND ein Bild von dem Grundstück machen und Details zum Sachstand erfahren.

Mittlerweile protestieren nicht nur die Anwohner gegen das Bauvorhaben. Die lokale Presse berichtete darüber und selbst RTL bekundete Interesse an einem Interview mit uns zu diesem Thema. Die- nach unserer Einschätzung überaus berechtigten- Einwände kritisieren vor allem das Missverhältnis des immensen Landschaftsverbrauchs in Relation zu neu geschaffenem Wohnraum durch den massiven Eingriff in eine wertvolle Flora und Fauna.

Wir haben am 18.08.20 bei einem Termin in der Unteren Naturschutzbehörde, die dem Bauvorhaben äußerst kritisch gegenübersteht, Akteneinsicht in die bisher dokumentierten Anfragen, Stellungnahmen etc. genommen und auch das ökologische Gutachten des Planungsbüro Koch vollständig gelesen. Darin wird vor allem der Fauna (seltene Fledermäuse, Rauchschwalben…) und mehrere Habitatbäume in diesem Gebiet eine wichtige biologische Funktion bescheinigt.

Es überrascht uns sehr, dass seitens der Stadtverwaltung und der Stadtpolitiker anscheinend noch niemand Einsicht in dieses Gutachten genommen hat. Und das, obwohl die Bauabsichten bereits seit über einem Jahr bekannt sind und nachweislich auch Vorgespräche zwischen Frau Gronau und Herr Gierlich stattfanden.
Ein äußerst wichtiger Aspekt wurde nach unserer Kenntnis bislang fast gar nicht beachtet und diskutiert: Der klimatische Wert eines naturerhaltenen Weinbergs für die Stadt. Die üppige Vegetation dort sorgt für Austausch von Luftmassen bis weit in die Stadt und mindert vor allem bei Westwindlagen, die bei uns meteorologisch am häufigsten vorkommen, massiv Lärm- und Staubemissionen von der sehr nahe gelegenen Autobahn A45.
Wir wurden darüber informiert, dass die Stadt Herborn die Möglichkeit hat, ein Klimagutachten zum Weinberg erstellen zu lassen, welches vom Land Hessen finanziert wird. Diese Information hat auch die Stadtverwaltung von der Unteren Naturschutzbehörde des LDK erhalten.
Es irritiert uns sehr, dass die SELBST ERNANNTE KLIMASTADT HERBORN auf dieses Angebot bisher nicht reagiert hat.

Wir fordern daher, dies unverzüglich nachzuholen!

Auf diese Weise bekämen die politischen Gremien Fakten zur Hand, die Ihnen bei der Entscheidungsfindung , den Bebauungsplan zu ändern, helfen.
Laut Auskunft der UNB ist es immer noch möglich, ein solches Gutachten noch vor dem 1. Oktober zu bekommen. Dieser Termin ist so wichtig, weil ab diesem Tag der Grundstückseigner Rodungen auf seinem Grundstück veranlassen könnte, auch wenn noch keine Baugenehmigung vorliegt.

Der BUND empfiehlt den Politikern parteiübergreifend dringend, einen möglichen Bebauungsplan Am Weinberg abzulehnen und diese Entscheidung Herrn Gierlichs mitzuteilen. Es ist für uns nicht hinnehmbar, wenn ein biologisch intaktes und wertvolles Gebiet von ca. 0,5 Hektar für 4 bis 5 Einfamilienhäuser unwiederbringlich zerstört würde.

Mehr denn je beobachten wir sorgenvoll den Stress, den Hitze und Trockenheit unseren Wäldern und Stadtbäumen zufügen. Wir haben dies in einem offenen Brief am 04.06.20 der Bürgermeisterin, Magistrat und Mitglieder der Ausschüsse und Fraktionen deutlich mitgeteilt und um einen Gesprächstermin gebeten, in dem wir auch unsere Möglichkeiten einer aktiven ehrenamtlichen Mitarbeit beim Bewässern von Grünanlagen und Stadtbäumen erörtern wollten.
Dass daran kein Interesse besteht, schließen wir aus der Tatsache, dass wir außer einer Empfangsbescheinigung und einer vagen Zusage zu einem Gesprächstermin bisher keine Antwort erhalten haben.

Wir hoffen, mit diesem Brief die vorhandene naturnahe Grünfläche Am Weinberg als solche zu erhalten und zu schützen und Beeinträchtigungen der Natur und Klima durch dieses Bauvorhaben zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen für den gesamten Vorstand

Annette Jakobi
Vorsitzende des BUND-Ortsverbandes Herborn, Sinn, Driedorf, Mittenaar.

Kartenausschnitt der Flur oberhalb der Burger Landstraße mit freundlicher Genehmigung des Eigentümers kopiert.