Richtfest und Richtspruch-eine alte Zimmermannstradition

Das Richtfest, ist bis zum heutigen Tage ein weitgehend gleichgebliebenes Ritual aus dem 14. Jahrhundert. Damit wird das Aufrichten des Dachstuhls und das Ende des ersten großen Bauabschnitts gefeiert. Die Konturen des künftigen Heims sind jetzt schon deutlich erkennbar. Viele Bauherren nutzen das Fest, um den Bauleuten und Handwerkern zu danken, Nachbarn und Freunde einzuladen und ihnen stolz den Baufortschritt zu präsentieren. Das dabei auch der Schmaus nicht zu kurz kommt, ist selbstverständlich.

Ebenfalls nach einer alten Tradition überreichte AWO-Geschäftsführer dem Bauherrn Jörg Fischer (links) Brot und Salz.

Nach der alten Zimmermannstradition hält einer von ihnen den Richtspruch und schmettert am Ende das ausgetrunkene Glas in die Tiefe. So geschehen auch am Donnerstag (25. September 2020) beim Richtfest für das neue AWO-Alters-und Seniorenheim in der Herborner Au.

Hier war es einer der beiden Chefs der renommierten Zimmermannsfirma Rinn aus Heuchelheim, Jürgen Rinn. Er sagte aus luftiger Höhe den Spruch in freier Rede auf und war so nett ihn mir am Ende der Veranstaltung extra aufzuschreiben.

Nein, in diesem feinen Zwirn hat der Zimmermeister Jürgen Rinn noch nie gearbeitet. Der „Ausgehanzug“ der Zimmerleute wird nur bei feierlichen Veranstaltungen getragen.

Liebe versammelte Richtfestgäste. Lasst grüßen euch aufs Allerbeste, denn wie ihr seht es ist so weit, ein neuer Bau steht hier bereit. In fertiger Form nun zu erkennen, so dass wir auch das Richtfest feiern können.

Ja, noch können Regen und Sonnenschein so hier und da ins Gebäude hinein. Doch das wird sich nun zügig zu Ende gestalten und gut betreut die Senioren bald Einzug halten. Doch vorher lasst mich wie es gebührt Dank sagen an alle die den Neu-und Umbau ausgeführt haben. Allen Handwerkern, Meistern, Gesellen und Lehrlinge danke ich für ihren Fleiß und des Bauwerks gelingen. Einen Dank den Architekten bring ich dar, die zuständig für Planung und Gestaltung waren. Aber auch dem Bauträger habe ich zu danken, denn der zahlt für gewöhnlich zum Richtfest das Bier.

Aber wir danken allesamt auch Gott, dass er zu jeder Frist hier am Bau gewesen ist. Mir ist nichts zu Ohren gekommen, dass einer der Handwerker Schaden genommen. ER beschütze auch zukünftig dieses Haus und alle die da gehen ein und aus. Euch allen die ihr da unten steh‘n, wünsch ich noch viel Glück und Wohlergeh’n.

Natürlich gehört der Hut auf den Kopf. Erst dann ist die zünftige Kluft komplett.

Ich trinke auf euch und dieses Haus, mein frisch gefülltes Glas jetzt aus. Zum Schluss noch mein Glas zerspringe im Grund. Die Scherben mögen bringen Glück und Segen dem Haus und dieser Stund.  Verfasser: Jürgen Rinn. Fotos: Siegfried Gerdau

Der Artikel zum AWO-Richtfest ist in der Samstagsausgabe (26.09.2020) des Herborner Tageblatts nachlesbar.

Neues Logistikzentrum bei Driedorf

Richtfest und Grundsteinlegung für trans-o-flex- Standort

Zwischen hochaufragenden Betonpfeilern feierten am Dienstagmorgen Gesellschafter und Geschäftsführer des Speziallogistik-Unternehmens trans-o-flex Grundsteinlegung und Richtfest für ihr Umschlagzentrum am Potsdamer Platz. Dort werden schon ab Frühjahr 2021 Kühlarzneimittel von ThermoMed sowie Medikamente im Netz von trans-o-flex gelagert und umgeschlagen werden können. Mittels einer hochmodernen und perfekt ausgeklügelten Sortieranlage können Fahrzeuge an 81 Ladetoren gleichzeitig be-und entladen werden.

Schon jetzt lässt sich erahnen, welche Ausmaße das neue Logistikzentrum am Potsdamer Platz einmal haben wird.

Wer und was ist transo-flex?

Die trans-o-flex Express GmbH  mit Sitz in WeinheimBaden-Württemberg ist eine Logistikgruppe, die Dienstleistungen wie den Transport von Paketen und Paletten (Kombifracht) anbietet. Neben der „normalen“ Zustellung bietet das Unternehmen Sonderdienste wie Gefahrguttransporte und Transporte mit aktiver Temperaturführung an. Zur Zustellung in Europa wird auf das Eurodis-Netzwerk zurückgegriffen.

Der Jahresumsatz der Gruppe, die rund 1.100 Mitarbeiter in Deutschland und Österreich beschäftigt, belief sich 2018 auf rund 474 Millionen Euro. Gesellschafter von trans-o-flex sind die Amberger Familien GbR (Loxxess) und die Schoeller Holding.[3]

 Die pharmazeutischen Industrie garantiert mit trans-o-flex, dass ihre Produkte täglich direkt in die Apotheken, Krankenhausapotheken, Drogerien und Reformhäuser geliefert werden. Das Unternehmen ist dazu in den Branchen Chemie, Kosmetik, Tonträger und Unterhaltungselektronik fest etabliert. Die 2016 definierten drei neuen Geschäftsfelder Pharma, Kosmetik und Consumer Electronic treten unter der einheitlichen Marke trans-o-flex auf.

In seiner Rede betonte der Vorsitzende der trans-o-flex Geschäftsführung Wolfgang Albeck, dass man den Standort am Potsdamer Platz nahe Driedorf auch wegen seiner idealen Lage zur BAB 45 bevorzugt habe. Man tangiere bei Zu-und Abfahrt weder Driedorf noch einen anderen Ort an der B 255. Da die Transporte hauptsächlich mit 40 Fahrzeugen der „Sprinter-Klasse“ durchführt werden, fallen die An-und Abfahrten mit den 11 LKW des Unternehmens kaum ins Gewicht.

Die Zeitkapsel für den Grundstein füllte der CEO des Unternehmens Wolfgang Albeck. Hinten von links: Dr. Klaus-Peter Amberger, Carsten Braun, Christoph Schöller, Hans-Peter Fleißner (Baubetreuung)

trans-o-flex legt großen Wert auf den Einsatz von erneuerbarer Energie. Daher werden die Kühlaggregate in den Fahrzeugen im Stand mit elektrischer Energie versorgt, die Albeck am liebsten den umliegenden Solaranlagen entnehmen würde. Selbst an Lade-Steckdosen für die Mitarbeiter-Parkplätze habe man gedacht. Dass das Unternehmen großen Wert auf sensiblen Umgang mit der Natur legt, zeige auch die Tatsache, dass man die ehemals auf dem Gelände brütende Bekassine auf die Weide diagonal gegenüber umquartiert habe. Der Umzug des auf der Roten Liste stehenden Schnepfenvogel, auch „Meckervogel“ genannt, habe alleine so viel Geld gekostet, dass man damit bequem den Bau eines Einfamilienhauses hätte finanzieren können, verriet Albeck.

Die eigentlichen „Helden“ des rasanten Baufortschrittes nahmen selbstverständlich an der Veranstaltung teil.

Driedorfs Bürgermeister Carsten Braun (CDU), der ebenso wie die Driedorfer Gemeindevertretung die Ansiedlung des Logistik-Unternehmens sehr unterstützt, wurde von dem Gesellschafter Christoph Schoeller dafür sehr gelobt. trans-o-flex werde neben den derzeit geplanten 80 neuen Mitarbeitern diese Zahl in naher Zukunft noch erhöhen. Albeck sprach davon, dass Distributionsunternehmen wie trans-o-flex in der Regel weiter Firmen anzögen und so gehe er davon aus, dass der Standort sehr zukunftsträchtig sei.

Gut geschützt von den Pavillons der Driedorfer Vereine, ließen es sich die Gäste der kleinen Feier munden.

Bei der Veranstaltung, die zünftig mit einer Brotzeit endete, blieb die Firmenspitze weitgehend unter sich. Politiker und Vertreter der Wirtschaft waren nicht zugegen. sig/Fotos: Gerdau