Ein modernes Kirchen-Bauwerk, das die Meinungen über miss-oder gelungen weit auseinanderdriften lässt, steht am Rande des Autohof Wilnsdorf. Fest steht, es ist ein absoluter Eyecatcher. Die Architekten schneider+schumacher aus Frankfurt a.M. durften sich offensichtlich mit ihren Ideen bei der Planung austoben. Es gelang ihnen eine weiße, schwebende Kirche zu gestalten, die mit ihrem Design bereits von der A 45 als Kirche zu erkennen ist und in der Umgebung des Autohofs Wilnsdorf zwar ungewöhnlich, aber keinesfalls einen Fremdkörper darstellt.
Wer den „ersten Schock“ bei der Betrachtung des Äußeren mit seinen charakteristischen „Fledermausohren“ überwunden hat und es wagt das futuristische Gebäude zu betreten, ist in der Regel begeistert.
Die Wabenkonstruktion aus Pressspanplatten verschafft dem Raum eine unvergleichliche Ruhe und die Innenarchitektur setzt damit neue Maßstäbe. Das überkonfessionelle Gotteshaus ist unvergleichbar und deshalb einzigartig. Durch seine Holzkonstruktion wird es der Forderung nach Nachhaltigkeit ebenso gerecht, wie einer weitgehenden Klimaneutralität. sig/Fotos: Gerdau
Nichtregierungsorganisationen (NGO) stehen nicht erst seit einer Kleinen Anfrage der CDU/CSU unter erhöhter Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Die Wahlsieger 2025 wollen wissen, ob mit Öffentlichen Geldern auch Demonstrationen gegen sie gefördert werden und verlangen entsprechende, detaillierte Offenlegungen.
Fakt ist:
Derzeit werden zahlreiche Projekte mit einer Gesamtsumme von 182 Millionen Euro gefördert. So erhält beispielsweise die Umweltschutzorganisation BUND aus dem Programm „Demokratie leben!“ dieses Jahr 249.820 Euro, Correctiv 140.000 Euro. HateAid (Unterstützung bei Online-Hassrede und Hasskommentaren) erhält im laufenden Jahr 420.000 Euro.
Folgen wird die Anfrage für die Union keine haben
Die Bundesregierung hat jetzt 14 Tage Zeit um die Anfrage zu beantworten. Angesichts der zahlreichen Einzelfragen dürfte es ein wenig länger dauern. Mit Konstituierung des neuen Parlaments sind gleichzeitig alle, bis dahin unbeantworteten Anfragen, hinfällig. Quelle: Tagesspiegel
Was sind kleine Anfragen Als Kleine Anfrage bezeichnet man eine auf wenige Punkte begrenzte Fragestellung eines Parlamentariers an die Exekutive, beispielsweise eines Bundestagsabgeordneten an die Regierung. Sie ist ein Instrument der parlamentarischen Kontrolle. Das Bundesverfassungsgericht entschied im Juli 2009, die Bundesregierung müsse Kleine Anfragen umfassend beantworten. Nur so könne der Bundestag seine Aufgabe der parlamentarischen Kontrolle effektiv wahrnehmen. (Wikipedia)
Zum Jahresgottesdienst der Notfallseelsorge Lahn-Dill trafen sich Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger, der Landrat des Lahn-Dill-Kreises, Carsten Braun, sowie Abordnungen von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Rotem Kreuz in der Evangelischen Kirche Volpertshausen.
Notfallseelsorgeteam
Der Jahresgottesdienst wird traditionell von der ehrenamtlichen Notfallseelsorge, Vertretern des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill, des Evangelischen Dekanats an der Dill, des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach sowie des katholischen Bistums Limburg gestaltet. In diesem feierlichen Rahmen wurden Katriene Schmoor (Greifenstein), Birgit Bäuml (Herborn), Marion Christl (Dillenburg) und Thomas Gaß (Mittenaar) durch den Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill, Dr. Hartmut Sitzler, offiziell in ihren Dienst als neue ehrenamtliche Mitarbeitende eingeführt.
Das neue Team
Für ihr zehnjähriges Engagement in der Notfallseelsorge wurden Kathrin Born (Eschburg-Eibelshausen), Monika Entrop (Breidenbach-Achenbach), Gabriele Groos (Siegbach-Übernthal), Annette Hoppe (Eschburg-Eibelshausen), Uta O’Brien (Mittenaar-Ballersbach), Brigitte Ambrosius-Ruggia (Leun-Biskirchen), Hildegard Schwarz (Herborn) und Lars Thom (Braunfels-Philippstein) mit der Silbernen Ehrennadel der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgte durch Dekan Andree Best sowie den Koordinator der Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis, Christian Reifert.
Eine besondere Würdigung erhielten Pfarrer Dr. Friedhelm Ackva und Peter Hermann für ihre 25-jährige Tätigkeit als Notfallseelsorger: Ihnen wurde die Goldene Ehrennadel der EKHN verliehen. Gleichzeitig wurden Hildegard Schwarz und Dr. Friedhelm Ackva aus ihrem aktiven Dienst in der Notfallseelsorge verabschiedet.
Für die stimmungsvolle musikalische Untermalung des Gottesdienstes sorgte die Band Rock-Pool unter der Leitung des Gemeindepädagogen Thomas Fricke (Katzenfurt).
Notfallseelsorge sucht Verstärkung
Die Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis sucht engagierte Helferinnen und Helfer zur Verstärkung ihres Teams. Wie der Leiter der Notfallseelsorge, Christian Reifert, ankündigte, startet Anfang März ein neuer Ausbildungskurs. Gesucht werden Menschen, die anderen in akuten Krisensituationen oder bei plötzlichen Verlusterfahrungen beistehen möchten. Interessierte haben die Möglichkeit, sich bei einer Info-Veranstaltung über die Arbeit der Notfallseelsorge Lahn-Dill zu informieren. Diese findet am Donnerstag, den 6. März 2025, um 18:00 Uhr im Haus der Kirche und Diakonie (Am Hintersand 15, 35745 Herborn) im „Raum der Begegnung“ im Erdgeschoss statt. Christian Reifert wird die Arbeit der Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis vorstellen und Fragen beantworten. Die ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen freuen sich über neue engagierte Mitglieder im Team.
Mit offenen Augen, einer Fotolinse und gründlicher Recherche befasst sich Andreas Stahl mit vergessenen und dunklen Orten seiner Heimat, dem Westerwald. Daraus resultierend entstand das 156-Seiten- Werk „Lost & Dark Places Westerwald“, das mit viel Augenzwinkern und einem umfangreichen Bilderpool 33 Plätze beschreibt, die vergessen wurden oder ein dunkles Schicksal bewahren.
Andreas Stahl. Foto: Monika Walther
Ob es um den Rabenscheider Reichsbahntunnel, den Erlebnispark Stöffel in Enspel, die Dianaburg in der Gemeinde Greifenstein, den ehemaligen Truppenübungsplatz Stegskopf oder den alten Lokschuppen in Dillenburg geht, Stahl war da und hat sich eingehend mit den Lost Places befasst.
Anschaulich, authentisch und sehr respektvoll berichtet er über den Massenmord in Haiger und um das Ganze etwas zu entschärfen, erwähnt er so ganz nebenbei die Haigerer Senfmanufaktur am Marktplatz. Andreas Stahl, ein Mann mit einem ausgeprägten, hintersinnigen Humor erzählt auch bestimmt nicht ganz zufällig von einer unterirdischen Toilettenanlage in Dillenburg und im gleichen Atemzug von alten Verteidigungsanlagen in der einstigen Kreisstadt.
In launiger Schreibweise, aber sehr informativ, befasst er sich mit einer ehemaligen Raketenstellung aus der Zeit des Kalten Krieges in Burbach-Lützeln und vergisst auch nicht das Lidl-Zentrallager ganz in der Nähe zu erwähnen. Selbst einige der wüsten (verlassenen) Siedlungen in der Gegend um Driedorf haben die Neugierde des Verfassers geweckt- was war geschehen, dass die Menschen ihre Heimat verließen, fragte sich bereits 1957 ein Professor als er sich mit der Siedlungsentwicklung am Osthang des Westerwaldes befasste.
Ein besonderes und eher seltenes Schmankerl sind die präzisen Ortsangaben zu seinen Artikeln. Neben der Adresse und den GPS-Daten fehlen nicht einmal eingehende Wegebeschreibungen. Mit einer im Umschlag befindlichen Karte, lassen sich Lost Places und Co zudem leicht orten.
Foto: Andreas Stahl
Fazit: Andreas Stahl hat mit seinem Buch genau den Nerv derer getroffen, die neben einer ungewöhnlich schönen Landschaft auch deren Geheimnisse erleben wollen. Neben einer reichhaltigen Bebilderung, sticht besonders der sehr gut verfasste Inhalt hervor. Auch ohne die beschriebenen Orte selber zu besuchen, regt der Autor die Fantasie und Vorstellungskraft seiner Leserinnen und Leser in hohem Maße an. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern, werden seine Besitzer es ganz sicher mehr als einmal lesen. Das Werk, im Bruckmann-Verlag erschienen, ist für den Preis von 22,99 Euro eine gute Investition.
Das Thema Schuldenbremse ist aktueller denn je. Natürlich kann ein Staat auf Teufel komm raus Schulden machen, um Projekte oder laufende Verbindlichkeiten zu finanzieren. Ob dies allerdings angesichts der zunehmenden Deindustrialisierung und der damit einhergehenden Steuerminderung, besonders klug ist, mag strittig sein. Fest steht, dass die Quittung den jungen oder noch überhaupt nicht geborenen Generationen vorgelegt wird. Tot gespart, wie so viele meinen, hat sich meiner Meinung nach noch nie jemand, überschuldet hingegen schon viele. Es ist bekannt, dass ein Staat nicht in Konkurs gehen kann. Zahlungsunfähig wurden allerdings schon viele. Je mehr ein Staat in wenig nachhaltige Projekte wie Rüstung, aber auch mit Einschränkung, soziales investiert, desto weniger stehen Gelder für Bildung, Infrastruktur und viele andere Dinge zur Verfügung. sig
Aktuelle Staatsverschuldung Deutschlands
Zum Ende des vierten Quartals 2024 (23.12.2024) belief sich die Staatsverschuldung Deutschlands auf rund 2,51 Billionen Euro(1). Bei einer aktuellen Bevölkerungszahl von etwa 84,7 Millionen Menschen (Stand 30.09.2024) entspricht dies einer Verschuldung von 29.650 Euro pro Kopf.
Diese Daten veröffentlicht, dass Statistische Bundesamt. Erfasst werden dabei die Schulden des öffentlichen Gesamthaushalts – ohne die Pensionsansprüche der Beamten – inklusive des sogenannten „nicht-öffentlichen Bereichs“. Unter diesem Begriff versteht man die privaten Geldgeber, die dem deutschen Staat Kapital leihen; dazu zählen vor allem Banken, Unternehmen, Pensionsfonds und weitere institutionelle Investoren im In- und Ausland. Auch Privatanleger, die deutsche Staatsanleihen halten, gehören zu den Gläubigern.
Update: 2025 wird die wirtschaftliche Schwäche Deutschlands, verbunden mit steigenden Ausgaben und Lücken im Bundeshaushalt die Marke von 2,9 Billionen Euro Staatsverschuldung wahrscheinlich deutlich überschreiten (Schätzung: Ende Dez.’2024).
Entwicklung
Nach einigen Jahren des Schuldenabbaus kehrte sich ab 2020 der Trend um und die Schuldenmenge wuchs wieder an. Die Staatsverschuldung Deutschlands belief sich zum dritten Quartal 2024 auf etwa 2.488,6 Milliarden Euro.
Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 30.200 Euro bei einer Einwohnerzahl von 83,2 Millionen. Im Vergleich zum Jahresende 2023, als die Verschuldung bei etwa 2,45 Billionen Euro lag,
bedeutet dies einen Anstieg um rund 38,6 Milliarden Euro.
Ursachen für das Schuldenwachstum waren die andauernden massiv höheren Rüstungs- und Sozialausgaben.
Allein die Kreditaufnahme für das „Sondervermögen“ der Bundeswehr erhöhte die Schulden für Verteidigung im Juni 2024 um 1,1 Milliarden Euro auf insgesamt 11,2 Milliarden Euro. Damit markiert der Schuldenstand Deutschlands einen neuen historischen Rekordstand:
Aktuelle Verteilung und Zusammensetzung
Zum Stichtag 30. Juni 2024 betrug die Gesamtverschuldung des öffentlichen Gesamthaushalts in Deutschland laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden 2.461,4 Milliarden Euro.
Die Aufteilung dieser Schulden auf die verschiedenen Ebenen war wie folgt:
Bund: 1.702,9 Milliarden Euro
Länder: 602,3 Milliarden Euro
Gemeinden: 156,1 Milliarden Euro
Sozialversicherung: 22,1 Millionen Euro
Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Bund den größten Anteil an der öffentlichen Verschuldung trägt, gefolgt von den Ländern und den Gemeinden.
Aber: Aufschlussreich sind die Zahlen zum privaten Vermögen: So betrug das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland Ende des vierten Quartals 2023 rund 7,7 Billionen Euro 6. Eine Studie des DIW belegt, dass sich 35 Prozent des individuellen Nettovermögens in den Händen von nur einem Prozent der vermögendsten Deutschen konzentrieren.
„In fast keinem anderen Land in Europa sind Vermögen so ungleich verteilt als in Deutschland.“
Volles Haus gab es am vergangenen Samstag bei den Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern KHP Koch Huttel PartmbB im Herborner Gutshof. Die beiden Diplom Betriebswirte Stefan Huttel und Benjamin Koch hatten zu einer Vernissage mit dem Fotografen Chris Graf Allgeier geladen.
Mit einem beeindruckenden Repertoire aus überwiegend Schwarz-Weiß- Fotografien, reiht sich der 52-Jährige in die Tradition der großen Street-Fotografen wie Henri Cartier-Bresson oder Dorothea Lange ein. Diese fotografische Stilrichtung lebte auch Graf-Allgeier in New York völlig problemlos aus. Das sei in Deutschland aus rechtlichen Gründen nicht ohne weiters möglich, fügte er mit Bedauern hinzu.
Als leidenschaftlicher Leica-Fotograf, der sich überwiegend der Porträtfotografie verschrieben hat, kommt es ihm darauf an, das Wesentliche aus seinen Porträts herauszuholen. Dies gelingt ihm besonders gut mittels Schwarz-Weiß. So verteilten sich auf drei Stockwerke, eine große Zahl seiner Bilder in den unterschiedlichsten Größen. Die meisten davon hat er in den USA geschossen.
Seine fotografische Stilrichtung beeindruckte den Steuerberater Stefan Huttel so sehr, dass er ihn bereits zum zweiten Mal als Gast in seiner Kanzlei begrüßen konnte. Huttel teilt die Leidenschaft sowohl zu dessen gerätetechnischem Equipment als auch zu dem fotografischen Stil von Graf-Allgeier.
Das vorläufige Endergebnis der Bundestagswahl im Überblick:
Wahlbeteiligung mit 82,5 Prozent so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Bravo Deutschland.
–Union 28,6 Prozent (+ 4,4 Punkte im Vergleich zur letzten Bundestagswahl).
–AfD 20,8 Prozent (+ 10,4 Punkte)
–SPD 16,4 Prozent (- 9,3 Punkte)
–Grüne 11,6 Prozent (- 3,1 Punkte)
–Die Linke 8,8 Prozent (+ 3,9 Punkte)
–BSW 4,9 Prozent
–FDP 4,3 Prozent (- 7,1 Punkte)
Wenn es bei diesem Ergebnis bleibt und das BSW nicht die 5 Prozent Hürde überschreitet, wird die neue Regierung aller Wahrscheinlichkeit aus einer Koalition von CDU und SPD bestehen. Somit kann auf die Grünen verzichtet werden.
Fazit: Es gibt zwei zahlenmäßige Wahl-Gewinner, die CDU hoch mit +4,4 und die AfD haushoch mit +10,4 Punkten und das sind die, die am meisten von „Omas gegen Rechts“ und Co bekämpft wurden. Ein weiterer Gewinner sind die Linken +3,9 Punkte und dies wundert sie selbst am meisten. Wenn jetzt Sarah Wagenknechts Truppe mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich sein sollte, verschiebt sich alles noch einmal kräftig. Dann wird es nichts mit SPD und CDU alleine, sondern man muss die Grünen mit ins Boot nehmen.
Der Wählerwille oder Auftrag wenn man es so nennen möchte, bleibt außen davor weil die CDU an der sogenannten Brandmauer festhält und nach wie vor nicht mit der zweitstärksten Partei AfD koaliert. (Boris Palmer hat zum Thema einen Kommentar abgegeben, den ich am Ende eingefügt habe)
Bundestagswahl: Zweitstimmenergebnis für Hessen (vorläufig) 23.02.2025, 22 Uhr
SPD 17 CDU 42 Grüne 8 FDP 10 AfD 13
Der Rest lag unter 5 Prozent und war somit irrelevant.
Fazit: Vom einstigen Roten Hessen ist nicht mehr viel geblieben.
Ergebnisse Herborn und Driedorf
Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen und ehemaliges Parteimitglied der Grünen, mit seinem heutigen Kommentar Zwei Parteien in der Regierung, die Mauer muss weg und Klimaschutz kommt wieder Wie gestern noch heiß diskutiert hat diese Wahl die 5%-Hürde wesentlich entschieden. Weil FDP und BSW (sehr knapp) scheitern, bekommt Deutschland nun mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Regierung aus zwei Parteien. Angesichts der katastrophalen Weltlage bin ich darüber unabhängig von den Farben froh. Der Streit einer Dreierkoalition war wirklich nicht wiederholenswert. Und was die Brandmauer angeht: Der Blick auf die Farben des Landes zeigt Lila in Berlin, Blau in der alten DDR. Auch im Westen stand die AfD kurz davor, einzelne Wahlkreise zu gewinnen. Die Strategie der Spaltung des Landes war viel zu erfolgreich. Wer die verhindern wollte, ist also gescheitert. Es ist auf Dauer weder möglich noch sinnvoll, die zweitstärkste Kraft im ganzen Land mit über zehn Millionen Wählern auszugrenzen. An die Stelle von Beschimpfung, Diffamierung und Herabwürdigung sollte jetzt der demokratische Wettstreit und die Lösung der Probleme des Landes rücken. Da fand ich den Wahlabend sehr erfreulich. Anders als früher hat nicht jeder Redebeitrag der Kommentatoren und Politiker damit begonnen, Krokodilstränen über das AfD-Ergebnis zu vergießen und zu verkünden, dass man jetzt noch intensiver die Politik betreibt, die zu diesem Ergebnis geführt hat. Die Unionsspitze hat einfach nur betont, dass eine Regierungsbildung mit der AfD schon wegen Russland und Europa programmatisch unmöglich ist. So ist es eben. Auch die absurde Frage, ob man der AfD eine Bühne bieten soll oder sie lieber nicht zu Wort kommen lassen, ist Geschichte. Gut so. Besonders gut fand ich das Interview von Ingo Zamperoni in den Tagesthemen. Ganz normale Fragen an Alice Weidel so dass man sich ein Urteil über ihre Antworten bilden konnte, statt nur über die Parteilichkeit des Fragestellers nachzudenken. Alles in allem macht mir das Hoffnung für Deutschland. Für den Klimaschutz sicher nicht. Ohne Grüne in der Regierung wird es hier Rückschritte geben. Das ist sehr traurig. Aber nur wenn die Wirtschaft erfolgreich ist und Frieden herrscht, lässt sich Klimaschutz demokratisch realisieren. Diese Aufgaben sind derzeit dringender. Und für meine alte Partei gilt die Erkenntnis: „Gegen Rechts“ ist die Aufgabe, die von „der Linken“ am besten erfüllt wird. „Für Ökologie“ macht hingegen Grüne stark. Die Zeit wird kommen. Auf die Dauer kann man das Problem des Klimaschutzes nicht verdrängen. Ich wünsche mir jetzt, dass die neue Regierung aus Union und SPD die riesigen Aufgaben rasch angeht und das Dauerstreitthema Migration so erfolgreich löst wie der große Asylkompromiss 1993. Nach Lage der Dinge geht das wie alles nur noch europäisch. Die AfD wird dann nicht wie Alice Weidel es prophezeit den nächsten Kanzler stellen, sondern auf den Kern schrumpfen, der wirklich rechtsextreme Gedanken unterstützt. Der ist in Deutschland sicher kleiner als die einst stolze SPD.
Die Kunstgalerie Eduard Rangnau in der Siegener Löhrstraße 28 präsentiert im März einzigartige Werke aus Guss und Acryl. Zur Ausstellungseröffnung am 2. März 2025 von 15 bis 18 Uhr hoffen Eduard Rangnau und sein Gastkünstler Mario Grasberger auf viele Gäste.
Michael Scheld im Gespräch mit der Kinderärztin Dr. Maria Trendafilow
Kinder haben ein Recht auf Gesundheit. Doch die Realität sieht anders aus: Der akute Mangel an Kinderärzten in unserer Region stellt Familien, Praxen und medizinische Fachkräfte vor immer größere Herausforderungen. Die Stimmen in den Medien und der Politik werden lauter, Berufsverbände wie der BVKJ (Berufsverband für Kinder- und Jugendmedizin) fordern dringend Maßnahmen. Besonders betroffen sind das nördliche Kreisgebiet und das Marburger Hinterland, wo bereits heute zahlreiche Kinderarztpraxen überlastet oder gar nicht mehr besetzt sind. In Herborn versorgt lediglich noch ein praktizierender Kinderarzt die kleinen Patienten, allerdings auch nur noch auf absehbare Zeit. Eine Lösung muss her!
Symbolfoto
Vor diesem Hintergrund habe ich als Bürgermeisterkandidat das Gespräch mit der Kinderärztin Dr. Maria Trendafilow gesucht. Gemeinsam mit einem interdisziplinären Team von Hebamme Petra Haßler-Luy, Kitaleiterin Anette Müller sowie der Sozialarbeiterin Eva Sträßer , hat sie bereits Lösungsansätze erarbeitet, welche zur Entlastung der Kinderärzte und der Eltern beitragen können, wenn die Kleinsten unserer Gesellschaft auf ärztliche Versorgung angewiesen sind.
Kinderärztin Dr. Maria Trendafilow
„Unser Ziel ist es, den drohenden Engpass aktiv anzugehen und pragmatische, umsetzbare Konzepte zu entwickeln“, erklärt mir die engagierte Ärztin im Gespräch.
Kinderärztemangel: Ein ernstes Problem mit weitreichenden Folgen
Der Mangel an Kinderärzten hat nicht nur gesundheitliche, sondern auch soziale und wirtschaftliche Konsequenzen. Kinderärztliche Vorsorgeuntersuchungen (U-Untersuchungen) können nicht mehr fristgerecht durchgeführt werden, akute Erkrankungen bleiben unbehandelt, Eltern geraten in Notlagen, und auch Kitas sowie Schulen stehen vor zusätzlichen Herausforderungen.
„Eines ist klar: Neue Ärzte können nicht von heute auf morgen ausgebildet werden. Doch es gibt alternative Ansätze, die kurzfristig helfen können“, führt die Ärztin aus.
Mit Ihrem Arbeitskreis hat Frau Dr. Trendafilow ein entsprechendes Positionspapier ausgearbeitet und dieses bereits an den BVKJ (Berufsverband für Kinder- und Jugendmedizin) sowie weitere Institutionen auf Landesebene weitergereicht.
„Uns geht es darum, unsere Idee möglichst breit zu verteilen“.
Auch mir als Bürgermeisterkandidat wurde dieses Positionspapier vorgelegt. Inhaltlich habe ich die darin enthalten Punkte auszugsweise für Sie auf einen Blick zusammengefasst:
Pragmatische Lösungen für eine bessere Versorgung
Vorsorgefristen ausweiten
Eltern sollten mehr Flexibilität bei den U-Untersuchungen erhalten, damit sie diese trotz überlasteter Praxen wahrnehmen können. Eine gesetzliche Anpassung könnte verhindern, dass Untersuchungen verfallen.
Kita-Gesundheitsfachkraft
Eine speziell ausgebildete Fachkraft könnte in Kitas Gesundheitschecks durchführen, Impfausweise kontrollieren und mit Ärzten sowie Therapeuten koordinieren.
Zentrale Impforte für Kinder
Kinderimpfungen könnten in Apotheken, Gesundheitsämtern oder durch mobile Impfteams angeboten werden, um die Arztpraxen zu entlasten.
Erweiterte Kompetenzen für Hebammen
Hebammen könnten in die Aufklärung zum Neugeborenen-Screening einbezogen werden und langfristig auch die U2-Untersuchung übernehmen.
Mobile Mütterberatung
Ein mobiles Beratungsteam könnte Mütter in den ersten Wochen nach der Geburt unterstützen und so Engpässe in den Praxen vermeiden.
Bürgerbusse für medizinische Fahrten
Kostenfreie oder kostengünstige Bürgerbusse, gefahren von Studenten oder Senioren, könnten Familien ohne Auto bei Arztbesuchen unterstützen.
Kindernotrufnummer
Eine spezielle Hotline für Kindernotfälle könnte Eltern eine schnelle Einschätzung bieten und unnötige Krankenhausbesuche vermeiden helfen.
Multilinguale Videosprechstunden
Eine digitale Beratungsmöglichkeit außerhalb der regulären Sprechzeiten könnte eine erste Orientierung bieten, insbesondere für Familien mit Sprachbarrieren.
Kindermobil, mobile Ärzte auf Abruf
Ein mobiles Ärzteteam könnte auf Honorarbasis Hausbesuche durchführen oder an wechselnden Standorten Beratungen anbieten.
Dolmetscherpool und Übersetzungs-Apps
Ein kostenfreier Pool an Dolmetschern sowie eine speziell für medizinische Anliegen entwickelte Übersetzungs-App mit Bildunterstützung könnten Sprachbarrieren abbauen.
Medizinlotsen
In Kitas, Schulen und interkulturellen Treffpunkten könnten geschulte Ansprechpartner Familien bei der Suche nach Ärztlicher Hilfe unterstützen.
Mehrsprachige Webseiten für Kinderarztpraxen
Arzt-Webseiten sollten in mehreren Sprachen verfügbar sein. Die IT-Förderung für Übersetzungen könnte durch den Staat finanziert werden.
Fazit
Ein Bürgermeister kann zwar nicht allein das Problem lösen, aber er kann entscheidende Rahmenbedingungen verbessern, damit sich Kinderärzte eher in der Region niederlassen und die Versorgung langfristig gesichert wird.
Michael Scheld im Gespräch mit Dr. Maria Trendafilow
Das Gespräch mit Dr. Trendafilow hat deutlich gemacht: Der Kinderärztemangel ist ein ernstes Problem, aber auch, dass es Lösungen gibt. Es geht nicht nur um Gesundheitsversorgung es geht um die Zukunft unserer Kinder. Deshalb möchte ich mich für eine bessere medizinische Infrastruktur einsetzen.
Michael Scheld im Gespräch mit der Geschäftsführerin des Naturparks Lahn-Dill-Bergland, Julia Hilpisch
Als Bürgermeisterkandidat ist es mir ein zentrales Anliegen, den Tourismus in unserer Region weiter auszubauen und als wirtschaftliches Standbein zu stärken. Der Naturpark Lahn-Dill-Bergland spielt dabei eine Schlüsselrolle, weshalb ich das Gespräch mit Julia Hilpisch, der Geschäftsführerin des Naturparks, gesucht habe.
Julia Hilpisch und Michael Scheld entdeckten im Gespräch viele Übereinstimmungen
Tourismus als Motor für die Region
Frau Hilpisch und ich waren uns einig, dass der Naturpark mit seiner einzigartigen Landschaft aus Wäldern, Flüssen und artenreichen Biotopen enormes Potenzial für nachhaltigen Tourismus bietet. Mit 83.090 Hektar Fläche erstreckt er sich über 18 Kommunen und zieht bereits jetzt Naturfreunde, Wanderer und Radfahrer an. Doch das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft. Gemeinsam haben wir über Strategien gesprochen, um den Naturpark als attraktive Tourismusdestination weiter zu stärken.
Ein besonderer Fokus lag auf der besseren Sichtbarmachung der Angebote. Es gilt, regionale Gastgeber, Unterkünfte und Erlebnisangebote besser zu vernetzen, um den Gästen einen Rundum-Service zu bieten. Hierbei könnte eine digitale Plattform helfen, auf der alle relevanten Informationen gebündelt werden.
Nachhaltige Erholung und Erlebnisangebote
Der Naturpark verfolgt bereits verschiedene Projekte, um Erholung und Naturerlebnis in Einklang mit dem Naturschutz zu bringen. Besonders spannend ist die geplante Einrichtung naturnaher Übernachtungsplätze, auf denen Gäste minimalistisch und umweltfreundlich in der Natur Übernachten können. Solche Konzepte liegen im Trend und werden den Tourismus in der Region beleben, ohne die Natur zu belasten.
Auch das Radwegenetz soll ausgebaut werden. Die Mittelgebirgslandschaft des Lahn-Dill-Berglandes bietet ideale Bedingungen für Mountainbiker und Radtouristen. Eine offizielle touristische Ausweisung von Mountainbike-Strecken könnte neue Zielgruppen ansprechen.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Barrierefreiheit. Es sollen mehr Angebote für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geschaffen werden, sodass wirklich jeder die Schönheit des Naturparks erleben kann.
Bildung und Sensibilisierung
Der Naturpark leistet auch wertvolle Arbeit im Bildungsbereich. Die Naturparkschulen und außerschulischen Lernorte vermitteln Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein für Naturschutz und Nachhaltigkeit. Sieben Schulen tragen bereits das Siegel „Naturparkschule“, eine weitere ist in der Zertifizierung. Ich sehe großes Potenzial darin, dieses Konzept weiter auszubauen, um junge Menschen frühzeitig für unsere Region und ihre Natur zu begeistern.
Stärkung der regionalen Wirtschaft
Tourismus ist nicht nur eine Freizeitangelegenheit er schafft Arbeitsplätze und stärkt die regionale Wirtschaft. Deshalb ist es wichtig, dass auch heimische Betriebe und Produzenten stärker in das touristische Angebot eingebunden werden. Regional erzeugte Produkte sollten ein fester Bestandteil des Naturparkerlebnisses sein. Kurze Wege schonen das Klima und bringen Wertschöpfung in die Region.
Fazit und nächste Schritte
Das Gespräch mit der Geschäftsführerin hat bestätigt, dass der Naturpark Lahn-Dill-Bergland eine entscheidende Rolle für die touristische Zukunft unserer Region spielt. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, ihn noch bekannter zu machen und die Angebote konsequent weiterzuentwickeln.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass unsere Kommunen stärker mit dem Naturpark zusammenarbeiten, um die touristische Infrastruktur auszubauen. Der Tourismus kann nachhaltig gestaltet ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für unsere Heimat werden. Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit Julia Hilpisch und allen Akteuren, die unsere Region voranbringen wollen.
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