Deutschland deine Schulden

Das Thema Schuldenbremse ist aktueller denn je. Natürlich kann ein Staat auf Teufel komm raus Schulden machen, um Projekte oder laufende Verbindlichkeiten zu finanzieren.  Ob dies allerdings angesichts der zunehmenden Deindustrialisierung und der damit einhergehenden Steuerminderung, besonders klug ist, mag strittig sein. Fest steht, dass die Quittung den jungen oder noch überhaupt nicht geborenen Generationen vorgelegt wird. Tot gespart, wie so viele meinen, hat sich meiner Meinung nach noch nie jemand, überschuldet hingegen schon viele. Es ist bekannt, dass ein Staat nicht in Konkurs gehen kann. Zahlungsunfähig wurden allerdings schon viele. Je mehr ein Staat in wenig nachhaltige Projekte wie Rüstung, aber auch mit Einschränkung, soziales investiert, desto weniger stehen Gelder für Bildung, Infrastruktur und viele andere Dinge zur Verfügung.   sig

Aktuelle Staatsverschuldung Deutschlands

Zum Ende des vierten Quartals 2024 (23.12.2024) belief sich die Staatsverschuldung Deutschlands auf rund 2,51 Billionen Euro(1). Bei einer aktuellen Bevölkerungszahl von etwa 84,7 Millionen Menschen (Stand 30.09.2024) entspricht dies einer Verschuldung von 29.650 Euro pro Kopf.

Diese Daten veröffentlicht, dass Statistische Bundesamt. Erfasst werden dabei die Schulden des öffentlichen Gesamthaushalts – ohne die Pensionsansprüche der Beamten – inklusive des sogenannten „nicht-öffentlichen Bereichs“. Unter diesem Begriff versteht man die privaten Geldgeber, die dem deutschen Staat Kapital leihen; dazu zählen vor allem Banken, Unternehmen, Pensionsfonds und weitere institutionelle Investoren im In- und Ausland. Auch Privatanleger, die deutsche Staatsanleihen halten, gehören zu den Gläubigern.

Update: 2025 wird die wirtschaftliche Schwäche Deutschlands, verbunden mit steigenden Ausgaben und Lücken im Bundeshaushalt die Marke von 2,9 Billionen Euro Staatsverschuldung wahrscheinlich deutlich überschreiten (Schätzung: Ende Dez.’2024).

Entwicklung

Nach einigen Jahren des Schuldenabbaus kehrte sich ab 2020 der Trend um und die Schuldenmenge wuchs wieder an. Die Staatsverschuldung Deutschlands belief sich zum dritten Quartal 2024 auf etwa 2.488,6 Milliarden Euro.

Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 30.200 Euro bei einer Einwohnerzahl von 83,2 Millionen. Im Vergleich zum Jahresende 2023, als die Verschuldung bei etwa 2,45 Billionen Euro lag,

bedeutet dies einen Anstieg um rund 38,6 Milliarden Euro.

Ursachen für das Schuldenwachstum waren die andauernden massiv höheren Rüstungs- und Sozialausgaben.

Allein die Kreditaufnahme für das „Sondervermögen“ der Bundeswehr erhöhte die Schulden für Verteidigung im Juni 2024 um 1,1 Milliarden Euro auf insgesamt 11,2 Milliarden Euro. Damit markiert der Schuldenstand Deutschlands einen neuen historischen Rekordstand:

Aktuelle Verteilung und Zusammensetzung

Zum Stichtag 30. Juni 2024 betrug die Gesamtverschuldung des öffentlichen Gesamthaushalts in Deutschland laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden 2.461,4 Milliarden Euro.

Die Aufteilung dieser Schulden auf die verschiedenen Ebenen war wie folgt:

Bund: 1.702,9 Milliarden Euro

Länder: 602,3 Milliarden Euro

Gemeinden: 156,1 Milliarden Euro

Sozialversicherung: 22,1 Millionen Euro

Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Bund den größten Anteil an der öffentlichen Verschuldung trägt, gefolgt von den Ländern und den Gemeinden.

Aber:  Aufschlussreich sind die Zahlen zum privaten Vermögen: So betrug das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland Ende des vierten Quartals 2023 rund 7,7 Billionen Euro 6. Eine Studie des DIW belegt, dass sich 35 Prozent des individuellen Nettovermögens in den Händen von nur einem Prozent der vermögendsten Deutschen konzentrieren.

„In fast keinem anderen Land in Europa sind Vermögen so ungleich verteilt als in Deutschland.“

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