Ihnen reichts-Landwirte demonstrieren in Siegen

Kommentar von Siegfried Gerdau

Man kann hinkommen wohin man will. Immer das gleiche Thema und das bestimmt nicht nur beim oft zitierten Stammtisch. Ob Akademiker oder Handwerker, alle sind der gleichen Meinung und selbst beim Brötchenkaufen regen sich Kundinnen und Kunden darüber auf, „was in Berlin für ein Mist verzapft wird“. Während große Teile der Medien die Arbeit der Regierungspolitiker völlig gut finden, gärt es im Wahlvolk und mit jeder Maßnahme zu Ungunsten des sogenannten kleinen Mannes, wird der Unmut größer. Da wird eine völlig unsinnige Steuer, wie die CO2-Steuer einfach mal erhöht. Die LKW-Maut um 83 Prozent angehoben und die Spritpreise deutlich aufgeschlagen. Das alles empfinden die Menschen, die noch Steuern zahlen, wie einen Tritt in ihren Wertesten.

Die Kommunen sind finanziell am Ende und jetzt bekommen die Landwirte von der Regierung gesagt, dass ihr Treibstoff nicht mehr subventioniert wird. Auch die grünen Kennzeichen fallen weg und es gibt damit für ihre Traktoren keine Steuerbefreiung mehr. Den Gastronomen erklärt man, dass die Zeit der ermäßigten Mehrwertsteuer vorbei sei und sie von 7 auf 19 Prozent ansteigen werde. Alle „Sanktionen“ treffen natürlich und demnächst in voller Härte die Endverbrauer.

Dem fliegen bereits jetzt schon die Heiz-und Stromkosten um die Ohren und die steigen demnächst noch einmal kräftig an. Wie gerade eine junge Familie da noch über die Runden kommt, deren Haupternährer kein Berufspolitiker oder hochdotierter Beamter ist, wissen die Geier. Es klingt geradezu zynisch, wenn ein Typ wie Hofreiter den Menschen sagt: „Wenn euch der Treibstoff zu teuer ist, kauft euch doch ein E-Auto“.

Ganz schön unverschämt und der ganz normale Bürger fühlt sich auf den Arm genommen, denke ich. Warum fällt unseren in Sachen Geldverteilen hochqualifizierten Regierungsmitgliedern, nicht mal jemand in den Arm und fragt, ob sie nicht alle Latten am Zaun haben, wenn sie zum Beispiel Millionen nach Peru für den dortigen Radwegebau schleppen. Warum bremst niemand den ausufernden Polittourismus mit Regierungsfliegern. Warum sagt niemand, dass der hunderte Millionen Euro verschlingende Erweiterungsbau des Bundeskanzleramtes ein Vergehen am Volkskapital ist. Warum prangert niemand deutlich die Tatsache an, dass die Grün/Rote-Regierung 11 000 neue Beamtenstellen (vielleicht sind auch ein paar Angestellte dabei) neu geschaffen hat.

Warum haben nur ausnahmsweise Kommunalpolitiker einmal den Arsch in der Hose und sagen wir können nicht mehr und jetzt ist Schluss. Lieber drehen die Meisten an der Abgabenschraube und belasten ihre Mitbürger zusätzlich mit dem Anstieg von Friedhofsgebühren etc. Der eigene Hintern und natürlich die gut dotierten Dienstposten sind ihnen halt auch schon auf dieser Ebene wichtiger als das Wohl der anderen.

Die Staatsführung hat kein Geld mehr. Da helfen offensichtlich auch Deklarationen wie Sondervermögen nicht mehr. Obwohl die Steuereinnahmen gerade in diesem Jahr so ergiebig wie noch nie waren, das Geld ist weg. Woran liegt es und wer trägt dafür die Schuld? „Putins Krieg in der Ukraine“, ist die Universalantwort. Kein Wort davon, dass keiner von den Berliner Koryphäen mit Geld verantwortungsvoll umgehen kann, geschweige es je gelernt hat.

Jetzt haben wir den Salat. Den Landwirten ist der Kragen geplatzt und sie fahren mit ihren Traktoren auf die Straße. Kundgebungen wie heute in Siegen machen ihren Standpunkt sehr deutlich. (Link am Ende des Kommentars). Ein Grüner Landtagsabgeordneter versucht sich in Erklärungen, die aber in ablehnenden Buh-Rufen untergehen. Klar ist, besonders die Landwirte sind konservative Menschen und keine Spinner, denen man mit Parolen und Ideologien kommen kann.

1200 Traktoren rollten durch Siegen. Foto: Kerstin Gabriel

Geschätzte 1 200 Traktoren legten den Verkehr in der Innenstadt nieder und entgegen den verzweifelten Versuchen zum Beispiel des eher regierungskonformen Redaktions Netzwerk Deutschland (RND) die „Nazis“ mit ins Spiel zu bringen, verlief die Demo genauso wie es vernünftige Menschen wollten.

Ein Datum füllt die sozialen Netzwerke. Der 8. Januar 2024 soll der Tag werden, an dem die Räder bundesweit stillstehen. Es riecht nach Generalstreik, den es in der Bundesrepublik bisher nur einmal gab. Der ist zwar im Grundgesetz nur dann erlaubt, wenn keine politischen Zielsetzungen dahinterstehen, aber gänzlich verboten ist er auch nicht.

Fakt ist: Man kann ein Volk nur bis zu einem gewissen Grad in den Schwitzkasten nehmen. Irgendwann platzt eben nicht nur den Landwirten der Kragen. Wer Politik machen will muss es auch können. Einfach über die Köpfe der Menschen hinweg nach dem Spruch von Ludwig dem XIV.: „L’État, c’est moi!“, also „der Staat das bin ich“, zu regieren, ist aus der Zeit gefallen. Diese Vorgehensweise stärkt die extremen Kräfte an den Rändern der Demokratie und man braucht sich nicht zu wundern, dass dies Wahl um Wahl deutlicher wird.

Rufe nach Parteiverboten sind erbärmlich und einer Demokratie unwürdig oder gar beschämend. Besser wäre es, wenn die selbst ernannten Verantwortlichen ihre Arbeit in den politischen Gremien gut machen, dann brauchte niemand über derartige, demokratiefeindlichen, Maßnahmen nachzudenken.

„Bauernaufstände“ wie im Mittelalter, wurden zwar fast immer von den welt-und kirchlichen Feudalherren erfolgreich niedergeknüppelt, aber das geht heute leider nicht mehr so einfach. Gott sei Dank!  Schon im Alten Testament, bei Hosea, Kapitel 8, Vers 7 heißt es: „Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten“. Wer etwas tut, das zum Nachteil oder Schaden anderer ist, muss damit rechnen, heftige Gegenreaktionen zu erhalten.

Link von der Demo der Landwirte in Siegen am 29.12.2023

Mary Poppins kam gut beim Publikum an

Von Siegfried Gerdau

Zu einem Publikumsliebling hat sich das Kinder-Musical „Mary Poppins“, vorgetragen von Kindern der Nachwuchs-Chören DoReMi und Da Capo vom Gesangverein New Generation e.V. Herborn-Burg, entwickelt. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr veranstaltete der Verein am vergangenen Wochenende eine zweitägige Poppins-Aufführung im Burger Bürgerhaus. Wie gut das Werk, das einst aus einer Kinderbuchreihe und der gleichnamigen Disney-Verfilmung entstanden ist, beim Publikum ankam, belegte die Tatsache, dass beide Vorführungen ausverkauft waren.

Lena (links) und Sandra Sauerwald

Mit einer nahezu perfekten Chorografie und ihren frischen, geübten Stimmen brillierten die jungen Sängerinnen und Sänger auf der Bürgerhaus-Bühne. Sandra Sauerwald, Vereinsvorsitzende, Projektionsleiterin und musikalische Leiterin zog aus dem Hintergrund professionell die Strippen. Es war eine Freude mitzuerleben, wie die jungen Menschen sehr gekonnt mit den einzelnen Szenen verschmolzen. Dies galt auch für die Mono- oder Dialoge, die von den Darstellern lückenlos und flüssig beherrscht wurden.

Der Schiffskapitän und sein etwas zerstreuter Smutje (Marta und Kurt Rummler) auf der Brücke hoch über dem Geschehen, hatten alles im Griff und feuerten ein-ums andere Mal ihre große Kanone ab.

Smutje und Kapitän (Kurt und Martha Rummler)

Zur Handlung: Die dem gehobenen Londoner Milieu ansässige Familie Banks lebt mit Vater George und Mutter Winifred (Theo Richter und Luise Ruppert) sowie den beiden Kindern Jane und Michael (Greta Werner und Liam Hartmannshenn) recht idyllisch in ihrem schönen Haus. Jedoch das Idyll trügt. Kindermädchen Gertrud (Leni Schmidt) kapituliert vor den reichlich ungezogenen Kindern und geht. George Banks ist fassungslos. Die Situation droht dem eher autoritären Banker aus den Händen zu gleiten. Ein neues Mädchen musste her und auf ein Inserat hin tauchte Mary Poppins (Lena Sauerwald) auf.

Gertrud (Lena Schmidt) geht

Darüber, ob Mary mit den nicht zu händelnden Kinder klarkommt, macht sich Banks kein großes Kopfzerbrechen. Er hat wie immer keine Zeit, weil die Bank ruft. Mary Poppins kommt klar und hat nicht nur die Kinder bald im Griff. „Mit ner kleinen Prise Zucker…“trällert sie und die Kinder machen begeistert mit. Bei einem gemeinsamen Spaziergang im Park treffen sie Bert, den Straßenmaler (Matilda Werner). Mary kannte ihn schon und die beiden sangen gemeinsam mit den Kindern das Zauberwort Superkalifragilistikexpialigetisch. Nicht ganz einfach, aber die Kinder hatten es schnell drauf und sangen mit. Reicher Beifall ist der Lohn nicht nur für die Intonierung dieses Zungenbrechers. 

Bert (Matilda Werner) und Mary Poppins (rechts)(Lena Sauerwald)

Fantastisch die verschiedenen Bühnenbilder, für die sich Thomas Hüttenberger verantwortlich zeichnete.  Die Bühnenhelfer Lars Mencel und Jan Woitaschek hatten mit den ständigen Wechseln der gewichtigen Kulissen, wie Häuser oder Zimmereinrichtung, alle Hände voll zu tun. „Schornsteinfeger“ Bert singt „Chim Chim Cheree“ und der immer lachende Onkel Albert (Leonie Hauk) sang mit den Kindern „Alle meine Sorgen, verschiebe ich auf Morgen…“. Nach der Pause wollte Mr. Banks ernsthaft mit Mary Poppins reden. „So geht das alles nicht mehr.“ Aber es ging noch viel mehr.

Der Vater nimmt auf Anraten von Mary die Kinder mit an seinen Arbeitsplatz Bank. Dort geht es dann so richtig rund, aber Mr. Banks war schon bald darauf geläutert und als der Bankdirektor (Fiona Armbruster) ihm einen „gewaltigen Einlauf“ macht, ficht ihn das nicht mehr an. Im Gegenteil Banks überzeugte seinen Chef sogar die Dinge einfach etwas leichter zu nehmen. Er entlockt ihm sogar, dass er seinen Urlaub und die Überstunden auf einmal nehmen darf, damit er endlich Zeit für seine Kinder hat. Mit Konfetti-Kanonen und Böller ging das Musical mit Beifallrufen und Klatschen aus dem Publikum zu Ende.

Das gesamte Mary Poppins Team zum Abschied auf der Bühne

Fazit: Man muss den Hut vor der tollen Leistung der Kinder, aber auch den wenigen Erwachsenen ziehen. Das Stück hätte es sicher auch in die Abendvorstellung für Erwachsene geschafft. Lena Sauerwald, die nicht nur die Hauptrolle Mary Poppins spielte, hatte auch noch den Part Choreographie, Schauspielleitung und Lichttechnik zu bewältigen. In der Summe sicher keine leichten Aufgaben. Für den guten Ton waren Uwe Woyczyk und Peter Ruppert verantwortlich und das erledigten sie mit Bravour. Alles in allem eine Aufführung die restlos begeisterte.

Musical Bilderstrecke:

Fotos: Gerdau

Betreiberwechsel im Herborner Löwen

Achim Betz hört auf

Mit sehr gemischten Gefühlen übergibt der Pächter des Hotel-Restaurants zum Löwen in der Herborner Turmstraße 2 Achim Betz Hotel und Restaurant 1577 am 2. Januar 2024 an die Betreiber des Herborner Marktcafés Familie Schmidt. Ab 27. Dezember 2023 bleibt daher der „Löwe“ bis zur Wiedereröffnung durch die neuen Pächter geschlossen.

Das Hotel Restaurant zum Löwen in der Herborner Turmstraße 2

Achim Betz, Koch, Konditor und Gastronom aus Leidenschaft übernahm das, von seinem Besitzer grundlegend restaurierte und modernisierte Hotel Restaurant, im zweiten Halbjahr 2020. Der erste Corona-Lockdown war gerade erst vorübergehend aufgehoben. Gegen Jahresende des gleichen Jahres verschärfte sich die Situation jedoch dramatisch. Das junge Unternehmen stand unter keinem glücklichen Stern. Mit großem Durchhaltewillen und dem hohen Einsatz eigener Mittel, schaffte es der 64-Jährige über die Runden zu kommen.

Achim Betz übergibt mit Beginn des neuen Jahres den „Löwen“ an seine Nachfolger.

Erst in 2023, als die Pandemie für beendet erklärt wurde, konnte er seine Gäste so richtig mit seiner hohen Kochkunst überzeugen. Das Restaurant bot vielen Menschen eine kulinarische Heimat und auch der Hotelbetrieb lief wie geschmiert. Mit sehr großem Fleiß und intensiven körperlichen Einsatz verschaffte er seinem Restaurant innerhalb kürzester Zeit einen beachtlichen Bekanntheitsgrad und dies nicht nur in der heimischen Region.

Die durch Corona ausgelöste, sehr angespannte Personalsituation-viele ehemalige Servicekräfte waren zu anderen, „sicheren“ Arbeitsplätze abgewandert- versuchte Betz mit noch mehr eigenem Einsatz zu kompensieren. Das hatte seinen Preis. Während der Geschäftsbetrieb prosperierte, spürte der Gastronom wie seine eigenen Kräfte nachließen. Mehr als einmal dachte er über eine Veränderung nach. Als dann noch die Anhebung der bis dahin abgesenkten Mehrwertsteuer im Raum stand, sah er kein Licht mehr am gastronomischen Horizont und für den eigenen Betrieb.

Er bedankt sich aus ganzem Herzen bei seinen Stammkunden, die ihm immer die Treue hielten. Viele neue Kunden, die dem guten Ruf des Hauses folgten, wird der Küchenchef ebenfalls schmerzlich vermissen. Dank sagt er auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihn bei seiner schweren Arbeit hervorragend unterstützt haben. Der Stadt Herborn, ihren Gremien und Amtsträgern sagt er ebenfalls Dank für die Zusammenarbeit. Er dankt der DEHOGA Hessen und deren Vertretern für ihre großartige und vielfältige Unterstützung.  Dennoch, sei es an der Zeit etwas anderes zu machen. Achim Betz will der Gastronomie treu bleiben und dies auch im heimischen Raum, in dem er sich sehr wohl fühlt. Nach einer ausreichenden Erholungsphase, wird man schon bald wieder von ihm und seinem neuen Unternehmen hören.

Er wünscht seinen Nachfolgern alles Gute und viel Erfolg bei der Führung von Hotel und Restaurantbetrieb. sig/Fotos: Gerdau

Weihnachtskonzert mit der Big Band

Gut besucht war am Sonntagnachmittag das Weihnachtskonzert, dass die Big-Band des Herbornseelbacher Musikvereins gemeinsam mit dem Förderverein der Comeniusschule (CSH) Herborn sowie dem Schulchor in der neuen CSH-Mehrzweckhalle veranstaltete. Auch in diesem Jahr kam das Friedenslicht direkt aus der Grabkirche in Jerusalem. Caroline Dietrich hatte es auf dem Frankfurter Flughafen abgeholt. Die Melodie des Marienlieds O sanctissima, mit dem Text „Oh du fröhliche“ von Johannes Daniel Falk ist wohl eines der bekanntesten, deutschen Weihnachtslieder und wurde sehr volltönend von der Band als Entree gebracht. Erwin Gabriel, der Bandleader mit dem Swing im Blut, hatte für den zweiten Advent ein Programm zusammengestellt, dass auch den anspruchsvollsten Zuhörern gerecht wurde. So ging es mit dem rhythmischen „Sleigh Ride“, der „Lustigen Schlittenfahrt“, von der hochkarätigen Bläserformation mit ihren blitzenden Instrumenten perfekt intoniert, weiter.

Bandleader Erwin Gabriel dirigiert seine Big Band

Von den meisten Gästen sehnsüchtig erwartet, tauschte Franziska (Franzi) Immel ihr Saxophon gegen das Gesangsmikrofon. Mit ihrer zauberhaften Stimme sang sie mit Orchesterbegleitung das wohl populärste Weihnachtslied in den USA, „Have yourself a merry little Christmas“. Das war so schön, dass einem die Schauer über den Rücken rannen. Der Comenius-Schulchor erklomm die Bühne und gemeinsam mit dem singenden Zahnarzt und Entertainer Dr. Carsten Wenzel ließen sich die 340 Konzertgäste „Wie vom Traum verführen“.

Carsten Wenzel mit dem Schulchor

Große Besetzung und ein toller Sound mit Micha Gabriel dem Schulleiter der Comeniusschule, Franziska, Carsten und Jens Blecker bei „He Ain’t Heavy – He’s My Brother“ von den „The Hollies“. Carsten Wenzel folgte mit dem Schulchor und dem Lied „Merry Christmas allerseits“. Kathi Gabriel, moderierte mit ihrem rollenden Herbornseelbacher R und nahm sich gleich nach dem „Christmas Wonderland“ mit einem humoristischen Vortrag auf Platt selber auf die Schippe.

Was Günter Noris, der legendäre Gründer der Big Band der Bundeswehr konnte, haben die „Roten Teufel“, wie die Herbornseelbacher Big Band auch wegen ihrer Jackenfarbe genannt wird, ebenfalls drauf. Mit „Leise rieselt der Schnee“ konnten sie zwar das vorherrschende Tauwetter nicht aufhalten, aber ihren Gästen eine winterliche Illusion der Vorweihnacht bescheren. Volker Knetsch, Jens Blecker und Alexander Leuthäusel intonierten nach der Pause und nach „White Christmas“ „Jingle Bells“ in blastechnischer Perfektion. Santa Claus (Benjamin Koob) war schon mit seinem Sack den Kindern erschienen und übernahm im Nikolauskostüm seine Arbeit an den Drums wieder auf.

Mit weitgehend unbekannten „You make it feel like Christmas“ übertrafen sich Franzi und Carsten fast selber. Mit seiner knallharten Stimme und einer Super-Performance, führte Wenzel seine Gesangspartnerin Immel in den musikalischen Olymp. Dann übernahm der 13-jährige ukrainische Klaviervirtuose Illia Pototskiy die Tasten des Pianos. Das Ausnahmetalent spielte „Cinderella“ und ein Stück von J.S. Bach fast zum niederknien. Die Konzertgäste waren total aus dem Häuschen und applaudierten wie besessen.

Illia Pototskiy begeisterte mit seinen Stücken.

Mit dem Benefiz-Song für Hungernde in Afrika  “We are the World“ kam Wenzel und der Schulchor noch einmal auf die Bühne und mit DEM Song der Herbornseelbacher Big Band „Amazing Grace“ sowie „Mitten in der Nacht“ ging ein Weihnachtskonzert zu Ende, dass in den Gästen noch lange nachhallen wird. sig/Foto: Gerdau

Loh ehrt Auszubildende und Studierende

Zum zweiten Mal in Folge ehrte die Friedhelm Loh Group 226 Arbeitsjubilarinnen und Jubilare im firmeneigenen Nationalen Automuseum in Dietzhölztal-Ewersbach. Der Eigentümer von Rittal, dem Unternehmen mit insgesamt über 12 000 Beschäftigten in 12 Produktionsstätten und mehr als 96 Tochtergesellschaften, Friedhelm Loh, nahm traditionell die Ehrung persönlich vor.

„Es ist eine Dankesfeier zu ihren Ehren, weil sie sehr viel in unsere Unternehmen eingebracht haben“, rief er den Anwesenden zu. Er sprach dabei auch von Loyalität und Verlässlichkeit. Für 10 Jahre wurden 77, für 25 Jahre 141 und 4 für 40 Jahre Werksangehörige geehrt.

Für 10, 25 und 40 Jahre Unternehmenszugehörigkeit geehrt.

„Was ist in diesem Jahr“, fragte sich der 77-Jährige in seiner Rede inmitten chromblitzender Oldtimer. „Wir sind mitten in einer Rezession und das schon geraume Zeit“, sagte Loh und betonte, dass dies auch das Unternehmen spüre. „Was beschämt ist die Tatsache, dass Deutschland mittlerweile das Schlusslicht aller Industrienationen ist. Wenn dies Fakt ist, müssen wir einiges falsch gemacht haben“, fügte er hinzu.

Deutschlands Kreativität, Intelligenz und Fleiß hätten in der Welt eine große Bedeutung gehabt, aber diese Werte seien wohl ebenfalls verloren gegangen, glaubt der Mann, der schon bald auf eine 50-jährige erfolgreiche Unternehmensführung zurückblicken kann. Er erwarte schon ab 2024 noch schwerere wirtschaftliche Bedingungen für seine Unternehmensgruppe. Friedhelm Loh ist froh, dass er zumindest bis zum Jahresende seine Mitarbeiter vor der Kurzarbeit bewahren konnte. Andere Unternehmen stünden wesentlich schlechter da. Fürs kommende Jahr könne er allerdings nicht versprechen, dass dies so bliebe.

Die hohen Stahlpreise, die fast das dreifache von vorher erreichten, verhinderten unter anderem, dass Rittal neue Marktanteile gewinnen konnte. „Wir alle werden uns anstrengen müssen und im Wettbewerb immer eine Schippe drauflegen müssen.“ Trotz aller Widrigkeiten genehmigt sich der Professor ein Stück Optimismus. „Wir sind in früheren Rezessionen gewachsen und ich hoffe, dass dies eine gute Vorgabe für die Zukunft ist.“ Nicht außer Acht dürfe man die Tatsache lassen, dass die Globalisierung gescheitert sei. „Die Welt bricht auseinander“, stellte er philosophierend fest.

Professor Dr. Friedhelm Loh

In seinem „geschichtlichen“ Rückblick erinnerte er an die vergangenen vier Jahrzehnte, die von den Jubilaren mitgestaltet wurden. „Es waren Frauen und Männer wie sie, die das Unternehmen zum Weltführer machten. Ohne Männer wie Norbert Müller und viele andere, stünden wir heute nicht als erfolgreiche Unternehmensgruppe da, um die uns viele beneiden.“ So sei das Familienunternehmen Rittal mittlerweile die weltweite Nummer 1 im Kühlgerätebau.

Dass der Studiengang Studium Plus von Rittal auf den Weg gebracht wurde, sei eine Erfolgsgeschichte. Alleine aus dem Unternehmen studieren derzeit 60 junge Menschen im dualen System von Studium und Praxis. „Die drei jungen Frauen, die heute vor mir stehen, haben mit den besten Noten abgeschnitten und darauf können sie mächtig Stolz sein“, sagte Loh. Cecilia Rentzsch sogar als Jahresbeste, dicht gefolgt von Vanessa Rau und Nadine Wirth.

Von links: Cecilia Rentzsch, Nadine Wirth und Vanessa Rau

Von den Auszubildenden der Loh Gruppe wurden Dominik Lindner, Melita Sukau, Bleon Zymer und Silas Baier mit Buchgeschenken für ihre Bestleistungen geehrt. Für 40 Jahre Unternehmenszugehörigkeit wurden Michael Haas, Dennis Rummeni, Bettina Jacobi-Fischbach, Günther Wertebach, Reiner Bauer und Dirk Müller besonders erwähnt.

Die besten Azubis. Von links: Dominik Lindner, Bleon Zymer, Melita Sukau und Silas Baier und Chef Friedhelm Loh.

Für die passende musikalische Begleitung sorgten in hervorragender Weise Anni Barth(Gesang) und Timo Böcking am Klavier.

Nach einem gemeinsamen Essen aus dem museumseigenen Restaurant, verabschiedete Friedhelm Loh die Anwesenden mit sehr besinnlichen Worten und den besten Wünschen fürs Weihnachtsfest und das neue Jahr.  sig/Fotos: Gerdau

Ehemalige der Friedhelm Loh Group besuchen Nationales Automuseum

Auch das ist lebenslanges Lernen: 135 Jahre Automobilgeschichte, 150 Fahrzeuge und über 300 Senioren der Friedhelm Loh Group trafen Mitte November zusammen. Initiiert durch Inhaber Prof. Friedhelm Loh haben sich die ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmensgruppe im „Nationalen Automuseum – The Loh Collection“ im mittelhessischen Ewersbach getroffen – und gemeinsam die Welt des Automobils erkundet.

Wenn Erwachsene große Augen wie Kinder machen, geht es nicht selten um ganz viele Pferdestärken. Genau so ging es den 309 Mitgliedern des Seniorenclubs der Friedhelm Loh Group, die Mitte November das „Nationale Automuseum – The Loh Collection“ in Ewersbach besuchten. Auf 7.500 Quadratmetern bestaunten sie hier einzigartige Automobiltechnik und deren Historie anhand von 150 außergewöhnlichen Exponaten. Jedes Fahrzeug, zum Beispiel der nur einmal gebaute Rekordwagen Maybach Exelero, erzählt eine besondere Geschichte – der es auf die Spur zu gehen galt.

Prof. Friedhelm Loh, Inhaber der Unternehmensgruppe und leidenschaftlicher Automobilfan, ordnete die Veranstaltung ein: „Die aktuelle Zeit stellt uns vor viele Hürden. Aber wir haben allen Grund, dankbar zu sein für das gute Leben, das wir führen dürfen, für unseren Wohlstand und unsere Gesundheit. Heute möchte ich Ihnen meine Dankbarkeit ausdrücken für Ihre langjährige Mitarbeit, für Ihre Loyalität und Ihren Einsatz. Ich danke Ihnen für Ihren wichtigen Beitrag zu unserem gemeinsamen Erfolg.“ Der Seniorenclub sei eine wichtige Säule des Familienunternehmens: „Für uns steht außer Frage, dass Verbundenheit und Zusammenhalt auch mit Ihrem verdienten Ruhestand nicht enden. Wir sind auch weiterhin füreinander da.“

Vor mehr als 20 Jahren gründete Prof. Friedhelm Loh den Seniorenclub. Das Ziel: Die ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmensgruppe auch über das aktive Arbeitsleben hinaus intensiv zu begleiten und einzubinden. So bietet der „Club“ seinen aktuell über 750 Mitgliedern zahlreiche Begegnungsmöglichkeiten. Die regelmäßigen Aktivitäten reichen von Betriebsbesichtigungen bis hin zu Themenabenden oder dem Austausch mit jungen Nachwuchskräften. Und mehr: Gemeinsam mit den Auszubildenden und dualen Studentinnen und Studenten packen die Ehemaligen mit an, zum Beispiel bei sozialen Projekten, finanziell unterstützt durch die Rittal Foundation, die gemeinnützige Stiftung der Friedhelm Loh Group.

„Für uns als Seniorenclub sind die Veranstaltungen mehr als ein Treffen ehemaliger Kolleginnen und Kollegen. Sie stehen für Wertschätzung, Vertrauen und Freundschaft“, bedankte sich Horst Besserer, ehemalige Führungskraft bei Rittal, in Vertretung für den Vorstandsvorsitzenden des Seniorenclubs Hans Jürgen Graf. „Der heutige Ausflug ist eine Erlebnis- und Lernreise an einem besonderen Ort, vor beeindruckender Kulisse, von der wir viel mit nach Hause nehmen.“

Bildungs-„Werkstatt“ für alle

Technik einfach zu erklären, mit Bildung zu begeistern, Wissen zu vermitteln, das ist ein zweiter großer Antrieb des Museums. Denn die Automobilgeschichte, so Prof. Loh, stehe auch für das Leben der Menschen, für Fortschritt, Erfindergeist und Innovation: „Mein Ziel ist es, die Faszination der Ausstellung zu nutzen, um Menschen jedes Alters für Technik zu begeistern. Sie verbindet außerdem Herkunft und Zukunft mitten in unserer Region.“ Aus dieser Motivation heraus sei das Museum auch Bildungsstätte –Erlebnis-, Hochschul- und Lerncampus. Die Verantwortlichen arbeiten an Studienangeboten, Kooperationen mit heimischen Schulen, Weiterbildungsseminaren rund um Automobiltechnik, -historie und -design.

Die ersten großen Schritte sind gegangen: Jüngst erst hat die Wissenschaft im Automuseum Einzug gehalten. Mit der Eröffnung hatte der Hochschulcampus Nürtingen-Geislingen unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Jochen Buck seine Arbeit aufgenommen, seit Mitte November läuft das Semester. Mittlerweile untersuchen angehende Ingenieure die Benz Victoria Motorkutsche, Michael Schumachers ersten Weltmeister-Ferrari oder den Lincoln Continental von US-Präsident John F. Kennedy in Blockseminaren. Zugleich können sie erworbenes Fachwissen aus Vorlesungen zu Automobil- und Mobilitätswirtschaft mit dem Fundus an Exponaten ihres neuen Hochschulstandorts verbinden.

BU

Prof. Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group, begrüßte die Mitglieder des Seniorenclubs im „Nationalen Automuseum – The Loh Collection“ und dankte für ihren langjährigen Einsatz in der Unternehmensgruppe. Quelle: Loh Group

Adventskonzert der Polizeidirektion

Mit ihrem 13. Adventskonzert in der Herborner Katholischen Kirche St. Petrus in Herborn, hat sich am Samstag die Polizeidirektion Lahn-Dill sowie die Evangelische Polizeiseelsorge bei den Bürgerinnen und Bürgern des heimischen Raums für deren Unterstützung und Rückhalt gegenüber der Polizei bedankt.

Polizeidirektor Joachim Bernhard

Kriminaldirektor Joachim Bernhard, Chef der Polizei im LDK, freute sich über die große Resonanz zu dieser beliebten Veranstaltung. In der Tat: Die Kirche war bis zu dem sprichwörtlich letzten Platz gefüllt. Viele Konzertgäste erschienen vorsorglich mit Wolldecken, das zahlte sich bei heruntergedrehter Heizung in der Kirche aus.

Nicolai Benner der 32-jährige Lehrer für Mathematik und Musik aus Herborn, begrüßte die Gäste mit einer Eigenkreation an der Orgel. Das musikalische Multitalent ist derzeit noch mit seinem neuesten Musical „Brodway Nights“ auf Tournee und schaffte es dennoch mit seiner musikalischen Partnerin Lisa Thomas die Inszenierung des Adventskonzert sowie einigen stimmungsvollen Liedvorträgen wie „Stille Nacht“ oder mit seiner kabarettistischen Einlage „Heilige Nacht“ zu übernehmen.

Lisa und Nico

Die Haigerer Formation Sing & Act unter der Leitung von Matthias Schmidt erhielt für ihre ganz besonders gelungenen Beiträge wie Do yuou hear I hear“, im A Capella-Stil vorgetragen, lang andauernden Applaus. Nach einer Lesung von Brigitte Gleich (katholische Kirchengemeinde Herborn) kam das Chorensemble Jonny`s voices an Friends des Herborner Johanneums gemeinsam mit dem Figuralchor der evangelischen Kirchengemeinde Dillenburg und dem Jugendchor „Teens“ der Pfarrei „Zum guten Hirten an der Dill“ unter der Leitung von Sarah Rech. Die jungen Leute mit ihrem frischen, klaren und beachtlichen Stimmumfang, bekamen besonders für das sehr anspruchsvolle Stück „Carol oft he Bells“ weit mehr als nur einen Achtungsapplaus.

MGV Liederkranz Cleeberg

Anita Vidovic, die gemeinsam mit Frank Mignon in bekannt professioneller, lockerer Art die Moderation des Abends übernommen hatten, stellten mit Liedern wie „Oh Du fröhliche…“ auch ihre eigenen beachtlichen musikalischen Talente unter Beweis. Polizeipfarrer Dr. Michael Grimm schlug in seinen Worten zum Advent einen Bogen von der Haigerer und Wetzlarer Eisbahn über das alljährliche holländische Schlittschuh-Ereignis, dass nur selten wegen fehlendem Eis stattfinden kann. „Erwartungen leben auch, wenn sie nicht immer erfüllt werden“, sagte er und verglich damit die Adventszeit und das Weihnachtsfest mit den erwarteten Geschenken.

Ein besonderes Highlight war sicher der Auftritt des Männergesangverein Liederkranz Cleeberg. Die 23 fantastischen Männerstimmen, ebenfalls unter dem bekannten Chorleiter Matthias Schmidt, intonierten unter anderem „Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit“ und sorgten unabhängig von den unfreundlichen Temperaturen für anhaltende Gänsehautstimmung. Die „Fürbitten“ zelebrierten wie gewohnt sehr einfühlsam, Polizeihauptkommissarin Diana Seelhof und Kriminalhauptkommissar Seimen Coppola.

Nach dem gemeinsam gesungenen Abschlusslied „Alle Jahre wieder“, verabschiedete Nico Benner Konzertgäste und Protagonisten mit seinem gekonnten Orgelspiel. Die Kollekte des Abends kommt dem Projekt „Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen“ zugute.

Sing & Act aus Haiger

sig/Fotos: Gerdau

Herborner Ehepaar beschenkt Bedürftige

Es gibt Menschen, die sich um das Wohl ihrer Mitmenschen nicht nur Gedanken machen, sondern sich aktiv für sie einsetzen. Die einfach feststellen: „Uns geht es ganz gut und wir wollen anderen, die nicht gerade auf Rosen gebettet sind, etwas abgeben.“ 

„Siggi du musst uns helfen. Du kennst Gott und alle Welt und bestimmt auch Frauen und Männer, die sich kein Weihnachtsfest leisten können, wie man es sich in unserer Zeit vorstellt.“ Diese Anfrage erreichte mich vor ein paar Wochen und dann saß ich mit einem Ehepaar in ihrer Wohnung und wir philosophierten über Sein und Nichtsein und vieles mehr. Ich hatte die beiden Wahl-Herborner Bärbel und Bernd Mühlhaus vor wenigen Jahren kennen und schätzen gelernt. Immer wenn ich sie traf, gefiel mir ihre philanthropische, gradlinige Lebenseinstellung.

Axel Hofeditz, Bärbel und Bernd Mühlhaus

Dass aus Haiger und Burbach stammende Paar lebte lange in Cuxhaven und vergaß nie die schwierigen Anfangsjahre ihrer eigenen Ehe. Später, als es ihnen finanziell einigermaßen möglich war, bedachten sie immer wieder die unterschiedlichsten Bedürftigen mit Geld-und Sachspenden. Auch jetzt in der Vorweihnachtzeit, wollte sie diese liebgewordene „Angewohnheit“ fortsetzen. Wichtig ist es ihnen, diese Wohltaten möglichst direkt und persönlich denen zukommen zu lassen, die sie dringend benötigen.

Zugegeben, ich war im ersten Moment überfordert. Natürlich kannte ich Menschen, den es gar nicht gut geht. Das ist die eine Seite der Medaille. Wie aber sollte ich diese Menschen erreichen oder gar ansprechen. Da fiel mir mein Freund Axel Hofeditz ein. Axel der Mann, der nicht nur das „Café LebensWert e.V.“ in der Haigerer Hauptstraße 54-58 leitet, sondern sich aufopferungsvoll um Menschen kümmert, die auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen sind, wusste bestimmt Rat. Genauso war es. Schon bald hatte ich zwei Adressen und er hatte die beiden Damen bereits sehr einfühlsam für den persönlichen Kontakt vorbereitet. Bärbel und Bernd waren begeistert. Sie nahmen sofort persönlich mit Axel Verbindung auf und waren von dessen selbstlosem Engagement so begeistert, dass sie auf der Stelle Mitglied von „Café LebensWert e.V.“ wurden.

Heute am 7. Dezember trafen wir uns alle dort und Bärbel fuhr mit einer der Auserwählten zum Einkaufen. Die andere erhielt von Bernd einen namhaften Geld-Betrag. Auch Axel, der mittlerweile zum Nikolaus mutiert war, bekam für die Einrichtung „Café LebensWert“ eine stolze Summe in einer Herzschachtel überreicht.

Axel Hofeditz freut sich über die unerwartete Zuwendung

Die strahlenden Augen der Beschenkten, in denen vor lauter Rührung das eine oder andere Tränchen stand, wird wohl keiner der Beteiligten vergessen. „Mein Gott was für ein Tag, so etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt, mir hat noch nie jemand etwas geschenkt“, sagte eine der Beiden tief gerührt. Das Ehepaar wollte von ihrer guten Tag partout kein Aufsehen machen. Ich musste sie in langen Gesprächen davon überzeugen, dass es richtig ist, in die Öffentlichkeit zu gehen. Meine Intention: Vielleicht finden sich noch mehr Menschen, die es dem Paar gleichtun möchten. sig/Fotos: Gerdau

Kontakt:  Tel.: 02773 / 919 80 50. Mobil: 0152 / 341 22 058. Mail: info@lebenswert-hilfe.de

Konto bei der VR Bank Lahn-Dill eG | IBAN: DE04 5176 2434 0024 0534 07

Österreicher lassen Kontakte nicht abreißen.

Der „Club der Österreicher in Herborn“ feierte am vergangenen Montag sein 25-jähriges Bestehen. In der ehemaligen Herborner Traditionsgaststätte Gräb wurde er am 4.Dezember 1998 von einigen „Exil-Österreichern“ aus der Taufe gehoben und hat seit damals die „Mannschaftsstärke“ von knapp über 30 Mitgliedern behalten.

Clubtreffen in Herborn. Rechts: Präsident Günther Sider. Foto: privat

Der Club der Alpenländlern wurde auf ausdrücklichen Wunsch seiner Mitglieder nicht ins Vereinsregister eingetragen. „Wir wollen ein Zusammenschluss österreichischer Staatsbürger und Freunde Österreichs sein“, sagt Günther Sider, der langjährige Präsident. Ihnen gehe es in erster Linie um die Pflege der österreichischen Kultur in ihrer gesamten Vielfalt, der Festigung des Gemeinschaftsgefühls unter den Auslandsösterreichischen sowie der Förderung des Ansehens und der Interessen der Republik Österreich.

Mitglieder der Orts-und Landesverbände aus allen Teilen der Bundesrepublik treffen sich regelmäßig zu Veranstaltungen, um sich bei gutem, österreichischem Essen auszutauschen und die Kontakte zu pflegen. Sider betont, dass die Clubs ausnahmslos parteipolitisch ungebunden seien und somit wären auch politische Diskussionen absolut tabu. Auch der Herborner Club der Österreicher gehört dem „Auslandsösterreicher Weltbund“ (AÖWB) an. Dieser besteht aus knapp 170 Vereinigungen in aller Welt. Der Weltbund soll den Österreicher-Vereinen, sowie den im Auslande lebenden Österreichern Hilfestellung geben und dafür sorgen, dass deren Kontakte in die Heimat nicht abreißen. sig

Es gab schon oft Winter in Herborn

Schlittenfahren 1910 in der Herborner Oranienstraße (heutige Nassaustraße) am Bürgerturm, der im Volksmund „Dicker Turm“ genannt wurde. Ob das in der Nassaustraße heute noch möglich wäre, darf man bezweifeln. Der Verkehr ließ das sicher nicht mehr zu. Es war eine ganz andere Zeit und der vier Jahre spätere Kriegsausbruch erschien den meisten Menschen höchstens als Utopie. Der Postbeamte Kollmar (links im Bild) trug mit Stolz seine Uniform und Rektor Schuhmann war eine Respektsperson. Während die Mädchen ausnahmslos Kleider trugen, favorisierten die Jungs Knickerbocker-Hosen.

Foto: Wilhelm Baumann, Archiv Winfried Rohrbeck.

Im Winter 1984 sammelten sich auf dem Herborner Marktplatz beachtliche Schneemassen und die Jugend fand es toll.

Foto: F. Krämer, Archiv: Winfried Rohrbeck