Ihnen reichts-Landwirte demonstrieren in Siegen

Kommentar von Siegfried Gerdau

Man kann hinkommen wohin man will. Immer das gleiche Thema und das bestimmt nicht nur beim oft zitierten Stammtisch. Ob Akademiker oder Handwerker, alle sind der gleichen Meinung und selbst beim Brötchenkaufen regen sich Kundinnen und Kunden darüber auf, „was in Berlin für ein Mist verzapft wird“. Während große Teile der Medien die Arbeit der Regierungspolitiker völlig gut finden, gärt es im Wahlvolk und mit jeder Maßnahme zu Ungunsten des sogenannten kleinen Mannes, wird der Unmut größer. Da wird eine völlig unsinnige Steuer, wie die CO2-Steuer einfach mal erhöht. Die LKW-Maut um 83 Prozent angehoben und die Spritpreise deutlich aufgeschlagen. Das alles empfinden die Menschen, die noch Steuern zahlen, wie einen Tritt in ihren Wertesten.

Die Kommunen sind finanziell am Ende und jetzt bekommen die Landwirte von der Regierung gesagt, dass ihr Treibstoff nicht mehr subventioniert wird. Auch die grünen Kennzeichen fallen weg und es gibt damit für ihre Traktoren keine Steuerbefreiung mehr. Den Gastronomen erklärt man, dass die Zeit der ermäßigten Mehrwertsteuer vorbei sei und sie von 7 auf 19 Prozent ansteigen werde. Alle „Sanktionen“ treffen natürlich und demnächst in voller Härte die Endverbrauer.

Dem fliegen bereits jetzt schon die Heiz-und Stromkosten um die Ohren und die steigen demnächst noch einmal kräftig an. Wie gerade eine junge Familie da noch über die Runden kommt, deren Haupternährer kein Berufspolitiker oder hochdotierter Beamter ist, wissen die Geier. Es klingt geradezu zynisch, wenn ein Typ wie Hofreiter den Menschen sagt: „Wenn euch der Treibstoff zu teuer ist, kauft euch doch ein E-Auto“.

Ganz schön unverschämt und der ganz normale Bürger fühlt sich auf den Arm genommen, denke ich. Warum fällt unseren in Sachen Geldverteilen hochqualifizierten Regierungsmitgliedern, nicht mal jemand in den Arm und fragt, ob sie nicht alle Latten am Zaun haben, wenn sie zum Beispiel Millionen nach Peru für den dortigen Radwegebau schleppen. Warum bremst niemand den ausufernden Polittourismus mit Regierungsfliegern. Warum sagt niemand, dass der hunderte Millionen Euro verschlingende Erweiterungsbau des Bundeskanzleramtes ein Vergehen am Volkskapital ist. Warum prangert niemand deutlich die Tatsache an, dass die Grün/Rote-Regierung 11 000 neue Beamtenstellen (vielleicht sind auch ein paar Angestellte dabei) neu geschaffen hat.

Warum haben nur ausnahmsweise Kommunalpolitiker einmal den Arsch in der Hose und sagen wir können nicht mehr und jetzt ist Schluss. Lieber drehen die Meisten an der Abgabenschraube und belasten ihre Mitbürger zusätzlich mit dem Anstieg von Friedhofsgebühren etc. Der eigene Hintern und natürlich die gut dotierten Dienstposten sind ihnen halt auch schon auf dieser Ebene wichtiger als das Wohl der anderen.

Die Staatsführung hat kein Geld mehr. Da helfen offensichtlich auch Deklarationen wie Sondervermögen nicht mehr. Obwohl die Steuereinnahmen gerade in diesem Jahr so ergiebig wie noch nie waren, das Geld ist weg. Woran liegt es und wer trägt dafür die Schuld? „Putins Krieg in der Ukraine“, ist die Universalantwort. Kein Wort davon, dass keiner von den Berliner Koryphäen mit Geld verantwortungsvoll umgehen kann, geschweige es je gelernt hat.

Jetzt haben wir den Salat. Den Landwirten ist der Kragen geplatzt und sie fahren mit ihren Traktoren auf die Straße. Kundgebungen wie heute in Siegen machen ihren Standpunkt sehr deutlich. (Link am Ende des Kommentars). Ein Grüner Landtagsabgeordneter versucht sich in Erklärungen, die aber in ablehnenden Buh-Rufen untergehen. Klar ist, besonders die Landwirte sind konservative Menschen und keine Spinner, denen man mit Parolen und Ideologien kommen kann.

1200 Traktoren rollten durch Siegen. Foto: Kerstin Gabriel

Geschätzte 1 200 Traktoren legten den Verkehr in der Innenstadt nieder und entgegen den verzweifelten Versuchen zum Beispiel des eher regierungskonformen Redaktions Netzwerk Deutschland (RND) die „Nazis“ mit ins Spiel zu bringen, verlief die Demo genauso wie es vernünftige Menschen wollten.

Ein Datum füllt die sozialen Netzwerke. Der 8. Januar 2024 soll der Tag werden, an dem die Räder bundesweit stillstehen. Es riecht nach Generalstreik, den es in der Bundesrepublik bisher nur einmal gab. Der ist zwar im Grundgesetz nur dann erlaubt, wenn keine politischen Zielsetzungen dahinterstehen, aber gänzlich verboten ist er auch nicht.

Fakt ist: Man kann ein Volk nur bis zu einem gewissen Grad in den Schwitzkasten nehmen. Irgendwann platzt eben nicht nur den Landwirten der Kragen. Wer Politik machen will muss es auch können. Einfach über die Köpfe der Menschen hinweg nach dem Spruch von Ludwig dem XIV.: „L’État, c’est moi!“, also „der Staat das bin ich“, zu regieren, ist aus der Zeit gefallen. Diese Vorgehensweise stärkt die extremen Kräfte an den Rändern der Demokratie und man braucht sich nicht zu wundern, dass dies Wahl um Wahl deutlicher wird.

Rufe nach Parteiverboten sind erbärmlich und einer Demokratie unwürdig oder gar beschämend. Besser wäre es, wenn die selbst ernannten Verantwortlichen ihre Arbeit in den politischen Gremien gut machen, dann brauchte niemand über derartige, demokratiefeindlichen, Maßnahmen nachzudenken.

„Bauernaufstände“ wie im Mittelalter, wurden zwar fast immer von den welt-und kirchlichen Feudalherren erfolgreich niedergeknüppelt, aber das geht heute leider nicht mehr so einfach. Gott sei Dank!  Schon im Alten Testament, bei Hosea, Kapitel 8, Vers 7 heißt es: „Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten“. Wer etwas tut, das zum Nachteil oder Schaden anderer ist, muss damit rechnen, heftige Gegenreaktionen zu erhalten.

Link von der Demo der Landwirte in Siegen am 29.12.2023

6 Gedanken zu „Ihnen reichts-Landwirte demonstrieren in Siegen

  • 29. Dezember 2023 um 23:46 Uhr
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    Ein Auszug aus Römer 13, wenn du schon mit der Bibel daher kommst…..

    1Alle ohne Ausnahme müssen sich den Trägern der Staatsgewalt unterordnen. Denn es gibt keine staatliche Macht, die nicht von Gott kommt. Die jeweiligen Amtsträger sind von ihm eingesetzt.

    2Wer sich also gegen die staatliche Ordnung auflehnt, widersetzt sich der Anordnung Gottes, und wer das tut, zieht sich damit die Verurteilung im Gericht Gottes zu.
    3Vor den staatlichen Machthabern müssen sich nicht die fürchten, die Gutes tun, sondern nur die, die Böses tun. Wenn du also ohne Angst vor der Staatsgewalt leben willst, dann tu, was recht ist, und sie wird dich dafür loben.

    4Denn die staatliche Macht steht im Dienst Gottes, um dich zum Tun des Guten anzuspornen. Wenn du aber Böses tust, musst du dich vor ihr fürchten. Ihre Vertreter tragen nicht umsonst das Schwert. Sie stehen im Dienst Gottes und vollstrecken sein Urteil an denen, die Böses tun. 5Darum müsst ihr euch der Staatsgewalt unterordnen, nicht nur aus Furcht vor dem Gericht Gottes, sondern auch, weil euer Gewissen euch dazu anhält.
    6Deshalb zahlt ihr ja auch Steuern. Denn die Staatsbeamten handeln als Beamte Gottes, wenn sie beharrlich darauf bestehen. 7Gebt also jedem, was ihr ihm schuldig seid! Wem Steuern zustehen, dem zahlt Steuern, wem Zoll zusteht, dem zahlt Zoll. Wem Respekt zusteht, dem erweist Respekt, und wem Ehre zusteht, dem erweist Ehre.

    Antwort
    • 30. Dezember 2023 um 18:58 Uhr
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      Hallo Thom,
      Ihre zitierten Bibelstellen Römer 13,1-7 müssen im Kontext der Römerbriefe 12 – 15 betrachtet werden. Ebenso empfiehlt es sich verschiedene Auslegungen dazu zu lesen.
      Eine Auslegung, die meiner Meinung nach zum besseren Verständnis beiträgt finden Sie in bibelcenter.de

      „Obrigkeit“ = staatliche Gewalt?
      von
      Wolfgang Schneider

      Hier ein Auszug daraus:
      In dem Abschnitt in Römer 13,1-7 geht es überhaupt nicht um staatliche Gewalt, sondern – wie der Zusammenhang der Aussagen in Römer 12 -15 zeigt, um das Leben innerhalb der Gemeinde Gottes, des Leibes Christi. Die erwähnte von Gott eingesetzte Obrigkeit (Autorität) ist die Obrigkeit innerhalb der Gemeinde, die als Gottes Dienerin eingesetzt ist, um Bösem Einhalt zu gebieten. Diese Obrigkeit fordert oder verlangt übrigens keine Unterordnung, sondern vielmehr sollen sich die einzelnen Gläubigen aufgrund der korrekten Erfüllung der ihr von Gott aufgetragenen Aufgaben ihr aus freien Stücken unterordnen. Die Gläubigen werden sich nicht nur wegen einer zu erwartenden Strafe, sondern vor allem um ihres Gewissens willen, der Obrigkeit von Gott unterordnen, genauso wie sie ja auch im Hinblick auf staatliche Macht ihre Steuern zahlen.
      Diesen Abschnitt zu verwenden, um damit zu behaupten, Gott setze die staatlichen Obrigkeiten ein, und deshalb sollten die Gläubigen den staatlichen Regierungen und Herrschern untertan sein, weil sie ansonsten Gottes Anordnung widerstreben, ist eigentlich eine perverse Verdrehung dessen, was der biblische Text in Römer 12 – 15 lehrt. Eine solche irrige und falsche Auslegung ist es, die erst Widersprüche zur biblischen Wahrheit produziert und das eingangs erwähnte Dilemma hervorruft.
      Auch in diesem Falle ist die sich aus letztlich einfachem und logischen Lesen des biblischen Textes ergebende biblische Wahrheit eigentlich von jedem zu erkennen. Man muss aber darauf achten, dem biblischen Text Vorrang zu geben vor vorgefassten und weit verbreiteten Meinungen und Behauptungen, wenn diese angesichts des biblischen Textes keinen rechten Sinn ergeben oder ihm gar widersprechen.

      Antwort
      • 31. Dezember 2023 um 16:10 Uhr
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        Frau G. mir ist die Bedeutung des Textes bekannt! Es soll nur verdeutlichen wie einfältig es ist sich biblischen Texten zu bedienen um diese für seine Machenschaften zu missbrauchen. Das gilt auch für Hosea 8,7 den Siggi hier komplett aus dem Zusammenhang gerissen hat. Gott richtet und nicht die Bauern!
        Ihr müsst weiterhin ganz fest AfD wählen, dann ist es nämlich bald mit den Subventionen für die Bauern vorbei.

        Schade auch dass Siggi nicht über der Vorfall in der Leimbach schrieb. Aber es ist ja mittlerweile bekannt, dass er nicht mehr neutral schreibt……

        Antwort
        • 31. Dezember 2023 um 18:45 Uhr
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          Der Siggi schreibt schon neutral. Wenn Sie den Artikel, der ein Kommentar war, aufmerksam gelesen hätten, wäre ihnen aufgefallen, dass ich nicht berichtet, sondern kommentiert habe. Den Unterschied zwischen Artikel und Kommentar kann man googeln. Und ganz nebenbei wollte ich keine Abhandlung über Bibeltexte schreiben (dazu wäre ich auch überhaupt nicht in der Lage), sondern mir war dieser besagte Satz wichtig.
          Im Übrigen wäre es schön, wenn sie sich zumindest bei mir zu erkennen gäben. Dann lässt sich leichter und vielleicht auch gesitteter miteinander reden (schreiben). Ihre persönlichen Anschuldigungen möchte ich öffentlich nicht kommentieren. Scheinbar kennen wir uns so gut, dass sie beurteilen können wie neutral ich bin und welche Überzeugung ich habe. Nur weil man die ihrer Meinung nach von Gott eingesetzte Regierung kritisiert, ist man dennoch nicht mehr und weniger ein guter Demokrat.

          Zum Verständnis. Demokratie kommt aus dem Griechischen und bedeutet Volksherrschaft: In einer Demokratie ist das Volk der Souverän. Der Mehrheitswille wird durch demokratische Wahlen legitimiert. Die wichtigsten Merkmale der Demokratie sind Meinungsfreiheit (auch im GG nachzulesen). Von Gott wurden letztmalig die deutschen Kaiser eingesetzt und das ist ja schon ein paar Tage her.

          Antwort
  • 31. Dezember 2023 um 13:02 Uhr
    Permalink

    Immer die Bauern
    Kein Mensch, keine Institution, kein Unternehmen- mit Ausnahme der Automobilindustrie wird so stark subventioniert wie die Landwirte.
    Letzte Woche war nachzulesen, dass die Bauern im letzten Jahr 30-40% Gewinn gemacht haben…….In welcher Branche gibt es das noch????
    Ich persönlich habe noch keinen ARMEN Bauern gesehen.
    Bei uns in Schönbach (damals ca 700 Einwohner) wurden Anfang 1960 die ersten Mercedes PKW von zwei Bauern gefahren!
    An die Umweltverschmutzung durch die ganzen Düngemittel darf man gar nicht denken.
    Die Wasserwerke müssen mit einem Riesenaufwand das Nitrat, das durch die bäuerliche Gülleverklappung auf den Feldern, aus dem Grundwasser filtern……..natürlich nicht auf Kosten der Verursacher, sondern der Wasserverbraucher.
    Dann das -ach so gute und gesunde – Glyphosat . Es rafft ja nur die für uns lebenswichtigen Bienen und Insekten hin.
    …..Egal welche Regierung gerade in der Verantwortung steht……die Bauern demonstrieren immer (Traktorsternfahrt 2019 nach Berlin) , wenn man ihnen an die „Pfründe“ will.
    Für mich sind die so genannten Bauern und ihre Lobbyisten die größten Jammerlappen der Republik.
    Ach…..wie war das noch gleich mit dem besoffenen Bauern/Traktorfahrer, der eine Polizeiabsperrung bei der Demo in Siegen durchbrechen wollte????
    Aber…..es ist immer wieder schön ,wie auf dieser Seite der Ampelhetze Vorschub geleistet wird.
    Guten Rutsch…aber bitte nicht auf dem Bauernmist

    Antwort
  • 31. Dezember 2023 um 13:04 Uhr
    Permalink

    Immer die Bauern
    Kein Mensch, keine Institution, kein Unternehmen- mit Ausnahme der Automobilindustrie wird so stark subventioniert wie die Landwirte.
    Letzte Woche war nachzulesen, dass die Bauern im letzten Jahr 30-40% Gewinn gemacht haben…….In welcher Branche gibt es das noch????
    Ich persönlich habe noch keinen ARMEN Bauern gesehen.
    Bei uns in Schönbach (damals ca 700 Einwohner) wurden Anfang 1960 die ersten Mercedes PKW von zwei Bauern gefahren!
    An die Umweltverschmutzung durch die ganzen Düngemittel darf man gar nicht denken.
    Die Wasserwerke müssen mit einem Riesenaufwand das Nitrat, das durch die bäuerliche Gülleverklappung auf den Feldern, aus dem Grundwasser filtern……..natürlich nicht auf Kosten der Verursacher, sondern der Wasserverbraucher.
    Dann das -ach so gute und gesunde – Glyphosat . Es rafft ja nur die für uns lebenswichtigen Bienen und Insekten hin.
    …..Egal welche Regierung gerade in der Verantwortung steht……die Bauern demonstrieren immer (Traktorsternfahrt 2019 nach Berlin) , wenn man ihnen an die „Pfründe“ will.
    Für mich sind die so genannten Bauern und ihre Lobbyisten die größten Jammerlappen der Republik.
    Ach…..wie war das noch gleich mit dem besoffenen Bauern/Traktorfahrer, der eine Polizeiabsperrung bei der Demo in Siegen durchbrechen wollte????
    Aber…..es ist immer wieder schön ,wie auf dieser Seite der Ampelhetze Vorschub geleistet wird.
    Guten Rutsch…aber bitte nicht auf dem Bauernmist

    Antwort

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