Mary Poppins kam gut beim Publikum an

Von Siegfried Gerdau

Zu einem Publikumsliebling hat sich das Kinder-Musical „Mary Poppins“, vorgetragen von Kindern der Nachwuchs-Chören DoReMi und Da Capo vom Gesangverein New Generation e.V. Herborn-Burg, entwickelt. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr veranstaltete der Verein am vergangenen Wochenende eine zweitägige Poppins-Aufführung im Burger Bürgerhaus. Wie gut das Werk, das einst aus einer Kinderbuchreihe und der gleichnamigen Disney-Verfilmung entstanden ist, beim Publikum ankam, belegte die Tatsache, dass beide Vorführungen ausverkauft waren.

Lena (links) und Sandra Sauerwald

Mit einer nahezu perfekten Chorografie und ihren frischen, geübten Stimmen brillierten die jungen Sängerinnen und Sänger auf der Bürgerhaus-Bühne. Sandra Sauerwald, Vereinsvorsitzende, Projektionsleiterin und musikalische Leiterin zog aus dem Hintergrund professionell die Strippen. Es war eine Freude mitzuerleben, wie die jungen Menschen sehr gekonnt mit den einzelnen Szenen verschmolzen. Dies galt auch für die Mono- oder Dialoge, die von den Darstellern lückenlos und flüssig beherrscht wurden.

Der Schiffskapitän und sein etwas zerstreuter Smutje (Marta und Kurt Rummler) auf der Brücke hoch über dem Geschehen, hatten alles im Griff und feuerten ein-ums andere Mal ihre große Kanone ab.

Smutje und Kapitän (Kurt und Martha Rummler)

Zur Handlung: Die dem gehobenen Londoner Milieu ansässige Familie Banks lebt mit Vater George und Mutter Winifred (Theo Richter und Luise Ruppert) sowie den beiden Kindern Jane und Michael (Greta Werner und Liam Hartmannshenn) recht idyllisch in ihrem schönen Haus. Jedoch das Idyll trügt. Kindermädchen Gertrud (Leni Schmidt) kapituliert vor den reichlich ungezogenen Kindern und geht. George Banks ist fassungslos. Die Situation droht dem eher autoritären Banker aus den Händen zu gleiten. Ein neues Mädchen musste her und auf ein Inserat hin tauchte Mary Poppins (Lena Sauerwald) auf.

Gertrud (Lena Schmidt) geht

Darüber, ob Mary mit den nicht zu händelnden Kinder klarkommt, macht sich Banks kein großes Kopfzerbrechen. Er hat wie immer keine Zeit, weil die Bank ruft. Mary Poppins kommt klar und hat nicht nur die Kinder bald im Griff. „Mit ner kleinen Prise Zucker…“trällert sie und die Kinder machen begeistert mit. Bei einem gemeinsamen Spaziergang im Park treffen sie Bert, den Straßenmaler (Matilda Werner). Mary kannte ihn schon und die beiden sangen gemeinsam mit den Kindern das Zauberwort Superkalifragilistikexpialigetisch. Nicht ganz einfach, aber die Kinder hatten es schnell drauf und sangen mit. Reicher Beifall ist der Lohn nicht nur für die Intonierung dieses Zungenbrechers. 

Bert (Matilda Werner) und Mary Poppins (rechts)(Lena Sauerwald)

Fantastisch die verschiedenen Bühnenbilder, für die sich Thomas Hüttenberger verantwortlich zeichnete.  Die Bühnenhelfer Lars Mencel und Jan Woitaschek hatten mit den ständigen Wechseln der gewichtigen Kulissen, wie Häuser oder Zimmereinrichtung, alle Hände voll zu tun. „Schornsteinfeger“ Bert singt „Chim Chim Cheree“ und der immer lachende Onkel Albert (Leonie Hauk) sang mit den Kindern „Alle meine Sorgen, verschiebe ich auf Morgen…“. Nach der Pause wollte Mr. Banks ernsthaft mit Mary Poppins reden. „So geht das alles nicht mehr.“ Aber es ging noch viel mehr.

Der Vater nimmt auf Anraten von Mary die Kinder mit an seinen Arbeitsplatz Bank. Dort geht es dann so richtig rund, aber Mr. Banks war schon bald darauf geläutert und als der Bankdirektor (Fiona Armbruster) ihm einen „gewaltigen Einlauf“ macht, ficht ihn das nicht mehr an. Im Gegenteil Banks überzeugte seinen Chef sogar die Dinge einfach etwas leichter zu nehmen. Er entlockt ihm sogar, dass er seinen Urlaub und die Überstunden auf einmal nehmen darf, damit er endlich Zeit für seine Kinder hat. Mit Konfetti-Kanonen und Böller ging das Musical mit Beifallrufen und Klatschen aus dem Publikum zu Ende.

Das gesamte Mary Poppins Team zum Abschied auf der Bühne

Fazit: Man muss den Hut vor der tollen Leistung der Kinder, aber auch den wenigen Erwachsenen ziehen. Das Stück hätte es sicher auch in die Abendvorstellung für Erwachsene geschafft. Lena Sauerwald, die nicht nur die Hauptrolle Mary Poppins spielte, hatte auch noch den Part Choreographie, Schauspielleitung und Lichttechnik zu bewältigen. In der Summe sicher keine leichten Aufgaben. Für den guten Ton waren Uwe Woyczyk und Peter Ruppert verantwortlich und das erledigten sie mit Bravour. Alles in allem eine Aufführung die restlos begeisterte.

Musical Bilderstrecke:

Fotos: Gerdau

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