Der Juni

Von Kurt Reihl

Sonne hat den edlen Rosen

ihre Knospen aufgeschlossen

und nun drängen sie nach Licht.

Park und Gärten –unverschandelt-

sind nun über Nacht verwandelt,

haben gar ein neu Gesicht.

Auf den bunten Sommerwiesen

Farben ineinander fließen

von der üppigen Blumenpracht.

Schade, dass schon bald zur Gänze

alles schwindet, wenn die Sense

dieser Pracht ein Ende macht.

In dem Busch der Heckenrose

baumelt eine Reckenhose,

Größe 5, rotweiß kariert.

Ausgesetzt vom so genannten

Wegwerfgesellschaftsanverwandten,

hat der Busch sie adoptiert.

Rechts vom Busch der Heckenrosen

liegen Bier- und Cola- Dosen

im Gelände rings verstreut.

Ach, ich mag es gar nicht wagen,

nach dem weiteren Trend zu fragen!

Blüht uns die Vandalenzeit?

Foto: Siegfried Gerdau

Herborner Gewürzküche sorgt für den guten Geschmack

Von Siegfried Gerdau

Gewürze wurden schon von alters her mit Gold aufgewogen, weil sie die Speisen der Menschen erheblich aufwerten oder sogar manches Mal erst genießbar machen. Immer jedoch gaben und geben Pfeffer und Salz, Chili, Paprika, Kümmel und Co den jeweiligen Gerichten den letzten Pfiff. Einzige Voraussetzung: Sie müssen verfügbar sein und zu den Speisen passen.

Genau hier setzen Britta und Steffen Nies aus Herborn-Schönbach an. Das Ehepaar hat sich dem guten Geschmack verschrieben und was als Hobby begann, entwickelt sich immer mehr zu einem bedeutenden kleinen Familienunternehmen. Die „Herborner Gewürzküche“ in der Schönbacher Hauptstraße 61 feiert am 1. Juni ihr einjähriges Jubiläum und die Jahre davor, in denen sie ihrer Leidenschaft als Experimentierphase nachgingen, müsste man genau genommen noch einmal draufrechnen.

Wie kommen ein QS-Mann bei einem heimischen Autozulieferer und eine Frau, die im sozial-diakonischen Dienst tätig ist, dazu, sich so akribisch mit der Welt der Gewürze zu befassen. Ganz einfach, erklärt der 51-jährige. Ein Ausflug vor Jahren auf die Wasserkuppe in der Rhön, verbunden mit dem Besuch eines Regionalladens war die Initialzündung. Die beiden gebürtigen Herborner vom Kornmarkt goutierten den dort angebotenen handgemachten Senf und beschlossen, „das können wir auch und mindestens genau so gut“.  Die ersten Schritte, in dem noch weitgehend unbekannten Metier, waren erfolgversprechend. In der historischen Senfmühle in Monschau schauten sie ebenfalls über den Zaun und holten sich Anregungen für ihr Hobby.

Die Dinge entwickelten sich und im Juni des vergangenen Jahres beschlossen Britta und Steffen Nies den Schritt in die Selbstständigkeit. Gleichzeitig gründeten sie den Online-Shop www.herborner-gewuerzkueche.de und sind seitdem noch intensiver auf Facebook unterwegs. Aus dem Hobby ihres Herzens entstand eine professionelle Gewürz-Manufaktur, die mittlerweile ein 72-teiliges Sortiment umfasst.

Die 53-jährige Britta möchte jedoch ihr kleines Unternehmen auf dem derzeitigen Niveau halten. Auch Steffen kann sich ebenfalls noch nicht vorstellen seinen eigentlichen Beruf aufzugeben. In Anbetracht der Tatsache, dass „der Laden“ brummt, ein hartes Brot. Da sie ihre Produkte, die zum großen Teil biologisch hergestellt werden, allesamt mit eigenen Händen verarbeiten, abfüllen, etikettieren und vermarkten, geht es in der „Herborner Gewürzküche“ ganz schön rund und an anderweitige Freizeitvergnügen ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr zu denken. Halt, das stimmt nicht ganz. Steffen Nies leitet in seiner knappen Freizeit sehr erfolgreich den Chor „Spirit & Joy“ der evangelischen Kirchengemeinde Haiger.

Genauso wollen sie es und ihre Leidenschaft wird eher noch größer. Mittlerweile haben zahlreiche heimische Unternehmer wie Bäckereien, Hof- und Dorfläden die leckeren Produkte der „Herborner Gewürzküche“ entdeckt und schätzen gelernt. Der Online-Shop macht schon lange vor den deutschen Grenzen nicht mehr halt und so kommen Anfragen und Kaufwünsche mittlerweile aus vielen Herren Ländern.

Der Name Gewürzküche kommt Übrigens nicht von ungefähr. Wer das Nies‘sche Unternehmen lediglich auf Gewürzmischungen reduziert, greift viel zu kurz.

Die edlen Mischungen in speziellen biologisch abbaubaren Tüten für die unterschiedlichsten Vorhaben mit sehr viel Sachverstand zusammengestellt, sind ja nur ein Teil des Unternehmens.

Ein beträchtlicher Teil des umfangreichen Angebotes ist der Senf in den vielfältigsten Ausprägungsarten. Da gibt es den Messerstecher-Senf aus Aprikosen-Chili, den Höhlensenf mit grünem Pfeffer und Pflaume (ein absolutes Geheimrezept von Britta), Senf mit Meerrettich, Knoblauch oder Mango. Insgesamt sind es 17 Varianten und eine ist leckerer als die andere.

Alles was die Beiden auf den Markt bringen ist von ihnen selber getestet und wurde in der Regel von vielen unabhängigen Testessern für gut befunden. Immer wieder schreiben Britta und Steffen Tasting- Runden aus und der Zuspruch ist immens.

Auch bei der Herstellung ganz besonderer Essige hat die „Herborner Gewürzküche“ die Nase vorn. Essig mit Erdbeeren, Holunder, Apfel, Orangen, Feige, oder Mango sind ein absoluter Genuss. Für die Herstellung der 12 Sorten zeichnet Steffen höchstpersönlich verantwortlich, lacht Britta. So hat in dem Familienunternehmen jeder auch sein Spezialgebiet.

Ganz speziell sind auch die Gewürzmischungen nicht nur für Dips. Ich konnte mich bei einem kleinen Testessen selber davon überzeugen wie aus Butter, Quark oder Jogurt und vielen anderen Grundsubstanzen erlesene Brotaufstriche werden. Man will gar nicht mehr aufhören zu essen und könnte das alles ohne Fleisch und Wurst, ganz vegetarisch, einen ganzen Abend durchziehen. Kräuter-Dip und das Gewürz für originalen, bayerische Herbatzda, Dilldapp oder Café de Schönbach sind Namen, die lukullische Erlebnisse leicht erahnen lassen. Die 12 Gewürzkreationen für Dips und vieles andere im Angebot der „Herborner Gewürzküche“ lassen keine Wünsche offen. Für Anregungen oder ausgefallene Eigennamen haben die Schönbacher Küchenmeister stehts ein offenes Ohr.

Natürlich kommen die Grillexperten in der Manufaktur ebenfalls voll auf ihre Kosten. Alleine die 16 völlig unterschiedlichen Salze und Gewürze geben dem Grillsteak und der Wurst ihren ganz eigenen Geschmack. Wer schon einmal seinen „Gewürzprüfer“ in eines der Curry-Gläschen gesteckt hat, weiß wovon ich spreche.

Auch als individuelle Geschenke eignen sich die Angebote aus der „Herborner Gewürzküche“. Da gibt es Geschenkboxen in den unterschiedlichsten Größen und sogar „die kleine Gewürzküche“ mit acht verschiedenen Dip-Gewürzen und Salzen in einer Holztruhe.

Alle Produkte sind ohne Farbstoffe, Konservierungsmittel, Aromastoffe und Geschmacksverstärker. Für diese Garantieversprechen stehen Britta und Steffen Nies mit ihren guten Namen.

Auch die sehr moderaten Preise entsprechen ihrer Unternehmens-Philosophie. „Wir produzieren nicht für eine bestimmte Käuferschicht, sondern wollen, dass alle unsere Kunden mit unserem Preis-Leistungsangebot zufrieden sind und sich unsere Produkte leisten können“, sagt Britta. Weitere Informationen per Mail: herborner.gewuerzkueche@yahoo.com und telefonisch: 02777 911 8830. Fotos: Gerdau  

Im Herborner Hinterthal haben die Bagger das Sagen

Lediglich ein paar Stahlpfeiler, viele Betonbrocken und jede Menge Bauschutt deuten noch daraufhin, dass an dieser Stelle einmal die Hallen eines florierenden Vollsortimenters standen. Der ehemalige Toom und spätere REWE Einkaufs-und Getränkemarkt im Herborner Hinterthal gehören endgültig in das Geschichtsbuch der Stadt. Die schweren Baumaschinen des Licher Unternehmens Gerhard Klingelhöfer Abbruch & Baustoffaufbereitung haben ganze Arbeit geleistet und die Getränkehalle für eine andere Verwendung rückgebaut und die eigentliche Verkaufshalle bis auf die Bodenplatte platt gemacht.

Der Eingangsbereich mit seiner charakteristischen Drehtür, sowie die Stirnwand, hinter der sich einst die Büros des Marktes befanden, stehen noch und sehen aus wie die ramponierten Kulissen einer modernen Westernstadt. Seit zwei Tagen perforiert ein Bagger mit einem gewaltigen Presslufthammer die Bodenplatte, damit das Wasser in den Boden abfließen kann, erklärt Chef Gerhard Klingelhöfer (29). Die Platte bleibt bis auf weiteres erhalten. Er gehe davon aus, dass sein Unternehmen noch 14 Tage zu tun habe, um alle Baureste darauf endgültig zu beseitigen.

Der regionale Bauträger (Helm-Gruppe Aßlar) hat von der INTERRA Immobilien AG Düsseldorf, Alexander Dold ein mit dem ehemaligen toom-Baumarkt (Hinterthal 2-4) bebautes Grundstück im mittelhessischen Herborn erworben, um darauf Wohnquartiere zu entwickeln. Soweit bekannt ist, sollen das Eigentumswohnungen werden.

Nur wenige Meter davon entfernt, haben die Bagger schon vor längerer Zeit ganze Arbeit geleistet. Nur noch ein großer Haufen zerkleinerter Ziegelsteine sind von dem flachen Fabrikgebäude übriggeblieben.

Auf dem freigewordenen Gelände sollen Wohngebäude entstehen. Die Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS) will damit 60 Miet-Wohnungen schaffen. Erste Entwürfe für drei Gebäude mit jeweils 20 Wohnungen auf dem ehemaligen Gelände der Berkenhoff GmbH im Hinterthal sind schon entstanden. sig/Fotos: Gerdau

Eierkuchen-ein goldgelber Genuß

Oma Frieda Auguste hat sie gebacken, Mutter Gisela nahm das Rezept in ihren Fundus und Tochter Petra hatte die goldgelben Eierkuchen wieder einmal auf den Tisch gebracht. Pfannenfrisch mit Zucker und Zimt überstreut und mit gemischtem Obst serviert, ein Genuss. Auch die Lieblingsnachbarin Maria partipizierte an dem kulinarischen Erlebnis. Zum Abschluss gab es Cappuccino mit einem Häubchen Sahne.

Wer’s kann, hat die leckeren Scheiben schnell produziert. Genauso schnell verschwinden sie aber auch in den Mündern der Gourmets und so muss man in der Küche schon die Finger fliegen lassen.

Der einzige Unterschied zwischen Pfannen-und Eierkuchen ist die unterschiedliche Zutatenmenge. Während beim Eierkuchen die Eier dominieren, ist es bei den Pfannekuchen das Mehl.

So schnell wie die Eierkuchen gebacken wurden, waren sie auch gegessen.

Während im deutschen Sprachraum die Bezeichnung Pfannenkuchen weit verbreitet ist, sind auch regional Eierküche, Plinse, Palatschinken und Omelett bekannt. Es gibt zahlreiche Varianten in neutral, süß oder salzig. Je nach Vorlieben werden dem Teig also Salz, Zucker, Kräuter und Gewürze zugegeben. Statt Milch lassen sich auch andere Flüssigkeiten wie Buttermilch, Sahne, Bier, Soda-oder Mineralwasser verwenden. Vieles mehr kann, nicht muss.

Die Kalorien wollen wir in diesem Zusammenhang gar nicht zählen. Nur so viel sei verraten: Es sind schon ein paar mehr als eine Portion Salatgurken hat. sig/Fotos: Gerdau

Grüne Jugend greift Polizei massiv an

Von Siegfried Gerdau

Nachdem die „großen Grünen“ die Deutsche Bevölkerung mit Steuererhöhungen- und Restriktionsplanungen aller Art so richtig aufgemischt haben, macht sich jetzt der Grüne Nachwuchs auf den Weg und setzt noch richtig einen drauf. Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl im September 2021 nehmen sie sich die Polizistinnen und Polizisten zur Brust und erklären denen in unverhüllter Deutlichkeit, wo es mit ihnen hingehen sollte.

Die Väter unseres Grundgesetzes schufen den Artikel 20, Abs. 3 zur Erhaltung der inneren Sicherheit und Ordnung.

„Militärähnliche Bewaffnung, gepanzerte Fahrzeuge und noch mehr Polizeipräsenz auf der Straße stärken weder subjektive Sicherheitsgefühle, noch die objektive Sicherheitslage.“

Was das heißt, erklären die dunkelroten, jungen Grünen sehr deutlich, nur ein paar Sätze weiter.

„Das bedeutet: Dass nicht jede Polizeistreife standardmäßig mit Schusswaffen ausgerüstet sein muss. Dafür ist privater Waffenbesitz mit Ausnahmen von Jäger*innen und Förster*innen zu verbieten.“

Auch der Einsatz von Pfefferspray soll nach Ansicht der Nachfolger der einstigen Chaoten und Pflastersteinewerfer der Polizei verboten werden.

Dazu ist in ihrem Programm vom 21.Mai 2021 unter „Polizei neu aufstellen“ zu lesen: „….die standardmäßige Bewaffnung der Polizei mit Pfefferspray ist deshalb zu beenden.“

Der Hass auf den Staat, in dem sie leben und von dem so manche auch gut von leben, muss sehr groß sein, wenn man liest, dass diese Wirrköpfe so gerne die Axt an die Wurzeln unserer freien demokratischen Grundordnung legen würden.

Ur-Vater und Mitbegründer der ehemaligen Grünen Umweltpartei Joschka Fischer hat für die folgenden Sätze bestimmt großes Verständnis. Er hat ja wie einst Mahatma Gandhi die „Gewaltfreiheit“ in seiner Glanzzeit drastisch vorgelebt.

„Ziel von Polizeiarbeit muss sein, den Einsatz von Gewalt und Waffen gar nicht erst nötig werden zu lassen. Deeskalation muss in den Mittelpunkt der polizeilichen Arbeit gestellt werden.“

„Für Versammlungen bedeutet das: Pferde und Hunde sind auf Demonstrationen grundsätzlich fehl am Platz. Das Vermummungsverbot muss abgeschafft werden.“

Auch die bisherige Ausbildung junger Polizisten (ich erspare mir hier ganz bewusst das blödsinnige innen) ist in den Augen der jungen „MöchtegernePolitiker“ nichts Wert.

Zum Thema Aus-und Weiterbildung sagen die jungen, grünen Fachleute :

„Die Grundsteine dafür müssen bereits in einer völlig neu ausgerichteten Ausbildung gelegt werden. Kommunikationskompetenzen, ein deeskalativer Umgang mit Konfliktsituationen und diskriminierungsfreie Polizeiarbeit müssen deutlich mehr Raum erhalten. Dass angehende Polizist*innen von Tag eins ihrer Ausbildung in Polizeikasernen abgeschirmt unter ihresgleichen sind, nützt niemandem. Wie in anderen Ländern selbstverständlich, muss das Studium so weit wie möglich an regulären Universitäten stattfinden.“

Und es geht feste weiter. Was muss unsere Polizei doch ein verwahrloster Haufen in einem rechtsfreien Raum sein. Das muss man spätestens dann glauben, wenn man folgendes liest:

„Staatliches Handeln bedarf Kontrolle. Der Einsatz staatlich legitimierter Gewalt muss umso strenger kontrolliert werden, doch das Gegenteil ist die Realität; eine Aufklärungs- und Verurteilungsquote bei Polizeigewalt von nicht einmal 1% spricht eine deutliche Sprache: Gewaltexzesse in Uniform werden de facto nicht geahndet.“

Die Grünen Verfasser dieser Thesen scheuen sich nicht, die Beamtinnen und Beamten als Täter in Uniform zu bezeichnen. Hammerhart was da alles in diesen wirren Gehirnen ausgekocht wurde.

Täter in Uniform haben in Deutschland kaum Konsequenzen zu befürchten: Trotz mehreren tausend Übergriffen im Jahr kommt es nur in Ausnahmefällen überhaupt zum Verfahren – und noch seltener zu einer Verurteilung. Größtes Problem bei nicht geahndeter Polizeigewalt sind die fehlenden unabhängigen Ermittlungsstellen und die fehlende Identifizierbarkeit von Beamt*innen. Es braucht daher umgehend eine anonymisierte Kennzeichnungspflicht für alle Einheiten, um Gesetzesverstöße überhaupt ahnden zu können. Außerdem sind unverzüglich unabhängige Ermittlungsstellen mit Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften einzuführen, die bei Fehlverhalten von Polizeibeamt*innen tätig werden. Diese Anlaufstellen sind mit weitreichenden Kompetenzen und Ressourcen auszustatten. Um zudem mehr Transparenz der juristischen Aufarbeitung von Polizeigewalt zu ermöglichen, sollen alle Einsatzprotokolle und Polizeivideos bei einer unabhängigen Treuhandstelle aufbewahrt werden. Somit sollen Polizei, Justiz, unabhängige Ermittlungsstellen, aber auch von Polizeigewalt Betroffene gleichermaßen Zugriff auf diese möglichen Beweismittel erlangen.

Vergessen wir doch bitte beim Lesen dieses Pamphlets nicht, dass es um nichts weniger als die Exekutive unserer Bundesrepublik geht. Die fußt bekanntermaßen auf den Säulen des Grundgesetzes.

Nun maßt sich die „Grüne Jugend“, eine Formation der Partei, die im Herbst sogar den Bundeskanzler stellen und damit unser Land regieren möchte an, solche staatsfeindlichen Thesen öffentlich zu machen und damit brutale Hetze gegen die Polizei zu betreiben. Ein Fall für den Staatsschutz?

Im folgenden Absatz reden diese Staatsfeinde von einer „befreiten Gesellschaft“.

„Mit diesem Papier wollen wir die Debatte voranbringen, um die eklatanten Missstände in der Polizei endlich anzugehen. Uns ist bewusst, dass all diese Maßnahmen – so heftig sie auch von Polizeigewerkschaften und Innenministerien bekämpft werden –  doch nur ein erster Schritt sein können auf dem langen Weg zu einer befreiten Gesellschaft, die Gewalt und Repression als Mittel der gesellschaftlichen Problemlösung Stück für Stück überwindet.“

Hoffentlich wird der bald von solchen „Erneuerern“ befreiten Gesellschaft bewusst, was es bedeutet denen die Macht zu überlassen.

Wehret den Anfängen kann ich nur sagen und immer schön wachsam bleiben.

Wer mehr über diese „Linksdenker“ im Grünen Gewand nachlesen möchte, kann diesen Link https://gruene-jugend.de/2021/05/21/polizei-neu-aufstellen/  benutzen.

Fast hätte ich es vergessen: Wo bleibt eigentlich Pro Polizei ? Es wäre gut, wenn dieser Verein sich zu solchen verachtenswerten Angriffen gegen unsere Beamtinnen und Beamten äußern würde.

Darf ich wieder einkaufen und wie läuft das ab?

Diese Frage bekomme ich des Öfteren gestellt und versuche hier eine Antwort zu geben.

Eine Herborner Geschäftsfrau rief mich heute Morgen an und bat darum, den Menschen doch bitte schön zu erklären, wie denn derzeit ein Einkauf in Herborn möglich sei.

Auch Hartmut Pritschke, in der Herborner Hauptstraße, freut es, wenn sich die Innenstadt wieder belebt.

Die Inzidenz hat die 100er Grenze seit ein paar Tagen unterschritten und die Tendenz zeigt weiter nach unten. Das heißt, die Geschäftsleute dürfen wieder Kunden empfangen (Click & Meet. Die Voraussetzung ist jedoch ein aktueller offizieller Corona-Schnelltest oder die Vorlage eines Impfausweises mit Bestätigung der zweiten Impfung. (Doch Achtung: Die zweite Impfung muss mindestens 15 Tage zurückliegen). Eine weitere Möglichkeit ist der amtliche Nachweis einer Genesung. Es müssen die persönlichen Daten zur Nachverfolgung angegeben und gegebenenfalls der Personalausweis vorgelegt werden.

Im Klartext: Man möchte einkaufen. Ein Anruf im Geschäft der Wahl und man bekommt einen Einkaufstermin. Dann geht es zum Testzentrum (Bärenapotheke oder Schießplatz) und man lässt sich mit einem Stäbchen testen. Auch dafür braucht es fast immer einen Termin. Mit dem negativen Nachweis geht es es zum Einkauf. Claus Krimmel Herborns Erster Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister, der auch gleichzeitig Vorsitzender des Herborner Werbering ist, kann sich gut vorstellen, dass die Geschäftsleute Kunden, wenn Platz ist, auch ohne Termin einlassen. Voraussetzung ist jedoch unbedingt ein aktueller, negativer Test.

Die FFP 2 oder medizinische Maskenpflicht besteht nach wie vor und auch die Abstände (empfohlen sind mindestens 1,50 Meter) gelten weiterhin.  

Wie geht es weiter? Krimmel räumt ein, dass es spekulativ sei, für die Zeit nach Pfingsten eine definitive Prognose abzugeben. Er hofft jedoch, dass noch weitere Lockerungen möglich seien. Voraussetzung sei allerding ein weiterer Abstieg der Inzidenzwerte.

Das trifft auch für die Gastronomie im heimischen Raum zu. Marktcafé- Chef Marco Schmidt kann sich gut vorstellen, am Wochenende nach Pfingsten sein Café wieder zu öffnen. Da die Restriktionen besonders in Hessen richtig streng seien, habe er wenig bis gar keinen Spielraum und müsse sich sehr präzise an die aktuellen Vorgaben halten.

Schnellteststellen in Herborn

Bären-Apotheke

Herborn

Bahnhofstraße 8

35745 Herborn

 02772/2322

 info@baerenapotheke-herborn.de  

Testcenter am Schießplatz

Herborn

Am Schießplatz

35745 Herborn

 www.15minutentest.de

* bietet Sonntagstermine an

Alle Klarheiten beseitigt? Dann frohes und unbeschwertes Eingaufen. sig/Foto: Gerdau

Evangelische Allianz zu den aktuellen Pogromen in Deutschland

Diese Stellungnahme bekam ich heute auf den Tisch und bin froh, dass aus dieser Ecke überhaupt etwas zu dem unseligen Treiben in deutschen Städten gesagt wird. Zum ABER sage ich am Ende ein paar Worte.

Deutsche Evangelische Allianz(DEA) – Beauftragter beim Deutschen Bundestag.

Die Evangelische Allianz in Deutschland nimmt Stellung:

Jesus Christus war Jude. Das verpflichtet Christen in besonderer Weise sich an die Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu stellen. Als Evangelische Allianz in Deutschland verurteilen wir jede Form von Antisemitismus, insbesondere auch die antisemitischen Vorkommnisse und einseitige Israelkritik der letzten Tage. Wir verurteilen jede Form von verbaler, symbolischer oder tatsächlicher Gewalt. Nie wieder dürfen in Deutschland jüdische Menschen, ihre Gotteshäuser und andere Einrichtungen Ziele von Gewalttaten werden.

Als souveräner Staat hat Israel das Recht, sich und seine Bürger gegen Angriffe zu schützen.

Wir fordern die Bundesregierung auf, alles zu tun, um unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu schützen und wir wollen als verantwortungsbewusste Staatbürger uns auch persönlich hierfür einsetzen. In den vergangenen Monaten seit Beginn der Pandemie gab es eine Reihe von Verschwörungstheorien, die die alte und weit verbreitete Stereotype einer jüdischen Weltverschwörung aufgegriffen haben. Diese aberwitzigen Mythen stellen nicht selten die geistige Grundlage für Antisemitismus dar. Wir fordern Christen auf, der Verbreitung solcher Inhalte entschieden entgegen zu treten. Auch wenden wir uns gegen ideologisch begründeten Antisemitismus, der sehr häufig von der Neuen Rechten, aber auch islamistischen oder linksextremen Gruppen ausgeht.

Wir werden nicht aufhören, all denen zu widersprechen, die versuchen, Hass zu säen und ein friedevolles Miteinander in unserer Gesellschaft zu bekämpfen.  Vielmehr rufen wir zum Gebet auf – für alle Menschen im Nahen Osten.

Gezeichnet:

Reinhardt Schink, Generalsekretär

Ekkehart Vetter, 1. Vorsitzender

Siegfried Winkler, 2. Vorsitzender

Uwe Heimowski, politischer Beauftragter

DEA

Gut, dass sich die DEA zu Wort meldet. Die Aussagen sind jedoch dürftig und nicht mehr als notgedrungen. Nicht nur weil Jesus Jude war, sind wir Christen verpflichtet. Vielmehr sollte der millionenfache Mord am jüdischen Volk für alle Deutsche Grund genug sein, sich schützend vor Juden, ihre Gotteshäuser und ihr Land zu stellen. Die immer wieder kursierenden Verschwörungstheorien sind derzeit aber nicht das Thema, sondern die verbale Gewalt („Scheiß Juden“) und Angriffe gegen Einrichtungen in vielen deutschen Städten. Hier sind einmal „ausnahmsweise“ nicht die Neuen Rechten beteiligt, sondern fast ausnahmslos Menschen, die in Deutschland Schutz vor der Gewalt in ihren Herkunftsländern oder ein menschenwürdiges Leben suchen. Das sollte deutlich angesprochen und nicht in einem halben Nebensatz erwähnt werden. Wer das jüdische Volk schützen will, muss auch sagen vor wem. Die Raketen, die auf israelischem Territorium niedergehen sind keine Verschwörungstheorien oder Fake News, sondern brutale Tatsachen.  

Info zur DEA:

Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA), ist ein eingetragener Verein, dem etwa 60 Mitglieder angehören und dem sich ein evangelikales Netzwerk von evangelisch-reformatorisch gesinnten Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften ideell zugehörig fühlt. Sie ist Mitglied der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA)…..

Abgeordnetendiäten am Beispiel Baerbock

Die Bezeichnung Diät kommt von altgriechisch δίαιτα díaita und wurde ursprünglich im Sinne von „Lebensführung“/„Lebensweise“ verwendet. Die Diätetik beschäftigt sich auch heute noch wissenschaftlich mit der „richtigen“ Ernährungs- und Lebensweise. Im deutschsprachigen Raum bezeichnet der Begriff bestimmte Ernährungsweisen und Kostformen, die entweder zur Gewichtsabnahme oder auch Zunahme… Umgangssprachlich wird der Begriff in Deutschland häufig mit einer Reduktionsdiät (Reduktionskost) zur Gewichtsabnahme gleichgesetzt. Er bildet somit ein Synonym zur Schlankheitskur (Wikipedia).

Transparenz nennt Annalena Baerbock die Selbstauskunft auf ihrer Internetseite. Das ist sehr schön und auch in Teilen gefordert. In diesem Zusammenhang und völlig unabhängig von der Person Annalena Baerbock ist es interessant, einmal in die Brieftaschen unserer Volksvertreter zu schauen.

Annalena Baerbock ist seit 2018 Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und seit 2013 Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Zuvor war sie von 2009 bis 2013 Landesvorsitzende der GRÜNEN in Brandenburg. Sie studierte an eigenen AngabenPolitikwissenschaft und Völkerrecht in Hamburg und London, arbeitete in Straßburg und Brüssel und lebt inzwischen in Brandenburg.

Meine Einkünfte

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages sollen in die Lage versetzt werden, möglichst effektiv und unabhängig ihre Aufgaben zu erfüllen. Daher bekommen die Parlamentarier*innen eine finanzielle Entschädigung (Diäten), die sie entsprechend einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes selbst festlegen und versteuern müssen. Derzeit (1. Halbjahr 2021) betragen die Diäten monatlich 10.083,47 €. Die monatliche Entschädigung steigt jährlich zum 1. Juli. Grundlage ist die Entwicklung des vom Statistischen Bundesamt ermittelten Nominallohnindex, also der durchschnittlichen Lohnentwicklung in Deutschland. Wegen Corona hat der Bundestag einstimmig beschlossen, die automatische Erhöhung der Diäten in diesem Jahr auszusetzen.

Als Abgeordnete kann ich zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung wählen. Ich selbst bin weiterhin gesetzlich versichert, weshalb der Bund als Arbeitgeber und ich als Arbeitnehmerin anteilig zur Krankenversicherung beitragen.

Meine Abgeordnetenentschädigung muss ich voll versteuern.

Weihnachts- und Urlaubsgeld erhalten Mitglieder des Deutschen Bundestages nicht und Werbungskosten können bei der Steuererklärung nicht geltend gemacht werden. Dafür gibt es eine Kostenpauschale (Amtsausstattung, siehe unten). Als Altersentschädigung erhalten Bundestagsabgeordnete für jedes Jahr der Mitgliedschaft je 2,5 % der Abgeordnetenentschädigung bis zu einer Höchstgrenze von 67,5 %. Auch die Altersentschädigung muss voll versteuert werden.

Als Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bin ich von der Zahlung der Mandatsträger*innenbeiträge an meine Partei (normalerweise 19% vom Bruttoeinkommen abzüglich Kinderfreibeträge) befreit.

 Veröffentlichungspflichtige Angaben

In Kürze gebe ich ein Buch heraus und habe diese Angaben gegenüber der Bundestagsverwaltung gemeldet. Meinen Anzeigepflichten gegenüber dem Präsidenten des Deutschen Bundestages entsprechend den Verhaltensregeln für die Mitglieder des Deutschen Bundestages bin ich vollumfänglich nachgekommen.

Zusätzlich zu meinen Parlamentsfunktionen übe ich folgende unentgeltliche Funktionen aus:

     Mitglied des Parlamentarischen Beirates des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Berlin

    Mitglied des Flüchtlingshilfevereins Hand in Hand Potsdam e.V.

    Zweite Vorsitzende im Kita-Förderverein

 Amtsausstattung und Kostenpauschale

Zusätzlich zu den Abgeordnetendiäten steht uns Abgeordneten eine sogenannte Amtsausstattung als Aufwandsentschädigung zu, die sowohl Sach- als auch Geldleistungen umfasst. Der Bundestag stellt folgende Büroausstattung bereit:

    Büro am Bundestag in Berlin mit 2 Computern und 1 Laptop, Drucker, Telefon, Fax und Möblierung

    Jeweils ein Computer und Drucker für die beiden Wahlkreisbüros sowie 1 Laptop.

   Weitere Einrichtung muss aus der Kostenpauschale angeschafft werden. Diese Ausstattung ist für die Dauer der Abgeordnetentätigkeit vom Bundestag geliehen und muss nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag            zurückgegeben werden. Die Kostenpauschale beläuft sich derzeit auf 4.418,98 € monatlich und wird jährlich angepasst.

Von dieser Summe müssen alle mandatsbedingten Ausgaben bestritten werden. Das beinhaltet unter anderem:

    Miete und Nebenkosten meiner zwei Wahlkreisbüros in Potsdam und Frankfurt (Oder),

    Einrichtung meiner zwei Wahlkreisbüros in Potsdam und Frankfurt (Oder),

    Fahrten im Wahlkreis (bei mir das gesamte Bundesland Brandenburg),

    Büromaterial,

    Porto,

    Telekommunikation,

    Bezug regionaler Zeitungen,

    Telefonkosten für Diensttelefone meiner Mitarbeiter*innen,

    Reisekosten (Hotel, Taxi, PKW),

    Veranstaltungen,

    Flyer und Broschüren im Wahlkreis,

Die Kostenpauschale wird bei Nichtanwesenheit gekürzt: Bei unentschuldigtem Fehlen werden 200 € beim Verpassen eines Sitzungstages mit Plenum, 100 € an Sitzungstagen ohne Plenum abgezogen. Auch bei entschuldigtem Fehlen zum Beispiel wegen Krankheit gibt es einen Abzug von 100 € pro Sitzungstag. Beim Verpassen einer namentlichen Abstimmung werden von der Aufwandspauschale ebenfalls 100 € abgezogen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Wir Abgeordneten des Deutschen Bundestags erhalten ein Budget für Mitarbeiter*innen von derzeit monatlich 22.201 € (Arbeitgeberbrutto). Von diesem Budget beschäftige ich derzeit 8 Mitarbeiter*innen (5 in Berlin, 2 in Potsdam, 1 in Frankfurt (Oder)). Dieses Budget ist nur für Mitarbeiter*innengehälter und deren Reisekosten vorgesehen. Wird das Budget nicht ausgeschöpft, verfällt es.

Büroausstattung

Zur Ausübung ihres Mandats erhalten Abgeordnete Leistungen, die dazu bestimmt und geeignet sind, sie bei ihrer parlamentarischen Arbeit zu unterstützen. Hierzu gehören zum Beispiel auch die Bereitstellung eines eingerichteten Büros am Sitz des Deutschen Bundestages in Berlin sowie die Nutzung der Kommunikationssysteme (Telefon, Internet, E-Mail, Software). Für ihre Büroausstattung steht den Abgeordneten jährlich ein Betrag von höchstens 12.000 € zur Verfügung. Diese Summe wird nicht in bar ausgezahlt, vielmehr müssen sich die Mandatsträger ihre Büroausstattung selbst beschaffen und sich die Kosten erstatten lassen. Dazu gehören vor allem Büromaterial, Geräte wie Laptops mit Zubehör, Diktier- und Faxgeräte, mandatsbezogene Fachbücher, Schreibgeräte, Briefpapier, die IT-Ausstattung ihrer Wahlkreisbüros, Mobiltelefone sowie Mobilfunk- und Festnetzverträge. Auch die Telefonkosten, die im Wahlkreis entstehen, können aus diesen Mitteln bestritten werden. Nicht in Anspruch genommene Mittel eines Jahres verfallen zum Ende desselben.

Anmerkung

Seit meiner Wahl zur Bundesvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden die Kosten, welche für meine Homepage anfallen, nicht mehr über den Deutschen Bundestag abgerechnet.

Meine Kontaktadresse

Annalena Baerbock

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Platz vor dem Neuen Tor 1

10115 Berlin

Tel.: 030 28442 114

Fax: 030 28442 210

Mail: annalena.baerbock {at} gruene(.)de

Hinweis

An der Stelle der Sternchen bitte auf die kurze Unterbrechung beim Lesen achten. Alles andere wäre nicht gendergerecht. (Nicht ganz ernst gemeint)

Alle Kursiv geschriebenen Passagen habe ich einer Internetseite von Annalena Baerbock entnommen.

Familiengottesdienst an Himmelfahrt

Von Klaus Dietrich

Nach vielen Monaten ohne Präsenzgottesdienst fanden sich heute an Christi Himmelfahrt rund 60 Gläubige aus Fleisbach und Merkenbach zusammen und begingen einen Familiengottesdienst an der „Einsamen Birke“.

Masken und Abstand waren Pflicht

Das Wetter schien mit Petrus abgesprochen und der Himmel zeigte sich morgens um 10 Uhr von seiner schönsten Seite. Da die Pandemieregeln auch hier strikt eingehalten werden mussten, konnten die Menschen statt gemeinsam zu singen, lediglich kirchliche Weisen aus der Musikkonserve hören. Passend zum Thema von Pfarr-Vikarin Sophie Gesing „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“, schoben sich dicke, aber harmlose, Quellwolken über den Horizont.

Pfarrvikarin Sophie Gesing.

Fotos: Dietrich

Antisemitismus in Deutschland-gehts noch?

Am Dienstagabend zündeten junge Männer arabischer und anderer Herkunft vor Synagogen in Bonn und Münster israelische Flaggen an. In Bonn flogen Steine gegen die Synagoge. Die Polizei konnte in beiden Städten mehrere Tatverdächtige aufklären. Am Montagabend hatte in Düsseldorf ein Unbekannter am Denkmal für die von den Nazis zerstörte Großen Synagoge Müll angezündet. Am Mittwoch wurde eine im Internet kursierende Drohung bekannt. Ein in Deutschland lebender Syrer, postete „wir werden euch verbrennen, wie Hitler es tat“. Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist logischerweise entsetzt.

In Bonn, Münster und Düsseldorf übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen. Bisher ergibt sich folgender Stand: Die in Bonn festgenommenen Verdächtigen im Alter von 20 bis 24 Jahren haben einen arabischen Hintergrund.

Die Lage in Münster: Zeugen hatten am Dienstagabend der Polizei eine 15-köpfige Gruppe gemeldet, die vor der Synagoge Parolen rief und eine israelische Fahne verbrannte. Bei den Tatverdächtigen gebe es mehrere Staatsangehörigkeiten, sagte die Polizei. Fünf sind Syrer, einer stammt aus der Türkei, einer ist Kosovare, zwei sind Iraker, einer hat die israelische Staatsangehörigkeit, einer die libanesische, einer die deutsche, ein weiterer Staatsbürger von Deutschland und Togo. Zehn der Männer sind mehrfach mit unpolitischen Delikten aufgefallen – Raub, Diebstahl, Drogen, Körperverletzung, Bedrohung.

Was am vergangenen Dienstagabend in deutschen Städten passierte, ist mit nichts zu rechtfertigen. Es werden israelische Fahnen vor Synagogen verbrannt und antisemitische Parolen skandiert. Das erinnert sehr stark an die Novemberpogrome 1938. Der Antisemitismus scheint in unserem Land stärker denn je zu sein. Ihn ausschließlich ins rechte Lager zu schieben, ist kurzsichtig und klammert Tatsachen einfach aus. Der Israelhass schwärt in gewissen Kreisen und nicht nur Geheimdienstler wissen sehr genau, wer wirklich hinter diesen Angriffen steht. Wenn allerdings einige Klimaaktivisten ihr Verständnis oder zumindest ihre verbale Unterstützung für diese Taten bezeugen, braucht man sich nicht wundern, wenn diese Mordbrenner zusätzlich Auftrieb bekommen.

Versuche diese Umtriebe mit den Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Palästinensern zu rechtfertigen, sind einfach hirnrissig. Angesichts unserer Vergangenheit kann die Welt von Deutschland erwarten, dass wir uns uneingeschränkt und mit aller Kraft für das jüdische Volk einsetzen. Unser Staat verfolgt Hetze und Hassbotschaften und seien sie noch so hirnrissig, mit allen Mitteln. Das mag in der Vielzahl aller Fälle durchaus auch angebracht sein. Wenn jedoch, wie vor einigen Jahren geschehen, israelische Flaggen unter dem Brandenburger Tor verbrannt und dabei zum Mord gegen Juden aufgerufen wird, hält sich die Staatsgewalt zurück. Das geht gar nicht und ist einfach nur beschämend. Auch jetzt müssen alle entsprechenden Staatsorgane Bestrebungen im Keim ersticken, die Gewalt, auch verbal, als probates Mittel ansehen.

Wehret den Anfängen. Nie wieder darf in Deutschland Gewalt gegenüber Menschen und Sachen diskutabel sein. Wer hier leben will, hat seinen Hass gegenüber anderen Völkern an der Grenze abzugeben oder draußen zu bleiben. Wer hier geboren ist und die Verbrechen seiner Väter und Großväter partout nicht einsehen will, darf keine Gelegenheit haben, seine skurrilen Ideen zu verbreiten.

Mir erzählten Menschen jüdischen Glaubens, dass sie Anfang der 1990er Jahren ihre Heimat Russland verlassen wollten, weil sie den wiedererstarkenden Antisemitismus in ihrer russischen Heimat fürchteten. Sie suchten und überlegten in welchem Land sie diesbezüglich am sichersten seien. Die Entscheidung fiel auf Deutschland. Sie setzten ihren Entschluss in die Tat um und wohnen seitdem in der Lahn-Dill-Region. Auf meine Frage, ob ihr Entschluss der Richtige war, sagte mir die Frau sehr zögerlich, sie glaube nein. Sie und ihre gesamte Familie hat wieder Angst. Ich war total entsetzt. Menschen eines Volkes, dass in Deutschland millionenfach umgebracht wurde, haben wieder Angst. Ein Rabbi, ebenfalls wohnhaft in der Region, sagte mir auf die Frage warum er keine Kippa trage: „Um Gottes Willen, die trägt in der Öffentlichkeit keiner meiner Gemeindemitglieder mehr.“ Das sei viel zu gefährlich, fügte er hinzu.

Geht’s noch. Wollen wir das zulassen. Nein, denke ich und werde mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln gegen solche Bestrebungen angehen. Ah, das wollte ich noch sagen. In meinem engeren und weiteren Umfeld habe ich noch nie jemanden gehört, der sich antisemitisch geäußert hätte. Zugegeben, wer mich kennt der weiß, dass ich mich auch sofort massiv dagegen ausgesprochen hätte. Hören wir also mit dem Mist auf, diese Typen ausschließlich in unseren eigenen Reihen zu suchen. Nennen wir Ross und Reiter wie das der Tagesspiegel in seinem heutigen Artikel tat. Daraus habe ich Übrigens obige Informationen extrahiert.

Am 11.05.2021 – 23:08 Uhr postete BILD:

……..sie sind mit dem wichtigen Ziel angetreten, den Klima-Schutz zu stärken – doch nun verbreiten sie Hetze gegen Israel!

Klima-Ikone Greta Thunberg (18) und die Klima-Bewegung „Fridays For Future“ (FFF) sorgen mit antisemitischen Behauptungen für massive Empörung.

Während die radikal-islamische Terror-Miliz Hamas Hunderte Raketen auf Israel abfeuert, teilte Greta mit ihren über fünf Millionen Twitter-Followern eine Botschaft der kanadischen Israel-Boykotteurin Naomi Klein (51).

In ihrem Tweet wirft Klein Israel „ein Kriegsverbrechen nach dem anderen“ vor und nutzt den Hashtag „GazaUnderAttack“ (Gaza wird angegriffen)……….

Cem Özdemir eben in Facebook:

Israel liegt unter Dauerfeuer von tausenden Hamas-Raketen. Geschützt wird das Land im Moment nicht durch warme Worte, sondern das Raketenabwehrsystem Iron Dome. Das muss man ganz klar sagen. Israel hat in dieser bedrohlichen Situation, in der auch das Kernland wieder angegriffen wird, natürlich das Recht auf Selbstverteidigung. Die Hamas muss die Angriffe sofort einstellen, um Schlimmeres zu verhüten.

Ich stehe an der Seite der Bürgerinnen und Bürger Israels, darunter übrigens 1,7 Millionen AraberInnen, die sich vor diesem Raketenhagel in Bunker flüchten müssen. Trotzdem sind Tote und Verletzte zu beklagen. Und ich fühle mit den PalästinenserInnen, die von der Hamas als menschliche Schutzschilde bei den Vergeltungsschlägen der Israelis missbraucht werden. Diese militärische Eskalation ist vollkommen inakzeptabel. Die Gefahr eines neuen, langen und blutigen Gaza-Krieges ist leider sehr real. Schon jetzt ist das menschliche Leid, das verursacht worden ist, riesengroß.

Ich finde es unerträglich, dass es in diesen Tagen auch in Deutschland vor Synagogen zu antiisraelischen Provokationen kommt. In Bonn und Münster wurden vor jüdischen Gotteshäusern israelische Fahnen verbrannt, Gebäude wurden mit Steinwürfen beschädigt. Ich sage das gerade hier in Halle: Auch solche Aktionen sind nichts anderes als Antisemitismus. Ich begrüße es ausdrücklich, dass der Staatsschutz hier Ermittlungen aufgenommen hat.

Deutschland hat eine historische Verantwortung gegenüber Israel. Die Existenz und die Sicherheit Israels als nationale Heimstätte des jüdischen Volkes mit gleichen Rechten für all seine BürgerInnen sind unverhandelbar.

sig