Zum zweiten Mal in Folge ehrte die Friedhelm Loh Group 226 Arbeitsjubilarinnen und Jubilare im firmeneigenen Nationalen Automuseum in Dietzhölztal-Ewersbach. Der Eigentümer von Rittal, dem Unternehmen mit insgesamt über 12 000 Beschäftigten in 12 Produktionsstätten und mehr als 96 Tochtergesellschaften, Friedhelm Loh, nahm traditionell die Ehrung persönlich vor.
„Es ist eine Dankesfeier zu ihren Ehren, weil sie sehr viel in unsere Unternehmen eingebracht haben“, rief er den Anwesenden zu. Er sprach dabei auch von Loyalität und Verlässlichkeit. Für 10 Jahre wurden 77, für 25 Jahre 141 und 4 für 40 Jahre Werksangehörige geehrt.
„Was ist in diesem Jahr“, fragte sich der 77-Jährige in seiner Rede inmitten chromblitzender Oldtimer. „Wir sind mitten in einer Rezession und das schon geraume Zeit“, sagte Loh und betonte, dass dies auch das Unternehmen spüre. „Was beschämt ist die Tatsache, dass Deutschland mittlerweile das Schlusslicht aller Industrienationen ist. Wenn dies Fakt ist, müssen wir einiges falsch gemacht haben“, fügte er hinzu.
Deutschlands Kreativität, Intelligenz und Fleiß hätten in der Welt eine große Bedeutung gehabt, aber diese Werte seien wohl ebenfalls verloren gegangen, glaubt der Mann, der schon bald auf eine 50-jährige erfolgreiche Unternehmensführung zurückblicken kann. Er erwarte schon ab 2024 noch schwerere wirtschaftliche Bedingungen für seine Unternehmensgruppe. Friedhelm Loh ist froh, dass er zumindest bis zum Jahresende seine Mitarbeiter vor der Kurzarbeit bewahren konnte. Andere Unternehmen stünden wesentlich schlechter da. Fürs kommende Jahr könne er allerdings nicht versprechen, dass dies so bliebe.
Die hohen Stahlpreise, die fast das dreifache von vorher erreichten, verhinderten unter anderem, dass Rittal neue Marktanteile gewinnen konnte. „Wir alle werden uns anstrengen müssen und im Wettbewerb immer eine Schippe drauflegen müssen.“ Trotz aller Widrigkeiten genehmigt sich der Professor ein Stück Optimismus. „Wir sind in früheren Rezessionen gewachsen und ich hoffe, dass dies eine gute Vorgabe für die Zukunft ist.“ Nicht außer Acht dürfe man die Tatsache lassen, dass die Globalisierung gescheitert sei. „Die Welt bricht auseinander“, stellte er philosophierend fest.
In seinem „geschichtlichen“ Rückblick erinnerte er an die vergangenen vier Jahrzehnte, die von den Jubilaren mitgestaltet wurden. „Es waren Frauen und Männer wie sie, die das Unternehmen zum Weltführer machten. Ohne Männer wie Norbert Müller und viele andere, stünden wir heute nicht als erfolgreiche Unternehmensgruppe da, um die uns viele beneiden.“ So sei das Familienunternehmen Rittal mittlerweile die weltweite Nummer 1 im Kühlgerätebau.
Dass der Studiengang Studium Plus von Rittal auf den Weg gebracht wurde, sei eine Erfolgsgeschichte. Alleine aus dem Unternehmen studieren derzeit 60 junge Menschen im dualen System von Studium und Praxis. „Die drei jungen Frauen, die heute vor mir stehen, haben mit den besten Noten abgeschnitten und darauf können sie mächtig Stolz sein“, sagte Loh. Cecilia Rentzsch sogar als Jahresbeste, dicht gefolgt von Vanessa Rau und Nadine Wirth.
Von den Auszubildenden der Loh Gruppe wurden Dominik Lindner, Melita Sukau, Bleon Zymer und Silas Baier mit Buchgeschenken für ihre Bestleistungen geehrt. Für 40 Jahre Unternehmenszugehörigkeit wurden Michael Haas, Dennis Rummeni, Bettina Jacobi-Fischbach, Günther Wertebach, Reiner Bauer und Dirk Müller besonders erwähnt.
Für die passende musikalische Begleitung sorgten in hervorragender Weise Anni Barth(Gesang) und Timo Böcking am Klavier.
Nach einem gemeinsamen Essen aus dem museumseigenen Restaurant, verabschiedete Friedhelm Loh die Anwesenden mit sehr besinnlichen Worten und den besten Wünschen fürs Weihnachtsfest und das neue Jahr. sig/Fotos: Gerdau