Das Herborner Wildgehege war am Montagabend das Ziel der Herborner Grünen. Christian Stuhl vom Förderverein Wildgehege Herborn führte die Kommunalpolitiker, um ihre Fraktionsvorsitzende Dorothea Garotti vom Dillblick-Parkplatz, zu der Autobahnbrücke, bis zu den Gehegen.
Die Brücke im Zug der BAB 45 soll schon in allernächster Zeit sehr aufwändig „restauriert“ werden, führte Stuhl aus und daher müssten die Tier-Standorte von der Brücke weg verlegt werden. „Die Mitstreiter des Fördervereins stehen dazu in den Startlöchern“, sagte der Ehrenamtler. Ein sehr schlüssiges Konzept, vom Förderverein ausgearbeitet, liege bereits vor und Hessen Mobil habe großzügige finanzielle Unterstützung zugesagt. „Warum fangt ihr denn nicht an“, wollte einer der Exkursionsteilnehmer wissen. Die Stadt habe bisher noch kein grünes Licht gegeben, obwohl die Zeit drängt, belehrte ihn Stuhl.
Ein weiteres Problem sei die Forderung des Kreisveterinäramtes nach einem Tierpfleger. Die Stadt sei jedoch lediglich bereit eine halbe Stelle mit E 5 dotiert auszuweisen. Thea Garotti meinte, man könne dieses Problem vielleicht in Kooperation mit dem Uckersdorfer Tierpark aus der Welt schaffen. Das glaubt Stuhl jedoch nicht, da er eine solche Bereitschaft nicht erkennen könne. Ihr Parteifreund Manfred Rompf meinte, dass diese Dinge von dem Eigentümer (Stadt Herborn) beider Parks auf den Weg gebracht werden müssten.
Der Förderverein plant mit Lamas und Eseln Wandertouren für Interessierte anzubieten. Die Signale stehen auf Grün. Einige Mitglieder hätten bereits diverse Ausbildungsgänge dazu absolviert. Man habe der Stadt schon vor Jahresfrist Konzepte dazu vorgelegt. Auf eine schlüssige Antwort warte man im Kreis der allesamt ehrenamtlich Tätigen vergebens. Manfred Rompf kann es nicht verstehen. „Genau solche touristische Angebote werden doch von den Herborner Hoteliers für ihre Gäste händeringend gesucht“, glaubt er.
Christian Stuhl ist stolz auf die Wildgehege-Besucherzahlen. Man habe errechnet, dass sich im Jahresdurchschnitt pro Monat 9 000 große und kleine Gäste in der ausgedehnten Anlage tummeln. Im Vergleich mit dem Uckersdorfer Tierpark, stehe das Wildgehege richtig gut da. Dennoch möchte er die beiden Parks nicht miteinander vergleichen. „Wir sind eine Einrichtung der Kernstadt und der Bevölkerung verpflichtet. Daher werden wir auch zukünftig keinen Eintritt erheben“, so sein Credo. Er bedaure jedoch die Tatsache, dass die Stadt mit ihren finanziellen Zuwendungen den Tierpark (früher Vogelpark) deutlich bevorzuge.
Da die Zeit fortgeschritten war, blieb für die geplante Begehung des „Baugebietes“ Weinberg keine Zeit mehr. Hier sei allerdings so einiges in Bewegung und die Grüne Fraktion habe deutlich gemacht, was sie von diesem Vorhaben halte, sagte Garotti. sig/Fotos: Gerdau