Für Erdbebenopfer Spenden gesammelt

Von Siegfried Gerdau

Mit einer beachtlichen Spendenaktion für die Erdbebenopfer in der Türkei, machte Organisator Furkan Aktas am Wochenende am Herborner Schießberg von sich reden. Er sei darüber erschüttert, was in diesem riesigen Gebiet von der Größe halb Deutschlands das Erdbeben angerichtet habe, sagte der 21-jährige BWL-Student, der auch im Ausländerbeirat der Stadt Haiger aktiv ist.

Furkan Aktas

Quasi aus dem Stand heraus beschloss er eine Spendensammlung zu organisieren und stieß bei seinen Freunden Mazin Zahreddin, Ali Kandemir und Ali Osman Akkaya auf offene Ohren. Die beiden Unternehmer, sowie der Sozialarbeiter Zahreddin stellten sich spontan selber sowie mehrere LKW und Lagerräume zur Verfügung. Ein Anruf beim türkischen Konsulat war ebenfalls erfolgreich. Die Beamten sagten ihre volle Unterstützung zu.

Über die sozialen Medien rief Aktas zu den Spenden auf und bat um fleißige Hände, ohne die ein solches Projekt nicht zu bewerkstelligen ist. Was dann seit Freitag auf die Sammelstelle in der Herborner Stadionstraße 8 (ehemals Jakob und Weigel) auf die rund 40 Helferinnen und Helfer zurollte, hatten die nicht erwartet. Im Minutentakt kamen Spenderinnen und Spender der unterschiedlichsten Nationalitäten mit Bekleidungsstücken, Hausrat, Kindersachen, Decken und was sie für die notleidenden Opfer für notwendig erachteten.

Im Inneren des Hauses wurde sortiert was das Zeug hielt. Was viele Spender wohl übersehen hatten oder gar nicht wussten, war die Tatsache, dass ausschließlich neue Bekleidung angenommen werden konnte. Die Zollbestimmung bei der Einfuhr in die Türkei wären entsprechend und getragene Sachen würden von den Grenzbeamten abgewiesen, erklärte Furkan Aktas unermüdlich. Immer wieder bat er um Verständnis und bedauerte, dass dies nicht in ihrer Hand läge.

Furkan Aktas erklärt Erika Becker (links) und Christina Groos warum nur ungetragene Bekleidung gesammelt werden darf.

Die beiden Herbornerinnen Erika Becker und Christina Groos kamen mit ihrem PKW und mussten viele ihrer Sachen wieder mitnehmen, obwohl sie noch fast neu, aber eben nicht ungebraucht waren. Schade meinten sie, aber sie sahen ein, dass die Zollbestimmungen nun einmal entsprechend sind.

Was von den Helferinnen, darunter auch viele Deutsche, im Haus sortiert, zusammengefasst und in Kisten verpackt wurde, ging sofort auf die bereitstehenden LKW und von dort zum Haigerer Lager. Der Weitertransport wird dann mit Unterstützung des Konsulates durchgeführt. Aktas betonte, dass diese Aktion als eine Einmalige gedacht sei und man sehen werde, ob noch weitere folgen. Zwar riefen die einschlägigen Hilfsorganisationen immer wieder dazu auf, keine Sachspenden sondern Geld zu spenden, aber dennoch sei es Fakt, dass die Menschen in den völlig zerstörten Gebieten auch auf warme Bekleidung dringend angewiesen seien.

Fast alle Helferinnen und Helfer sind indirekt durch das schreckliche Erdbeben betroffen. Verwandte Familien, Freunde oder auch Einzelpersonen sind entweder schwer geschädigt oder gar unter den Trümmern begraben worden.

Bekir Solak

Bekir Solak berichtete, dass seine 71-jährige Tante drei Tage in ihrem Haus verschüttet war. Als sich Armee-Rettungskräfte bis zu ihr durchgearbeitet hatten, gab es wieder einen Erdstoß und verschüttete die Tante sowie die Soldaten. Es sei ein großes Glück, dass letztlich alle gerettet werden konnten.  

Weiter Informationen von Furkan Aktas Phone: 02773 811 630. Mail: furkan.aktas@haiger.eu.   

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