Herborner Wochenmarkt ist extraordinär

Kaum sind die ersten Sonnenstrahlen zu sehen, belebt sich der freitägliche Herborner Wochenmarkt noch viel mehr als üblich. Nicht alle Menschen die über den Kornmarkt schlendern sind auch Käufer. Viele von ihnen sind „Sehleute“ und nutzen die Gelegenheit, um zu sehen und gesehen zu werden. Hier ein Schwätzchen, da ein Tässchen Espresso und die obligatorische Bratwurst bei Timo. Etliche Wochenmarktbesucher kommen von außerhalb und sind „Wiederholungstäter“. So wie das Pärchen mittleren Alters, das eigens jeden Freitag aus Marburg anreist, um das unnachahmliche Flair des Fachwerkstädtchen an der Dill zu genießen. Bürgermeisterin Katja Gronau hört sich die lobenden Worte der Gäste mit sichtlichem Wohlwollen an.

So richtig warm ist es noch nicht, aber das hält die Damen kaum von ihrem Stammtisch ab.

Vor einer gern besuchten Kaffeerösterei haben es sich die Damen eines Stammtisches gemütlich gemacht. Immer wieder freitags treffen sie sich hier und lassen sich den frisch gemahlenen Kaffee schmecken. Die neuesten Neuigkeiten werden ausgetauscht, wichtiges besprochen und sehr viel gelacht. Für einen kleinen Snack geht es zu Maria, Nico oder dem jungen griechischen Geschwisterpaar Theofania und ihrem Bruder Vasileios Chatzimanolis, um eine der leckeren Suppen zu essen. Zwischendurch werden kleine Einkäufe wie Eier, Brot, Fisch, Wurst, Käse, Gemüse oder Obst an den zahlreichen Marktständen erledigt.

Den Siegerländer Blumenhändler hätte die meisten Besucher gerne wieder auf dem Kornmarkt gesehen. Auch die Händler-Kollegen bedauern, dass viele Menschen die tollen Angebote in der Hauptstraße gerne in Anspruch nehmen, aber dann nicht mehr zu ihnen auf den Kornmarkt kommen. Phil Cory der Gitarrist gehört seit Jahren zum Marktbild und unterhält auch heute wieder Besucher und Marktbetreiber mit seinen Eigenkompositionen.

Mittlerweile haben sich am Würstchenwagen bei Toni, der eigentlich Timo heißt, lange Schlangen gebildet. Ohne eine leckere Bratwurst von dem fleißigen Ehepaar mit viel Know-how zubereitet, geht kaum ein Marktbesucher nach Hause. Auch in der Holzmarktküche von Teo Friedrich haben die Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun. Wer mag isst Bratfisch und Co an Ort und Stelle. Alle anderen nehmen die leckeren Speisen für kleines Geld in Isolierbehältern mit nach Hause.

Freitags ist der Kornmarkt logischerweise für den PKW gesperrt. Das soll (versuchsweise) schon in den kommenden Monaten auch an den anderen Tagen die Regel sein, so hört man. Die Volksmeinung ist deswegen gespalten. Der Eifer, die Herborner Innenstadt komplett autofrei zu gestalten, hört aber an der Turmstraße und der Nassaustraße auf. Durch diese Brennpunkte braust der Durchgangsverkehr munter weiter und gefährdet besonders Radfahrer, die entgegen der Fahrtrichtung unterwegs sind.

Die Besucher von Cafés Zeitlos, Marktcafés und Café am Kornmarkt oder bei Künkel in der Hauptstraße, genießen es wieder im Freien sitzen zu können. Der Frühling ist vor einem Tag auch in Herborn angekommen und es kann nur noch besser werden. Achtung: Der nächste Wochenmarkt vor Oster findet bereits am kommenden Mittwoch statt. sig/Foto: Gerdau

Ein Gedanke zu „Herborner Wochenmarkt ist extraordinär

  • 23. März 2024 um 14:38 Uhr
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    Immer wieder empfehlenswert!

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