Per Mail erreichte mich am Wochenende die Meinung einer Bekannten, die ich meinen Lesern nicht vorenthalten möchte und hier mit ihrer Genehmigung abdrucke. Ähnliches habe ich in den vergangenen Tagen des Öfteren gehört, aber so gut wie niemand wollte das Gesagte auch „vor der Kamera“ wiederholen. Das ist eine traurige Entwicklung, die unbedingt hinterfragt werden muss. Haben die Menschen Angst vor Stigmatisierung, wenn sie ihre Meinung öffentlich vertreten? Gerade wir Nachkriegsdeutsche waren und sind Stolz darauf, dass wir sie auch dann wenn es weh tut, vertreten dürfen. Wir ehren die Widerstandskämpfer des sogenannten dritten Reiches wie die Geschwister Scholl und Graf von Stauffenberg, die für ihre Haltung ihr Leben hingegeben haben. Wir verachten heute diesen verbrecherischen Staat zu Recht und haben im Grundgesetz festgelegt, dass die eigene Meinung ein hohes Gut ist und zu jeder Zeit in Wort und Schrift vertreten werden darf.
Jetzt hoffe ich, dass es wenigstens in meinem Medium zu einer fruchtbaren Diskussion über diese Thematik kommt. Wir müssen wieder lernen offen miteinander zu reden und es aushalten, dass Jemand auch eine andere, als die gängige Meinung vertritt und vertreten darf, ohne mit hirnlosen (Tot)-Schlagworten wie Rechts, Nazi und ähnlichem Blödsinn überzogen zu werden.
Kartrin Zammert schrieb folgendes:
„Aus gegebenen Anlass möchte ich ganz kurz etwas zu Moria loswerden. Wer mich dafür kritisieren möchte und selbstredend gern tun kann, möge aber bitte bis zum Ende lesen.
Jeder kann, darf und soll helfen die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich habe wirklich Respekt vor den Menschen, die das mit großem Einsatz auf eigene Kosten Tag für Tag tun. Von diesen Menschen hört man meist wenig, denn sie helfen um des Helfens Willen. Still und leise. Sie stellen keine Stühle vor dem Reichstag auf und sie fliegen auch nicht schneller nach Lesbos als das THW, nur um als erster vor Kameras zu stehen, so wie Politiker es gerne tun.
Die absolute Mehrheit derer, die mit viel Pathos und Getöse lautstark die Aufnahme von 13 000 Moria-Migranten fordern (selbst der ÖR spricht mittlerweile von Migranten und nicht mehr von Flüchtlingen) gehört eher zur Gattung derer, die 2015/16 eine Flüchtlingsbürgschaft übernommen haben und dann nicht zahlen wollten. Denn zahlen sollen natürlich immer die anderen, es reicht ja, wenn man „Haltung“ beisteuert, ein „wir (also die anderen) haben Platz“-Plakat malt und Realisten für ihre Kaltherzigkeit an den Pranger stellt. Das trifft dann natürlich auch ganz Europa: 26 Mitgliedstaaten sind „Geisterfahrer“ weil sie den Deutschen Alleingang vehement ablehnen und man selbst ist die moralische Instanz, der die Welt unhinterfragt zu folgen hat. „Neu-Damaskus“ und „Neu-Kabul“ sollen aus grünlinker Weltsicht daher auch zwischen Alpen und Ostsee liegen und nicht in der arabischen Welt, auch wenn letztere sicherlich mehr „Platz“ hat und Kultur und Religion teilt. Aus 2015 hat man anscheinend in der Bundesrepublik nichts gelernt und wer nicht uneingeschränkt mitmachen will ist rechts. Das keiner der Kritiker – KEINER – etwas gegen die Aufnahme wirklicher Flüchtlinge, besonders natürlich echter Kinder, hat, sondern lediglich gegen die Vermischung von temporärem Asyl und dauerhafter Migration, wird bewusst ausgeblendet.
2021 plant der Finanzminister eine Neuverschuldung von 96.000.000.000 Euro und gestern titelte die BZ das 5 000 Suchende auf einen neuen Wohnungsplatz in der Hauptstadt warten.
Wir haben Platz? In unseren Städten eher nicht. Und wir sind reich? Auf Pump! Vielleicht lernen die, die es sich leisten können Grün zu wählen, irgendwann dass ihre Lebenswelt nicht die Realität der Mehrheit widerspiegelt von der sie dennoch ihre Ideologie gern finanziert hätten“.
Schöne Grüße
Katrin Zammert
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