Weihnachtsmarkt in Edingen

Von Siegfried Gerdau

Zum zweiten Mal in Folge veranstalten Lorena und Maximilian Lauer in Sinn-Edingen einen Weihnachtsmarkt, den sie augenzwinkernd Weihnachtszirkus nennen. Wenn man von Fleisbach in Richtung Edingen fährt, sieht man auf der rechten Seite am Ortsrand schon die vielen strahlenden Lichter. Mitten auf einer Wiese, nahe beim Haus des Ehepaars, haben sie gemeinsam mit zahlreichen Freunden aus dem Dorf ihren Weihnachzirkus aus dem Boden gestampft, der es mit vielen anderen Veranstaltungen dieser Art bequem aufnehmen kann.

Schon von weitem kann man die Lichter des Edinger Weihnachtsmarktes sehen.

Einer Glühweinbude, die sie auf dem Frankfurter Römer erwarben, schließt sich eine weitere Verkaufshütte mit leckeren Waffeln und Co. an. Die haben wir in Kassel gekauft, erzählt die gebürtige Waldgirmeserin. Vater Lauer, der auch für die gesamte Lichtanlage verantwortlich zeichnet, brät in einem Pavillon die heiß begehrten Würste. Über der Feuerstelle in der Mitte des Marktes, spannt sich ein Zelt, dass einmal als Fallschirm diente. Jetzt zieren viele LED-Lampen das Rund und oben auf der Zeltspitze prangt ein leuchtender Stern. Was veranlasst junge Menschen einen so beeindruckend schönen Weihnachtsmarkt zu stemmen. Die Antwort ist so einfach wie erschütternd. 2018 verlor das Paar ihr erst wenige Monate altes Kind und dann kam Corona mit all seinen Problemen. Wir wollten Mut machen und uns selber wieder ins Leben zurückholen, sagte Lorena. Es war von Anfang an klar, dass sie mit ihrem Markt ausschließlich karitative Einrichtungen unterstützen. So gingen im vergangenen Jahr die Einnahmen von 8 355 Euro fast ausschließlich an die Siegener DRK-Kinderklinik, in der auch ihr Kind behandelt wurde. Dieses Jahr wird der Erlös des Weihnachtszirkus an das Kinderhospiz in Olpe überwiesen. „Ohne die Unterstützung durch unsere vielen Freunde aus dem Ort wäre das alles kaum zu machen“, zeigt sich Lorena Lauer und Ehemann Maximilian dankbar.

Der Weihnachtszirkus wird auch an den kommenden Vorweihnachts-Samstagen jeweils von 16 bis 22 Uhr stattfinden. Am nächsten Samstag gibt es neben Glühwein und Kinderpunsch Lumumba, ein alkoholisches Mischgetränk bestehend aus heißem oder kaltem Kakao mit einem Schuss Rum. Im Pavillon bietet ein Weihnachtsbastler seine Erzeugnisse an und im Ziegenstall gegenüber der Weihnachtswiese bewachen Maria und Josef das Christuskind.

Obwohl Lorena Lauer durch eine Knieverletzung etwas gehandicapt ist, für ihre Besucher ist sie dennoch ständig präsent. Wenn das Gehen mit den Gehilfen zu anstrengend wird, setzt sie sich in den Weihnachtsrollstuhl, den ihr ein guter Freund hergerichtet hat. Fotos: Gerdau

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