Gott ist größer (Allahu akbar), kann diese Verlautbarung von extremen Muslimen bei Demonstrationen oder gar terroristischen Anschlägen deren Vorhaben oder sogar Taten rechtfertigen.
Im Namen Gottes Menschen abzuschlachten, ist ein schweres Verbrechen und ganz sicher nicht im Sinne des Angerufenen.
Wer für die Vernichtung des Staates Israel betet oder schreit und dabei Gott anruft, kann nicht ernsthaft verlangen, dass zivilisierte Menschen im Jahre 2023 dafür Verständnis aufbringen.
In dem Zusammenhang mit dem terroristischen Angriff auf israelische Kinder, Frauen und Männer und der daraus resultierenden Vergeltung durch die israelische Armee, ist es vielleicht an der Zeit sich mit dem Kern des gegenseitigen Hasses zu befassen.
Bei meiner Recherche stieß ich auf einen Beitrag von Alexander Schaumburg, den ich hier veröffentlichen möchte. In seinem Artikel versucht er zwar nicht die Zusammenhänge, sondern die Ausgangslage des jahrzehntelangen Konfliktes zu erläutern. sig
Nachfolgend ein Text von Emrah Erken, übernommen von Alexander Schaumburg am 29.10.2023
Unten ist die Frontseite des im Jahr 1714 in Utrecht erschienen Werkes «Palaestina ex monumentis veteribus Illustrata» zu sehen. Der Autor Adrian Reland (1676-1718), niederländischer Orientalist, wurde in Ryp geboren, studierte in Utrecht und Leiden und war Professor für orientalische Sprachen in Harderwijk (1699) und Utrecht (1701).
Wichtige Feststellungen (auch über Gaza):
Kein einziger Ort in dieser Gegend hat einen Namen, der aus dem Arabischen stammt. Die Ortsnamen sind hebräischen, griechischen oder lateinischen Ursprungs und wurden in sinnfreie arabische Ableitungen umgewandelt. Akko, Haifa, Yafo, Nablus, Gaza oder Jenin haben keine Bedeutung im Arabischen, und Städtenamen wie Ramallah, Al-Khalil und Al-Quds haben keine historischen oder philologischen arabischen Wurzeln. Im Jahr 1696, dem Jahr der Erhebung, hieß Ramallah Bt’ala (=Beit-El), Hebron Chevron und die Höhle der Machpela Al-Khalil, arabisch für Patriarch Avraham.
Das Gebiet war weitestgehend ein Ödland. Die wenigen Einwohner konzentrierten sich auf die Städte Jerusalem, Akko, Safed, Jaffa, Tiberias und Gaza. Die meisten Stadtbewohner waren Juden oder Christen. Es gab nur wenige Muslime; die meisten von ihnen Beduinen.
Eine Ausnahme bildete Nablus (Shechem), wo etwa 120 Muslime und 70 Schomronim (Samariter) lebten. Natzeret (Nazareth), die Hauptstadt Galiläas, wurde von 700 Christen bewohnt
In Jerusalem lebten etwa 5000 Menschen, die meisten von ihnen Juden. Interessanterweise werden Muslime nur als nomadische Beduinen erwähnt, die saisonal in der Landwirtschaft und auf dem Bau arbeiteten.
In Safed und Tiberias gab es ebenfalls jüdische Gemeinden, aber die einzige Beschäftigung, die erwähnt wird, ist der Fischfang im See Genezareth. Die Stadt wie Um-al-Fahm zum Beispiel wird als ein kleines Dorf mit 10 christlichen Familien und einer kleinen maronitischen Kirche erwähnt.
Die damalige Bevölkerung von Gaza (rund 500 Menschen!) bestand zu gleichen Teilen aus Juden und Christen. Juden bauten Weintrauben, Oliven und Weizen an, während die Christen mit dem Handel und dem Transport von Waren beschäftigt waren. Der Autor Reland schreibt, dass Muslime als nomadische Beduinen in das Land kamen, um als Arbeitskräfte bei Juden und Christen zu arbeiten.
Heute lebt in Gaza kein einziger Jude mehr. Die Zahl der Christen wird auf rund 1’000 Personen geschätzt, die unter mehr als 2 Mio. arabischen Muslimen leben.