Die Nachricht traf viele Kunden der namhaften Bäckerei Homberg in Driedorf völlig unvorbereitet. Nach 43 Jahren Backbetrieb schließt der Betrieb am 13. Mai 2024 für immer seine Pforten. Ehrenfried Homberg hatte 1981 den „Grundstein“ für die Backstube samt Laden in der Weilburgerstraße 4 gelegt und später an Sohn Michael und dessen Ehefrau Daniela übergeben.
80 Lehrlinge wurden in all den Jahren bei Hombergs ausgebildet und die Kundinnen und Kunden schätzten die schmackhaften Qualitätsprodukte aus Driedorf. Der Innungsobermeister der Bäcker-Innung Michael Homberg berichtete, dass es seit Corona immer schwieriger gelaufen sei. Ihm liegt es jedoch fern, irgendjemanden oder einem einzelnen Ereignis die Allein-Schuld zuzuweisen.
Daniela (44) bringt es auf den Punkt. „Es ist eine Aneinanderreihung unglücklicher Umstände, die uns letzten Endes bewogen haben, die Reißleine zu ziehen.“ Es sei und werde alles teurer, fügt sie hinzu und verweist dabei auf die Strom-und Heizkosten sowie die angestiegenen Lohnkosten.
Auch das Einkaufsverhalten der Kundschaft habe sich eklatant verändert. Es werde verständlicherweise gespart, wo es möglich sei. Ihr 48-jähriger Ehemann fügt hinzu, dass es außerdem schier unmöglich sei Auszubildene beziehungsweise Mitarbeiter zu bekommen.
Schließlich kam die Insolvenz und an ein Weitermachen ist aus mehreren Gründen nicht zu denken. Es gäbe zu viele Verkaufsstellen für Bäckereierzeugnisse in der Region und die Kinder der Eheleute haben auch kein Interesse den Betrieb irgendwann weiterzuführen.
„Wir sind noch jung genug und können jetzt noch etwas Neues anfangen“, sagt Daniela. Lieber favorisieren Beide ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Bis zum 13. Mai wollen sie aber noch ein paar regionale Highlights versorgen. Am 26. April werden sie auf dem Bauernmarkt in Rabenscheid sein. Am 10. Mai steht der Markt in Münchhausen und zum Schluss noch der Markt in Eibelshausen am 12. und 13. Mai 2024 auf ihrer Agenda. sig/Foto: Gerdau