Von Siegfried Gerdau
Wie hat sich unser Leben reduziert. Was noch vor etwas mehr als ein Jahr kaum vorstellbar war, ist einer seltsamen „Normalität“ gewichen. Alle Aktivitäten tendieren gegen Null und über allem Tun steht die Frage, „darf ich das, ist es erlaubt, könnte es mir schaden“. Selbst die Nachbarschaftskontakte laufen über Handy oder Telefon und schon, wenn der Postmann klingelt, kommt leichte Panik auf: „Hat er wirklich nur das Paket gebracht und nicht auch ein paar fiese Viren dagelassen“. Der Einkauf im Supermarkt ist angesichts der Tatsache, dass alle anderen Geschäfte zwar wieder betreten werden dürfen, aber nur einzeln und unter drastischen Vorsichtsmaßnahmen, ein wenig paradox. Geht die Familie zusammen, muss jeder einen Einkaufswagen vor sich herschieben, auch wenn er leer ist, sozusagen als Begleitfahrzeug. Verstohlene Blicke überzeugen sich davon, dass der Nebenmann oder die Nebenfrau auch die richtige Maske und vor allem über der Nase trägt. Die Kassiererinnen sitzen hinter Plexiglas und hoffen, dass mögliche Virenträger keine ihrer „Schützlinge“ an der Kasse lassen.
Teststäbchen gabs bei Aldi. Wahnsinn. Die meisten konnten sich den Weg zum Discounter sparen. Schon Minuten nach dem Angebot, war alles ausverkauft. Wir sind zu einem Volk der Tester mutiert. Überall schießen Test-Shops aus dem Boden. Wie immer lässt sich mit der Angst der Menschen Geld machen und wer schnell genug ist macht viel davon. Von morgens bis in die Nacht klären Experten über den Stand der Inzidenzen auf. Ein ganzes Volk schaut auf meist steigende Kurven, als wenn es Börsenbarometer wären. Die Impfangst ist einer Impfsehnsucht gewichen. Wann komme ich endlich dran und warum haben andere bereits schon die zweite Impfung bekommen. Ein Großteil der Bevölkerung konnte bisher ein Virus nicht von einer Bakterie unterscheiden,jetztgibt es nahezu ein Heer von Virologen, die aufklären. AstraZeneca wird mit Biontech/Pfizer verglichen und fällt durch. Sputnik kommt schon mal überhaupt nicht in Betracht. Man kennt sich schließlich aus.
Aber … es gibt ja wieder Toilettenpapier! Dessen Hersteller haben versprochen, es nie mehr zu einem solch dramatischen Engpass wie im vergangenen Jahr kommen zu lassen. Der Volksfrieden ist zumindest auf diesem Gebiet gerettet. Der schon fast ideologische Kampf zwischen Maskengegnern und Befürwortern hingegen spaltet die Nation. Während die einen davon überzeugt sind, dass nur die sachgerecht getragene Maske das Mittel der Wahl ist, sehen dies andere gänzlich anders. Sie ignorieren Fakten und brandmarken diese als Fakes. Ihre Gegner verdammen diese „Ignoranten“ als potentielle Volks-Gefährder. Der Gesetzgeber pendelt hilflos zwischen Aktion und Reaktion, so dass sich Maßnahmen und Gegenmaßnahmen in kürzesten Intervallen fast überschlagen. Die heutige Kommunalwahl gerät zum Siegeszug der Briefwahl. Wer will sich denn schon in einem Wahllokal in Todesgefahr begeben. Apropos Kontakte. Die sind mittlerweile auf Null gefahren. Home-Office und Videokonferenzen machen den direkten Kontakt mit möglichen Ansteckungsquellen, sprich Menschen, obsolet. Die Großeltern verlieren ihre Enkel aus den Augen und die sind mal in Schule oder Kindergarten präsent oder nicht. Der Lockdown- wie ich dieses blöde Wort hasse- mal härter oder gelockert, macht die Menschen kirre. Gastronomen, Restaurantbetreiber und Eventmanager ringen um ihre Existenz.
Die Ordnungskräfte im Land haben die A-Karte gezogen. Sie müssen ausbügeln, was die Politiker in ihrem Unvermögen fabrizieren! Aufatmen in der Tourismusbranche. Die Nachricht von der Aussetzung der Reisewarnung für Mallorca ging wie ein Ruck durch ganz Deutschland. Ist das der Anfang oder das Ende? Auch hierbei teilt sich das Land in Zaghafte und Unentwegte. Eins ist gewiss. Nicht nur Deutschland wird nie mehr wieder so sein, wie vor der Pandemie. Da ist das Abschaffen des Händedrucks zur Begrüßung das kleinste Übel. Wir werden uns nicht mehr umarmen. Küsschen links, Küsschen rechts ist passé. Aber wir werden irgendwann, nach Corona, wieder im Café mit Freunden sitzen und kurzweilige Gespräche führen können. Auf Abstand, versteht sich.
Hallo Siggi,
dein Artikel spiegelt sehr gut wieder, wo unsere Gesellschaft in einem Jahr „Pandemie“ hingekommen ist. Du schreibst: „Was vor etwas mehr als einem Jahr kaum vorstellbar war, ist einer seltsamen „Normalität „ gewichen.“ Genau diese seltsame „Normalität“ macht mir Angst. Es ist nicht normal, dass wir uns unseren sozialen Kontakten entziehen, dass wir unsere Grundrechte und Freiheitsrechte so schnell aufgeben und uns fragen, bei dem was wir tun, dürfen wir das oder machen wir uns strafbar? Hier werden zurzeit auf Grundlage eines Infektionsschutzgesetzes demokratische Regeln und demokratisches Handeln außer Kraft gesetzt. Daran sollten wir uns nicht gewöhnen. Mir gefällt es garnicht, dass durch Politik und die (Mainstream)Medien unsere Meinungsfreiheit unterdrückt und die Gesellschaft gespalten wird, jegliche andere Meinung diffamiert und dem rechten Lager zugeschrieben (zu geschrien) wird. Kritische Stimmen nicht erwünscht sind und dogmatisch unterdrückt werden. Auch Du hattest mich ja schon mal auf die Gefahr hingewiesen. Ich hoffe nur, dass wir irgendwann in naher Zukunft zur Besinnung kommen und wieder in den konstruktiven Dialog treten können, für eine lebenswerte Zukunft.
Klasse Artikel, Siggi
Überschrift aus dem Ärzteblatt.de
Krankenhäuser schließen ihre Pforten auch im Coronavirusjahr 2020
Donnerstag, 15. Oktober 2020
———————————————————————–
Dieser Artikel zeigt mir, das die tödliche „Pandemie“ gar nicht so tödlich sein kann, wie uns eingebläut wird. Die Pleite der Lufthansa wurde mit 9 Milliarden€ vom Staat abgewendet. Warum nicht die Kliniken?
Warum sind die Kaufhäuser keine Hotspots? Wenn irgend etwas mit dem „todbringenden Virus“verseucht ist, dann ganz bestimmt das Wechselgeld!!!
Und die Kassiererinnen ? Ist irgendwie bekannt geworden, das diese Berufsgruppe besonders viele Tote zu beklagen hat? Ich als Verkäufer würde Gefahrenzulage verlangen😉