Von Kurt Reihl
Stille! Nur des Wanderers Schritte
knirschen hart bei jedem Tritte
auf dem leicht gefrorenen Schnee.

Und am Waldrand in der Nähe
krächzt vom Baum herab die Krähe
und verfolgt ein wundes Reh.
Auf den schneebedeckten Matten
spielen tänzelnd Licht und Schatten
und verwischen die Kontur
der im Zickzackkurs gelegten
und vom Wind halb weggefegten
Linie einer Hasenspur.
Es ist schön, durchs Land zu streifen,
mit den Blicken weit zu schweifen,
wenn man unbewusst schon ahnt,
dass im Schneefeld wohl geborgen
hoffnungsvoll der neue Morgen,
neues Leben sich anbahnt.
Das Gedicht stammt aus dem Vermächtnis von Kurt Reihl, der die Monate des Jahres mit seiner Dichtkunst wunderbar begleitet hat. Sein Sohn Uli Reihl aus Herborn, hat sie mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt.