Der Januar

Von Kurt Reihl

Stille! Nur des Wanderers Schritte

knirschen hart bei jedem Tritte

auf dem leicht gefrorenen Schnee.

Und am Waldrand in der Nähe

krächzt vom Baum herab die Krähe

und verfolgt ein wundes Reh.

Auf den schneebedeckten Matten

spielen tänzelnd Licht und Schatten

und verwischen die Kontur

der im Zickzackkurs gelegten

und vom Wind halb weggefegten

Linie einer Hasenspur.

Es ist schön, durchs Land zu streifen,

mit den Blicken weit zu schweifen,

wenn man unbewusst schon ahnt,

dass im Schneefeld wohl geborgen

hoffnungsvoll der neue Morgen,

neues Leben sich anbahnt.

Das Gedicht stammt aus dem Vermächtnis von Kurt Reihl, der die Monate des Jahres mit seiner Dichtkunst wunderbar begleitet hat. Sein Sohn Uli Reihl aus Herborn, hat sie mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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