Von Kurt Reihl

Der Dezember
In der Stadt herrscht reges Treiben.
aus den großen Fensterscheiben
lockt das Weihnachtsangebot
lange vor den Weihnachtstagen.
Schenkideen nachzujagen
setzt uns unter Zeitdrucknot.
Welch Geschiebe und Gedränge
durch die überfüllten Gänge
in dem großen Warenhaus!
Unaufhörlich, immer wieder
tönen auf die gleichen Lieder,
hängen bald zum Ohr heraus.
Schwer ist’s, sich zu überwinden
und genügend Zeit zu finden
zur Besinnung im Advent.
Anstatt übertrieben schenken,
sollte man an jene denken,
deren Not die Seel’ verbrennt.
Kinder, von Natur bescheiden,
unter unsrer Hektik leiden!
„Werdet, wie die Kinder sind!“
Weihnacht will letztendlich heißen,
dass ein kleines Kind wir preisen!
Mensch bedenke: Gott wird Kind!
Aus dem Zyklus Monatsgedichte von Kurt Reihl Herborn