Die Wochenfrage: „E-Antrieb“

Fahrzeuge mit Elektroantrieb, sogenannte E-Autos, sind in aller Munde und über ihren Nutzen für Mensch und Umwelt wird heftig diskutiert.

Wir wollten von zufällig getroffenen Passanten wissen, ob der Kauf eines derartigen Wagens eine Option für sie sei.

Claudia Sälzer (52), Herborn: Ein E-Auto kommt für mich nicht in Frage. Dafür fahre ich viel zu wenig. Technisch kann ich wenig dazu sagen. Die Nachhaltigkeit bei diesen Fahrzeugen ist für mich nicht erkennbar. Das Ganze ist in meinen Augen ein Hype. Mir scheint, dass man mindestens noch 10 Jahre warten muss, um zu sehen wie sich diese Antriebsart entwickelt. Mein Auto aus dem Jahr 2005 hat diese Woche noch einmal für zwei Jahre TÜV bekommen und das mit 18 Jahren. Warum sollte ich mir also ein E-Auto kaufen.

Jürgen Sattinger

Jürgen Sattinger (64), Herborn: E-Autos ohne die entsprechende Anzahl von Ladesäulen sind für mich keine Option. Mit diesen Fahrzeugen auf die Autobahn zu fahren, käme mich für mich nicht in Frage. Mir fehlt grundsätzlich die ausreichende Akkukapazität und wenn man etwas schneller vorwärtskommen möchte, geht das stark auf Kosten der Reichweite. Urlaubsreisen mit einem E-Auto kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Was ist, wenn die angepeilte Lademöglichkeit defekt ist. Aus den genannten Gründen, kommt für mich ein solches Mobil nicht in die Garage.

Siggi Klabunde (82), Herborn: Wohl aufgrund meines fortgeschrittenen Alters habe ich mich mit dieser neuen Technik bisher noch nicht befasst. Außerdem fehlt mir der Mut vom Verbrenner auf einen E-Antrieb umzusteigen.

Achim Windisch (57), Herborn-Burg: Der Kauf eines solch teuren Autos für rund 60 000 Euro ist für mich überhaupt keine Option. Außerdem fahre ich grundsätzlich keine neuen Autos. Ich glaube, wenn so ein Wagen einmal 8 bis 9 Jahre alt ist, bekomme ich vermutlich nichts mehr dafür. Mich stört dazu, dass kein Hersteller konkret etwas über den Preis eines Ersatzakkus sagt. Was den Umweltschutz, insbesondere die CO2-Belastung angeht, findet hier eine Verlagerung von den Ballungsgebieten hin zu den Kohlekraftwerken mit deren immensen Schadstoffausstoß statt. Wenn einmal die erneuerbare Energieerzeugung bei über 80 Prozent läge, müsste ich noch einmal über dieses Thema nachdenken.

Irina Regner (42), Herborn: Auf diese Frage antworte ich mit einem klaren Nein. Mich stört der latente Druck, der auf die Menschen ausgeübt wird, sich ein Elektro-Auto zu kaufen. Dazu kommen die schwache Akku-Leistung und die vermutlich nicht besonders gute Haltbarkeit derartiger Fahrzeuge. Ich fahre selber ab und an mit einem E-Auto von Freunden größere Strecken. Trotzdem kommt ein Kauf für mich nicht in Frage, weil diese Autos für mich unbezahlbar sind. sig/Fotos: Gerdau

Ein Gedanke zu „Die Wochenfrage: „E-Antrieb“

  • 12. August 2023 um 11:47 Uhr
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    Wir haben uns im vergangenen Jahr intensiv mit der Frage E-Auto beschäftigt. Ergebnis bei Kleinwagen ist die Reichweite unzureichend, Fahrzeuge mit ausreichend Reichweite sind zu teuer. Wirtschaftlich lässt sich ein E-Auto nur betreiben wenn man den Strom selbst produziert.

    Übrig geblieben ist ein sog. Balkonkraftwerk mit 600 Watt. Anmeldung und Installation sind bürokratisch und kostenaufwändig, von wegen selbst anschließen. Neuer Stromzähler von den Stadtwerken und neue Steckdose, installiert vom Fachmann. Der überschüssige Strom geht für „lau“ an die Stadtwerke, speichern geschweige denn ein E-Auto laden, kann man nicht.

    Solange wir in Deutschland nicht endlich Hirn und Geld in die Forschung von Speichermedien stecken, die überschüssigen Strom aus Sonne und Wind für die Dunkelflaute im Winter speichern können, wird es nichts mit der Energiewende. Was ist eigentlich mit dem Thema Wasserstoff als Speichermedium und für Heizungen? Stattdessen werden Wärmepumpen als „Allheilmittel“ angepriesen, dass die „Stromfresser“ sind, ist ja egal.

    Unser persönliches Fazit: Mit dem Balkonkraftwerk beruhigen wir unser Gewissen, auch wir haben einen Beitrag geleistet, Deutschland und die Welt werden wir nicht retten.

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