Kleinst-PKW-Treffen in Herborn

Die einst kleinsten PKW, die in Deutschland gebaut wurden, kamen aus den Kleinschnittgerwerke GmbH in Arnsberg/Westfalen. Der Konstrukteur Paul Kleinschnittger gründete 1949 das Unternehmen und begann im Jahr darauf mit der Serienfertigung.

Bereits 1933 hatte der Tüftler, der eigentlich aus dem Modellbau kam, in Ladelund in Schleswig-Holstein ein kleines Leichtfahrzeug entwickelt, das mit einem 98ccm DKW Motor ausgestattet war und eine Straßenzulassung in Niebüll erhielt. Das Modell war jedoch nicht Serientauglich. Daraufhin entwarf Kleinschnittger eine Aluminiumkarosserie mit einem leichten Zentralrohrrahmen. Der extreme Leichtbau musste sogar auf einen Anlasser verzichten. Stattdessen wurde der Kleinschnittger F125 wie ein Rasenmäher mit dem Seil angelassen. Einen Rückwärtsgang suchte man ebenfalls vergebens. Der Kleinstwagen war mit 150 kg Leergewicht so leicht, dass man ihn anheben und einfach herumdrehen konnte. Mit einem Einzylinder-Zweitaktmotor von ILO mit 122 ccm Hubraum und Frontantrieb schaffte das Wägelchen 70 km/h auf der Geraden.

Heute ab 15 Uhr treffen sich bis zu 20 Kleinschnittger-Besitzer mit ihren fragilen Fahrzeugen auf dem Herborner Marktplatz. Da wird so manches Minimalisten-Herz höherschlagen. sig

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