Erfährt der 3. Oktober noch die ihm zustehende Würdigung?

Mit freundlicher Genehmigung von Katrin Zammert veröffentliche ich dazu nachfolgenden Artikel:

Mein Vater war „Ossi“ und ist 1954 über die Grenzen „geflüchtet“. Der 3. Oktober ist für mich daher kein Tag wie jeder andere! Ich bin dankbar, für alle die, die gemeinsam dafür gekämpft haben, dass es ihn gibt. Ich hätte sonst einen Teil meiner Familie, nie kennengelernt. Umso verstörender fand ich die Rede dieses Bundespräsidenten. Ein Totalausfall. Eine völlige Fehlbesetzung dieser Mann.

Wie kann jemand der am 30. Geburtstag des wiedervereinigten Deutschlands die Ehre hat für unser Land zu sprechen so mies und unpassend reden?! Wie kann man DEN Initiator der Einheit einfach ignorieren? Ohne Helmut Kohl hätte es die Wiedervereinigung damals nicht gegeben. Die SPD, also die Partei dieses Bundespräsidenten war, wenn ich da richtig informiert bin, nicht gerade eine Unterstützung als es um die Einheit ging. Und wie kann man die Amerikaner, ohne die eine Wiedervereinigung völlig unmöglich gewesen wäre, dermaßen beleidigen? Was ist das für ein Mann, der dieses unparteiische höchste Amt im Staat so parteiisch ausfüllt? Und was ist das für ein Land, das noch nicht einmal an einem so wichtigen Staatsfeiertag „Flaggen“ zulässt?

Die beiden jungen Männer zeigten mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit bei der Feier zum 3. Oktober im Herborner Stadtpark Flagge, „weil sie ihr Land und die Menschen lieben“. Foto: Gerdau

Am 3. Oktober hat man Helmut Kohl und den Amerikanern auch als SPDler, wenn nicht Dank, dann zumindest Respekt zu zollen. Statt dessen hofiert und paktiert man mit eben jenen, aus deren Klauen man die Menschen im Osten befreit hat und die heute noch die Selben sind wie damals, was mit dem Fernbleiben der Einheitsfeier im sächsischen Landtag wieder eindrucksvoll bewiesen wurde.

Die bundesdeutschen Flaggen werden hier auf dem Reichstagsgebäude in Berlin nicht nur am 3. Oktober gehisst. Foto: Gerdau

Was ist mit diesem Land los. Vor 30 Jahren wurde es vereint, um heute in den Köpfen geteilter zu sein als jemals zuvor. Man schiebt diese Radikalisierung und Teilung gern den Randparteien zu. Was man dabei vergisst ist: die Randparteien wären machtlos, wenn die Parteien der Mitte und allen voran deren Sprachorgane das Spiel nicht mitspielen würden. Steinmeier gießt regelmäßig Öl ins Feuer anstatt Frieden zu stiften und entwürdigt damit dieses Amt.

Katrin Zammert

Mir ist dazu eben noch etwas passendes in die Finger gefallen:

Für den New Yorker Medienwissenschaftler Jeff Jarvis ist es höchste Zeit, die gesellschaftliche Polarisierung zu beenden und zu produktiven Formen der Auseinandersetzung zurückzukehren.
» Wir müssen uns die Mittel der Argumentation zurückerobern. «

sig

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