Deutschland zahlt immer noch „Entwicklungshilfe“ an China. Das schockt und kaum jemand kann sich erklären, warum ein Land, dass zum größten Teil seine Produkte aus dem „Reich der Mitte“ exportiert, diese nicht unerheblichen Summen zahlt. Nicht auszuschließen ist, dass mit diesen Geldern auch die Förderung von Kohle- und Atomkraftwerken unterstützt wird. Das wäre Angesichts der Bemühungen hierzulande die Gefahren der Atomenergie zu minimieren, beziehungsweise die CO2-Neutralität anzustreben. Ich habe mir die Mühe gemacht und einige Fakten zusammengetragen, die ein wenig Licht ins Dunkle bringen sollen. sig
Warum Deutschland Entwicklungshilfe an Weltmacht China zahlt.
Deutschland leistet jährlich mehrere Milliarden Euro an Entwicklungshilfe. Die Gelder gehen in alle Welt, etwa nach Marokko oder Jordanien.
Doch unter den zehn größten Empfänger-Nationen des Jahres 2017 fällt vor allem ein Land ins Auge: Auf Platz drei liegt die Wirtschaftsweltmacht China. Wie lässt sich erklären, dass Deutschland einen Staat wie China im Jahr 2017 mit 630 Millionen Euro gefördert hat, der selbst massiv investiert, etwa in Afrika?
Zunächst einmal muss die Förderung im Detail betrachtet werden. Laut eines Berichts der „Welt“ machen im Jahr 2017 Förderkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den größten Teil der Entwicklungshilfe aus. Darunter versteht man Darlehen zu günstigeren Konditionen als am Finanzmarkt.
Hinzu kämen laut des Berichts Projekte und Programme der Bundesregierung, etwa Beratungen zur Planung und Umsetzung finanzieller Reformen, zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung oder Fortbildungsprogramme für chinesische Manager.
Entwicklungsminister Müller will Verhältnis zu China neu ausrichten
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hört die kritischen Stimmen. Er weiß, dass sich China in den vergangenen Jahren gewandelt hat. „China ist vom Empfängerland längst selbst zum Geber geworden – in Afrika sehen Sie das an jeder Ecke“, sagte er der Zeitung. Bereits im Jahr 2009 sei die auf höchster Ebene verhandelte Entwicklungshilfe formal eingestellt worden.
Dennoch fließen jährlich mehrere hundert Millionen Euro nach Fernost. Und das solle auch so bleiben, weil die Bundesrepublik China als Partner an sich binden wolle. „Wenn es uns ernst ist mit Themen wie dem weltweiten Klimaschutz, dann kommen wir an China nicht vorbei“, so Müller.
Quelle: Focus
Schlechtes Zeichen für deutsche Wirtschaft
Chinas Importe aus Deutschland entwickelten sich im September auffallend schlecht und gingen sogar um 2,4 Prozent zurück, wie aus der Zollstatistik hervorgeht.
China gilt als wichtiger Handelspartner Deutschlands – gehen die Importe zurück, ist das auch für die deutsche Industrie keine gute Nachricht. Diese hat bereits seit Monaten mit Problemen zu kämpfen, auch weil Mikrochips für die Autofirmen fehlen. Hiesige Wirtschaftsinstitute schraubten gar ihre Prognose fürs Gesamtjahr herunter.
China hingegen exportierte um 37,5 Prozent mehr nach Deutschland. Ähnlich stark stiegen die chinesischen Ausfuhren in die EU um weitere 30,6 Prozent, während die Importe nur um 1,1 Prozent zulegten.
Quelle: t-online
Massiver Ausbau von Kohlekraftwerken in China
…….Peking setzt immer noch stark auf Kohle. Die mehr als 1000 Kohlekraftwerke des Landes haben eine Gesamtleistung von rund 1000 Gigawatt – so viel wie der Rest der Welt zusammen. Zum Vergleich: Es brauchte 1000 moderne Atomreaktoren, um gleich viel Strom zu produzieren. Quelle: NZZ
China setzt verstärkt auf Kernkraft
China ist der weltweit größte CO2-Verursacher. Um bis 2060 klimaneutral zu werden, setzt Peking voll auf Atomkraft. Jetzt geht das erste eigene AKW in Betrieb. Schon bald will das Land Kraftwerke exportieren. Quelle: Welt
China: Mehr Erneuerbare statt Atomkraft
China ist weltweit Spitzenreiter beim Neubau von Kernkraftwerken. In den letzten zehn Jahren sind 37 Reaktoren ans Netz gegangen. Laut WNISR erzeugten Anfang 2021 49 Reaktoren Strom und 17 weitere Reaktoren werden derzeit gebaut. Der Anteil von Atomkraft im Strommix lag 2019 bei fünf Prozent.
Aber auch China baute deutlich weniger Reaktoren als ursprünglich im Fünfjahresplan vorgesehen. Gleichzeitig nimmt der Ausbau der Erneuerbaren Energien in China rasant zu.
So gingen 2020 laut nationaler Energiebehörde 72 GW Windkraft, 48 GW Photovoltaik und 13 GW Wasserkraft ans Netz. Atomkraftwerke steuerten im selben Jahr lediglich zwei GW Neukapazitäten bei.
China hat kein Endlager für hochradioaktiven Müll und erkundet eins in der Wüste Gobi. Derzeit wird der Atommüll an den Reaktorstandorten zwischengelagert. Quelle: DW