Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit

Häusliche Gewalt passiert vor allem Frauen und ihren Kindern. Meistens ist der Freund oder Partner der Täter. Das Polizeipräsidium Mittelhessen in Dillenburg hat den Weltfrauentag zum Anlass genommen, um gemeinsam mit dem Weißen Ring über Umfang der Gewalt und Gegenmaßnahmen aufzuklären.

Tobis Grebe (links im Bild) bei der Beratung.

Schon von weitem war der Dienstwagen auf dem Herborner Marktplatz zu sehen. Tobias Grebe von der Polizeidirektion Lahn-Dill, Führungsgruppe stand interessierten Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort. „Gewalt ist keine Privatangelegenheit! Holen Sie sich Hilfe-sie steht Ihnen auch unabhängig von der jeweiligen Nationalität und Aufenthaltsstatus zu“, war seine Kern-Botschaft.

Leider war die Resonanz der Bürgerschaft nicht so hoch, wie es sich die Beamten gewünscht haben. Der Grund: „Viele Menschen vermeiden das Thema in der Öffentlichkeit, weil sie sich aus den unterschiedlichsten Gründen schämen“, sagte Grebe.

Völlig unabhängig von ihren Lebensumständen geht man bundesweit davon aus, dass knapp 90 Prozent aller Betroffenen Frauen sind. Jede vierte Frau hat demnach schon einmal häusliche Gewalt erlebt. Was besonders schlimm ist: Kinder erleben und erleiden häusliche Gewalt mit. Das hat in der Regel negative Auswirkungen auf ihre weitere Entwicklung. Deshalb: Brauchen auch Kinder unbedingt Unterstützung.

Häusliche Gewalt ist:

Wenn der Partner schlägt, stößt, tritt, würgt oder auf andere Weise Schmerzen zufügt.

Wenn der Partner zum Sex oder sexuellen Handlungen zwingt.

Wenn der Partner droht, einsperrt, beleidigt oder Sachen zerstört.

Wenn der Partner vor anderen schlecht redet oder Kinder als Druckmittel einsetzt.

Wenn der Partner kontrolliert oder droht, die Kinder wegzunehmen.

Wenn der Partner Geld wegnimmt, zur Arbeit zwingt oder verbietet zu arbeiten.

Wenn der Partner oder Ex-Partner ständig anruft oder schreibt-auch in den sozialen Medien- obwohl dies ausdrücklich nicht gewünscht ist (Stalking).

Unabhängig von den unten aufgeführten Hilfs-Adressen: Wenn geschlagen oder bedroht wird, Polizei über 110 anrufen.

Bei allen Übergriffen gilt es Beweise zu sichern. Das heißt: Verletzungen zeitnah dokumentieren (beschreiben und fotografieren).

Alle Kosten die durch entsprechende Untersuchungen entstehen werden übernommen.

Unbeteiligte Beobachter bittet Tobias Grebe eindringlich darum nicht wegzuschauen, wenn sie Zeuge von Gewalt gegen Kinder und Frauen werden. Auch für diese Fälle sind die genannten Dienstnummern der richtige Weg.

Weitere Infos bei Tobias Grebe Phone: 02771 907 108 sowie Mail: tobias.grebe@polizei.hessen.de.

Alle Gespräche und Meldungen werden vertraulich behandelt. sig/Fotos: Gerdau

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