Herbst an der Mosel

Die letzten Rosen des Jahres blühen auch noch an der Mosel

Von Siegfried Gerdau

Der Oktober hat es bisher gut mit uns gemeint. Sommerliche Temperaturen,  über die zu freuen, man sich fast nicht mehr getraut.

Die Blätter färben sich.

Die Blätter an den Bäumen sagen es deutlich, es ist Herbst, auch an der Mosel. Ausflugsdampfer fahren gefühlt schneller als sonst, als wollten sie die Zeit stoppen.

Die Ausflugsschiffe nehmen in Cochem immer noch viele Reisende auf.

Die Uferstraßen teilen sich Wohnmobile mit dem alltäglichen Berufsverkehr und schweren Winzermaschinen. Die oft im Rentenalter befindlichen Wohnmobilisten nutzen die letzten Sonnenstrahlen. An den Stoßstangen ihrer fahrbaren Unterkünften kleben Autokennzeichen aus halb Europa.

Die Menschen an der Cochemer „Uferpromenade“ pendeln gut gelaunt zwischen stark frequentierten Restaurants und Einzelhandels-Geschäften. Die letzten Blumen in den kleinen Vorgärten recken ihre Blüten der Sonne entgegen.

Zwischen den vielen Menschen, die den Bussen entsteigen immer wieder zünftig gekleidete Wanderer. Die teils in großen Höhen verlaufende Moselsteige, sind oft ganz schön anspruchsvoll. Radler bewegen ihre Akku-Boliden lieber auf den Radwegen im Tal.

Ein wunderschönes Stück Erde.

Für Menschen, die es lieber ruhig haben wollen, ist der Herbst an der Mosel eine sehr angenehme Reisezeit. Die Sevicekräfte und Pensionsbetreiber atmen auf und freuen sich auf die winterliche Auszeit.

Die Straßen in Cochem sind noch gut gefüllt

An der Mittelmosel sind die meisten Reben geerntet und gepresst. Es ist Zeit für Federweißer und Zwiebelkuchen. Die Winzer laden zu Weinproben mit jungem Riesling ein und der Weinverkauf sprengt nach Winzer-Aussagen alle Rekorde. Winzer Udo Loosen rät seinen Kunden in seinen Wein zu investieren. Mehr Prozente bekäme man bei keinem Bank-Institut.

In den bewirtschafteten Weinkellern genießen die Gäste den leckeren Moselwein

Die Dramen im Nahen Osten und der Ukraine bleiben bei den meisten Touristen außen vor. Sie wollen einfach abschalten und manchesmal gelingt dies auch. Man habe ein Recht darauf sich einfach mal treiben zu lassen und nicht pausenlos von Not und Elend zu hören und zu sehen, sagt eine Frau. Wir ändern eh nichts daran, fügt sie hinzu.

Damals war an der Mosel nicht alles Freud und Sonnenschein.

Das Wetter ändert sich jedoch , sagen die Meteorologen und beim Blick auf den Kalender wundert dies nicht. Spätestens Übermorgen werden sich die Touristenkaravanen auf den Weg nach Hause machen. Das zu erwartende Regenwetter erträgt man doch dann besser in heimatlichen Gefilden. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Fotos: Gerdau

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