Rund 70 Jahre leistet die alte Fähre zwischen Beilstein und Ellenz-Poltersdorf schon ihren Dienst. Nach dem Krieg wurde sie in Köln gebaut und in Einzelteilen an ihren späteren Bestimmungsort gebracht. Mit ihrem Vierzylinder Klöckner-Humbolt-Deuz-Motor und den 40 Pferdestärken tuckert sie täglich unzählige Male über die Mosel.
Ihre Tage sind jedoch gezählt, sagt der Fährmann. Er denkt, dass im nächsten Jahr eine neue Fähre ihren Dienst übernimmt.
Das macht schon ein wenig traurig. Zu oft haben wir ihre Dienste für 1,50 Euro pro Person und Fahrt gerne beansprucht und das tuckern der Maschine vernommen sowie dem Spiel des Führungsseils zugeschaut.
Wenn ein Frachter oder ein Flußkreuzfahrtschiff ihre Bahn kreuzt, musste sie warten bis das Gewässer frei ist. Den meist zahlreichen Fahrgästen ist es egal. Sie haben Zeit und genießen immer gerne die kurze Flußüberquerung
Hoch über der träg dahinfließenden Mosel ragt die Ruine der Burg Metternich. Wo einst adelige Ritter Feste feierten und das Geld aus der Arbeit ihrer Leibeigenen verprassten, schauen sich heute Bus-oder ganze Schiffsladungen die alte Kulturlandschaft von oben an. Wer möchte kann hier gut essen und trinken oder einfach nur die Seele baumeln lassen.
Im tief darunter liegenden Beilstein, dem Dornröschen der Mosel, tanzt der Bär. Ganze Heerscharen von Touris wälzen sich fast täglich durch die schmalen Gassen des mittelalterlichen Kleinods.
Hier wo einst Heinz Rühmann im Jahr 1936 den wohl bekanntesten deutschen Lustfilm „Wenn wir alle Engel wären“ vor dem Krieg drehte, sind besonders in der Saison Touristen aller Nationen vertreten.
Schöne Cafés, Restaurants für alle Ansprüche und an allen Ecken Moselwein aus den besten Lagen, der Gegend laden zum Verweilen ein. Wanderer in Profi-Ausrüstung, Radfahrer aller Kategorien und Menschen ob groß oder klein, die einfach nur den Reiz der einmaligen Mosel-Landschaft genießen wollen sind unterwegs. Ambitionierte Wanderer lieben den Moselsteig, der teils ziemlich anspruchsvoll sein kann.
Wer jedoch gemütlich mit dem Rad fahren will, findet an der Mosel sein Traumland. Ob flach oder hügelig, die meisten Radwege sind geteert oder nutzen die hervorragenden Flurwege der Winzer.
Hotelzimmer oder Pensionsunterkunft gibt es in allen Preisklassen und Ausstattungen. In Beilstein muss niemand auf der Straße schlafen und fast in Rufweite über der Mosel ist der Fremden-Verkehrsort Ellenz-Poltersdorf eine weitere gute Adresse. Von hier hat man an vielen Stellen einen zauberhaften Blick auf Burg, Ort und Mosel.
Hier wachsen unter anderem die Trauben für das leckere Goldbäumchen. Die Winzerfamilie Claudia und Udo Loosen am Goldbäumchenweg, verkaufen nicht nur ihre hochwertigen eigenen Erzeugnisse, sonder bieten Wohnmobilreisenden bis zu 14 Stellplätze an.
Wer hier nächtigt, fühlt sich schon wenig später, wie zu Hause. Im ebenfalls der Familie gehörenden Gästehaus finden auch Nicht-Wohmobilisten eine schöne Bleibe. Cochem, mit seiner einzigartigen Burg, ist nur wenige Kilometer weit entfernt. Per Rad, Bus oder Schiff gut erreichbar, bietet sich die alte Stadt für einen Tagesausflug geradezu an.
Auf geht’s, die Mosel ist schon lange kein Geheimtip mehr. Wer rechtzeitig für einen WoMo-Stellplatz oder ein Zimmer bucht, kann hier einen wunderschönen Urlaub verbringen. sig/Fotos: Gerdau