Von Bastian Busch
Moin Moin von der Hallig Hooge
Bio WU-Kurs reist eine Woche in den hohen deutschen Norden
In der ersten Woche nach den Osterferien reiste der Biologie-WU Kurs der 10. Klassen, unter Leitung von Biologielehrerin Nathalie Mang und in Begleitung von Biologielehrer Sebastian Busch, an einen ganz besonderen Ort: Die Hallig Hooge. Bereits vor drei Jahren erfreuten sich die damaligen Schülerinnen und Schüler des Bio-WU Kurses an diesem einzigartigen Ort, der dem gewohnten heimischen Umfeld doch so unähnlich und dadurch so faszinierend ist. In den vergangenen zwei Jahren war diese außergewöhnliche Exkursion leider den Beschränkungen durch die Pandemie zum Opfer gefallen ist.
Die im Weltnaturerbe des Wattenmeers liegende Hallig zeichnet sich nicht nur durch ein ganz besonderes Lebensgefühl, sondern vor allem auch durch einzigartige Lebensräume und Biodiversität aus. Auf den Salzwiesen finden sich beispielsweise zahlreiche Pflanzen und Tiere, die perfekte Anpassungen an diesen extremen Standort entwickelt haben. Zugleich begegnete man den wenigen, aber sehr gastfreundlichen Halligbewohnern und bekam in Erzählungen vermittelt, was das Halligleben so besonders macht.
Am ersten Tag begann die Klassenfahrt mit einem Inselrundgang und damit, was eigentlich „Landunter“ bedeutet. Der Hauptunterschied zwischen einer Insel und einer Hallig ist es nämlich, dass eine Hallig regelmäßig vom Meer überspült wird und somit „landunter“ herrscht. Im Wattenmeer trotzten die Schülerinnen und Schüler den teilweise widrigen Wetterbedingungen, trafen auf die „small five“ – Wattschnecke, Strandkrabbe, Wattwurm, Herzmuschel und Nordseegarnele – und konnten deren Bedeutung für das gesamte Ökosystem in originalen Begegnungen erleben und im Labor weiter untersuchen. Des Weiteren hielten die Schülerinnen und Schüler Ausschau nach Vögeln, denn Hooge wird als beliebter Zwischenstopp von Zugvögeln genutzt. Die aktuell herrschenden „Ringelganstage“, mit weit über 10.000 Gänsen auf der Hallig, waren ein willkommenes und beeindruckendes Ereignis.
Eines der Highlights der Fahrt war zweifelsohne die vierstündige Wattwanderung zur vorgelagerten Sanbank „Japsand“. Hier kamen auch weitere Aspekte, wie z.B. die aktuell gesellschaftlich viel diskutierten und präsenten Themen der Umweltverschmutzung und der Nachhaltigkeit deutlich zur Sprache. So ist es gängige Praxis, dass „frische Nordseekrabben“ zwar in der Nordsee gefangen, jedoch erst in Marokko weiterverarbeitet werden, bevor sie wieder in Deutschland als eben diese angeboten und verkauft werden. Hier machten die Schülerinnen und Schüler am eigenen Leib die Erfahrung, wie aufwändig das Pulen von Krabben ist, wenngleich die Scheu vor den frischgefangenen Krabben erst einmal abgelegt werden musste. Das im Unterricht erarbeitete Vorwissen war nicht nur hierbei sehr hilfreich, sondern bekam auch zahlreiche neue und vertiefende Facetten.
Die meisten Programmpunkte wurden seitens der ansässigen Schutzstation durchgeführt und geleitet. Die offene, freundliche und kompetente Art der Mitarbeiter machte diese Klassenfahrt zu einem eindrücklichen Erlebnis, welches die Schülerinnen und Schülern sicher nicht so schnell vergessen werden. Es zeigte sehr schön, wie einzigartig und zugleich vielfältig das Ökosystem Meer ist, welche globale Bedeutung dieses hat und dass man nicht immer in einen Flieger steigen und tausende Kilometer zurücklegen muss, um die Schönheit und die Bedeutung der Natur hautnah kennenlernen zu können. Den Schülerinnen und Schülern wurde bewusst, dass es sich um ein sensibles Gleichgewicht handelt und es an jedem einzelnen von uns liegt dies zu schützen und zu bewahren.
Fotos: privat