Lesung mit Klaus-Peter Wolf

Auch der „Ostfriesenhass“ ist ein Bestseller

Mit ihrer zweiten Leseveranstaltung am vergangenen Mittwoch in der Kulturscheune hat die Herborner Buchhändlerin (Buchhandlung Baumann) Simone Polzer erneut ins Schwarze getroffen. Die Verpflichtung eines der bekanntesten Kriminalroman-Schriftstellers, Hörbuchsprechers und Drehbuchautor Klaus-Peter Wolf, lockte 250 Besucherinnen und Besucher in den Herborner Kulturtempel in der Au.

Simone Polzer mit dem Autor

Die hohen Erwartungen der Gäste wurden von dem Mann mit der Batschkapp und den roten Hosenträgern mehr als erfüllt. In seinem neusten Werk „Ostfriesenhass“ ermittelt seine Dauer-Protagonistin Ann Kathrin Klaasen in ihrem 18. Fall gegen einen Psychopathen der besonderen Art.

13 Romane des Bestseller-Autors, ein gebürtiger Gelsenkirchener mit Wohnsitz im ostfriesischen Norden, erreichten den Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste für Taschenbücher. Die Filmrechte daran kaufte das ZDF und strahlt sie kontinuierlich seit 2017 in der Serie Samstagskrimis aus.

Ein großer Teil der Kusch-Besucher hatte entweder bereits seine Romane gelesen oder einen der Filme geschaut. Sie wussten was auf sie wartete und entsprechend war die Spannung im Saal. Schon vor Beginn der eigentlichen Lesung bildete sich eine lange Schlange im Foyer, um sich die kriminalistische Neuerscheinung aus Deutschlands Norden vom Meister persönlich signieren zu lassen. Simone Polzer und ihr Team hatten alle Hände voll mit dem Verkauf der Wolf-Romane zu tun.  

Für viele war es ein Erlebnis den gut gelaunten Mann mit der flotten Feder hautnah erleben zu können. Die tolle Zuwendung aus den Reihen seiner Zuhörer übertrug sich auf den gerade 70 Jahre alt gewordenen weitgereisten Schriftsteller. Er versprühte denn auch ein Dauerfeuer guter Laune und der Saal ging total mit. Mit viel Witz und auch ein wenig versteckter Ironie erzählte Wolf wie seine Werke entstehen. Staunend erfuhr sein Publikum, dass er sie mit dem Füllfederhalter schreibt und anschließend auf Band spricht. „Vorlesen verändert noch einmal alles“, stellt er ganz pragmatisch fest und fügt hinzu, dass dabei auch schon mal ein paar Passagen von ihm geändert würden.

Klaus-Peter Wolf liest

Seine sehr bildlich plastische Schreibe ist eines seiner Markenzeichen und führt die Leser in seine Wahlheimat an der Nordseeküste. Seine Herkunft aus dem Pütt kann der Mann jedoch nicht verleugnen. Wer sich ein wenig mit deutscher Mundart auskennt, hört das sofort heraus. A propos Sprechen. Beim Vorlesen einzelner Passagen aus seinem neusten Werk fiel ebenso auf, dass Wolf ein versierter Hörbuchsprecher ist. Sehr akzentuiert mit viel Körperspracheneinsatz und einer überzeugenden Mimik trug er willkürliche Abschnitte aus dem 608-Seiten-Roman vor. Es war ein Genuss ihm zuzuhören. „Ostfriesenhass“ ist mit Fug und Recht ein weiterer Bestseller, der die Leser in ihren Bann ziehen wird.

Ihm sei wichtig seine Leser nicht zu belehren, sondern ihnen lediglich unterschiedliche Sichtweisen vorzustellen. So beleuchtet er seine Krimiopfer ebenso gründlich wie die Täter, in seinen Romanen. Diese glaubten auch in der Realität oftmals alles richtig gemacht zu haben.

Klaus-Peter Wolf vergaß auch nicht seine Lebensgefährtin Bettina Göschl zu erwähnen. Die international bekannte Autorin schreibt und vertont Kinderbücher und mit Klaus-peter zusammen die Kinderkrimireihe „Die Nordseedetektive“.

Wolf engagiert sich als Schirmherr für den Förderverein stationäres Hospiz Norden und für traumatisierte Kinder und Jugendliche in Ostfriesland.

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