Sehr geehrte Herren, ich werde den Anhang morgen der Bürgermeisterin Frau Gronau mit der Bitte um Weiterleitung und Bearbeitung zukommen lassen, Ihnen zur Kenntnis und gegebenenfalls zur weiteren Verwendung. Mir geht es besonders um die Verkehrsentwicklung unserer Stadt.(Im konkreten Fall bin ich als Eigentümer Austraße 17 direkt betroffen.)Im Rahmen von notwendigen Entscheidungen der Stadtentwicklung darf die Lebensqualität durch fehlende Verkehrskonzepte nicht weiter „leiden“. Ich hoffe sehr, dass dies auch Ihr Anliegen ist und Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten unterstützend wirken. Mit freundlichen Grüßen Frank Dalwigk
An die/den
Bürgermeisterin Frau Gronau
Magistrat der Stadt Herborn
Stadtverordnetenversammlung der Stadt Herborn
Ortsbeirat der Stadt Herborn
per Mail an:
Manfred Rompf (Vorsitzender Ausschuss für Klima-, Umweltschutz, Energie und
Verkehr)
Initiative „Wir für Herborn“
Gerdaus-Welt (zur Veröffentlichung im Blog freigegeben)
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit (Eigen-) Interesse verfolge ich die angedachte Änderungen des
Bebauungsplanes im Hinterthal (ehemaliger Toom Einkaufsmarkt).
Die Erläuterungen des Investors, am 07.07.2021, gaben mir und den anwesenden
Bürgern einen Einblick in die Planungen.
Vielen Dank für die Möglichkeit der Teilnahme.
Bei der Entscheidung über die Änderung des Bebauungsplanes, sollte die Grundund Geschossflächenzahl sozialverträglich festgelegt werden.
Die Interessen eines Investors stehen naturgemäß im Widerstreit mit den Interessen
der Betroffenen.
Hier sollte ein für beide Seiten akzeptabler Kompromiss gesucht werden.
Die Planungen der drei GBS Neubauten mit jeweils 20 Wohnungen, in unmittelbarer
Nähe auf dem ehemaligen Gelände der Berkenhoff GmbH, sind für das
Verkehrsaufkommen ebenfalls zu berücksichtigen.
Mit den aufgeführten Neubauten werden im Bebauungsbereich geschätzt deutlich
über 5 0 0 zusätzliche Bewohner zu erwarten sein.
Wie soll das in ein zeitgemäßes, für die Anwohner der Austraße erträgliches
Verkehrskonzept eingebracht werden?
Ein erster sehr guter Ansatz ist der integrierte Bau eines Parkhauses mit 200
Stellplätzen, von der Westerwaldstraße aus nutzbar.
Die Aussage, dass dadurch k e i n e zusätzliche Verkehrsbelastung in der Austraße
entsteht, ist meines Erachtens nach aber nicht richtig.
Kurzzeitparker, Lieferverkehr und Besucher können zum Beispiel vom
Parkhauskonzept nicht aufgefangen werden.
Erlauben Sie mir eine Beschreibung der Verkehrsentwicklung rund um und in
der Austraße
1.) Die Konrad-Adenauer-Straße wurde aus verständlichen Gründen, städtischer
Kindergarten, Kinderspielplatz und Johanneum Gymnasium durch verschiedene
Maßnahmen für Verkehrsteilnehmer unattraktiv gestaltet. In erster Linie trägt die
ständige 30 km/h Regelung und deren Überwachung zur Verkehrsberuhigung bei.
Die Fahrbahnverengung Höhe Kindergarten und der Kreisel Otto-Wels-Straße sind
weitere wirksame Maßnahmen.
2.) Der Walkmühlenweg wurde zur Sackgasse und hat somit keinen
Durchgangsverkehr mehr zur Westerwaldstraße.
3.) Verkehrsabwicklung über die Austraße
Im südlichen Gewerbegebiet wurde der ehemalige Toom Markt (Hinterthal) durch
den Rewe Markt ersetzt. Dort sind weitere Versorger angesiedelt (Herkules
Baumarkt, Lidl, Thomas Philipps etc.). In den Zwischenbereichen sind mit Bell Oil,
Aldi, Schneider Sports oder Euronics weitere Händler die das Verkehrsaufkommen
zwangsläufig erhöhen.
Die Vitos Kliniken und der dortige Neubau AWO sind verkehrstechnisch ebenfalls an
die Austraße angebunden.
Inwieweit der Wohnpark Gutshof sich in der Austraße auswirkt bleibt abzuwarten.
Aus ehemals drei Durchgangsstraßen wurde im Laufe der Zeit eine, bei erheblich
gestiegenen Verkehrszahlen.
4.) Der Schulverkehr des Johanneum Gymnasiums belastet die Anwohner der
Austraße und der Otto-Wels-Straße sehr stark. Zu Schulbeginn und Ende werden
viele der mittlerweile ca. 1800 Schüler über die Otto-Wels-Straße gebracht /
abgeholt. Zeitweise entstehen gefährliche Situationen beim Aus- und Einsteigen
zwischen Fahrzeugführern und fußläufigen Schülern. Die temporär entstehenden
Lärmbelästigungen durch Hupen und das Türenschlagen sind ein belastender
Faktor. Das Abfließen des Verkehrs erfolgt über die Konrad-Adenauer-Straße /
Alstedweg / Austraße / Westerwaldstraße. Regelmäßig bilden sich Rückstaus von
der LZA Austraße/Westerwaldstraße bis zum Alstedweg.
Der Städtische Kindergarten wird ebenfalls häufig über die Otto-Wels-Straße
angefahren. Aktuell wird der Eingang Zur Grünen Flur / Otto-Wels-Straße zu Bringund Abholzeiten genutzt.Dies führt zu verkehrswidrigem Parken in der Otto-WelsStraße mit erhöhtem Gefahrenpotential.
5.) Hinzu kommen zukünftig die „neuen Anwohner“ (500+) im Hinterthal, die
über den Kreuzungsbereich Hinterthal / Austraße / Alstedweg die
Verkehrsbelastung erhöhen.
Allgemeine Hinweise
An Sonn- und Feiertagen wird die Austraße offensichtlich von einigen Zweirad- aber
auch von PKW Fahrern als Test- / Rennstrecke genutzt.
Gleiches gilt in den Abendstunden. Hier stellt sich die Frage der
Kontrollmöglichkeiten.
Kontrollen werden zumindest im Bereich Alstedweg/Hinterthal bis LZA
Westerwaldstraße nicht durchgeführt.
Das Überqueren der Austraße ist zeitweise kaum möglich.
Verkehrsberuhigende oder Geschwindigkeit reduzierende Maßnahmen gibt es keine.
Prüfung möglicher Maßnahmen
Eine zumindest zeitlich begrenzte Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h.
Ein Fußgängerüberweg.
Sonstige Geschwindigkeitshemmer.
Verbote Schwerlastverkehr (ausschließlich über B 277).
Geschwindigkeitskontrollen (ggfls. feste Einrichtung).
Diese Aufzählung erhebt keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit. Die
Möglichkeiten sollten von Experten geprüft werden.
Ein Verkehrsgutachten könnte meiner Meinung nach hilfreich sein.
Insbesondere sollten Maßnahmen geprüft werden die eine Nutzung der
Umgehungsstraße B 277 attraktiv machen oder vorschreiben (z.B. Schwerverkehr).
Antrag
Aus den aufgeführten Gründen bitte ich darum, parallel zur Entscheidung bezüglich
einer Änderung des Bebauungsplanes im Hinterthal, ein VERKEHRSKONZEPT zu
erstellen, um einen „Verkehrsinfarkt“ in der Austraße zu vermeiden.
Ich bin mir bewusst, dass es für die unterschiedlichen Maßnahmen auch
unterschiedliche Zuständigkeiten gibt.
Zu einer sachgerechten Entscheidung über die Änderung eines Bebauungsplanes
gehört aus meiner Sicht eine vollumfängliche Betrachtung.
Unabhängig von der Änderung des Bebauungsplanes und dem damit
möglicherweise erhöhten Verkehrsaufkommen übersteigt bereits die aktuelle
Verkehrssituation den Rahmen des Erträglichen.
Mir jedenfalls reicht die gestrige Begründung des Investors zu verschiedenen
Fragen: „Erfahrungsgemäß regelt sich das von alleine“, nicht aus.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Dalwigk
Zur Diskussion und Erledigung in den zuständigen Gremien mit der Bitte um
Rückmeldung
Stellungnahmen
Von: rompf.manfred@web.de
Datum: 9. Juli 2021
An: „Frank Dalwigk“ <Frank_Dalwigk@gmx.de>
Cc: buergerherborn2051@aol.com,
„Siggi Gerdau“ <siggi@gerdau-welt.de>
Betreff: Re: Änderung des Bebauungsplanes in Herborn Hinterthal – VERKEHRSKONZEPT
Sehr geehrter Herr Dalwigk,
ganz herzlichen Dank für Ihre treffende Beschreibung des Verkehrsaufkommens in der Austrasse.
Ich werde Ihr Schreiben am Montag in unserer Fraktion besprechen und entsprechen politische Überlegungen andiskutieren.
Beste Grüße
Manfred Rompf Fraktion GRÜNE Herborn