Teil IV: Reise in den Norden Deutschlands

Radfahren in und um Tönning

Flacher geht es nicht mehr und daher ist Radfahren in Schleswig-Holstein nicht nur bei Urlaubern so oft es geht angesagt. Früher machte der Gegenwind das Pedalieren oft zur Qual. Das ist seit der Erfindung des E-Bikes kein Thema mehr. Bis auf die Einheimischen, fährt heute kaum ein Mensch mehr ohne den hilfreichen Antrieb. Ohne Zusatzantrieb und Gangschaltung müsste man auf dem Radweg zum Eidersperrwerk ganz schön in die Pedale treten.

Schöner Blick in die Ferne

Der Blick über die Weiden zum Horizont ist schier unendlich. Große Windkraftanlagen, wohin man auch blickt, stören immer wieder den Gesamteindruck. Leider müssen wir damit leben. Es gibt wohl mittelfristig keine Alternative. Immer wieder öffnet sich die Grasfläche für kleine Wasserflächen. Möwen baden darin, während zufriedene Kühe, direkt daneben, sich leckeres Gras munden lassen. Auf halbem Weg kann man in einem kleinen Aussichtspunkt, mit Blick aufs Katinger Watt, pausieren. Direkt davor steht ein schwerer Findling mit einer eingemeißelten Inschrift, zum Andenken an Eidersperrwerksbau und Flurbereinigung.

Dann taucht der Kontrollturm des Sperrwerks am Horizont auf. Der Wind frischt auf, man spürt deutlich die Nähe der Nordsee. Große Parkplätze stehen den Besuchern zur Verfügung und es gibt nur wenige Einschränkungen bei der Besichtigung der gewaltigen Anlage.

Eidersperrwerk bei Tönning

Die Möwen haben scheinbar nur auf deren Errichtung gewartet und gleich damit begonnen ihre Brutgelegenheiten einzurichten. Hunderte der oft besungenen Vögel segeln durch die Luft oder kümmern sich auf einem kleinen Dreieck, neben der Schleuse im ihren Nachwuchs. Das ohrenbetäubende Möwengeschrei wird teilweise vom starken Wind übertönt. Die schnellen Vögel stören sich nicht an den Besuchern, nur ein mitgebrachter Hund mischt die gesamte Belegschaft lediglich durch seine Anwesenheit auf. Die frisch Geschlüpften und die Jungvögel, ziehen die Köpfe zwischen die Schultern und bleiben sitzen.

Der Rückweg versprach Rückenwind, aber es kam wie so oft anders. Also schaltete ich den Motor ein und trat in die Pedale. Die erste Stufe und der 4. Gang reichte aus. Ein bisschen wollte ich ja auch leisten. Immer wieder gab es einen Halt, die Landschaft forderte mehr als einen Klick auf meiner Canon.

Viel Wasser auch jenseits der großen Nordseedeiche.

Obwohl das Tönniger Freibad nur eine Steinwurfweite vom Stellplatz Eiderblick entfernt liegt, haben wir es noch nicht gewagt ins Wasser zu gehen. Auch die Eider erscheint noch ein wenig zu kalt, um Badefreuden zu genießen. Morgen früh fahren wir erst einmal nach Friedrichstadt. sig/Fotos: Gerdau

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