Westerhever-der Leuchtturm
Wofür hatte ich eigentlich das 600er-Tele dabei. Na klar, um Deutschlands imposantesten Leuchtturm abzulichten. Den Besuch hatte ich immer wieder verworfen und neu geplant. Mit dem Fahrrad war es uns ein wenig weit und so beschlossen wir das Unternehmen auf den Tag unserer Abreise in Angriff zu nehmen. Eine gute Entscheidung, wie sich erweisen sollte. Der Verkehr von Tönning über Garding bis zum Deich hinter dem Örtchen Westerhever hielt sich in Grenzen und das Wetter spielte ebenfalls mit.
Zweieinhalb Kilometer vor dem Turm konnte man gut, aber nicht ganz billig parken. Die 80 D klar gemacht und los ging’s auf den Deich. Die Sonne lugte immer wieder durch die leichte Wolkendecke, aber als ich oben war, wurde der Turm schön angeleuchtet. Charakteristisch mit den beiden ehemaligen Wärter-Häusern links und rechts, leuchtet der über hundert Jahre alte und 40 Meter hohe Riese mit seiner Lichtkuppel fast 40 Kilometer weit über die Nordsee und ist noch von Helgoland aus zu sehen.
Über 157 Treppenstufen erreichen die Besucher für 6 Euro pro Person die Aussichtsplattform und können von dort weit ins Land und die See schauen.
Die Hallig Süderoog (4 Einwohner) und deren einziges Bauernhaus ist bei guter Sicht ebenso vom Deich aus zu erkennen, wie die Pfahlhäuser am Strand von St. Peter-Ording. Die Radwege zum und vor dem Deich sind ein Traum und wer kein Rad dabei hat, kann sich bei Theo’s Fahrradverleih ein Stahlross gegen eine kleine Gebühr ausleihen. Der große und kleine Hunger lässt sich trefflich „bi Silke & Theo“ in deren Edel-Schnell-Restaurant stillen.
Die von Silke Friedrichsen-Dirks und ihren freundlichen Mitarbeiterinnen zubereitete Ofenkartoffel mit frischen Krabben, haben wir uns ebenso munden lassen, wie die Fisch-und Schafsfleisch-Frikadellen. Das Interieur des Restaurants genügt selbst höheren Ansprüchen und der Service lässt keine Wünsche offen. Was uns besonders gut gefallen hat, sind die mit viel Herzblut angerichteten Speisen. Da isst selbst das Auge noch gerne mit. Das perfekt gekühlte Flensburger Pils, für das der Westerhever Leuchtturm unübersehbar wirbt, rundet jedes Mahl bei Theo und Silke ideal ab.
In aller Ruhe peilten wir unser nächstes Ziel auf dem Nachhauseweg, den Stellplatz Wildeshausen, an. Der aufgeräumte und ruhige Platz am Schwimmbad ließ uns gut schlafen.
War auf den Hinfahrt der Campingplatz Münster ein lohnendes Erst-Ziel, wollte wir unsere Reise ebenfalls dort beenden. Leider war der Platz belegt, aber wir ergatterten auf dem Stellplatz davor noch einen Platz. Dennoch konnten wir alle Annehmlichkeiten des Platzes genießen und die Übernachtungsgebühr war sogar etwas reduziert.
Am meisten freuten wir uns auf das Abendessen im platzeigenen Restaurant „Wersetiger“. Ein solch erstklassiges Menü bekommt man nicht überall und auch das zuvorkommende Personal bestätigte wieder einmal den Gesamteindruck. Beim Schreiben dieser Zeilen läuft mir das Wasser wieder im Mund zusammen.
Der Optimist denkt oft ebenso einseitig, wie der Pessimist.
Nur er lebt froher
Wandspruch: Wersetiger
Die Furcht vor der Lüdenscheider Vollsperrung war total unbegründet. Es lief langsam aber zügig und das lag sicher auch an dem kaum nennenswerten Verkehrsaufkommen auf der A45.
sig/Fotos: Siegfried GerdauGerdau