- Urlaubstag in Tönning
Was ist ein Geschlechterfriedhof. Diese Frage stellte ich mir und die Antworten waren vielfältig.
Ich wollte es genau wissen, bestieg mein Rad und fuhr nach Lunden.
Es windete ganz schön und natürlich wieder von vorne. Die Entfernung von Tönning war überschaubar und der Super-Radweg bretteben. Ab und zu kamen mir ein paar Radler entgegen und als ich das Ortsschild von Lunden erreichte,blieb die Frage: Wo ist jetzt der Geschlechterfriedhof? 1. Versuch bei der Kirche, war schon ein Volltreffer. Was es mit den vielen Grabplatten auf sich hat, erfuhr ich anschließend.
Auf dem Geschlechterfriedhof wurden Verstorbene, die Geld und Einfluss im Lundener Kirchspiel hatten beigesetzt. Entweder direkt im Erdreich oder in einem der überwiegend westöstlich ausgerichteten Grabkellern. Von den 19 Grüften, sind noch 13 erhalten. In den Kellern wurden die Särge entweder auf Ziegelmauern oder eiserne Gestelle gesetzt. Die tonnenförmige eingewölbten Grüfte wurden aus Ziegeln erstellt und besaßen Luftschächte. Die Grabplatten und Stele wiegen bis zu zwei Tonnen. Die „Gabsteine“ und Keller gehörten dauerhaft zu einem jeweiligen Hof. Der gesamte Geschlechterfriedhof war der vermögenden Oberschicht vorbehalten. Der weitaus größere Teil der Bevölkerung wurde bis ins 19. Jahrhundert namen-und spurlos im Südosten des Friedhofs bestattet.
Eine der Grüfte ist für Besucher begehbar und in einem abgesperrten Teil ist sogar ein Sarg zu sehen. Überall klären Tafeln darüber auf, was man gerade sieht. Auch auf die Geschichte der Bauernrepublick Dithmarschen gehen Informationstafel ausführlich ein. Die ehrwürdige St. Laurentiuskirche ist mindestens ebenfalls ein Besuch wert.