Verführt und aufgehetzt. Alte Postkarte spricht Bände.

Wie sehr man ein Volk verführen und mit falscher Propaganda Menschen zum Hass aufstacheln kann, wird auch bei dieser historischen Postkarte deutlich. Der I. Weltkrieg begann am 28. Juni 1914 und in seiner Folge wurden die Völker in sinnlosem Morden aufeinandergehetzt.

Jede Kriegspartei war davon überzeugt das Recht dazu auf seiner Seite zu haben. Die Indoktrination gelang so perfekt, dass die jungen deutschen Soldaten mit Gesang und freudigen Gesichtern in einen Krieg zogen, bei dem es wie immer nur wenige Gewinner gab. Die Waffenindustrie und Kaiser Wilhelm der II. mit Gefolge waren einige davon.

Von 1914 bis 1918 kamen rund 17 Millionen Menschen ums Leben. Neben zehn Millionen Soldaten aus ganz Europa und Übersee starben auch etwa sieben Millionen Zivilisten. Von den mehr als 13 Millionen deutschen Soldaten verloren zwei Millionen ums Leben. Weitere Millionen erlitten schwerste Verletzungen.

Die Moltke war der ganze Stolz einer kriegslüsternen Führungselite unter dem letzten Deutschen Kaiser

Am 13. Oktober 1914 schickte Karl Neuendorf eine sogenannte Feldpostkarte an seinen Chef Fritz Hoffmann von der Herborner Pumpenfabrik. Neuendorf gehörte wahrscheinlich zu der Besatzung der S.M.S „Moltke“. Die Inschrift auf der Kartenvorderseite spricht Bände. „Mit solchen Zangen ziehen wir englische Zähne, rupfen französische Kickel und fangen russische Läuse.“ Unterschrieben war alles mit „Blaujack“.

Der Große Kreuzer (Schlachtkreuzer) der kaiserlichen deutschen Marine und Typschiff der Moltke-Klasse lief im April 1910 vom Stapel und wurde im Juni 1919 mit der restlichen deutschen Hochseeflotte von der eigenen Mannschaft in Scapa Flow versenkt.

Die Karte und die „Übersetzung“ des Textes überließ mir mein Freund Winfried Rohrbeck. sig

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