Von Siegfried Gerdau
Zu einer Vernissage lädt der Herborner Maler Tom Fischer am 07. August um 16 Uhr in das Herborner Hotel Gutshof ein. Unter dem Titel „Tagtraum“ stellt er in Kooperation mit den Berliner Künstlern Nikolas Fritz und Mohammed Wahid seine Träume in Form und Farbe vor. Die großformatigen Bilder werden anschließend als Dauerausstellung im Hotel und in der Herborner Kulturscheune, gleich nebenan, verbleiben.
Tom Fischer hat sich mit seinen Werken konsequent dem Abstrakten genähert und sich mittlerweile dieser emotionalen, intuitiven Kunstrichtung in hohem Maße verschrieben. Die Negierung der klassischen und traditionellen akademischen Malerei und Zuwendung zur abstrakten Kunst in seinen Gemälden, ermöglicht ihm widersprüchliche Erfahrungen von Traum und Wirklichkeit in einem erweiterten Bewusstsein als komplexe Überwirklichkeit erfahrbar zu machen.
Er räumt seinem Unterbewusstsein zweidimensionale Realitäten ein, um diese letztendlich in Acryl zu manifestieren.
„Ich male sehr gerne abends oder in den Nachtstunden und lasse mich dabei von meinen Gefühlen leiten“, sagt der 24-Jährige. Was dabei unter seinen Händen entsteht, ist von verblüffender Eindringlichkeit und lässt den Betrachtern dennoch einen absoluten Raum für eigene Interpretationen.
Neben seinem Architekturstudium, welches er mittlerweile zugunsten der Wirtschaftswissenschaft aufgegeben hat, malt Tom so oft es ihm möglich ist. Mittlerweile sind sehr viele Werke unter seinen begnadeten Händen entstanden.
Die Liebe zur Malerei sei im Hause seiner Großeltern entstanden, erinnert sich der Autodidakt. Die zahlreichen Gemälde, die er dort immer wieder betrachtete, berührten ihn auf besondere Weise, aber er schenkte sein Herz dem Abstrakten mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten in Formen und Farben. Diese nicht gegenstandsbezogenen Malweisen der Klassischen Moderne sind für ihn weit mehr als nur Berufung. Daher schließt er auch nicht aus, dass er sich irgendwann völlig der Malerei verschreibt.
Die besonderen Fähigkeiten des jungen Herborner Malers, liegen darin starke Farben und Formen in ihrer maximalen, visuellen Stärke zu nutzen. Aus diesen Elementen erschafft er seine gelungenen Kompositionen. Obwohl sich dieses Markenzeichen von Tom Fischer durch sein gesamtes Repertoire zieht, mag er auch die stillen, unspektakulären Auftritte seiner Werke, die er ebenfalls schon in mehreren Ausstellungen präsentiert hat. Die Vernissage kann ebenso wie die sich anschließende Dauerausstellung, kostenfrei besucht werden. Sie endet gegen 20 Uhr. Foto: privat