Wer ist für die da, die heute schon finanziell auf Kante genäht sind?

Und hier mal wieder meine Meinung

Wie an fast jedem Morgen befasse ich mich mit der Weltpolitik und natürlich auch mit den Themen, die uns Bundesbürgern unter den Nägeln brennen.

Mich wundert dabei immer wieder, wie wenig sich die Menschen im Land konkrete Gedanken darüber machen, was in der kalten Jahreszeit auf sie zukommt. Das reicht von „mir doch egal, was die da oben machen“ bis hin zu „das geht nicht mehr lange gut, die fahren alles an die Wand.“

Auf meiner gerade zu Ende gegangenen Reise in Deutschlands Norden habe ich mit sehr vielen Menschen aller Couleur gesprochen. Was mir dabei auffiel, war die Resignation, die bei vielen Gesprächspartnern (natürlich auch Gesprächspartnerinnen) immer wieder anklang. Von einer Endzeitstimmung zu sprechen, wäre sicher völlig überzogen und doch hörte ich immer wieder den Satz: „Wir wollen es uns noch einmal schön machen, wer weiß ob wir das in Zukunft noch können.“

Was den Menschen besonders Sorgen bereitet, umfasst die Bereiche Energie, das liebe Geld und die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Natürlich war mein Blickwinkel sehr eingeengt. Alle meine Gesprächspartner waren finanziell in der Lage, sich in ihren Lebensgewohnheiten reduzieren zu können. Die, die heute schon mit dem Rücken an der Wand stehen und nicht wissen wie sie den Monat überstehen werden, habe ich (anders als sonst) diesmal nicht gesprochen. Das hatte einen einfachen Grund.

Wenn auch die Medien voll mit Bildern von mit Reisewilligen überquellenden Flughäfen sind, es gibt unter den 82 Millionen Einwohnern unsers Landes viele Bürger, die von einer (egal welcher) Reise nur träumen können.

Immer wieder kam auch der Hinweis, auf die armen Menschen in der Ukraine, von denen viele ihre Existenz und sogar Gesundheit und Leben verloren haben. Es gab aber auch Gesprächspartner, die meinten, „warum und wofür wir, die doch aller Welt helfend unter die Arme greifen, bestraft würden.“

Ich habe mich nicht hinreißen lassen und mit dem abgedroschenen Satz vieler Politiker-und Medienschaffender geantwortet: „Uns geht es doch allen so gut wie nie und wir sind doch das reichste Land auf dem Globus.“ Auch habe ich nicht davon gesprochen, dass alles sei „Jammern auf hohem Niveau“ und „Stammtisch-Geschwurbel.“

Ich habe es deshalb nicht getan, weil diese Aussagen in höchstem Maße unverschämt und einfach unwahr sind. Was ich jetzt getan habe, ich habe zufällig ein Video von Julian Reichelt, dem in Ungnade gefallenen ehemaligen BILD-Chefreporter gesehen und es hier anschließend verlinkt. Man kann diesem Mann vieles wie Sexismus, Mobbing und unkollegialer Umgang mit seinen ehemaligen Mitarbeiterinnen unterstellen. Seine überragenden journalistischen Fähigkeiten wird man jedoch nur schwerlich in Zweifel ziehen können. Zum Inhalt des Videos will ich mich nicht äußern. Nur soviel: Es geht dabei auch um Geld, viel Geld. sig

2 Gedanken zu „Wer ist für die da, die heute schon finanziell auf Kante genäht sind?

  • 15. Juli 2022 um 20:39 Uhr
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    „Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an und das Arme sagte bleich,
    wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“
    (Ein Zitat von Berthold Brecht aus dem Jahr 1934, geschrieben in einem Artikel von Armutsforscher Christoph Semmelrogge für die Südd. Zeitung).

    Es hat sich in all der langen Zeit nichts geändert, egal wer die Regierung bildet.

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