Vorgestern beobachtete ich in Haiger auf dem Markplatz, wie Kinder sich im Sonnenschein um den Brunnen vergnügten. Ihre Mütter standen dabei und tauschten sich mit anderen Müttern aus, ohne ihre Sprösslinge dabei aus den Augen zu verlieren.
Welch ein schönes Bild durfte ich davon machen. Das ist der Normalfall, so denke ich und so sollte es überall auf der Welt sein. Mir fielen fast zeitgleich Bilder von Mütter mit ihren Kindern in ukrainischen Untergrundbahnen, zwischen Häuserruinen oder auf der Flucht vor russischen Soldaten an der Grenze zu Polen ein.
Ich sehe diese verstörten, traurigen und verständnislosen Kinderaugen fast stündlich vor mir. Was für ein Verbrechen an den kleinen Kinderseelen. Was für ein Verbrechen an den Menschen, die es ohnehin immer schon schwer genug hatten.
Ein einzelner Mann, selber Vater von zwei Kindern hat all dies verschuldet. Verantworten kann er es nicht. Nicht einmal vor Gott, an den er vermutlich auch gar nicht glaubt.
Da gibt es viel zu viele Menschen in seinem Land, die immer noch hinter ihm stehen und Begründungen für diese Verbrechen finden. Noch viel schlimmer ist, dass es die auch in unserem Land gibt.
Das ist nicht nur deren Meinung, sondern einfach nur menschenverachtend. Wer ein Land mit Panzer, Flugzeugen und Raketen überfällt und damit den Tod bringt, ist nicht nur Kriegstreiber, sondern ein Verbrecher in einer Linie mit Hitler, Stalin und Pol Pot.
Deutschland muss alle flüchtenden Menschen, ob Groß oder Klein, aufnehmen und ihnen die Sicherheit geben, die ihnen der russische Diktator mit Brachial-Gewalt genommen hat. Wir müssen den gequälten Kinderherzen eine Perspektive verschaffen. Es lebe die Menschlichkeit.