Der November

Nur noch kurze Zeit, dann sind auch diese Buchenblätter nur noch gefallenes Laub.

Von Kurt Reihl

Warum sind wir voreingenommen,

wenn der November zieht ins Land?

Warum sind wir bedrückt, benommen,

was wir im Sommer nicht gekannt.

Ist es vielleicht die Totenklage,

die durch den ganzen Monat weht?

Ist es die bang verborgene Frage,

wie es ums eigene Leben steht?

Von Frucht entleert der Apfelbaum,

leicht fröstelnd, ohne Laub.

Die Sommerpracht, man glaubt es kaum,

verwandelt sich in Staub.

Es ist ein Sterben ohne Ende.

Man sieht, gedrückter Stimmung nicht,

dass sich im Knospenteil die Wende

anbahnt, eh er im März aufbricht.

Es neigt das Jahr sich, um zu wissen,

dass jetzt die Zeit gekommen sei,

wo alte Blätter fallen müssen,

eh neue sprießen dann im Mai.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert