Der nachfolgende Artikel beschreibt den neuen Weg, den die Gemeinde Driedorf in Sachen Bildungspolitik geht. Ich denke das Engagement von Kommunalpolitik und Verwaltung ist es Wert, dass man darüber schreibt. gerdaus-welt hat sich des Themas angenommen und wird auch in Zukunft darüber berichten. sig
Die Westerwaldgemeinde Driedorf mit ihren neun Ortsteilen beschreitet seit geraumer Zeit neue Wege mit dem Ziel, Bildungskommune zu werden. Durch die Zusammenführung von Kompetenzen und Trägerschaften möchte Bürgermeister Carsten Braun (CDU) Synergien bündeln und noch mehr Verantwortung übernehmen, als die Gemeinde ohnehin schon hatte. Die Gemeindevertretung unterstützt den bildungspolitischen Kurs des Vaters zweier Kinder und Ehemann einer Gymnasial-Lehrerin auf breiter Basis. „Wir sind seit vielen Jahren Klima-Kommune und warum sollten wir es nicht schaffen, auch Bildungskommune zu sein“, sagte Braun. Die Kernkompetenzen wie Erziehung, Betreuung, Bildung, Beratung und Wertevermittlung seien für eine familienfreundliche Kommune, als die Driedorf wahrgenommen werden möchte, unabdingbar und die Voraussetzung wären nahezu ideal. So erweitern mittlerweile zwei Tagesmütter das bisherige Angebot zur Betreuung von bis zu zehn Kleinkindern in gemeindeeigenen Räumlichkeiten. Durch Umorganisation und entsprechende Neugliederung wird das Betreuungsangebot für Krippenkinder in der Kindertagesstätte (KiTa) Mademühlen („Wäller Schatzkiste“) von bisher 12 auf 24 Plätze erweitert. Die zweite kommunale KiTa („Rother Rabennest“) im Ortsteil Roth ergänzt die vorschulische Kinderbetreuung der Gemeinde. Die evangelische Kindertagestätte in der Kerngemeinde Driedorf komplettiert das Kindergartenangebot in der knapp mehr als 5 000 Einwohner zählenden Großgemeinde.
Auch im Bereich der Driedorfer Westerwaldschule hat die Gemeinde seit dem vergangenen Jahr Zeichen gesetzt. Die bisher vereinsgetragene Betreuung der Grundschüler mit Arbeitsgemeinschafts-Angeboten, darunter auch Hausaufgaben-Betreuung und Mittagessen, liegt nun in den Händen der Kommune. Dass dies ohne finanzielle Mehrbelastung für den Gemeinde-Haushalt, alleine durch Landes- und Kreiszuschüsse sowie Elternbeiträge gegenfinanziert wird, machte die Entscheidung zu diesem Schritt relativ einfach. Die kommunale Jugendpflege in Gestalt des Jugendzentrums (JuZ) glich in Driedorf über Jahrzehnte einer unendlichen Geschichte. Immer wieder war sie Streitpunkt zwischen den politischen Parteien, wenn es um dessen Finanzierung ging. Gleichwohl war dessen Notwendigkeit niemals strittig. Zukünftig ist die fachliche Betreuung des JuZ lückenlos garantiert, glaubt Braun. Durch die Kombination der Sozialarbeit an der Westerwaldschule mit den Aufgaben im Jugendzentrum Driedorf sollte dies problemlos möglich und vor allem auch finanzierbar sein. Der Bürgermeister sieht sich mit seinen bildungspolitischen Ideen auf der Zielgerade. „Anfang 2020 waren wir Träger von zwei kommunalen Kindergärten, jetzt sind wir für die Altersklassen 0 bis 18 breit aufgestellt“, sagte Carsten Braun und vergisst auch nicht der Gemeindevertretung für ihren Weitblick zu danken.
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sig/Foto: Gerdau