FWG will keine weiteren Bausünden in Herborn

Der BUND Ortsverband Herborn-Sinn-Driedorf-Mittenaar hat die Parteien in seinem Wirkungsbereich angeschrieben und gebeten, sich zu ihren Zielen in der kommenden Legislaturperiode in der Frage der Energie- und Klimapolitik sowie der Umwelt zu äußern.

Hier kommt die Freie Wähler Gemeinschaft (FWG) Herborn zu Wort.

Der aktuelle Wahl-Flyer der FWG Herborn

Gestatten Sie uns bitte den Hinweis, dass wir eine Wählergemeinschaft und keine Partei sind.

Bei der Durchsicht unserer Kandidatenprofile werden Sie feststellen, dass wir überproportional

viele Personen in unserer Wählergemeinschaft haben, die sich aktiv im Naturschutz engagieren

und NABU, BUND oder Greenpeace durch Mitgliedschaften unterstützen.

Hinsichtlich des Fragenkatalogs fällt auf, dass dieser nicht auf Herborn und dessen Ortsteile

zugeschnitten ist, und sehr weit gefasst ist.

Hinzu kommt, dass die FWG grundsätzlich nur kommunal- und kreispolitisch tätig ist und sich

viele Stadtverbände, so auch der Stadtverband Herborn, nicht an den Ambitionen einzelner

FWG-Mitglieder beteiligt haben, auch auf Landesebene politisch tätig zu sein.

Unser Wahlprogramm beantwortet schon einen großen Teil ihrer gestellten Fragen. Demnächst

werden noch weitere Themen unsererseits veröffentlicht.

Zu 1. Wir haben uns direkt bei der Forstbehörde erkundigt, in wie weit die

Aufforstungsmaßnahmen unterstützt werden können, da uns bereits aufgefallen ist, dass die

eingeleiteten Maßnahmen durch die erhebliche Trockenheit im letzten Jahr nicht zielführend

waren und viele neue Anpflanzungen schon vertrocknet sind.

Baumpflanzungen seitens der Bevölkerung werden kritisch gesehen. Es wird befürchtet, dass

artfremde Gehölze eingeschleppt werden. Wenn die Vermehrung aus heimischen Baumsamen

geschieht, steht Privatinitiativen nichts im Wege.

Zu 2. – 5. Seit vielen Jahren wirkt die FWG Herborn an einer umweltverträglichen Politik mit. So

wurden unter Beteiligung der FWG in Herborn Blockheizkraftwerke gebaut und Solaranlagen auf

städtischen Gebäuden errichtet. Da in Herborn und Umgebung keine Windkraftanlagen mangels

eines ausreichend starken Windes an geeigneten Stellen aufgestellt werden können, hat sich die

Stadt unter Mitwirkung der FWG an einer Windpark-GmbH beteiligt, um die Erzeugung sauberen

Stroms zu fördern.

Da unsere Mitglieder frei, nur ihrem Gewissen verpflichtet entscheiden können, werden

Windräder auch unter dem Dilemma Klimaschutz oder Naturschutz kritisch gesehen.

Die Problematik, dass Windräder Opfer unter Vögeln, Insekten und Fledermausbeständen

fordert, ist unumstritten. Zumal Letztere sich sehr gering reproduzieren.

Darüber hinaus unterstützt die FWG durch Positionen im Aufsichtsrat der Stadtwerke Herborn,

dass diese den Herborner Einwohnern mit Wasserkraft erzeugten Strom anbieten kann. Aktuell

unterstütz die FWG die Errichtung eines Hackschnitzelkraftwerkes in Herborn, wobei man derzeit

bemüht ist, einen geeigneten Standort hierfür zu finden.

Bei Sanierungen von städtischen Gebäuden wird peinlichst genau seitens der FWG darauf

geachtet, dass eine barrierefreie und energetische hochwertige Sanierung stattfindet. Aktuelle

Objekte sind z. B. die Kita- und Schwimmbad-Sanierung, wobei wir darauf hinweisen, dass die

FWG die Ausstattung des Schönbacher Schwimmbades mit Solartechnik unterstützt hat.

Hinsichtlich der Sanierung des Herborner Schwimmbades in der Kernstadt befürwortet die FWG

die Errichtung eines weiteren Blockheizkraftwerkes zur Versorgung des Bades und der im Umfeld

befindlichen Anwohner mit relativ sauberer Energie.

Zu 6. Darüber hinaus achtet die FWG darauf, dass keine weiteren Bausünden in Herborn mehr

entstehen. So war sie an der Verhinderung der Bebauung des Weinberges, sowie des

Johannisberges mit Garagenanlagen aktiv beteiligt. Ferner spricht sie sich deutlich mehrheitlich

gegen die Bebauung des Diesterweg-Parkplatzes mit einem Parkhaus aus. Ihr Ziel liegt vielmehr

darin, städtische Grünflächen zu erhalten, ggf. neue entstehen zu lassen, wo dies möglich ist,

und vorhandene zu pflegen.

Die Entwicklung von Gewerbegebieten ist notwendig und soll mit größtmöglicher

Ressourcenschonung durchgeführt werden. Wir sehen es als erstrebenswert an, dass

Dachflächenbegrünungen und Baumpflanzungen mehr in den Vordergrund rücken und nach

Fertigstellung von Bebauungen die Ausgleichsmaßnahmen auf ihre Einhaltung besser überprüft

werden.

Einer Vorgarten-Satzung stehen wir kritisch gegenüber, da wir auch hier lieber beratend und

unterstützend auf die Grundstückseigentümer einwirken wollen. Wie z. B. Vergabe von

Gutscheinen für insektenfreundliche Vorgartenpflanzen und persönliche Aufklärung.

Diesbezüglich darf nicht unbeachtet bleiben, dass eine Vorgartensatzung ganz erhebliche

rechtliche Probleme mit sich bringt.

Pkt. 8 – 11 Für die Innenstadt und auch die Ortsteile strebt die FWG ein umfassendes

Verkehrskonzept mit Förderung und überwiegender Beachtung des Bus-Fahrrad-Verkehrs an.

Der Ausbau des Radwegenetzes ist zwingend voranzutreiben. Ein weiterer Schritt ist die

Einrichtung eines 1-Euro-Busses sowie ggf. die Installierung eines Bürgerbusses mit dem Ziel,

den innerstädtischen Verkehr zugunsten der Fußgänger und Fahrradfahrer weiter

einzuschränken. Diesbezüglich unterstütz die FWG auch einen E-Bike-Verleih im

innerstädtischen Bereich.

Ein erster Schritt zur besseren Anbindung der kleineren Gemeinden sind die Mitfahrbänke. Durch

die jetzige Corona-Situation konnten diese leider noch nicht im ursprünglichen Sinne ausgelastet

werden.

Zu 12. Da wir lediglich kommunalpolitisch tätig sind, haben wir keine Möglichkeit, Gesetze oder

Verordnungen zu erlassen, bzw. daran mit zu wirken, um gegen Posing vorzugehen.

Die Straßenverkehrsordnung besagt, dass in Innenstädten kein unnötiger Lärm und keine

vermeidbaren Abgase produziert werden dürfen. (Paragraf 30, Absatz 1) Ein persönliches

Posing-Bedürfnis ist irrelevant, es muss hinter den schutzwürden Belangen von Bewohnern

zurücktreten.

Hier müssen im Bedarfsfall mehr Kontrollen durchgeführt werden. Ein von uns angestrebter

Polizeiposten im Bahnhofsgebäude wäre auch hier von Vorteil.

Zu 13. Tempo 30 Zonen wurden in den letzten Jahren stark ausgeweitet.

14. Wir zitieren hier aus unserem Wahlprogramm:

Keine neuen Bausünden!

Wir schätzen die Natürlichkeit unserer Stadt und möchten sie bewahren. Herborn soll für

Touristen und für die eigene Bevölkerung attraktiv bleiben. Entsprechend stehen wir mehrheitlich

einem weiteren Zubauen des Stadtkerns, z. B. durch ein Parkhaus, ablehnend gegenüber.

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