Herborns Bäume sind tabu

Kommentar zum Thema Weinberg-Bebauung von Siegfried Gerdau

Der Waldbestand oberhalb des Herborner Weinbergs, auch Pfeifers Loch genannt, könnte schon bald der Kettensäge zum Opfer fallen. Nur noch ein paar Wochen (1. Oktober) dann kann der Eigentümer an diese gesunden Bäume und Büsche die Axt anlegen.

Hier unterhalb des Herborner Aussichtsturm könnten schon bald Terrassenhäuser oder ähnliche Bauten entstehen.

Viele Herborner Bürger sind zu Recht aufgeregt und möchten ihren Wald erhalten. Seit ein paar Tagen liegen Unterschriftslisten im Blumenhaus Kuhlmann, dem Sinner Wortschtschuppe und im Joko in der Herborner Hauptstraße

Es kann doch nicht sein, dass Menschen, die lediglich den nackten Mammon im Auge haben, sich an dem Allgemeingut Wald hemmungslos vergreifen können.

Besitz und Eigentum beinhaltet auch eine moralische Verpflichtung gegenüber den Mitmenschen, der Tier und Pflanzenwelt. Wer diese Überlegungen nicht in seine Planungen und Geldvermehrungsabsichten einfließen lässt, muss von den gewählten Volksvertretern zur Ordnung gerufen werden.

Nicht alles was machbar ist und Geld bringt, darf auch umgesetzt werden. Die möglichen Folgen für Mensch und Natur sind wichtige Parameter, die es zu beachten gilt und die von Fall zu Fall auch durchgesetzt werden müssen.

Die berechtigten Rufe nach mehr Wohnraum dürfen nicht als Schutzschild für Umweltzerstörung dienen. Dies insbesondere dann nicht, wenn dieser Wohnraum für Normalos kaum noch bezahlbar ist.

So wie es aussieht könnten nach dem Kahlschlag in Pfeifers Loch schon bald die Bagger anrollen und an dem Steilhang aus Faulschiefer die Baugruben für vier bis fünf Terrassenhäuser ausheben.

Hier auf diesem Foto, von der Alsbachbrücke aufgenommen, wird der angedachte Frevel an dem letzten Herborner Grüngürtel noch deutlicher.

Auch die extrem steile und schmale Zufahrtsstraße Am Weinberg müsste den Gegebenheiten angepasst werden. Dass dabei dem Naturdenkmal Felsenwand ein paar Meterchen entrissen werden müssen, sind sozusagen „Kollateralschäden“.

Man darf als Bürger Herborns schon die Frage stellen: „Warum das denn alles“? Wer profitiert denn davon und was hat die Stadt letzten Endes für einen Gewinn? Wenn man alle Erschließungskosten addiert wird unterm Strich nichts an geldwertem Vorteil hängen bleiben. Lediglich die Natur und die Gesundheit der Bürger hat wieder einmal verloren. Fotos: Gerdau

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