Von Siegfried Gerdau
„Ich bin hier, weil ich mich gegen die zu erwartende Impfpflicht wehre“, sagte eine Teilnehmerin an der heutigen (Montag) Demonstration am späten Nachmittag mitten in Herborn. 711 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren laut Veranstalter-die Polizei hatte 750 geschätzt-einem Aufruf gefolgt, der sich gegen die aktuelle Impfpolitik der Regierung richtet. Bei der Ordnungs-Behörde waren bis zu 400 Teilnehmer angemeldet. Um 17 Uhr füllte sich der Herborner Marktplatz immer mehr. Viele Demonstranten hatten Teelichter und ähnliches dabei. Auch Kinder sah man hier und da. Die Polizei war mit vielen Beamten vor Ort und beobachteten teils in Zivil die Szene. Um es gleich vorweg zu nehmen, viel zu beobachten gab es nicht. Alles verlief sehr friedlich und das bestätigte der Polizeisprecher und Chef der Herborner Polizei Markus Schmitt ebenfalls. Er und seine Beamten hätten unter den Demonstranten keine Nazis oder andere Extremisten erkannt. Er stellte den Veranstaltern insgesamt ein gutes Zeugnis aus.
Unverständnis und Zustimmung hielten sich die Waage
Während einige der umstehenden Passanten ihr Unverständnis über die Veranstaltung zum Ausdruck brachten, gab es gleichzeitig viel Zustimmung. Alkoholische Getränke waren generell verboten.
Der Demonstrationszug setzte sich in Bewegung und die Menschen zogen von der Hauptstraße, über Walther-Rathenau-Strauße, Bahnhofstraße, Turmstraße und wieder per Hauptstraße zum Marktplatz zurück.
„Nicht alle Impfgegner sind Nazis und Querdenker“
„Ich halte von dem Impfen gegen Corona nichts und lasse mich auch nicht impfen, weil ich keinen Sinn darin sehe“, sagte eine junge Frau aus einem Westerwalddorf. Ein männlicher Teilnehmer: „Mein Vater ist nur wenige Tage nach der 3. Impfung gestorben. Ob das mit dem Impfen zusammenhing weiß ich nicht. Ich lass mich trotzdem nicht impfen.“ Immer wieder hört man, dass die diskutierte Impflicht, einige sprechen sogar von Impfzwang, nicht in Ordnung sei. „Ich lasse mich nicht impfen, weil ich nicht davon überzeugt bin, dass die Nebenwirkungen der Corona-Vakzine lange genug und ausreichend erforscht sind“, sagte ein Mann und seine Frau stimmte ihm zu. Fast alle Befragten gaben an, nicht geimpft zu sein und verteidigten ihre Weigerung mit den unterschiedlichsten Begründungen. Einer der Nichtgeimpften sagte, dass er sehr krank sei und deshalb seinen Zustand durch eine Impfung nicht noch verschlechtern wolle. Er zeigte sich entsetzt über die teils martialische Ablehnung, die ihm deshalb auch aus dem Freundeskreis entgegenschlage. „Nicht jeder Impfverweigerer ist ein Querdenker, Nazi oder Covidiot“, so seine Überzeugung. Viele Menschen hätten sehr gute Gründe, sich gegen eine Impfung stellen.
Beim genauen Hinsehen, konnte man erkennen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Querschnitt durch die Bevölkerung darstellten. Ob auch Demonstranten von außerhalb angereist waren, konnte die Polizei nicht bestätigen.
Der Hauptredner Thomas Espey stellte der Polizei ein gutes Zeugnis aus und bedankte sich sogar bei ihnen für ihren umsichtigen Einsatz. Die Presse hingegen griff er in scharfen Worten an und warf ihr vor, sich nicht mal im Ansatz mit den Beweggründen und Zielen ihrer Bewegung auseinanderzusetzen und überwiegend einseitig über die Impfverweigerer zu berichten.
Bevor sich die Veranstaltung von ganz alleine, lange vor der angedachten Zeit (20 Uhr) auflöste, sang man gemeinsam unter Trompetenbegleitung „Die Gedanken sind frei…“ .
Fotos: Gerdau
Ich muss gestehen, seit einigen Jahren habe ich so meine Probleme mit der schreibenden Zunft und sonstigen Medien im öffentlich rechtlichen Bereich.
Diesen Artikel aber möchte ich loben. Für mich eine sachliche Wiedergabe der Geschehnisse vor Ort. So stelle ich mir Journalismus vor. Übrigens, ein Journalist kann auch eine eigene Meinung haben, aber dann sollte diese eigene Meinung auch gekennzeichnet sein.
Nochmals vielen Dank für einen gelungenen Artikel.
P.S. Ich vertrete hier ausschließlich meine Auffassung und Meinung zum Artikel. Andere mögen ihn anders sehen und bewerten.
Danke für den tollen Bericht. Ich war selbst vor Ort. Es war sehr friedlich, die Menschen begegnet sich mit Respekt. Danke an alle die da waren und auch den Veranstaltern gehört mein Dank und Respekt.
Dem oben geschriebenen kann man fast zustimmen. Festzuhalten ist aber, dass die Querdenker/Rechte Gesinnung der Bewegung von Anfang an, durch die Medien, beigedichtet wurde. Also o Ton, jeder Gegner der Maßnahmen ist gleich ein N-azi oder Reichsbürger. Das absolute Gegenteil ist der Fall, von Anfang an waren es nur wenige (wenn überhaupt), die sich darunter befanden. Aber hey, wem sag ich das, „ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“, das gilt auch für Redakteure. Nur bitte dann nicht wundern, wenn die grosse Walze kommt und niemand mehr im Anschluss auch nur ein Wort von den selbigen hören/lesen will! Die Aktiven sind wir und nicht die von Medien und Regierung, sturmreif geschossenen, verängstigten C-Gläubigen.
Sieg dem Licht!
Sehr guter Artikel! Es waren auch einige Impf-Pflicht-Gegner bei der Kundgebung. Nicht alle sind Impfgegner. Viele sind auch geimpft gegen andere Krankheiten, Grippe usw. Was mir sauer aufstößt ist die geplante Impfpflicht der Regierung! Die Maßnahmen wie Maske, Hygienevorschriften halte ich durchaus für sinnvoll. Meistens werden unsereins wirklich in die rechte Ecke gestellt. Das Eine hat nicht zwangsläufig mit dem anderen zu tun. Von Antisemitismus wurde sich auch durch den Redner deutlich distanziert. Danke für die gute Berichterstattung! Allen Lesern hier wünsche ich ein Frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2022. Hoffen wir auf bessere Zeiten und das die Regierung vernünftige Entscheidungen treffen wird.
Das nenne ich mal eine objektive Berichterstattung.
Nach den täglichen Gehirnwäsche der meisten Medien sehe ich hier dann doch noch echten Jornalismus.
Ein unvoreingenommener Bericht, neutral, wie es sich für Journalismus gehört. Leider sind unsere MSM, die wir zwangsfinanzieren sowas von auf Regierungslinie, dass man, wenn man nur diese konsumiert, Gehingewaschen wird. Natürlich kommt es immer wieder vor, dass Demonstrationen von Befürwortern der rechten Szene unterwandert werden. Ein gefundenes Fressen für sie meisten Medien. Ich beobachte aber, dass hier Menschen aus der gesellschaftlichen Mitte und aus allen sozialen Schichten auf die Straße gehen, um ihre Meinung zu der derzeitigen gültigen Corona Politik kundzutun. Mit Recht, sowohl was das Thema anbelangt als auch was das Recht auf Versammlungsfreiheit betrifft.
Was ich noch beobachte, die meisten Menschen können sich leider keine eigene Meinung mehr bilden, sie lassen sich gerne führen, hängen einer Mehrheitsmeinung an ohne zu hinterfragen.
Oft frage ich mich wo wir uns als Gesellschaft hinbewegen? Was sind wir bereit zu opfern von unseren Grundrechten? Alles?