Wie fast jeden Morgen schau ich auch bei Gabor Steingart, Journalist und Herausgeber von ThePioneer und Steingarts Morning Briefing news@news.gaborsteingart.com rein.
Dort hat mich heute ein Thema besonders gefesselt in dem es um die Meinungsfreiheit geht. Mit Steingarts Erlaubnis möchte ich diesen Post auch in meinem Blog wiedergeben.
Mir selber fällt besonders in der letzten Zeit immer wieder auf, dass ich immer dann, wenn ich im Netz eine „abweichende Meinung“ vertrete, sofort aus einer bestimmten Ecke heftig angegriffen werde. Oft stelle ich mir dann die Frage, wer legt fest, welche Meinung die Richtige ist? Auch in Bezug Hetze im Netz ist es interessant festzustellen, dass es offenbar zwei verschiedene Hetzarten nämlich die gute und die schlechte Hetze gibt. Was schlechte Hetze ist merkt der „Hetzer“ sehr schnell, wenn er mit Verunglimpfungen überzogen wird. Sei es drum, jetzt möchte ich Gabor Steingart zitieren:
Wolfgang Kubicki hat die Zeit des Lockdowns genutzt und ein Buch geschrieben. Es heißt „Meinungsunfreiheit. Das gefährliche Spiel mit der Demokratie“ und handelt von der Frage, ob und inwieweit diese gegenwärtig in Deutschland noch garantiert ist. „Rechtlich schon“, sagt der Rechtsanwalt im Gespräch, das ThePioneer-Chefredakteur Michael Bröcker mit ihm für den Morning Briefing Podcast geführt hat.
Auf die Frage, ob die Meinungsfreiheit in diesem Land nicht mehr uneingeschränkt gegeben sei, antwortet der Bundestagsvizepräsident:
» Ich habe festgestellt, dass gesellschaftliche Sanktionsmechanismen greifen, wenn Menschen unkontrolliert ihre Meinung frei äußern. Das kann bis zur Existenzvernichtung gehen. «
» 70 Prozent der Deutschen glauben, sie können ihre Meinung nicht mehr frei äußern. 40 Prozent glauben sogar, dass sie berufliche Nachteile erleiden, wenn sie sich gegen das Gendersternchen aussprechen. Das ist ein besorgniserregendes Zeichen für eine Demokratie. «
Auch die Performance-Künstlerin Mia Florentine Weiss kennt die gezielte Verengung der Diskursräume. Sie hat sich während der Veranstaltung „Floating Art“ an Bord der PioneerOne dazu wie folgt geäußert:
» Ich kenne mittlerweile viele Menschen, die Angst haben, ihre Meinung zu äußern, die Angst haben vor Diffamierung. Das wäre der Tod der Demokratie, wenn wir uns nicht mehr unsere gegenteilige Meinung sagen. Diese Vernichtungskultur muss aufhören. «
Herrn Kubicki und Frau Weiss kann ich nur beipflichten…
Ja, im Laufe der Jahre habe ich selbst gelernt, wann und wo es besser ist, meine eigene Meinung mit dem Satz :“Wenn Du das sagst.“ hinter dem Berg zu halten.
Dabei gelernt habe ich, das man durchaus seine eigene Meinung, auch wenn Sie etwas abseits der Norm liegt noch äußern darf ; doch dann wird man >hintenrum< mit einem Signum versehen und in die Ecke gestellt.
Ich persönlich sehe nicht das Problem in der Äußerung der Meinung, sondern in der Intoleranz der Menschen, die es anscheinend nicht ertragen können, das man nicht genauso grün ist wie sie selbst.
"Wir haben gelernt, durch die Luft zu fliegen wie die Vögel, durch die Meere zu schwimmen wie die Fische, aber nicht die einfache Kunst, als Brüder zusammenzuleben." (Martin Luther King Jr.)
Du hast völlig Recht lieber Claudio. Die Meinungsintoleranz ist eines der größten Probleme im menschlichen Miteinander. In der Vergangenheit war man mehr oder weniger darauf angewiesen, unterschiedliche Ansichten auszudiskutieren. Heute im medialen Zeitalter löst man die Probleme mit einem Klick und es ist Ruhe. Wer dann immer noch der Meinung ist er müsse sich wehren, wird einfach gemeldet.